Hier können alle Fragen zum Thema Tauchausbildung ausgiebig diskutiert werden. Verbandsübergreifend kann hier nach allem gefragt werden was zum Bereich Aus- und Fortbildung gehört - moderiert von erfahrenen Tauchern.
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Feststellung von Sichtweiten

Hallo zusammen,

vorweg zwei Dinge:

1.) ob meine Frage in dieses Forum gehört .... nun ja, ich bin nicht sicher, falls sie woanders treffender ist, bitte ich die Moderatoren darum, sie zu verschieben;

2.) meine Frage ist wahrscheinlich recht dumm, aber sorry, ich bin nun mal ein Newbie, würde aber gerne zukünftige Einträge von mir hier verbessern.

Die Frage:

Wie zur Hölle stelle ich eigentlich eine Sichtweite unter Wasser präzise fest?

Ich habe mal gelernt, das unter Wasser Gegenstände/ Fische usw in 3/4 der tatsächlichen Entfernung und 4/3 größer als die tatsächliche Größe wahrnehmen. Wie kann ich dann Sichtweiten bemessen, die meine tatsächliche Körpergröße überschreiten?

Vielen Dank im voraus für helfende Antworten,

gut Luft, querfeuer
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guntherTL***
04.02.2009 11:36
Hallo,
a. das richtige Forum
b. Fragen sind ok

Es gibt keine präzise Feststellung.
Ich mach es so:

Ich sehe meine Flossen Sichtweite ca. 2 Meter
Ich sehe auch die vom Buddy neben mir -> 3 Meter

danach ist es eine sehr subjektive Sache, außer man hat Fixpunkte wie Gegenstände... Wir haben in der Bever ein kl. Segelboot, ca. 3 m lang... usw.

Grüße
Gunther
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
04.02.2009 11:37
Theoretisch könntest du ein Massband mitnehmen und....................

Aber ob es nun 3 oder 4m Sichtweite ist ist nun nicht elementar wichtig, aber ob nun 1m oder 10m schon eher und das kann man locker schätzen.
04.02.2009 12:11
z.B. damit
http://de.wikipedia.org/wiki/Secchischeibe
Bilder
http://images.google.com/images?client=opera&rls=de&q=secchischeibe&sourceid=opera&oe=utf-8&hl=de&um=1&ie=UTF-8&sa=N&tab=wi

04.02.2009 12:49
@ querfeuer

Die exakte Sichtweite ist egal. Für Dich zählt nur, ob Du Dich wohl fühlst.

Oft unterscheiden sich die vertikale und die horizontale Sichtweite erheblich weil Du in bestimmten Schichten mehr/weniger Schwebeteilchen hast.

Es gibt unterschiedliche Sichtweiten (ich nenne sie mal aktive und passive auch wenn ich diese Unterscheidung noch nie offiziell gehört habe). Wenn Du ohne Lampe nichts siehst, kann es sein, dass Du mit Lampe immer noch etwas siehst. (Schwarzwasser bis zu einer bestimmten Konzentration) Oder aber Du hast so viele Schwebeteilchen, dass Du nur noch Milch um Dich herum hast.

Vertikale Sichtweite in deutschen Seen lässt sich einfach ermitteln. Beim abtauchen/auftauchen schauen in welcher Tiefe Du noch/schon gerade so eben etwas Wellen-Bewegung an der Oberfläche (wo sonst) sehen kannst. Da sagt Dir Dein Tiefenmesser oder TC die vertikale Sichtweite.

Horizontale Sichtweite kann man indirekt bestimmen. In Kursen wie U/W Navigator oder suchen+bergen erfährst Du Möglichkeiten, Distanzen zu bestimmen. (Armspanne, Maßband, Flossenschlagzyklen, Zeit, Druckverlust, ...) Wenn Du einen Gegenstand (Stein, Baumstamm, o.ä.) gerade so erahnen kannst, ist Beginn der zu messenden Distanz und wenn Du ihn erreicht hast, ist Ende.

Im Freiwasser gibt es keine Referenz-Punkte von Relevanz. Aber da ist genau deshalb auch egal, ob es 0,5 Meter oder 30 Meter sind....


Gut Luft

FANATIC DIVER
boesewichtProTEC PL5, SSI AOWI
04.02.2009 12:59
grobes Schätzen

Das Recht auf "Maß"lose Unter- oder Übertreibung haben ja nicht nur die Angler
04.02.2009 13:44
Halo zusammen,

zunächst erst mal herzlichen Dank für die bisher, in gewohnt rascher Weise eingegangenen Antworten.

Verbessert mich, wenn ich auf einem falschen Weg bin, aber meine Idee, die ich diesbezüglich heute Nacht dazu dann hatte, kann also so verkehrt dann nicht sein.

Jean Pütz würde jetzt beginnen mit: "Liiiieber Bastelfreund, heut hab ich euch wat janz besonderet mitjebracht ....." Meine Idee: Ein entsprechend langes Stück Schnur, Leine, Paketstrippe, wie auch immer genannt, auf jeden Fall aber aus Kunststoff mit Markierungen im Abstand von einem Meter, meinethalben einem wasserfesten Marker gemacht. Das sollte doch in eine der diversen Taschen an der Tarierweste passen, und sollte auch klappen, oder?

Möglicherweise werden Tekkis jetzt entsetzt aufschreien, aber ich habe nicht den Anspruch, ein Tekki zu werden.

Gut Luft, querfeuer
04.02.2009 14:01
Und wie willst du dann messen? Irgendwo anbinden und abrollen? Und dann wieder zurück und losmachen? Wenn du genaue Messungen brauchst, ja. Aber ansonsten schätzen mit Hilfe des Tauchpartners z.B. Hinterher absprechen ob die Schätzungen gleich sind. Mit der Zeit bekommt man dann Übung.
Und im Mittelmeer z.B. interessiert mich nicht wirklich, ob ich 20 oder 30 m Sicht habe.
boesewichtProTEC PL5, SSI AOWI
04.02.2009 14:03
Und was willst Du damit dann anfangen ?

Zum Punkt der Begierde hintauchen bzw. das eine Ende dem Buddy geben - Schnur befestigen und dann die Entfernung ablesen ?

Warum so kompliziert ?

Du schätzt, Dein Buddy schätzt und entweder habt Ihr die gleiche Zahl oder nehmt die Mitte ...

Die tatsächliche Sichtweite ist unerheblich, es geht ja um keine notwendigen Maße ...

Sicht gut, schlecht, durchwachsen ...
04.02.2009 14:21
du eigenest dir auf umständliche Weise ein Wissen an dass man so nicht braucht, ausser man will den Gefechtskopf der mitgeführten Harpune einstellen, die Sichtweite ist eine Variable und die Messung von eben ist Wolke von gleich.

Gruß,
D3
04.02.2009 14:30
@Tümpi und @bösewicht

Und wie ich dann messen will? Na, einfach, buddy nimmt ein Ende, ich das andere, ist doch einfach, Strippe straffen, Entfernung gemäß der Markierung ablesen.

Und was damit anfangen? Auch einfach, einem Newbie wie mir eine möglicherweise nicht authentische Einschätzung von Sichtweiten ersparen, vor allem im recht dicht beieinander liegenden Bereich von 1 bis 6 Meter, der hier in diesem Forum drei verschiedene Symbole aufweist.

Ich traue es mir jedenfalls nicht zu, so ohne weiteres eine Sichtweite einigermaßen zuverlässig einzuschätzen.

Wenn dann später mal Übung da ist, was so etwa nach dem 100sten TG der Fall sein wir, denke ich mal, dann kann ich mich vielleicht auf meine Schätzung verlassen, aber bis dahin möchte ich schon zuverlässiges in der Datenbank eingeben.

Gut Luft, querfeuer
boesewichtProTEC PL5, SSI AOWI
04.02.2009 14:39
Dann hast Du Deinen Buddy bei zb. 50mtr. Sicht auch 50mtr. von Dir entfernt ...

Du legst zu viel Wert auf Nebensächliches ...

Für einen Taucher, der überwiegend in trüben Tümpeln dümpelt ist schon 1mtr. Sicht erstklassig - für andere ist das dann nur 0 Sicht ...

Wenn es rein um die Datenbanken geht - wenn da einer reinschreibt, Sicht ca. 10mtr sagt dies schon aus, das man gut was sehen konnte - Sinn und Zwek erfüllt ...
guntherTL***
04.02.2009 15:14
Gegenfrage:
Wann benötige ich genaue Informationen über Sichtweiten? Und wann reichen mir grobe Schätzungen...

Für mich wäre die Information 1, 3 oder mehr als 5 Meter fast immer ausreichend.

04.02.2009 17:20
@Doppeldreier,

ja, das mag wohl so sein, dass ich mir auf umständliche Weise ein Wissen zulege, nicht brauchen ... hmmm ... bei Betrachtung der Legende in den Datenbanken bzgl. Sichtweiten sehe ich das etwas anders.

@boesewicht,

ich bin ein Anfänger, gewiss, und ich habe kein Problem damit, dass zuzugeben. Ich werde jedoch nicht zugeben, 50 Meter Strippe durch das Wasser ziehen zu wollen. Aber wie oben bereits schon erwähnt, ich traue es mir nicht zu, zwischen der Sichtweite von sechs Meter und der von vier zu unterscheiden. Also reichen mir sechs Meter der besagten Strippe, denn alles darüber wird wohl sicher für jeden ok sein.

@gunther,

auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, genau da beginnt mein Problem. Nimm einfach mal die Fotos, die ich an meinen Bericht über den Tauchplatz Sauzin eingestellt habe.

http://www.taucher.net/edb/Sauzin_o8745.html

Welche Sichtweite hatte ich da? In meinem Logbuch gibts auch nur als Sichtweiten die drei bekannten Smilis, und mir persönlich, da ich mich selbst daran orientiere, reichen die auch, reichen die subjektiven Eindrücke.

In eurer Datenbank werden doch aber wohl, so verstehe ich die metrischen Angaben, einigermaßen präzise Daten erfragt, oder verstehe ich etwas falsch? Wenn ja, dann korrigiert mich, aber dann kann ich auch bei Temperaturen kalt, erträglich und warm schreiben, wozu dann noch Celsiusgrade angeben?

Gut Luft, querfeuer

shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
04.02.2009 17:31
Da möchte jemand sein Logbuch perfekt führen, stimmende Datenbankeinträge machen und ihr verderbt ihm den Spaß, schämt euch

Entweder du machst es wie Gunther schon in der ersten Antwort schrieb (das reicht für die meisten Zwecke) oder du investiert 80-150€ in ein UW-Sonar (z.B. Scubapro) http://i12.ebayimg.com/06/i/001/2b/a8/9ced_1.JPG
und misst exakt (ablesen wenn der Buddy im Nichts verschwindet)
04.02.2009 17:52
@querfeuer
beim letzten Bild (Schleie) geschätzt 4m, wenn der Fisch eine Größe von 30-40cm hat. Diese ist auch geschätzt im Bezug zum Pflanzenbewuchs und den anderen kleineren Fischen.
Bei den anderen 3 Bildern, setzt der Seeboden das Ende der Sichtweite...übrigens schöne Bilder

Immer dran denken:
Augenmaß und Handgewicht verlässt das deutsche Handwerk nicht.

Allzeit gut Luft
Uwe vom Easydiverpaar
kwmIntro to Cave Diver (TDI),
DTSA-Gold (VDST),
Taucher *** (CMAS),
04.02.2009 18:47
Wenn es Dir, wie vielen Anderen nicht möglich ist, die genaue Sichtweite (z.B. 7,896041 Meter) exakt anzugeben. Dann mach es doch mit verbalen begriffen.

- sehr gut
- gut
- befriedigend
- scheiße

Das die Begriffe "sehr gut" auf den Malediven mehr als 50 Meter und im Hufeisensee nur 10 Meter bedeuten ist doch egal. Mit dem Begriff "scheiße" ist es ähnlich im Hufi heißt das dann 0 Meter und auf den Malediven ca. 5 bis 10 Meter.

Gut Luft,
Klaus
NautiluxCMAS ***
04.02.2009 21:16
Wenn ich es schätzen kann 3 Mal einen Schreinermeter (2 m lang) zwischen mir und einen bevorstehenden Referenzgegenstand hinzulegen, würde ich auf 6 Meter kommen.
Da der Referenzgegenstand 1/3 grösser aussieht weil er 1/4 näher an mir liegen scheint, addiere ich 2 Meter (1/3 von 6) und komme auf effektive 8 Meter.
So wie ein 8 Meter entfernter Gegenstand 1/4 näher scheint müsste ich 2 Meter subtraktieren (1/4 von 8) und komme wieder zu meine anscheinenden 6 Meter.

Kann ich, nach dem 6 Meter geschätzten Gegenstand, dieses Referenzmass weitere zwei Male hinlegen weil in der Entfernung eine noch ziemlich gut visuel wahrnembare Wand meine Sichtweitgrenze sein soll, komme ich auf ganze 18 Meter, muss aber wieder 1/3 addieren, also 6 Meter und ich komme auf 24 Meter.
Die 24 Meter entfernte Wand scheint 1/4 näher zu sein, also 24 - 1/3 (6 Meter) = 18 Meter

Ich pflege es aber nicht mich mit Entfernungsmasse unterwasser zu beschäftigen.

Gruss
Nautilux
NautiluxCMAS ***
04.02.2009 21:22
Sorry, schreibfehler im letzem Satz:
24 - 1/4 (6 Meter) = 18 Meter
Kölle AlaafPADI - DM,SSI-MD ...
04.02.2009 22:08
mit der Zeit kommt die Erfahrung und man baut sich "Brücken" (s.o.): sieht man gerade noch seinen Zeh - 2 Meter usw., wenn man das häufig genug bewusst checkt, dann geht es in Fleisch und blut über und dann geht es "automatisch"
04.02.2009 22:46
@querfeuer

machen wir uns mal nichts vor. Die Angaben von Sichtweiten in Datenbanken dient einzig dazu festzustellen wie die Sicht im allgemeinen ist und ob sich das Tauchen dort überhaupt lohnt. Also 0,5, 1, 3, 5, oder größer. Deine Art zu messen erzeugt eine Genauigkeit die man im allgemeinen nicht braucht. Um Karten anzulegen ist sie gut um festzustellen ob man sich bei diesen Sichtweiten wohlfühlt ist diese Methode ziemlich überflüssig. Das Mittel der Wahl ist das Mittel dass man braucht.

Gruß,
D3
NautiluxCMAS ***
05.02.2009 07:51
... wenn du deinen Arm seitlich ausstreckst und es braucht noch einen guten Arm um deinen Buddy auf die Schulter zu Kloppfen seit ihr leicht unter 2 Meter Entfernung.
Wenn Ihr doppelt wiel entfernt seit und er schimmergraugrün und nicht mehr schwarz aussieht ist es sowieso längste Zeit es zu hinterlassen Sichtweiten (die ist ja in der zwischenzeit schon festgelegt) mit einer Strippe zu messen und lieber dicht aneinandern zu bleiben
Gruss
Nautilux
05.02.2009 10:40
@Nautilux

sei mir nicht böse aber was bedeutet der 2. Absatz? Liest sich wie eine franzöisch Übersetzung aus dem Computer.

Gruß,
D3
NautiluxCMAS ***
05.02.2009 11:29
... wenn die Entfernung zum Buddy 4 meter beträgt (wäre auch bei guter Sicht schon weit) und sein Tauchdress nicht mehr die volle Farbkraft entfalltet (srry dass ich kurzerhand den Taucher nur mit schwarzfarbigen Material identifizierte) aber in eine der farblichen Umbegung leicht änliche Tumpeltonfarbe umwandelt...

...ist es sowieso längste Zeit es zu hinterlassen Sichtweiten (die ist ja in der zwischenzeit schon festgelegt) mit einer Strippe zu messen und lieber dicht aneinandern zu bleiben

Hoffe man kanns nun lesen...
Gruss
Nautilux
NautiluxCMAS ***
05.02.2009 12:01
... mir wurde mal gesagt dass der Referenzpunkt um die Sichtweite bei schlechten Lichtverhältnisse einheitlich festzulegen, die Wahrnehmung der Augen des Buddy ist.
Mann muss also nicht warten bis der Tauchkumpel total verschwindet (ist auch besser) .-)

Kann dem jemand zustimmen?
05.02.2009 12:42
Hallo und guten Tag zusammen,

an dieser Stelle jetzt noch mal mein herzlicher Dank an alle User, die bislang geantwortet haben, ein ganz spezieller herzlicher Dank an @shuttle, das ist ein interessanter Tipp, aus Budgetgründen in den nächsten zwei Monaten nicht realisierbar, aber ich werde wahrscheinlich dann mal an diese Anschaffung denken. Bis dahin muss und wird es zu Übungszwecken die Paketstrippe tun müssen, um bei mir erst mal einfach ein paar Erfahrungswerte bei meiner visuellen Wahrnehmung zu schaffen. Wenn die dann mal vorhanden sind, kann ich auf die Hilfsmittel verzichten.

@Easydiverpaar (Uwe)

Danke auch dir erst mal für deine Worte und Komplimente, wobei ich selbst mit den Aufnahmen überhaupt nicht zufrieden bin, aber was will man in solch einem Gewässer schon von einer simplen "Dalli-Klick" erwarten. Ich als doch verwöhnter Hobbyfotograf freue mich auf das Eintrudeln meiner UW-Kamera, die hoffentlich dann auch etwas bessere Ergebnisse bringt, als jene "Fertig-Dalli-Klick".

Mein Log-Buch spricht von einer Sichtweite von 1-2 Meter, vielmehr war da zu dem Zeitpunkt nicht drin, stellenweise in seltenen Fällen auch mal drei Meter, aber das war dann schon optimal in der Woche. Ich gebe allerdings zu, nur nach Einschätzung über ein Bild ist es noch erheblich schwieriger, eine Sichtweite einzuschätzen, vor allem, wenn es sich um solch miserable Bildqualität handelt. Das einzig positive war die Zutraulichkeit der Schleien, die mich sehr nah ran ließen.

Gut Luft allen und eine schöne Saison, querfeuer
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