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Frage zu Funktionsweise Vor-/Hauptblitz im manueller Modus Inon S-2000 mit Sony RX100 IV

Hallo,

ich versuche das Geheimnis des Zusammenspiels zwischen Kamera und Blitz zu entschlüsseln puzzled und komme an einem Punkt nicht weiter:

Folgende Konfiguration soll verwendet werden: Sony RX100 III/IV, 2 x Inon S-2000 über Slave-Kabel angeschlossen; Kamera im manuellen Modus; Blitz im manuellen Modus (Anwendungsfall z.B.: Makroaufnahme mit 1/500; F8; Blitz auf ½ oder ¼; Ziel: schwarzer Hintergrund)

Jetzt mein gedanklicher Knoten:  Die RX100 sendet ja Vorblitz und Hauptblitz (und der Vorblitz kann nicht deaktiviert werden).   Wie reagiert der Inon im manuellen Modus  (er kopiert ja nicht den Blitz der Kamera im manuellen Modus)? Reagiert er schon auf den Vorblitz und feuert mit der eingestellten Stärke und beim Hauptblitz feuert er noch mal (und geht ihm dabei die Puste aus?)? Oder erkennt er beim Vorblitz, dass es nur ein Vorblitz ist und reagiert nicht auf diesen?

Oder muss ich den Magneten verwenden –aber woher weiß der Inon dann, dass der erste Impuls nur der Vorblitz ist? Oder ignoriert dann immer den ersten Impuls? Bei sTTL kann ich mir die Magnetfunktion noch einigermaßen erklären, aber nicht im manuellen Modus.

Ich habe zwar das Forum schon intensiv durchsucht, aber keine passende Antwort gefunden.

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31.07.2017 08:11

Durch den Magnet wird der Vorblitz unterdrückt und der INON zündet nur zum Hauptblitz. Der INON kopiert immer das Signal welches kommt.

Die max Sync liegt aber bei 1/250sec. und ich glaube bei 1/500sec. stimmt die Sync nicht mehr.

02.08.2017 16:56

Hallo Christian,

Zunächst zu deinem gedanklichen Knoten:

Wenn deine Kamera den Vorblitz aussendet, feuert auch dein Blitz einen Vorblitz ab.

So kann die Kamera berechnen, wie stark der Hauptblitz sein muss. 

Im manuellen Modus der Kamera sendet der eingebaute Blitz trotzdem einen Vorblitz aus. Der eingebaute Blitz der Kamera ist bei der Sony immer im TTL Modus.

Damit stellt die Kamera sicher, dass der Blitz das Bild korrekt belichtet. Das einzige was du verändern kannst ist die sogenannte Blitzbelichtungskorrektur, falls das Licht des Internen Blitzes zu hell sein sollte.

Wenn du nun also manuell fotografierst, löst trotzdem der Vorblitz aus und damit auch der Vorblitz des INON. Das macht aber nichts.

Denn entweder ist der Blitz auf TTL eingestellt und passt so die Helligkeit mit dem Vorblitz an.

ODER du hast den Blitz manuell eingestellt - dann feuert der Blitz halt mit dem Hauptblitz die eingestellte Leistung ab.

Wie Manfred schon geschrieben hat, kannst du den Vorblitz auch unterdrücken, indem du den Magneten verwendest.

Das spielt dann eine Rolle wenn du mit Slave-Blitzen arbeitest, die mit dem Vorblitz deines INON auslösen würden und dann zu lange brauchen um wieder zu zünden. Ansonsten kannst du den Vorblitz einfach nutzen

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.

Ansonsten kannst du auch hier mal schauen:

Einstellungen für die RX100 Reihe

http://unterwasser-fotografieren.de/sony-rx100-serie-einstellungen/

Nochmal eine Zusammenfassung über TTL

http://unterwasser-fotografieren.de/blitzen-unter-wasser/ttl-und-s-ttl/

02.08.2017 17:00Geändert von Tino-Stgt,
02.08.2017 17:00

Übrigens, den schwarzen Hintergrund bekommst du am besten hin, wenn du keinen direkten Hintergrund hinter deinem Motiv hast. Sprich wenn Beispielsweise die Schnecke oder der Fisch erhöht sitzen oder du von unten nach oben gegen das Blauwasser fotografierst.

Solange du keinen Lichtformer wie einen Snoot nutzt und damit das Licht gegen die umliegenden Riffteile oder Steine oder was auch immer abschirmst, wirst du Zwangsweise einen hellen Hintergrund haben.

Einstellungen die für die RX100 immer gut klappen sind ISO 200, Blende zwischen f2,8 und f8. Und mit der Belichtungszeit musst du dann eben spielen, bis es dir dunkel genug ist. Meist reicht aber schon eine 1/200s

02.08.2017 18:18Geändert von ECIv2,
02.08.2017 18:21

wirst du Zwangsweise einen hellen Hintergrund haben

öhm, nicht unbedingt, siehe Fotos rechts (noch unbearbeitet). Bei der kürzesten Synchronzeit habe ich (jetzt) immer einen dunklen Hintergrund, das war mit der Kompakten nicht immer so, obwohl ich eine kurze Verschlußzeit gewählt hatte.
Der Schriftzug "ttl" am externen Blitz, angesteuert mit LWL, verwirrt mich, ehrlich gesagt. Ich weiß nun dass er "nur" den Blitz der Kamera kopiert, demnach wäre "copy" der treffendere Begriff, oder?
Die Olympus EM-x harmoniert mit dem sea&sea ys01 ganz gut. Die verschiedenen manuellen Blitzstufen an der Olympus werden "kopiert", ebenso funktioniert die Stellung "ttl" am externen Blitz (auch wenn er nicht 100%ig sicher ist)- wobei ich anmerken will: ttl ist ja schön und gut aber um eine bestimmte "Lichtstimmung" zu erzeugen, mit der Blitzposition zu spielen, etc. taugt ttl dann nicht mehr. Ab ungefähr der mittleren Stellung am sea&sea ys01 streikt der Blitz in ttl - muss dem jedoch nochmal genauer nachgehen.

02.08.2017 18:47

Dann ist der Abstand zwischen Hauptmotiv und Hintergrund aber so groß und die benötigte Lichtmenge aus dem Blitzgerät so gering, dass sich das Licht über die kurze Distanz verliert. 

Rein interessehalber: Was war denn im Hintergrund hinter der Schnecke? Und wie groß war die Distanz.

Reden wir hier von 20cm oder einem Meter?

Ich selber fotografiere unter Wasser mit dem YS-D2 und kann bei meinem Blitz die TTL-Leistung händisch am Blitz nachregeln. Das heißt, wenn ich den Blitz woanders hin positioniere, kann ich auch die Lichtmenge gezielt neu anpassen. Für die korrekte Blitz!-Belichtung muss ich dann halt auch die richtige Messmethode nehmen. Aber das muss ich dir bei deinen Bildern wahrscheinlich nicht mehr erklären

Und das ist etwas, was du nicht bei jeder Kompaktkamera einstellen kannst. Bei besseren Kompakten kannst du neben der Messmethode für das "Available Light" auch eine Messmethode extra für die TTL Messung des Blitzlichts einstellen. Aber sonst sollte es im Hinsicht auf die Belichtung keinen Unterschied zwischen DSLR und Kompaktkamera geben. Ansonsten war vielleicht der ISO zu hoch oder die Blende bei der Kompakten vielleicht zu weit offen. Aber das kann ich nicht beurteilen.

Diese vor schwarzem Hintergrund freigestellten Bilder funktionieren bei mir jedenfalls mit der Kompakten und auch mit der SLR. Ganz ganz viel macht die Lichtführung aus.

Und ja das TTL kan in der Tat ein wenig irreführend sein. Die Messung geschieht ja durch die Linse der Kamera nur wird nicht mehr der Kamerainterne Blitz verwendet. Und wirklich Copy ist das ja auch nicht, weil die Blitzleistung der externen Geräte deutlich höher ist, als die des eingebauten Mini-Blitzes. Aber du verstehst was ich mein :-D

02.08.2017 20:32

Ja, ich erahne es (irgendwie) headscratch. Es ist mir jedoch auch gleichzeitig zu verwirrend da jeder etwas anders sagt oder anders erklärt und scheinbar hängt es auch an der Kamera-Blitz Kombi, vlelleicht auch an der Stärke vom Blitz.
Mit der Lumix-Kompakten war es schwieriger einen komplett dunklen (fast schwarzen) Hintergrund zu erzeugen, obwohl alle Funktionen Zeit, Blende, Iso, Messmethoden) nutzbar waren. Woran das im Unterschied zu der Spiegellosen liegt kann ich nicht sagen.

Die Schnecke(n) befanden sich direkt an einem Felsen. Ich war sehr nahe dran, etwas weniger als 20cm, vieleicht eher 15cm und schräg von oben nach unten fotografiert (anders herum ging es nicht, weil ich nicht so dicht an den Felsen kam). Man erkennt an der Bewegung der Schnecke das es nicht gerade ruhig im Wasser war, Tiefe ungefähr 15m, vielleicht auch etwas mehr.
Bei dem Drachenkopf habe ich lediglich die Position leicht geändert und die Zeit verkürzt, alle anderen Einstellungen blieben gleich, auch die vom Blitz (glaube ich headscratch - ist ja nicht immer leicht sich alles zu behalten sm1)

Wenn ich ein Systemblitz mit einer DSLR z.B. bei Feiern/Festen nutze funktioniert ttl - ich kann den Abstand zum Motiv vergrößern oder verkleinern und der Blitz gibt immer die entsprechende Menge Licht ab. Mache ich das mit der Kompakten unterwasser und einem externen Blitz via LWL ist es mal ok, mal nicht, mal ok, mal nicht usw. Im Grunde gibt der ext. Blitz stets sein volle Power ab. Ist man zu nah sind die Bilder überblitzt, ist man etwas weiter weg gibt es mehr Schwebeteilchen. Mit der Spiegellosen geht es sehr viel besser und es ist eher reproduzierbar, die Ausreißer weniger. Stelle ich z.B. eine geringere Blitzleistung (1/4, 1/8...) an der Kamera ein wird die geringe Leistung auch von dem externen Blitz in ttl-Stellung so genutzt. Benutzte ich hingegen "Aufhellblitz" oder "2. Vorhang" ist die Blitzleistung des ext. Blitz stärker, logisch. Das zeigte mir, das hier etwas funktioniert so wie ich es erwarte kann (oder vorstelle). Das funktionierte mit der Kompakten eben nicht so gut, daher habe ich dann eher den Blitz manuell eingestellt.

Man sollte mit seiner Kombi alle Varianten einmal durchspielen damit man ein Gefühl für die nutzbaren Einstellungen bekommt. Wenn ttl dann nicht geht macht man es eben manuell.

03.08.2017 12:56

Vielen Dank für die zahlreichen Hinweise und Tipps - werde jetzt erst mal die verschiedenen Einstellungen im Pool testen und dann in ein paar Wochen im "Echteinsatz" (hoffentlich erfolgreich) umsetzen supercool

03.08.2017 18:52

"ODER du hast den Blitz manuell eingestellt - dann feuert der Blitz halt mit dem Hauptblitz die eingestellte Leistung ab"

DAS GEHT NUR MIT aktivierten MAGNET beim INON !! sonst kannst du drehen an den knöpfen was du willst ohne veränderung !!
Bei der Sony ist daher ein Blitzgerät notwendig - welches direkt auf "Manuell" umgestellt werden kann

05.08.2017 10:33Geändert von ECIv2,
05.08.2017 10:49

@Tino-Stgt, @christian65,
zur Vervollständigung zu den Schnecken: so sah die Situation an der Wand aus. Der Zweig der Clavularia hing recht ungünstig und bewegte sich stark.
Interessant fand ich die fast spiegelbildlich zueinander stehenden Hervia, daher überlegt ich wie man hiervon ein Bild machen könnte. Herausgekommen ist dann eine Serie von Bilder mit schwarzen Hintergrund wie oben eingestellt.

06.08.2017 09:45Geändert von unterwasserkamera.at,
06.08.2017 09:57

"Kompakten unterwasser und einem externen Blitz via LWL ist es mal ok, mal nicht, mal ok, mal nicht usw. Im Grunde gibt der ext. Blitz stets sein volle Power ab. Ist man zu nah sind "

ES KOMMT AUF DAS OPTISCHE BLITZKABEL UND DEN STECKER AN !!
Nur wenn ein direkter Lichteinstrahl besteht funktioniert TTL gut. Bei schrägem Kabelansatz oder Biegung im Stecker wird die Lichtmenge reduziert und TTL oder besser gesagt die "exakte Kopie des Kamerablitzes" ist nicht verlässlich. 1) Multi Core Kabel
2) Gerade Anschlußstecker 3) nichts am Gehäuse abkleben. Bei Panasonic ist oft der Kabelanschluß das Problem. Hier am besten den INON W35 verwenden.

Bei Systemkameras bzw. den Gehäusen dazu sind der Blizanschluß besser gelöst - man verwendet in der Regel die 7mm Anschlußbuchse. 

Sea&Sea vs. INON macht einen Unterschied - der INON erkennt das Signal deutlich besser durch den sensibleren Sensor. Bei den Sea&Sea Blitzgeräten muß man wirklich exakt auf das Kabel achten. - hier kommt oft die Frage. "an Land klappt es und Unterwasser nicht" - es liegt am Kabel bzw. am Anschluß

Multi Core Kabel (einige hundert Fasern) sind deutlich teurer als einadrige Kabel. Gerade Stecker sind bei den teureren Multi Core Kabel im Lieferumfang und man kann die Stecker selbst wechseln je nach Gehäuse. Man sollte mit einer Taschenlampe die Lichtmenge testen.

06.08.2017 10:58Geändert von ECIv2,
06.08.2017 11:21

@Manfred
das es am Kabel und dem Sensor liegen könnte ist evtl. eine Erklärung.

06.08.2017 20:36

Auch wenn meine Ferndiagnose von gewissen unwissenden angezweigelt wird - das ist die Fehlerquote Nummer 1 in der digitalen Blitztechnik. Haben fast alle Gehäuse nun die 7mm Anschlußbuchse. Nun gibt es immer mehr Billiganbieter (10Bar, H2O etc.) und die Kabel haben Mängel (Schnittkante unsauber, Schraube durch das Kabel im Stecker usw.) Früher gab es ja fast nur Kabel von INON und Sea&Sea oder Epoque die dann zum jeweilgen Blitztype ganz gut funktioniert haben. Also - Kabel zerlegen - Schnittkante anschauen und die Steckverbindung. Zum schneiden -. nicht mit Zange oder Schere !!

Lars320552SSI divemaster
14.08.2017 23:03

@unterwasserkamera.at: Ich bin etwas verwirrt bzgl der Funktion des Magneten. Laut S-2000 Manual sorgt der Magnet dafür, dass ACC unterdrückt wird. ACC bewirkt im Manual-Modus, dass der S-2000 auf den Vorblitz der Kamera mit einem *stärkeren* Vorblitz reagiert, so dass der Hauptblitz der Kamera wiederum schwächer ausfällt. Unterm Strich hält der Akku der Kamera damit wohl etwas länger (denn der interne Kamerhauptblitz spielt UW ja je keine Rolle für die Belichtung). Da die RX100 immer einen Vorblitz aussendet, macht ACC im M-Modus meines Erachtens auch immer Sinn. Der Magnet bleibt in der Kombi RX100/S-2000 bei mir also immer draußen. Liege ich hier falsch?

15.08.2017 06:14
Ganz einfach gesagt - Ohne Magnet kannst Du nicht manuell blitzen, da der Inon den Kamerablitz kopiert
Lars320552SSI divemaster
15.08.2017 21:18

@unterwasserkamera.at: Wenn Du mit "manuell" meinst "ohne Vorblitz der Kamera", sind wir uns einig. Aber da sich der Vorblitz der RX100 nicht abschalten lässt, kann ich das nicht testen. 

Bislang konnte ich unterwasser im Manual-Mode der Kamera, also mit konstanter Blende, Zeit 1/200s und ISO, die Belichtung über die Blitzleistung des INON S-2000 (Manual, ohne Magnet) problemlos zwischen Full und -5.5 regulieren.

Um ganz sicher zu gehen, habe ich dies gerade (überwasser) nochmals getestet. Die Belichtungsreihe war erwartungsgemäß.

Gibt es hier im Forum noch weitere RX100/S-2000-Besitzer, die ihre Beobachtungen teilen möchten?

15.08.2017 21:48Geändert von unterwasserkamera.at,
17.08.2017 08:08

Manuell blitzen bedeutet, man regelt am Blitzgerät die Leistung vom extenen Blitz und der Blitz unterdrückt den Vorblitz auch wenn man bei der Kamera diese Funktion nicht abschalten kann. Den Vorblitz unterdrückt man je nach Blitzgerät mit Magnet oder eigenen Schalter.

Ohne Magnet im Fall INON S-2000 oder D-2000 kopiert der INON immer den Kamerablitz und man kann nicht wirklich manuell blitzen sondern nur die Belichtungskorrektur am externen Blitz nützen (+/- Drehrad). Manche Kameras haben im M Modus sowieso keinen  Vorblitz (Canon) und dann braucht man auch keinen Vorblitz unterdrücken. Aber im Fall Sea&Sea muß man dann auch von TTL auf M umschalten sonst gibt es Über/ Unterbelichtung

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