Hier können alle Fragen zum Thema Tauchausbildung ausgiebig diskutiert werden. Verbandsübergreifend kann hier nach allem gefragt werden was zum Bereich Aus- und Fortbildung gehört - moderiert von erfahrenen Tauchern.
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Erste Erfahrungen und dann negativ....

Hallo,

ich hoffe mein Beitrag passt hier rein, sonst bitte verschieben.

Ich möchte euch von unseren ersten und negativen Erfahrungen vom Tauchen berichten und euch um Hilfe bitten. Meine Freundin (21) hat nun Angst vorm Tauchen im Meer und ich (25) habe auch etwas Angst um sie aufgrund dieses Vorfalles. Ich weiß nicht, ob es besser wäre das Tauchen doch wieder aufzugeben.

Die Ausbildung zum SSI OWD haben wir gemeinsam gemacht. Die ersten beiden Freiwasser in einem Naturbad mit 4 m Tiefe und die 3 weiteren Tauchgänge im See bei 4 m Sicht und ca 15 m Tiefe. In diesem See am gleichen Ort waren wir nach bestandener Prüfung noch 4 TG alleine als Buddys im Wasser. Dies war im Juli 2011 und bis dato unsere Erfahrung.

Im September 2011 machten wir unseren ersten gemeinsamen Urlaub in Ibiza an der Cala San Vicente. Es sollte kein Tauchurlaub sein aber wir hatten 1 Tag für 2 Tauchgänge eingeplant. Eigene Ausrüstung hatten wir ABC und Anzug dabei.

Ich möchte nun den weiteren Ablauf genauer beschreiben. Wir haben noch keinerlei Erfahrung wie so etwas am Meer normalerweise abläuft…

Der Tauchlehrer an der Basis vor Ort hatte an diesem Tag 2 Bootstauchgänge geplant und unser Logbuch angesehen. Beim Briefing wurde in der Basis der gesamte Ablauf erklärt. Wir waren zu 4. + Tauchlehrer auf einem Art größeren „Schlauchboot“. Die Fahrt zum Tauchplatz dauerte ca. 10 – 15 Minuten. Als wir angekommen waren und der Anker draußen war, begannen wir unsere Geräte anzulegen und meiner Freundin wurde schon Übel vom Schwanken des Boots. Sie ist ziemlich schlank, aber eigentlich nicht extrem empfindlich was die Übelkeit angeht. Die Wellen waren nicht sehr hoch. Ich hatte den Eindruck, dass es ihr nicht so gut geht, aber sie sagte es ginge schon. Der Tauchlehrer meinte, so bald man im Wasser ist, wird es besser. Im Wasser angekommen tauchten wir 3 m zum zuvor besprochenen Check direkt an der Ankerkette ab und sollten dem TL die Übungen „Keine Luft“ und „Wasser in Maske“ zeigen. Das Wasser schwankte ziemlich hin und her (ist das Dünung?) Die Übungen vielen uns dabei nicht leicht, aufgrund dieses reißens von links nach rechts an der Kette. Dies dauerte gefühlte 5 - 10 Minuten, was den Übelkeitszustand meiner Freundin mit Sicherheit nicht verbesserte dachte ich mir. Der erste Abtauchversuch meiner Freundin scheiterte wegen dem Druckausgleich. Sie tauchte auf, der TL folgte ihr und ich kam auch mit ihr. Einer der anderen Buddys kam auch nochmals mit nach oben wegen Problemen. Plötzlich schrie er rum was ich hier will. Ich bleib bei meiner Freundin sagte ich und das gehört sich so. Einer war also noch alleine unten. Das passte ihm wohl nicht. Ich dacht mir nur du Arsch brauchst hier jetzt nicht so rumschreien. Aufgrund der nicht all zu guten Lage ging ich nicht weiter auf einen Streit ein. (Im nachhinein entschuldigte er sich für dieses dumme rumschreien)
Nach dem Abtauchen bis auf 18 m war dies vorbei und fühlte sich ruhig an. Nach ca. 30 Minuten gingen wir nach oben auf 5 m und machten unseren Sicherheitsstop 3 Minuten lang. Man „flog“ wieder so vielleicht 5m links und rechts hin und her wegen der Dünung. Nach 2 vergangen Minuten hielten wir uns wieder an der Ankerkette fest. Ich hoffte nun das das Schlimmste nicht passiert und es war doch so. Nach 2,5 Minuten fing sie an sich heftig zu übergeben und nahm aus Reflex den Regler aus dem Mund. Ich muss sagen für mich war das ein sehr schlimmer Anblick und ohne Tauchlehrer nebenan wäre ich einfach überfordert gewesen. Meine Freundin wollte schnell nach oben. Der TL hielt sie fest und steckte ihr die Regler wieder rein und drückte mehrmals die Luftdusche. Noch 2 Mal verlor sie ihn während dem Übergeben und schluckte Wasser. Und noch mehrere Male ging das dann weiter durch den Automaten. Wir stiegen dann langsam an die Oberfläche auf. Ich verlies das Wasser und der TL blieb noch ca. 10 Min mit ihr im Wasser um sie zu beruhigen. Es wäre an der Oberfläche nicht ganz so schlimm wie am Boot meinte er. Nach dem sie auch an Board waren, war sie total fertig seelisch und physisch und wollte nie wieder Tauchen. Der TL wollte dann den zweiten Tauchplatz anfahren und sagte wir sollen mit kommen dann wird es wieder besser unter Wasser. Er wollte zu anfangs nicht einsehen zum Strand zurück zu fahren und nicht verstehen das wir den zweiten Tauchgang nicht machen wollten. Ich musste dann noch streiten mit ihm das er gar kein Geld bekommt wenn er jetzt nicht sofort zurück fährt. An Land versucht er nach einer Mittagspause wieder uns zum 2ten Tauchgang zu überreden. Aber ich kann gut verstehen, dass meine Freundin das auf gar keinen Fall mehr wollte. Er hatte sich für sein Verhalten dann später nochmals entschuldigt.

Der Tag war dann für uns Mittag gelaufen. Es bleiben nur schlechte Erinnerungen an diese Stunden und eine Angst meiner Freundin vom Tauchen im Meer und mir die Angst ihr könnte wirklich was passieren. Vielleicht liegt das auch daran, dass man sich in einer Beziehung noch viel mehr Sorgen macht um den Buddy als wenn es ein Freund oder Fremder wäre. Natürlich wäre das genauso schlimm wenn etwas passieren würde und man versucht immer das Beste, aber das ist halt doch etwas anders.

So, jetzt habe ich genug geschrieben. Ich hoffe es war nicht zu viel. Ich weiß jetzt nicht mehr, was ich über das alles denken soll oder wie es im Thema Tauchen weiter gehen soll. Haben wir etwas falsch gemacht? Hätte wir einen Bootstauchgang mit so wenig Erfahrung meiden sollen? War Ibiza das falsche Tauchgebiet?

Kann mir jemand einen Ratschlag geben?

Thomas
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ramklovApnoeTL, TL**
17.01.2012 18:49
@ feuert,

ich glaube Ihr ward "einfach" mit der Situation überfordert und der Guide keine Hilfe. Wegen Deines Ausbildungsstandes bist Du natürlich von aller "Schuld" frei. Schließlich kannst Du nicht wissen, was ein unruhiges Meer ist und wo nun Gefahren liegen und was man bei Übelkeit macht (Regler drin lassen und durchkot..n).

In der Regel tastet man sich an neue Schwierigkeiten langsam heran. Dies kann aber für einen reinen Urlaubstaucher heißen, dass er beim zweiten Urlaub das vergessen hat, was er beim ersten Urlaub gelernt hat.

Ich persönlich halte es für sinnvoll kontinuierlich Erfahrungen zu sammeln. Dazu sind deutsche Gewässer bestens geeignet. Beispielsweise kann man in die meisten Seen (Tümpel) einfach reinlaufen und langsam abtauchen und das Tauchen und Tarieren üben.

Schau mal ob Ihr Euch hier einem Verein oder einer Tauchgemeinschaft anschließen könnt.

Kopf hoch, Schritt für Schritt wird das Tauchen schon gelingen.

gruß ramklov
biker55Tec 100 ccr/ tdi full cave
17.01.2012 18:59
Schade, dass du bzw. deine Freundin diese schlechte Erfahrung gemacht habt.
Aus meiner Sicht sind einige Fehler/Versäumnissse gemacht worden:
-der TL hätte beim Blick in euer Logbuch erkennen müssen, dass ihr noch nie im Meer getaucht seid und darauf hinweisen, dass mit Welle zu rechnen ist - nachfragen, ob jemand unter "Seekrankheit" leidet und ggf. eine Tablette gegen Seekrankheit anbieten.
- der TL hätte den "Check" nicht in der "Dünung" machen dürfen - es wäre sinnvoller gewesen den Check unterhalb der Dünung zu machen ( hat die Übelkeit vermutlich noch verstärkt )
- der TL war m.E. mit dem Auftauchen von 3 Tauchern und einem Tauchern unter Wasser (solo) überfordert und hat entsprechend "unwirsch" reagiert
Richtig ist, dass sich die Übelkeit meistens unter Wasser legt - allerdings nur, wenn keine Dünung ist !
Richtig war auch die Reaktion des TL, deiner Freundin den LA immer wieder in den Mund zu schieben und die Luftdusche mehrfach zu drücken ( man kann auch durch den LA sich übergeben )

Bei der Vorgeschichte ( Übelkeit deiner Freundin )
war der Sicherheitsstopp auf 5m mit Dünung sicherlich keine glückliche Lösung - ich kann allerdings nicht beurteilen, ob es Alternativen gegeben hätte z.B. langsam austauchen, Stopp 1 m tiefer ohne Dünung. Ohne Alternative hätte ich vermutlich als TL auf den empfohlenen Sicherheitsstopp verzichtet.

Mein Ratschlag:
Die nächsten TGe im Meer an einem schönen Hausriff
ohne Welle/Dünung,mit einem erfahrenen TL/Guide !
Sicherheit gewinnen und Erfahrung sammeln.
Falls doch Boots-TGe - dann vorher Tablette gegen Seekrankheit einnehmen !

Lasst Euch unseren schönen Sport durch diese "einmalige" schlechte Erfahrung nicht vermiesen !
LG biker
17.01.2012 19:08
Wenn´s so abgelaufen ist wie Du schreibst, Guide/TL Note 6 !
Ärgerlich, mit sowas kann man viel kaputt machen...

Wünsche Euch, daß Ihr ´nen einfühlsamen TL/Guide für die Zukunft erwischt, dann werdet Ihr GARANTIERT gegenteilige, sprich tolle Unterwassererlebnisse haben !
17.01.2012 19:13
@ramklov

mit kontinuierlich Erfahrung sammeln bin ich sicher bei Dir, aber Erfahrung mit Welle erlernt man nur bei Welle und sicher nicht im See oder?

Glückauf
ramklovApnoeTL, TL**
17.01.2012 19:22
@ Uwe-Re,

Klar, Welle erlernt man nur bei Welle, aber wenn Du mit dem "Rest" des Tauchens schon vertraut bist, erlernst Du Tauchen bei Wellengang leichter. Ich sehe das ähnlich wie einen Nachttauchgang, den lernst Du auch nachts, nur nicht gleich zu Beginn.

Der TO schrieb, er war das erste Mal im Meer, das erste mal mit dem Boot, das erste Mal im Urlaub nach der Ausbildung und das ganze noch mit Leihausrüstung. Das finde ich etwas viel "erstes Mal". Dieser Tauchgang kam eben nach meiner bescheidenen Auffassung zu früh und man könnte sich an einen solchen Tauchgang auch besser rantasten.

Nächstes Jahr taucht er mit seiner Freundin nachts bei starken Wellengang Nur eben heute noch nicht.

gruß ramklov
haitaucherinSSI-AOWI,IAC,CMAS**M
17.01.2012 19:57
willkommen im Club!und Kopf hoch- es geht weiter!

mein erster Meertauchgang nach meinem OWD:
auch gleich vom Schiff, kein Checkdive..als ich frsgte wieviel <blei ich jetzt im Meer mitnehmen soll- die Gegenfrage des TL: wieviel hast mit? ich 18 Kg - na dann nimm alles mit..war echt super..bin dann mit den "TL" ins Wasser , Flosse verloren , abgetrieben..TL ist wieder ins Boot, weil er Ohrenprobleme hatte und ich war allein...weit weg vom Boot abgetrieben..und da keiner aufs Notdignal reagiert hatte, habe ich versucht zum Boot zurück zu schnorcheeln,; glücklicherweise hat einer 2. Tauchgruppe, die auch an Bord war, den Kapitän , der anfangs meinte, na dort wo sie ist, muss ich dann alle aufsammeln, da hab ich ja nioch Zeit, gezwungen den Anker zu lichten um mich rauszuholen..der einzige Kommentar des "TL" war, hättest beim zurückschnorcheln dein JAcket nicht so voll aufblasen sollen...war alles wirklich toll!

und: ich habe weitergemacht und versuche jetzt meinen Schülern solche Situationen/Erfahrungen zu ersparen...

lso: versucht mal in eurer Umgebung in ruhiger Umgebung TAucherfahrung zu sammeln - also tauchen, tauchen, tauchen...Sicherheit gewinnen und dann erst anden nächsten Schritt
angehen..Rifftauchgänge..usw....
lg susi
17.01.2012 20:15
Danke für Eure Antworten!

Ich denke im nachhinein auch, dass alles etwas viel war für uns. Es gab hier an unserem Strand auch keine andere Möglichkeit als einen Bootstauchgang. Ich selbst bin mit den Bedingungen so halbwegs zurecht gekommen, nur das Zusehen und Handeln als sie sich übergeben hat war für mich im Anfangsmoment ein Schock und überforderte mich. Erst als der TL den Atemregler rein hatte, kam mir der Gedanke - achja ohne bekommt sie ja keine Luft.... Was mich beschäftigt ist, was wäre wenn er nicht mit dabei gewesen wäre... Nach unserer Ausbildung haben wir zumindest 4 Tg gemacht im See, allerdings allein. Unser AusbildungsTL war mit einer neuen Gruppe an Land und hatte keine Zeit.

Ich finde das auch etwas traurig, läuft das überall so? Ich habe einen Verein in 30 km Entfernung, dessen Vorstand eine Tauchschule als Nebengewerbe hat - Sinnvolle Kombination - Wir wollten ursprünglich dort den Schein machen. Als ich dann beim Schnuppertauchen fragte, ob der Verein auch günstiger ausbildet (als er über seine Tauchschule), da lt Homepage Vereinsausrüstung/TL im Verein vorhanden, ging er nicht wirklich darauf ein. Eine spätere Mail und Anruf bzgl. Besuch des vereinsinternen Sommerfestes blieb unbeantwortet.... Also dachten wir, hier her kommen wir bestimmt nicht....
Also für eine SSI Tauchschule entschieden. Ausbildung war gut, der TL auch. Aber danach kann man auf keinerlei Unterstützung mehr hoffen. Leihausrüstung vom SSI TL (der wieder eine neu Gruppe betreute) mit zum See bringen lassen, aber wenn man den TL nicht als Guide bezahlt, dann kommts mir so vor, als würde sich gar nicht mehr bemüht einen zu helfen. Man zahlt ja nicht dafür...
Läufts in anderen reinen Tauchschulen auch so? Verein habe ich leider keinen anderen hier. Erst wieder in 70 km Entfernung.

Thomas

EuregiotaucherTaucher i.R.
17.01.2012 20:17
Shit Happens - und Urlaubsbasen wollen Geld verdienen - naja ...

Es ist schon geschrieben worden: Greif dir deine Freundin - geht an euren vertrauten See zurück und macht da ein paar Tauchgänge. Dann wechselt hier und da mal die Localität - fahrt mal an die Nordsee - Grevelinger Meer zum Beispiel - wenn´s irgendwie passt - ist auch MEERWASSER aber kein offenes Meer ... langsam angewöhnen und dann - wenn ihr beide sicherere Taucher seid und euch auf einander verlassen könnt - dann versuchts nochmal mit ner Bootstour - aber dann auch mit dem Hintergedanken - wenn es nicht passt - dann passt es nicht und wenn es einem schlecht ist - oder ein Tauchgang besser nicht stattfindet - dann sollte man den auch ausfallen lassen - das hat nichts mit FEIGE zu tun - sondern mit Verantwortung ....
ramklovApnoeTL, TL**
17.01.2012 20:29
@ feuert,

der "Verein ..., dessen Vorstand eine Tauchschule als Nebengewerbe" hat war wohl eher ein an einer kommerziellen Schule angeschlossener Club. Hier http://www.vdst.de/unsere-mitglieder/tauchsportvereine.html sind ideelle Vereine nach Postleitzahlen sortiert. Schau mal, ob Du einen für Dich passenden findest und mach mal ein Probetraining incl. anschließendem Plaudern mit.

gruß ramklov
boesewichtProTEC PL5, SSI AOWI
17.01.2012 20:42
"aber wenn man den TL nicht als Guide bezahlt, dann kommts mir so vor, als würde sich gar nicht mehr bemüht einen zu helfen. Man zahlt ja nicht dafür...
Läufts in anderen reinen Tauchschulen auch so?"

Hier ein klares Nein ...


Wegen der Wellen ...

Ich bin selber auch nicht Seefest - mir reicht schon der Anblick von Wellen ...

Was mir aber unter Wasser immer hilft - Finger Weg bon der Ankerkette - die Wellenbewegung von der Oberfläche wird hier ja runtergeleitet und dann ist es klar, das man hier dann auch durchgeschüttelt wird.

Hier hilft nur freies Tarieren im Freiwasser, dies ist aber für einen Beginner in den meisten Fällen nicht oder nicht einfach durchführbar.

Ansonsten wie hier mehrfach schon geschrieben - es war einfach zu viel für den Anfang und für den Erfahrungsschatz ...

Laßt es langsamer angehen, macht erst mal eure Erfahrungen in unseren Gewässern und festigt eure Fertigkeiten - das wird schon
Joe.MurrSSI DiveCon
17.01.2012 21:13
@feuert
Im Grunde führen viele Wege nach Rom. Der meines Buddies war ähnlich dem Euren: nach sechs Tauchgängen im Traunsee im April, bei angenehm frischen 4°C Wasser- und 11°C Lufttemperatur, und im Rahmen ihres OWD/1* traten wir vier Wochen später unseren Karibikurlaub an.

Der erste Bootstauchgang von ihr hatte es dann ebenso in sich, mächtige Wellen und Brecher, bei denen ein Fixieren des Horizonts unmöglich war und auch sie musste dann während des Tauchgangs die Fische füttern. Auch unser Guide hatte nicht die glücklichste Hand - er kümmerte sich wenig bis gar nicht um uns. Ich muss zu meiner Schande gestehen, ich war auch nicht viel besser, obgleich ich mit meinen gut 20 Tauchgängen damals auch nicht der Erfahrenste war. Es war dann auch ihr einziger Tauchgang dort.

Dann, im September darauf, wagten wir einen neuen Anlauf in Ägypten und fanden eine Basis in Safaga, bei denen der Guide/TL uns an die Hand nahm, sie ein wenig mehr als mich, und wir wunderschöne Bootstauchgänge erleben durften. Sie hat dann auch Blut geleckt und wir machten in den fünf Tagen zehn Tauchgänge, ausschließlich vom Tagesboot wohlbemerkt, obwohl sie seekrank war. Aber mit Emeral war das dann in Griff zu bekommen.

Was will ich damit sagen: lasst Euch (wie die Kollegen ebenso schon ausgeführt haben) nicht entmutigen, ihr habt scheinbar die ganze Sache ein wenig blauäugig angegangen (wie wir auch) und habt überdies einen überforderten Guide gehabt.

Dass es anders sein kann, zeigt unser Beispiel. Meine Holde taucht heute gerne, allerdings auch nur im Urlaub, kaltes Wasser hatte sie im Traunsee mehr als genug.

Also, Kopf hoch, neues Spiel, neues Glück.
Gruß
Joe
ag2908PADI Staff Instr.
17.01.2012 21:31
Estens wird die Ankerkette niemals festgehalten, das hätte beim Bootsbriefing abgeklärt werden müssen. Zweitens ist Tauchen wenn man seekrank ist ein absolutes No Go. Drittens hat ein Guide oder TL niemals mit Gästen herumzuschreien. Ausserdem würde ich einen Sicherheitsstop nach diesem TG sofort abbrechen und auftauchen, wenn sich jemand übergeben muss.
Ihr solltet jetzt erst mal in einer Umgebung in der ihr euch wohl fühlt eure Angst verlieren. Egal ob Schwimmbad, See oder falls ihr die Möglichkeit habt in einem Indoor Divecenter wieder Selbstvertrauen sammeln und die Sache ruhig angehen. Lasst euch die Freude am Tauchen nicht von einem miesen TL oder Guide vermiesen, es gibt auch sehr viele Gute.

Bei Tauchernet gibt es übrigens auch die Möglichkeit Tauchbasen zu bewerten und in deinem Fall auch andere Taucher davor zu warnen.

Grüsse aus Dahab
biker55Tec 100 ccr/ tdi full cave
17.01.2012 23:12
@Thomas .... lauft das bei anderen TS auch so ?..
klares nein !!!
Bei uns steht der AusbildungsTL zwar auch nicht immer zur Verfügung, da neuen Kurs - aber bei unseren WE-Ausfahrten sind immer genügend Crew-Mitglieder( DM`s oder TL`s ) dabei, die sich gern
um die Taucher kümmern/begleiten und Tipps geben, die es wünschen oder Fragen haben !
Teste einfach einmal verschiedene Tauchschulen und suche dir die aus, die dir am meisten zusagt !
Jede gute und seriöse TS muß bemüht sein, seine Kunden zufriedenzustellen - auch wenn aktuell kein Weiterbildungskurs gebucht wurde und er "nur" als "Funtaucher" mit auf der Ausfahrt ist
biker
17.01.2012 23:50
Trennt einfach zunächst mal Boot und Tauchen. Macht ein paar schöne Tauchgänge von Land aus, egal ob am See oder in einer ruhigen Bucht am Meer.

Sollte es dabei bleiben, dass deine Freundin so auf den Wellengang reagiert, bleiben halt nur Ausfahrten bei ruhigem Meer oder TG von Land aus. Evtl. gibt es auch Medikamente dagegen, die das Tauchen nicht einschränken.

Es ist sicher oft Überzeugungsarbeit durch den Leiter der Gruppe nötig um jemand den nötigen Ruck zu geben. Dazu unterliegt eine Basis natürlich auch wirtschaftlichen Zwängen. Und deine Freundin wollte dir vermutlich auch einen Gefallen tun und ist mit abgetaucht ...
Scapegoatkann schwimmen ;-)
18.01.2012 10:23
@ Thomas:

Ich hattet nun leider das Pech, dass in Spanien grundsätzlich nur Bootstauchgänge im Meer gestattet sind, daher gab es für die Tauchbasis keine Möglichkeit, euch vom Land in Wasser zu bringen.

Seekrankheit hab ich auf Tauchbooten auch schon mehrfach miterlebt, und tatsächlich wird es bei den meisten besser wenn sie im Wasser sind, da hatte der Guide schon recht.

Was die Übungen im Bereich der Dünung angeht ist die Frage, wie tief ging diese? Da es im Mittelmeer war, wäre es sicherlich möglich gewesen bis unter den Dünungsbereich zu tauchen, da hat dr Guide wohl Mist gemacht.
Andererseits auf Fuerteventura bin ich schon getaucht als die Dünung bis in 25-30 m deutlich spürbar war, dann wäre das nicht möglich.

Das Problem ist nunmal, dass die Bedingungen am Meer nunmal stündlich wechseln können, und das muss hingenommen werden.

Allerdings gibt es Urlaubsgebiete, in denen das Meer fast immer recht ruhig ist und bei Bedarf auch Landtauchgänge durchgeführt werden können, vielleicht wäre Ägypten was für euch? Dort ist es meiner Meinung nach wirklich top für Anfänger. Und wenn deine Freundin zu Seekrankheit neigt soll sie vor einer Bootsausfahrt ruhig eine Tablette nehmen, das ist durchaus üblich bei dafür anfälligen Tauchern.

Was das Verhalten des Guides angeht ist da natürlich einiges falsch gelaufen, darüber muss hier nun nicht diskutiert werden. Falsch ist falsch!

Ich drück euch die Daumen das das noch was wird mit eurer `Taucherlaufbahn`

Gruß,
Alex

Scapegoatkann schwimmen ;-)
18.01.2012 10:24
Nachtrag:

erstes Wort: Ihr statt ich ....
18.01.2012 11:01
Hi,

ihr habt sicherlich alle recht und ich bin auch völlig eurer Meinung.
Aber ich denke als erwachsener Mensch hat man auch eine gewisse Eigenverantwortung.
In meiner frischen OWD Zeit wäre ich nicht nach 4TGs auf einen Meeres-Boots TG gegangen.
Wie gesagt, grundsätzlich bin ich eurer Meinung. Aber steinigt mich ruhig
Gruß
Divemark
Scapegoatkann schwimmen ;-)
18.01.2012 11:09
@ Divemark:

Ja, stimmt, viel zu früh, ich hatte immerhin 7 TG bis zu meinem ersten Mittelmeer Boots TG

Die Frage ist halt wie die Bedingungen sind, und da kannst du Glück oder Pech haben. Wir hatten damals spiegelglattes Wasser vor Kroatien, das war natürlich ein Glücksgriff für uns `Frischlinge`.

Aber irgendwann muss man damit ja anfangen, und es gibt auch Taucher die 100+ TG haben in Baggerseen und dann im Meer völlig überfordert sind, selbst schon erlebt. Die Situation ist einfach eine völlig andere, und darauf muss man sich halt einlassen. Das geht aber deutlich besser, wenn man einen guten Guide hat...

Alex

18.01.2012 11:15
@SG:
Hast Recht.
Ich fand es nur ungerecht das nur auf den Guide eingeprüfgelt wurde und die Eigenverantwortung komplett ausseracht gelassen wird.
Wenn jeder seinen Part erfüllt........
18.01.2012 11:32
Hi feuert,
gar nicht gut gelaufen und nicht normal. Dazu ist schon genug gesagt und wir können es nicht ungeschehen machen.
Wir können es aber unter Erfahrung verbuchen und uns eurer taucherischen Zukunft zuwenden.
Leider hat deine Holde jetzt lange Zeit dieses Negativerlebnis zu verinnerlichen. Psychologisch sehr ungünstig.
Aus meiner Sicht hast du noch genau eine Chance es richtig zu machen - also versau es nicht!
Wenn ich was empfehlen darf:
- der nächste Tauchgang sollte in warmen, wunderbarem Wasser stattfinden. Ich bin nicht der Meinung, dass ein deutscher Tümpel günstig ist.
- unbedingt von Land aus ins Wasser gehen - also langsam "den Boden unter den Füßen verlieren". Das ist psychologisch sehr, sehr wichtig.
- Sie muss die Entscheidung treffen, tauchen zu wollen. Achte darauf, dass du keinen Druck ausübst / dass sie nicht in die Situation kommt dir wieder einen Gefallen tun zu wollen.
- wenn du nicht bereit bist etwas zu investieren (und damit meine ich Herz und den schnöden Mammon), dann wird es schwierig. Du wirst schon ein paar Taler in einen wunderbaren Urlaub und eine gute TS investieren müssen. Nach der Erfahrung sicher die geringste deiner Herausforderungen.
- lass das Thema Verein im Moment ruhen. Ich sehe nicht (sorry Leute sehe ich so), wie euch das im Moment weiter bringt. Wenn ihr z.B. im Schwimmbad üben wollt, dann muss ich nicht in einen Verein.

Sie ist nicht alleine - ganz im Gegenteil.
Sag ihr, sie hat meinen Respekt. Wer in deutschen Seen gelernt hat und dann sofort alleine im Buddyteam unterwegs war, der ist stark. Und deshalb wird sie es sicher noch einmal versuchen.
Und da sind wir wieder am Anfang: versau es nicht!
vinni
randy007CMAS TL*
18.01.2012 11:38
Klar ist doch: Für einen Tauchgang bei dem Seegang war es viel zu früh für Euch. Ihr hättet auf einen Tag warten sollen an dem die See ruhiger ist und das erste mal im Meer, mit checktauchgang etc. Das macht man doch nicht unter solchen Bedingungen. Kein Wunder dass Deine Freundin keine Lust mehr hat. Fahr mit Ihr doch mal woandershin, wo es bei schlechtem Wetter auch Alternativen gibt, wie ne ruhige Bucht oder etwas ähnliches. Wie wärs denn mal mit Ägypten, damits wieder Spass macht?
Vercingétorixold school
18.01.2012 11:38
Naja, es waren damals fünf Tauchgänge im See und dann das Mittelmeer (Sizilien) und danach die Bretagne. Aber wo will man die Grenze ziehen?
Wenn ich mich nicht sicher fühle oder mir speiübel ist, warum geh ich dann ins Wasser?
Die Wellen waren nicht hoch, aber es gab Dünung in zwei bis drei Metern? Oder hat das Boot an Seil geruckt und man hat sich krampfhaft festgehalten, an statt die Kette locker zu umfassen.
Einer tut es, der andere läst es zu! Es gibt sicher noch eine Sichtweise der anderen Seite, gell.
Nur so mal am Rande, bevor der Aufseher als böser Bube da steht.
BaschtCMAS TL **
18.01.2012 11:43
Servus Feuert,

es ist überhaupt kein Problem gleich vom See ins Meer zu gehen. Die Umstände sollten halt passen. So wie sich mir das darstellt war das einzige Problem die Übelkeit Deiner Freundin. Dagegen kann man leicht was machen. Am besten wie oben schon erwähnt bei ruhigem Seegang tauchen. Kommt mit uns an Pfingeten mit nach Kroatien. Da haben wir beste Bedingungen.

Gruß

Andreas
biker55Tec 100 ccr/ tdi full cave
18.01.2012 11:45
@divemark - als TL/Guide sollte man gelernt haben vorauszuschauen und nach der Übelkeit bei der Anfahrt zum TP ( der TG selbst war jawohl ok ) war zu erwarten, dass beim Sicherheitsstopp in der Dünung es erneut zu Übelkeit und zum kommt ! Hier ist eindeutig der TL/Guide gefordert - möglicherweise wäre es nicht zum gekommen, wenn der Guide mit der Taucherin einen Sicherheitsstopp händchenhaltend und Aug in Aug (Fixpunkt ) gemacht hätte !
Bei "Frischlingen" hat nun mal der "Leader" eine besondere Verantwortung - m.E- daher "Prügel " zu Recht !
biker
ag2908PADI Staff Instr.
18.01.2012 11:48
@divemark
"In meiner frischen OWD Zeit wäre ich nicht nach 4TGs auf einen Meeres-Boots TG gegangen."
Warum nicht??? Wenn der TL/Guide was taugt, dann ist ein Bootstauchgang für einen Anfänger kein Problem. Als ich in Hurghada arbeitete, wurde ausser den Schwimmbadtauchgängen die komplette Anfängerausbildung vom Boot aus gemacht
Man sollte sich aber dafür dann anfängertaugliche Plätze ohne hohe Dünung suchen und dafür sorgen, dass die Taucher im Ernstfall Medikamente gegen Seekrankheit bekommen. Dass eine Ankerkette nicht berührt wird und der Gast nicht angemotzt wird sollte klar sein.
Die Eigenverantwortung in allen Ehren, aber wenn ein Anfänger das erste mal vom Boot taucht, dann wird und sollte er sich auf die Bootscrue und Guide verlassen können. Und wenn bei uns ein TL den Gast angeschrien hätte, dann hätte er ganz klar ab dem nächsten Tag wieder ausschlafen können.
Der Guide hat auf ganzer Linie versagt und das muss nicht beschönigt werden.

Grüsse aus Dahab
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