Bundesrecht, Landesrecht, kommunale Verordnungen. Und damit nicht genug, viele weitere Gesetze erleichtern oder besser erschwerden uns das Tauchen. Probleme dazu können in unserem Rechtsforum diskutiert werden, kompetente Moderatoren sind vorhanden.

Erfahrungen mit der Fluggesellschaft IBERIA

Mein Tauchparnter und ich waren nach einem Tauchurlaub auf den Galapagos-Inseln auf dem Rückflug von dort nach Quito (Ecuador). Der Flieger der ecuadorianischen Fluggesellschaft Tamé hatte mehrere Stunden Verspätung. Trotzdem fanden wir uns 1 Stunden und 10 Minuten vor Abflug nach Madrid am Check-In der IBERIA-Schalter im Flughafen Quito ein. Dieser wurde aber bereits 5 Minuten vorher geschlossen, obwohl er bis eine Stunde vor Abflug hätte geöffnet sein müssen, vermutlich wegen Überbuchung, wie wir später erfuhren. Im Ergebnis verweigerte man uns den Flug, so dass wir zwei Tage in Quito festsaßen. Der nächste reguläre Flug wurde uns erst für vier Wochen später angeboten. Zwar gab es eine Warteliste. Doch diese war ziemlich lang. Im Ergebnis mussten einen Flug in der Business-Class buchen, was mit horrenden Kosten verbunden war. Nun versuchen wir, den entstandenen Schaden von der IBERIA erstattet zu bekommen. Uns liegt bisher noch keine Stellungnahme der Fluggesellschaft vor.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann Tips geben? Würde uns sehr freuen und vielleicht auch weiterhelfen.

Kai und Steffen aus Berlin
AntwortAbonnieren
13.02.2008 07:50
Auch wir haben sehr schlechte Erfahrungen mit der Iberia gemacht, als unser Rückflug gestrichen wurde. Wir wurden dann in ein Hotel irgendwo in den Bergen gekarrt, keine Informationen, kein Essen, keine Telefonate. Mitten in der Nacht rausgeholt, ohne Frühstück zum Flughafen gebracht, dort stundenlang gewartet um irgendwann am späten Nachmittag abzufliegen. Keine Entschuldigung gar nichts.
Ersatz von Fahrtkosten, Telefonaten und Verpflegung erst nach Einschaltung eines RA und Hinweis auf eine Beschwerde beim Luftfahrtbundesamt. Weitergehender Schadensersatz Fehlanzeige. Den Klageweg hätte man in Spanien beschreiten müssen, da in DE keine verantworltliche Niederlassung vorhanden ist. Da das in Spanien wohl eher aussichtslos ist, habe ich es gelassen und stattdesssen Iberia von meiner Liste möglicher Airlines gestrichen. Allerdings gibt es für viele Ziele in Mittelamerika nicht sehr viele Alternativen, vor allem wenn man wegen der nervigen Prozeduren nicht über die USA fliegen möchte. Allerdings fliegt z.B. Condor nach Costa Rica. Equador weiß ich nicht.
Ich empfehle die Einschaltung einer RA, sonst passiert vermutlich gar nichts.
Schwierig ist Eure Lage aber sicher schon, denn in den Bedingungen der meisten Airlines wird eine Zeit von mind. 2h vor Abflug für den Check-in genannt. Das es nicht Eure Schuld war, steht auf einem anderen Blatt. Eigentlich ist dann auch eher Tarne Schuld, aber von denen Ersatz zu bekommen, dürfe wohl noch schwieriger sein.
Waren denn beide Flüge auf einem Ticket? Das könnte wichtig sein.
Viel Erfolg.
13.02.2008 09:29
Danke für die Reaktion zu meiner Anfrage. Wir hätten uns ja auch nicht weiter beklagt, wenn nicht auf den E-Tickets der Hinweis aufgebracht wurde, dass bei Abflug von Quito nach Madrid der Check-In 60 min vor Abflug fliegt. Insoweit hat sich nach unserer Auffassung IBERIA nicht an die eigenen Bedingungen gehalten. Wie gesagt haben wir zunächst eine Schadensanzeige an IBERIA gesandt. Je nach Reaktion werden wir dann wohl auch einen Rechtsanwalt einschalten und mit der Vertretung beauftragen. Mal sehen, was bei rauskommt.
13.02.2008 14:20
Hallo Arakis, sicherlich habt Ihr Euch bezeugen lassen, dass das Einchecken bereits 15 Minuten vor der vereinbarten Zeit beendet war? Sonst werdet Ihr ein Problem mit der "Beweislast" haben. Die Iberia-MitarbeiterInnen in Quito werden alle Fehler abstreiten.

Deinen Worten entnehme ich, dass Ihr Eure Reise selbst organisiert habt und nicht über Reisebüro? Sonst wäre ja das Reisebüro Eure Anlaufstelle für Reklamationen.
13.02.2008 15:09
Hallo Telemar-king, danke für deine Antwort. Wir wollten uns den Vorgang bestätigen lassen. Die Mitarbeiter haben sich da allerdings gegen gesperrt und damit gedroht, dass sie die Sicherheitskräfte holen werden, wenn wir Ärger machen würden. Das wollten wir in einem Land wie Ecuador nun doch nicht.

Da jedoch die Buchung sowohl des Original- als auch des neuen Fluges nur von einem von uns getätig wurde, bestünde wohl die Möglichkeit, dass nur einer klagt und den anderen als Zeugen benennt. Ich weiss nur nicht, ob die IBERIA irgendwelche Computerprotokolle über den Check-In beibringen kann, die dann den Vorgang bestätigen können oder ob vielleicht was getürkt wird.

Im Übrigen wurde die Reise von uns selbst organisiert, so dass wir uns wohl allein darum kümmern müssen.
Vercingétorixold school
13.02.2008 16:00
Rein taktisch bietet sich an, die möglichen Ansprüche auf Schadenersatz abzutreten. Aber dazu kann euch ein RA der auf Reiserecht spezialisiert ist mehr zu sagen.
Du kannst aber davon ausgehen, das alle Fluggesellschaften einen sog. Abwimmler haben. Der wird dafür bezahlt Leute bazuwimmeln. Rein kalkulatorisch rechnet sich das. Und die Fluglinien hat in der Tat keine deutsche Niederlassung.
13.02.2008 18:29
Danke für den Hinweis. Allerdings findet sich auf der Homepage der IBERIA im Impressum zumindest eine Anschrift in Frankfurt a. M. und es ist eine inländische Steuer-Nr. beim Finanzamt Kassel. Ob das eine inländische Niederlassung mit sich bringt, wird sicherlich ein Anwalt klären können.
14.02.2008 07:20
Das mit der Adresse in FFM kannst Du knicken. Ich habe seinerzeit ein Mahnverfahren gegen die Iberia eingeleitet, vertreten durch den Geschäftsführer der Niederlassung in FFM. Das zuständige Amtsgericht hat sich aber für nicht zuständig erklärt. Die genaue Begründung weiß ich nicht mehr, vielleicht kann der Gallier hier aushelfen. In jedem Fall lief es darauf hinaus, dass rechtliche Ansprüche nur gegen die Zentrale in Madrid getätigt werden können.
FreezarCMAS**+PADI AOWD
15.02.2008 15:59
Ich arbeite bei einer Bank und hatte zwar nicht direkt mit IBERIA was zu tun, aber einige meiner Kunden. In den letzten paar Monaten, hatte ich einige Kunden die in Südamerika waren und teilweise doppelte Belastungen auf ihren Kreditkarten hatten oder ähnliche Geschichten, die da schief gelaufen sind. Ich kann euch damit wahrscheinlich nicht weiterhelfen, aber zumindestens eure erfahrungen bestätigen.
boesewichtProTEC PL5, SSI AOWI
17.02.2008 22:47
Lesestoff ...

evtl. was hilfreiches dabei ...

http://www.reinerklatt.de/Tips_1/Fluege/Vor_Abflug/vor_abflug.html
23.02.2008 19:47
Hallo zusammen,

ich hatte im Oktober 2007 denied boarding in Lima und habe jetzt (im Februar 2008) nach einer entsprechenden Beschwerde beim Luftfahrtbundesamt im Oktober 2007 (siehe Beschwerde-Formular auf deren Website und diversen penetranten Nachfragen) für mich und meine Mitreisende je 600 Euro pauschalen Schadensersatz nach der dafür geltenden EU-Verordnung erhalten. Ist gar nicht so schwierig, aber man muss schon dran bleiben und immer wieder nachfragen. Ich bin übrigens keine Spezalistin für Reiserecht, sondern habe das nur mal schnell mal in Lima im Hotel gegoogelt.

Liebe Grüße

Dr. Inge Schneider
Rechtsanwältin

www.dr-ingeschneider.de
Antwort