Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.
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Festgefressene Ventile wie oeffnen?

Ich habe mehrere 12L Aluflaschen mit Int-Ventilen und wollte diese nun fuer eine Sichtpruefung oeffnen. Leider sind manche Ventile so festgefressen das sie beim herausdrehen die Ventilsteigungen von der Aluflasche mitrausreissen. Diese Flaschen kann ich wegschmeissen ich weiss aber wie koennte ich die Ventile sonst rausdrehen? Vielleicht leicht erhitzen? Gibt es ein Mittel das ich beim reinschrauben auf das Gewinde aufbringen kann damit es naechstes Jahr leichter aufgeht? Angezogen wurden die Flaschen nach Herstellerangaben. Getaucht wurde damit in Salzwasser.

Danke schon jetzt fuer zahlreiche Tips.
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boesewichtProTEC PL5, SSI AOWI
14.11.2008 02:45
Wenn die schon so festgefressen sind, dürfte das Innenleben der Flaschen auch nicht mehr berauschend sein ...

Die Flaschen, die schon beim versuch des Herausdrehens beschädigt werden würde ich schlicht und einfach entsorgen ...

Die dürften auch schon längere Zeit keine vernünftige Wartung und Pflege genossen haben ...
14.11.2008 03:09
Gutes Schmiermittel fuer Gewinde und O-Ring: Dow Corning Molykote 111

http://www.dowcorning.com/applications/search/default.aspx?R=625DE

http://www.watersafetyshop.com/1563572.html
14.11.2008 08:03
In anderen Fällen erfolgreich (bei Tauchflaschen noch nicht probiert) ist eine thermische Variante. Außen heiß, innen kalt. Denkbar ist auch, einfach alles sehr kalt zu machen. Natürlich: Wenn das Gewinde schon stark beschädigt ist, hat man am Ende auch nichts gekonnt, aber jedenfalls beschädigt man es beim Ausdrehversuch nicht zusätzlich.
Vibrationen könnten manchmal auch helfen.
14.11.2008 08:36
(Es muss natürlich in dem Fall hier heißen: Alles sehr kalt machen, dann von außen alles erhitzen, besser aber: Außen heiß, innen kalt.)
Kölle AlaafPADI - DM,SSI-MD ...
14.11.2008 08:53
Spezialisten ran lassen, selber machen führt mit guter Wahrscheinlichkeit in den Totalverlust
LekiesTL 2/385
14.11.2008 10:39
Aluflaschen dürfen auf gar keinen Fall!! erhitzt werden, weil sich sonst das Gefüge verändert und die Flasche ihre Festigkeit verliert!

Ich fürchte, es gibt keinen anderen Weg, als es mit entsprechender Kraft zu versuchen und zu hoffen......

Volker
sectorOWD Padi
14.11.2008 10:58
Hallo Ventilausdreher!

die Antwort von Lekies ist richtig! Unbedingt beachten.

Ich schlage vor du stellst die Flaschen in einem Eimer auf den Kopf und füllst Essigessenz ( Aldi, etc. ein.

Der Essig wird innerhalb von 12 Stunden die Schichten über eine Kapillarwirkung auch innen erreichen und lösen. Danach solltest du die Ventile herausschrauben können. Bei mir hat es mal so geklappt.

Aber ACHTUNG! Bei Verwendung von ALu über einen längeren Zeitraum im Salzwasser kommt es zum sogenannten ALU Fraß d. h. du musst nach Entfernen der Ventile unbedingt die Gewinde der Flaschen unter Vergrößerung (15x reicht, gute Lupe und ausreichend Licht) auf diesen Alu Fraß oder andere Beschädigungen, prüfen. Es tut auch eine sehr gute Digi Cam mit mindestens 7 Mio Pixel. Seitlich mit Blitz reinfotografieren und anschließend auf dem Computer aufziehen. Mit etwas Übung und einigen Versuchen müsstest du irgenwann ein sehr gutes Bild bekommen.

Es könnte bei einer Wiederbefüllung zu einem Haarriß kommen der zum Bersten der Flasche führt.

Also auch unbedingt, nachdem du die Fehlerfreiheit des Gewindes festgestellt hast oder feststellen hast lassen, zum TÜV damit.

Gruß und bitte hier keine Experimente, von wegen, sieht alles gut aus, wird schon nichts passieren.

Sec
AllgaeutaucherTL** / DCI
14.11.2008 11:46
Wenn Du die Flasche danach eh zum TÜV bringen mußt kannst Du Dir das ganze doch sparen und das gelich da machen lassen. Die müsssen die Flasche ja auch öfnen. Oder hab ich da einen Denkfehler
sectorOWD Padi
14.11.2008 11:52
Hallo Allgaeutaucher,

ich vermute mal er will sich die TÜV Gebühr sparen wenn es sinnlos ist. Die wird ja in jedem Fall fällig.

Auch schadet es nicht selbst (Kenntnis vorausgesetzt) ab und an mal einen Blick in die Flasche zu werfen.

Gruß, sec
14.11.2008 12:09
Essigessenz kann nicht funktionieren, da der Essig durch den O-Ring durch müsste, oder habe ich da was falsch verstanden?

Ich musste auch eine Aluflasche entsorgen, weil das halbe Gewinde raus kam, Pech. Vorsorglich nützt es sicher, wenn man das Gewinde einfettet. Aber in der jetzigen Situation kann man wohl nur hoffen.
14.11.2008 12:33
Hi
Bei festsitzenden Schrauben (z.B. Rost) kann manche Schraube noch gerettet werden indem man beim Rausdrehen nur wenig vorwärts dreht und dann wieder etwas zurück. Damit lockert sich der Dreck im Gewinde und frist sich nicht völlig fest.
Essig vorher einwirken lassen kann ich mir auch gut vorstellen das es eine Wirkung hat, zumindest am oberen Rand.
14.11.2008 13:28
Salzreste bekommt man auch mit destilliertem Wasser weg.

Flasche kopfüber in einen Eimer mit destilliertem Wasser (gibt es in 5L Kanistern günstig im Baumarkt) stellen, ruhig einen oder zwei Tage (zwischendurch mal etwas schütteln) stehen lassen und dann versuchen, vorsichtig das Ventil raus zu schrauben.

Vorteil des destillierten Wassers: es ist chemisch völlig neutral und greift weder Alu noch sonstwas an.
dueseAOWD+CCR
14.11.2008 14:31
@RogerT: Du hast geschrieben: "Vorteil des destillierten Wassers: es ist chemisch völlig neutral und greift weder Alu noch sonstwas an."

Die Aussage ist falsch, es ist gegenüber Metall aggressiver als Leitungswasser (deshalb darf man z.B. in den Kühler vom Auto kein dest. Wasser einfüllen)!

Dieses Wasser ist neutral, also nicht sauer oder basisch, aber es ist alles andere als reaktionsträge!

Neutrale Grüße,
Düse
14.11.2008 14:43
"Aluflaschen dürfen auf gar keinen Fall!! erhitzt werden, weil sich sonst das Gefüge verändert und die Flasche ihre Festigkeit verliert!"
Quatsch. Die Dosis macht das Gift. Nicht mit dem Schweißbrenner rangehen, aber heißes Wasser ist ok.
14.11.2008 15:00
Nochmals: was bringt Wasser, Essig usw., wenn es wegen des O-Ringes gar nicht erst bis ans Gewinde gelangt?
14.11.2008 15:17
@Rözzer
Natürlich nichts, sofern der Oring nicht (z.B. durch Säure oder mechan. Einwirkung) zerstört wird. Zwei Ideen noch:
1. Druck von außen aufs Ventil in Richtung Flasche geben, z.B. per Eigengewicht der umgedrehten Flasche, das verringert etwas die Reibung im Gewinde. Wird schwer handhabbar sein, Effekt ist auch gering.
2. Natürlich umgekehrt Flasche drucklos machen, nur der Vollständigkeit halber, wer weiß...
Dunkervorhanden
14.11.2008 15:44
Ich würde mal sagen, trenn Dich von den Flaschen!

Bei einer kleineren Variante (2l Alu, Druckluft, nicht aus dem Tauchbereich) hatten wir auch mal das Problem. Mein alter Herr (Ex-Chemielehrer und Pragmatiker vorm Herrn) legte das Teil in reines (!) Aceton, bis der O-Ring Mus war. Dann gings einen Tag in Flußsäure (saugefährlich!!!) und danach hat er mit einem Bastelhämmerchen leicht gegen den Flaschenhals geklöppelt, um die letzten Rückstände im Gewinde zu lösen.

Dann gings ab und das Gewinde war sogar noch ok, nur innen sah es so mies aus, dass das Teil doch noch auf dem Müll landete.

Reines Aceton bekommst Du nur in der Apotheke, und Flußsäure über 50% - hmm. Mit dem Zeug würde ich nicht rumfuchteln, kann Dich zum Patienten des Monats bei der Ärztekammer machen.

Versuchs auf die alte mechanische Art und wenn`s nicht klappt, dann weg damit. Wird Dir sicher nicht noch mal passieren.

D.
henrii.a.c. Masterinstructor, CMAS TL**
14.11.2008 16:06
a) Molykote® 111 ist nicht für den Hochdruckbereich geeignet. Über Eignung bei hohen Sauerstoffdrücken den Hersteller befragen.

b) Aluflaschen auf gar keinen Fall über 80 ° C oder nur partiell erhitzen (Verlust der Druckfestigkeit oder Spannungsbrüche)

c) Schon mal Kriechöl probiert? Oder den ganzen Flaschenkopf in ein großes Ultraschallbecken stellen?

Ansonsten teile ich dei Meinung, daß die Flaschen eh nicht so toll aussehen werden, wenn die Hälse schon so vergammelt sind.

Grüße,

henri
14.11.2008 16:17
die Flasche kann innen noch super aussehen und es handelt sich nur um eine Kontaktkorrosion an der Stelle wo sich das Stahl und dass Alu der Flasche berühren. Mit etwas Glück ist auch nur der Teil oberhalb des O-Rings betroffen und Essig oder Phosphorsäure helfen.

Mein Tipp, durch vorsichtiges Links/Rechts drehen das Ventil lösen.

Gruß,
D3
15.11.2008 09:43
Sorry, ist Dow Corning Compound 111 besser und das von Luxfer empfohlene Mittel. Warum die ein Dow Corning Molykote 111 Compound anbieten, das vom Namen zum Verwechseln einlädt ist mir schleierhaft. Allerdings wird Molykote 111 aus diesem Grund oft verwendet und scheint keine Probleme zu bereiten. Viel Hochdruck bekommt das Schmiermittel im Gewinde auch nicht ab und selbst wenn es dort leicht leckt, dann mit sehr geringem Luftstrom. Dürfte auch wenig problematisch bereiten als normales Silikonfett.
15.11.2008 10:01
Werte Gemeinde ! Wenn jemand im November mehrere Alu-12er aus dem Salzwasser nimmt und selbst checken will, auch erwähnt, dass er es nächstes Jahr zur selben Zeit wieder vorhat, und sich lieber nicht einloggt, wird man mal spekulieren dürfen, ........
Man darf wohl annehmen, dass Basenbetreiber, die Saisonpause machen, über das letzte gute halbe Jahr genug mit dem Tauchen verdient haben, um wieder etwas zu investieren. ALSO BITTE KEINE FAULEN KOMPROMISSE, es könnte sein, dass wir im Frühling unwissend ausgerechnet dort landen. Insofern plädiere ich gegen Ratschläge, die nicht auf NEU KAUFEN lauten.
just my 2 c
sectorOWD Padi
16.11.2008 13:30
@ alle

wenn der Restdruck der Flasche ganz abgelassen ist, liegt normalerweise der O-Ring des Ventils nicht in allen Bereichen ganz an. Dies reicht, damit der Essig in die Gewindewindungen eindringen kann und somit Kalk oder ähnliche Verbindungen löst.

Viele Grüße, sec
17.11.2008 06:27
Sector, das ist definitiv total falsch. Der O-Ring wird kräftig vorgepresst, da ist der Flaschendruck bedeutungslos.
sectorOWD Padi
17.11.2008 09:15
Hallo Hhhugo

das ist nicht falsch. Du gehst von neuen Flaschen und oder neuen Dichtringen aus. Es ist richtig, dass der O-Ring vorgepresst ist. Er wird aber gleichzeitig beim Befüllen unter höheren Druck gesetzt wie du durch das Verschrauben erreichst.

Bei älteren Flaschen nimmt die Elastizität des O- Ringes grundsätzlich ab. Er verformt sich und nimmt die konische Form des Ventilsitzes an. Wenn man bei solchen Systemen den Druck restlos ablässt, entstehen kleinste Risse zwischen Dichtsitz und O-Ring. Das ist ja auch der Grund weshalb bei einer Flaschenrevision- Tüv der O-Ring getauscht wird.

Diese können ausreichen damit durch die Kapillarwirkung ein Lösungsmittel wie Essig durchdringt und die Gewindesteigungen erreicht.

Ein Versuch ist es in jedem Fall wert. Bei mir hat es einmal geklappt. Ich konnte zwei 10er Alu günstig ersteigern und stand vor dem gleichen Problem.

Gruß, sec
17.11.2008 18:14
@sector
Mal dir mal auf, wie die Kräfte wirken, und du wirst (oder kannst zumindest) sehen, dass hhhugo recht hat.
Tipp: Der Luftdruck wirkt entgegengesetzt zum Anpressdruck des Gewindes.
(Jetzt komm mir aber nicht damit, dass gerade durch den höheren Druck auf den Oring beim Luftablassen selbiger kaputt geht, und dann auch das Essig reinfließt. Dann hätten wir hier nämlich einen weiteren albernen Grund, dass man Flaschen nicht unter 50bar bringen darf.)
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