Schau mal hier:http://www.tauchersprechstunde.de/
Operationen im Bereich des Steigbügels bei Otosklerose (Stapesplastik):
Bei der Otosklerose handelt es sich um eine Verknöcherung der Steigbügelfußplatte. Es resultiert eine zunehmende Schwerhörigkeit, da die Schallverstärkung des Trommelfells und der Gehörknöchelchen komplett verloren gehen kann.
Mit freundlicher Genehmigung von Prof. Timothy C. Hain, Northwestern University, Chigago, USA
Diese Schalleitungsstörung kann operativ überbrückt werden. Man Entfernt den Steigbügel und setzt eine Prothese in die Fußplatte ein, nachdem diese perforiert wurde. Die Prothese überträgt den Schall vom Amboß auf das Innenohr, da die Prothese in das Innenohr hineinragt. Die Perforation wird intraoperativ mit Bindegewebe abgedichtet und stellt in der Regel nach der Operation keine Schwierigkeiten mehr dar.
Die Probleme beim Tauchen bestehen darin, dass es beim Tauchen durch die großen Druckunterschiede zu extremen Trommelfellbewegungen kommen kann. Es wäre denkbar, dass die Prothese aus dem Innenohr gehebelt wird und Perilymphe austreten kann. Hierdurch entstände Drehschwindel und es bestünde die Gefahr einer Ertaubung.
Aus diesem Grund wurde bis vor wenigen Jahren das Tauchen nach einer Stapesplastik nicht gestattet. Neue Studien haben jedoch gezeigt, dass es bei Tauchern und Fallschirmspringern nach Stapesplastik-Operationen nicht zu einer Innenohrschädigung kam, so dass man im aktuellen Manual der deutschsprachigen Tauchmedizingesellschaften nur noch eine relative Einschränkung der Tauchtauglichkeit nach Stapesplastik empfiehlt.
Zum Thema Tauchen nach Stapesplastik ist ein sehr schönes Kapitel in unserem neuen Buch "Tauchmedizin aktuell" von Prof. Dr. J. Strutz aus Regensburg veröffentlicht.
(Kopiert aus Operationen und Tauchen)
Sorry