Hier können alle Fragen zum Thema Tauchausbildung ausgiebig diskutiert werden. Verbandsübergreifend kann hier nach allem gefragt werden was zum Bereich Aus- und Fortbildung gehört - moderiert von erfahrenen Tauchern.
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Frage zu Strömungstauchen

Hallo Taucher,

wir waren bisher "Hausrifftaucher" (60 TG). In Elphinstone haben wir zum ersten mal eine starke Horizontalströmung erlebt, d.h. das wir der Wasserkraft nichts mehr entgegensetzen konnten. Eigentlich waren wir damit überfordert und haben jetzt Angst. Wir waren bisher nur am Roten Meer und möchten aber auch auf die Malediven. Gerade dort wird aber von starken Strömungen und auch von Vertikalströmungen berichtet.

Unsere Idee ist nun, das Strömungstauchen mit einem darin erfahrenen Tauchlehrer in einem geeigneten Tauchgebiet zu lernen. Habt ihr Empfehlungen für Tauchgebiete? Oder kennt ihr Tauchbasen bzw. Tauchlehrer die darin spezialisiert sind?

Für eure Hilfe wären wir euch sehr dankbar
Gruß Willi
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27.08.2013 22:12
Hallo,
ich weiss nicht ob es da spezielle Ausbildungen im Bereich der Strömungstheorie gibt. Sollte eigentlich alles in entsprechenden Tauchkursen enthalten gewesen sein. Was jedoch vorhanden sein sollte sind Basen, die ihre Spots kennen und die damit verbundenen Strömungen! Dementsprechend ist ein entsprechendes Briefing mit den darin enthaltenen Verhaltensweisen zu besprechen.
In der Regel wird gegen solche Strömungen wie du sie beschreibst nicht gegen getaucht. Eventuell kleine Stücke um sich in einen Strömungsschatten umzuschauen und dann weiter treiben lassen. Immer schön am Riff entlang. Sogenannte One Way Dives.
Bojen sind hier ein Muss um seine anschließende Position anzuzeigen oder optimaler Weise ein GPS Systhem ( z.B. ENOS )
Erfahrene Skipper kennen die Strömungen aber und deren Geschwindigkeit und sammeln ihre Schäfchen nach und nach wieder ein!

Eigentlich gehören diese Dives zu den entspanntesten, da man sich nur austarieren muss, um dann die Show zu genießen.

Einfach nächstes Mal nach eventuellen Strömungen fragen um keine Überraschungen zu erleben.

Wünsche weiterhin entspannte Tauchgänge. Und fantastische Strömungs bzw. Driftdives!
27.08.2013 23:36
Schau mal dies: http://www.vdst-shop.de/Buecher/Seminare-und-Sonderbrevets/Spezialkurse-Band-1-Orientierung-Nacht-5284-103.html
Das enthält eine gute Einführung ins Strömungstauchen.
Der VDST bietet auch Sonderkurse zum Thema an.
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
28.08.2013 07:58
Nordtouri: was du beschreibst, sind einfache Drifts, hierfür benötigt man keine spezielle Ausbildung. Die Frage des TOs geht jedoch darüber hinaus.

"ich weiss nicht ob es da spezielle Ausbildungen im Bereich der Strömungstheorie gibt. " -> Sonderkurse Strömungstauchen werden von verschiedenen Verbänden angeboten, PADI, VDST ...

"Sollte eigentlich alles in entsprechenden Tauchkursen enthalten gewesen sein." -> nein, diese enthalten weder Hinweise zu Hinterströmungen, Vertikalströmungen noch entsprechende Strategien.
"Eigentlich gehören diese Dives zu den entspanntesten, da man sich nur austarieren muss, um dann die Show zu genießen" -> ich habe schon gestandene Taucher erlebt, die in Mikronesien, auf den Cap Verden, Malediven und auch in anderen Teilen der Welt das Handtuch warfen und völlig überfordert waren (war ich am Anfang z.B. auf den Cap Verden auch) Strömungen sind je nach Topologie innerhalb eines TG tlw. schnell wechselnd und es gehört einige Erfahrung dazu, Art, Richtung und Wasserkraft zu beurteilen und sich taucherisch darauf einzustellen. Wer nie in einer Waschmaschine oder Vertikalströmung war, wird beim ersten Mal überfordert sein.

Bei uns (D, CH, Austria) bieten sich Strömungstauchgänge in Flüssen an, Verzasca, Rhein, Traun. Man hat dort eigentlich alle Arten von Strömungen (Hinterströmungen, Vertikalströmungen, Waschmaschinen, Wasserfälle) und kann sich langsam an das Thema herantasten. Aber auch hier gilt wiederum: Der TL machts (sollte selbst entsprechende Erfahrungen aus strömungsexponierten Gebieten haben, sonst weiß er trotz outlines nicht, was er eigentlich vermitteln soll und es bleibt dann wieder bei "treiben lassen oder gegen die Strömung hin, mit zurück ... )

http://www.shuttle2.de/Flusstauchen.htm
Joe.MurrSSI DiveCon
28.08.2013 08:37
@ÄnfängerWilli
>…wird aber von starken Strömungen… berichtet.
Dass es diese gibt, ist unbestritten, aber wie so oft, wird diese These oft pauschaliert und mit „die Malediven sind nicht anfängergeeignet“ untermauert. Darauf kann man nur antworten: keine Ahnung und davon jede Menge.

Es gibt auf den Malediven massenweise Spots, wo es keinen Funken Strömung hat, von der Topologie schon gar nicht haben kann, außer die Gezeiten, wobei der Tidenhub dort nicht gerade groß ist. Bei manchen Spots kommt es auf Wind, Mond und weiteren Faktoren an, ob Strömung herrscht oder nicht

Wie schon beschrieben, ist ein Strömungstauchgang in der Regel mit nicht gegen die Strömung. Muss man gegen Strömung ungeplant ankämpfen, dann hat man (selbst oder der Guide) etwas falsch gemacht. Erfahrene Guides (und das sind, denke ich, die meisten) und die Bootsführer haben das drauf und fahren nur solche Spots an, die ihre „Schäfchen“ auch handhaben können.

Ob ein solcher Kurs Sinn macht, kommt meines Erachtens auf den Instruktor an. Jemand der noch wenige oder gar keine Arten von Strömung selbst erlebt hat, kann solches Wissen auch nicht vermitteln. Wie Shuttle schreibt, Theorie ist das eine – wichtig, klar, aber die Praxis, zumindest das ausführliche Schildern des Erlebten ist unentbehrlich. Denn hier greift auch der alte (und weise) Spruch: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.

Demzufolge würde ich mich, vielleicht auf den Malediven, einem solchen TL anvertrauen und meine Wünsche und Bedenken/Befürchtungen äußern. MV hat Spots, wo fast garantiert Strömung herrscht und bei der man das Verhalten in solcher handhaben und beherrschen lernt.

Ein solcher Kurs am Hausriff im Roten Meer, naja, reden wir nicht darüber …

Im Übrigen haben mich auch schon trickreichen Strömungen, auch Waschmaschinen und Vertikalströmungen, erwischt (unter anderem auf den Malediven, jaja!). Beispiel unter http://www.youtube.com/watch?v=MGTz8TpcGFg .Einige davon waren astreine Planungsfehler (von mir/uns), bei anderen hat der Guide versagt und dann gab es welche, die uns einfach überrascht haben, weil in keiner Weise erkennbar (im Vorfeld). Einiges davon muss man unter dem Kapitel „naja, noch mal alles gut gegangen“ ablegen. Ein Kurs hätte uns vielleicht das ein oder andere mulmige Gefühl während dieser Situationen erspart; hätte!

Gruß
Joe
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
28.08.2013 08:47
joe: "Jemand der noch wenige oder gar keine Arten von Strömung selbst erlebt hat, kann solches Wissen auch nicht vermitteln. " ->
tauchgeistPDG Seepferdchen3 und überhaupt
28.08.2013 09:54
Zustimmung zu shuttle und joemurr.

Willy , wenn Dich die frischen Wassertemperaturen nicht scheust, kann ich Dir die eine und andere Basis in der Bretagne und / oder Cornwall empfehlen, wo man das tauchen "MIT" der Strömung bzw. den Umgang mit Strömung erlernen kann. Bei 8 bis 12 Knoten Strom hast Du und niemand mit Flossen an den Füssen eine Chance, GEGEN die Strömung anzukommen

tg
Vercingétorixold school
28.08.2013 10:29
Jo, es ist schon ein wenig beängstigend, wenn man waagerecht am Ankerseil hängt und in der Strömung weht wie ein Fähnchen im Winde oder an ein Dampferzeuger gedrückt wird. Letzendlich ist es immer wieder ein Abenteuer, trotz Erfahrung und fundierter Anleitung in der Bretagne. Lernen kann man es nur dort wo es auch zieht!
Et hätt bislang immer jotjegangen.......
28.08.2013 13:10
@Willi
Das Schlechteste was ihr machen könnt, ist Angst vor Strömungen zu haben. Aber Respekt und die nötige, besonders auch mentale Vorbereitung darauf, dass an bestimmten Plätzen eine Strömung auftreten kann, ist auf jeden Fall nötig.
Wenn ihr Angst davor habt, dann ist es schnell möglich, dass ihr euch unter Wasser überanstrengt und hyperventiliert. Dann ist es bis zur Panikattacke nicht weit.

Meine Tipps:
- theoretisch mit der Thematik auseinander setzen
- mögliche Szenarien, entsprechend des Tauchplatzes durchspielen und mit dem Guide offen besprechen
- bei horizontaler Strömung nicht oder nur kurzzeitig gegenschwimmen
- dabei nicht "keulen" sondern auch die Strömung "lesen" und ab und zu die Beine entlasten
- die Atmung im Zaum halten
- natürliche Strömungsschatten (z.B. Riffblöcke) nutzen und dicht am Boden tauchen
- eventuell Riffhaken nutzen um zu entspannen
- bei vertikaler Strömung ggf. das Tariermittel schnell füllen, um Auftrieb zu schaffen und im Notfall auch Blei abwerfen (das ist aber schon grenzwertig, da du dann deinen Auftrieb nicht merh kontrollieren kannst)
- am Riff festhalten (dürfte in den meisten Fällen schwierig werden, da diese Strömungen oft heftig sind bzw. ohne Ankündigung auftreten)
- vom Riff weg ins Freiwasser schwimmen, da Abwärtsströmungen meist am Riff entstehen und in Riffnähe verstärkt werden

Aber das sind natürlich auch nur subjektive Tipps aus eigener Erfahrung.
Wie meine Vorredner schon geschrieben haben - du must auch Strömung erleben, um damit umgehen zu lernen. Und dabei solltest du anfangs erfahrene Guides dabei haben, denen du vor dem Tauchgang auch von deinen Bedenken erzählst.

Gruß Uwe
Joe.MurrSSI DiveCon
28.08.2013 13:33
Perfekt, Uwe.
Offene Karten, das ist die Devise und auch mal die eigenen "Schwächen" (vollkommen wertfrei!) zugeben.
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
28.08.2013 14:33
"Eigene Schwächen" -> es ist eine Stärke, zu sagen, diese Situation ist für mich neu, hier habe ich ein flaues Gefühl. Das ist wahre Größe!
28.08.2013 16:24
@joemurr
Danke für die "Blumen"
Manchmal entspringt meiner alten "Birne" auch was sinnvolles...

@shuttle
Und genau da liegt oft das Problem - heute gibt kaum ein Mann mehr Schwächen zu - er könnte ja als Weichei angesehen werden. Und deshalb geht mir auf manchen Tauchausflügen das "Alphatier-Gehabe" mancher Zeitgenossen tierisch auf die Nerven. Wie Du schreibst - Schwächen offen ansprechen, das ist wahre Größe (auch wenn das schon ein wenig pathetisch rüberkommt...
Wie sag ich immer - auch Männer dürfen mal heulen.

Gruß Uwe
28.08.2013 17:20
Eine gute Idee sich mit solchen Dingen zu beschäftigen.

Ein gutes Briefing und eine gute Absprache untereinander sind ebenso wichtig. Dabei sind m.E. die Gegebenheiten und die Tauchgewohnheiten vor Ort vermutlich recht unterschiedlich ausgeprägt, gut wenn man vor einem solchen Tg nachfragt.

Mal in diesem Zusammenhang eine Frage an die Experten:
Angenommen ein Taucher (oder eine 2er-Gruppe) mit geringer Erfahrung verpasst das Ankerseil. Würdet Ihr hinterher? oder ist es Aufgabe der Guides/des Bootsführers?

und an die Malediven-Kenner:
wird eine Boje gesetzt? und wenn ja ab welcher Tiefe?

28.08.2013 21:26
Hallo Willi,

lasst euch nicht von der einen schlechten Erfahrung das tauchen mit der Strömung verderben.
Wie hier hinlänglich schon beschrieben die Parameter von Bulete versuchen zu beachten. Außerdem gibt es auf den Malediven genügend Tauchplätze mit wenig bis keiner Strömung. Ihr solltet natürlich nicht mit einem Kanaltauchgang beginnen. Weil hier,wie das Wort schon sagt,das Wasser kanalisiert wird. Die Folge sind dann schon teilweise recht heftig. Wer hier falsch abspringt landet mitten im Kanal und hat dann echt Probleme aus der Strömung noch das Beste zu machen ohne den TG abzubrechen.Ist uns auch schon passiert. Übt aber ungemein. Hier sollte ihr einfach mal dem Guide nach einem Vorgespräch folgen und beobachten wie der sich i. der Strömung verhält. Meiner Meinung versuchen zu viele Strömungsbeginner gegen diese anzukeulen. Des weiteren empfehle ich euch einen Strömungshaken. Einfach mal an einem Platz mit geringer Strömung das Ding an einem Stück Fels einhaken, Auftrieb im Jacket erzeugen und mit der Strömung spielen und darauf achten wie sich der Körper bei anstellen der Flossen verhält. Oder mal tief einatmen und gucken wie die Lage im Wasser sich ändert.

Wenn ihr einmal erkannt habt wie es funktioniert, werdet ihr es lieben """mit""" der Strömung unterwegs zu sein. Und bedenkt, wo Strömung ist sind meist auch große Fische

Außerdem sollte ihr mal das Buch von Monika Rahimi "Tauchen ohne Stress" lesen. Hat ein schönes Kapitel zum Thema Strömung. Zeigt aber auch den ein oder anderen Blickwinkel zum Thema Tauchen.

Grüße D.d.i.b.g

P.s
Boje zum Ende des TGs beim verlassen des Thilas/Kanals.
Idealerweise wenn man dann von der Strömung immer langsamer werdend weg getrieben wird. So etwa dann auf 7-8 Meter, um dann entspannt auf 5 Meter ohne Luft im Jacket nur an der Boje den Sicherheitsstop abzuhängen.
Meistens wird die Boje dann schon im Sicherheitsstop vom Dhoni langsam angefahren. Wir haben aber auch schon mal 10 Minuten an der Oberfläche mit Sichtkontakt gewartet.
nandersenIANTD CCR
29.08.2013 02:10
Hey Willi,

Vieles wurde schon gesagt, auf den Malediven wirst Du sicher das Speciality Wave, Tides and Currents machen können, das ist nicht so schlecht.

Generell aber echt keine Panik, die Malediven sind Riff-dachmässig (sog. Giri) strömungsarm, da die meisten Tauchplätze innerhalb der Inselgruppen liegen.

Zwischen den Inseln gibt es jedoch die feinsten Gezeitendrift-Dives, dort könnt Ihr mit einem TL lernen damit umzugehen. (Tauchplätze heissen dann Irgendwas-Thila)

Ddibg hats ganz gut gesagt: Malediven habt Ihr eig. immer die Wahl, da die Strömungen gut vorhersehbar sind und man die TG danach aussuchen kann.





29.08.2013 02:57
Malediven sind ein Urlaubstauchgebiet, entsprechend wird dort mit Strömung verfahren. Auch für ungeübte Urlaubstaucher ist das, mit den richtigen Guides (das ist meist gegeben) ein super Erlebnis.

Die Taucher werden in Gruppen mit den Guides (je nach Gruppengröße mehrere) vom langsam fahrenden Dhoni ins Wasser gelassen und gehen auf moderate Tiefe. Dort lassen sie sich einfach von der Strömung treiben und geniessen die Gegend und die Bewohner...

Da di emeisten Urlaubstaucher mit dem Wort Boje nicht viel anfangen können, setzt der Guide die und fängt seine Schäfchen wieder ein - oder (wie bei uns damals auf Baros) fischen einen die Dhonis wieder auf, die sehen die Luftblasen und orientieren sich daran.

Alles kein Problem.

Wer mal richtige Strömung erleben will, muss zur richtigen Zeit nach Galapagos oder Cocos... da hängen dann schon mal die Mooringleinen mit dem Ball in 12m Tiefe waagerecht...

shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
29.08.2013 07:29
"Angenommen ein Taucher (oder eine 2er-Gruppe) mit geringer Erfahrung verpasst das Ankerseil. Würdet Ihr hinterher? " -> ja

"oder ist es Aufgabe der Guides/des Bootsführers?" -> In einer Tauchgruppe sollte jeder auf jeden achten

"und an die Malediven-Kenner: wird eine Boje gesetzt? und wenn ja ab welcher Tiefe?" -> am Ende des Tauchgangs, respektive vor dem Auftauchen beim Deko- / Sicherheitsstop, entprechende Tiefe.
Joe.MurrSSI DiveCon
29.08.2013 07:30
@ECIv2
>...eine Boje gesetzt?...
Tauche ich in einer Gruppe, suche ich meist einen dum... ähm netten Kollegen, der diesen Job übernimmt; wenn Guide dabei, darf der das machen.

Bin ich mit (m)einem Buddy alleine, dann übernehme meist ich den Part. Und wie bereits geschrieben, bei circa 7m - egal ob mit oder ohne Strömung - das Dingens absetzen. Schwierig wird`s, wenn in dieser Phase Vertikalströmung oder Waschmaschine, hatten wir auch schon, dann lass ich Boje Boje sein und konzentriere mich auf den/die Stops.

Es kommt aber drauf an, was vorher beim Briefing ausgemacht wurde. Ich habe schon zig TGs gemacht, wo aufgrund ruhiger See kein Grund war die Boje zu setzen. Aber auch hier => Brain2.0 - Bedingungen können sich ändern. Alles klaro?

Gruß
Joe
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
29.08.2013 08:10
"wo aufgrund ruhiger See kein Grund war die Boje zu setzen." -> ging ja bei der Frage um die Malediven. Da macht Boje setzen auch bei guten Bedingungen schon deswegen Sinn, da die "Auflesetruppe" schon mal anmarschieren kann, während man noch abhängt.

BTW: warum 7m? Versteht ich jetzt (ehrlich) nicht. Ich setze die Boje jeweils auf Stop Höhe (also je nach dem)
29.08.2013 08:21
Ok, Danke, denkt sich weitestgehend mit meiner Einschätzung/Erfahrung.

Boje ab/auf ca. 7-5m sollte meiner Meinung nach ein Standard werden.

"wo aufgrund ruhiger See kein Grund war die Boje zu setzen"
-> wir setzten (außer in unserem Vereinstümpel ) immer eine Boje und dies wird von der TB auch so gebrieft. Einzige Ausnahme: wir kommen genau unter dem Boot heraus (das Boot ist dabei festgemacht/Anker geworfen).

"Da die emeisten Urlaubstaucher mit dem Wort Boje nicht viel anfangen können,..."
-> auch einige Urlaubsbootsführer scheinen die Flaggen auf den Taucherbooten nicht zu kennen, ganz geschweige von den Bojen im Wasser ... schlecht wenn beides zusammenkommt.

29.08.2013 08:26
Ich setze die Boje beim letzten Stop bzw. bei Welle etwas tiefer. Bei tieferen Tg u.U. zwischen 12-9m als Signal für das Boot - wird dann allerdings vorher auch so gebrieft.
Joe.MurrSSI DiveCon
29.08.2013 09:12
@Shuttle
>..während man noch abhängt
Absolut d’accord. Hab mich unvollständig ausgedrückt. Oftmals ist es so, dass das Boot den Blasen folgt, i.d.R. der Bootsführer auch weiß, wo die Taucher nach den geplanten Minuten hochkommen und somit die „Auflesetruppe“ bereits da ist, wenn man den Stop macht. Wie gesagt: beim Briefing wird ausgemacht, ob und wer eine Boje setzt. So vielfach erlebt. Gibt aber auch Basen, wo generell die Boje gesetzt werden muss, zumindest so „verlangt“ wird. Bei nicht ruhiger See wird eh gesetzt.

>…warum 7m
Auch die 7m war „schlecht formuliert“, ich meinte eher 1-2m unterhalb des jeweiligen Stops.
Warum? Weil ich mir’s angewöhnt habe. Bei schlechtem Wetter bzw. mit Brandung/Dünung tue ich mich (! muss anderen nicht zwangsläufig genauso gehen) einfach leichter, während der Abwicklerei unterhalb des Stops zu bleiben, danach – beim Abhängen – exakt auf der entsprechenden Tiefe. Hab einfach schon mehrmals erlebt, dass von einem Augenblick auf den anderen, und während man „beschäftigt“ ist, aus fünf Meter Tiefe plötzlich drei wurden; demzufolge einfach ein Sicherheitspolster.

>…schlecht wenn beides zusammenkommt.
Auf MV noch nie erlebt, aber in EG auf Safari oder wenn mal ein paar mehr Boote an einem Spot hängen. Dann kann man sich bisweilen von den umherschwirrenden Zodiacs die Haare scheren lassen. Von daher setze ich auch hier mal eine Boje, zumindest dann, wenn ich nicht unmittelbar unter der Leiter hochkomme.

Gruß
Joe
Vercingétorixold school
29.08.2013 15:44
Mmmmh, also bei Strömung zwei weniger erfahrene Taucher allein tauchen zu lassen....naja irgendwann muss man es ja lernen
Die Antwort lautet, es kommt darauf ab ob ich ohne eigene echte Selbstgefährdung hin kommen oder nicht, egal ob es sich um meine oder eine fremde Gruppe handelt. Im zweifel sollte eigentlich jeder der alleine tauchen will auch das setzen einer Boje im Freiwasser hinkriegen, was man immer mal üben sollte, was ich selbst erfahren habe letztes Jahr (immer noch ohne Nähgarnröllecken). Sobald ich keine Ankerleine habe, wird das Ding gesetzt und bei auftauchen auf anfahrende Boote geachtet.
29.08.2013 17:09
@Vercingétorix
als fran­ko­philer Zeitgenosse kennst du das dortige Vorgehen (und wahrscheinlich auch den Mistral und seine potentiellen Folgen). Eben dieses meinte ich.
Bild kann ich liefern.


Vercingétorixold school
29.08.2013 17:23
Jo, jeder autonome Taucher eine Boje, ohne geht nicht. Mistral ist nicht gut zum tauchen, fegt aber den Himmel schön leer und macht ein super Licht zum fotographieren
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
30.08.2013 09:34
Joe: alles klar, verstanden

Spoolverweigerer: "jeder autonome Taucher eine Boje, ohne geht nicht" ->

.... und wer`s kann, mit Fingerspool, der Ordnung halber ....
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