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wettrafficAOWD, Self-Reliant Diver, Nitrox, Deep Diver

Erfahrungen mit Bigblue VL4600P?

Geändert von wettraffic,

Hallo allerseits,

ich habe mich gestern auf der Bootsmesse ein wenig nach Licht für mein Actioncam-Setup umgesehen.

Ich bin jahrelang sehr zufrieden mit meinen iTorch Video Pro 5 unterwegs gewesen, die bisher tatsächlich das beste Licht geliefert hatten. Doch irgendwann waren die O-Ringe vorn undicht (mininmaler Feuchtigkeitseintritt), aber der Hersteller existiert nicht mehr oder aber reagierte zumindest irgendwann nicht mehr auf Support-Anfragen. Schade, weil sie immer tadellos ihren Dienst verrichtet hatten! Also musste was neues her. Die Nachfolge traten an zwei Lampen der Marke Nanight Video.
Eigentlich schöne, robuste Teile, jedoch stören mich gleich mehrere Sachen:

- Auf irgendeinem Grund hat mich das Licht nicht so ganz überzeugt
- Sie sind einfach noch mal volumniöser als die iTorch, was ich insbes. im Handgepäck (mein komplettes Video-Equipment ist im Handgepäck) schwierig finde
- Das Akku-Pack ist mit, in meinen Augen, recht filigranen Steckern verbunden, die für den Lufttransport auch getrennt werden müssen (der Akku selbst kann nicht für den Transport entnommen werden. Zudem sitzt der relativ fest, ich befürchte, dass es da schnell zu Kabelbruch oder abreißenden Steckern kommen kann, wenn man es öfter öffnet und trennt. Ferner Werden die Kabel quasi mit Gummibändern gegen das Akkupack gedrückt, damit man überhaupt das Gehäuse schließen kann. Technisch mag das alles einwandfrei sein, aber ich persönlich finde die Handhabung nicht vorteilhaft.

Nun habe ich gestern die BigBlue-Lampen vorgestellt bekommen, die ich vielleicht sogar mitgenommen hätte, wenn man mir einen vernünftigen Messepreis für das Set gemacht hätte (man ist aber keinen Cent runter gegangen). 50€ runter für das komplette 2er-Set und sie wären vielleicht mit mir nach Hause gegangen. Die sollen pro Stück 409€ kosten, ich frage mich aber, ob sie das auch Wert sind. Rein oberflächlich betrachtet, sehen sie so aus wie manch Chinaböller, der in "der Bucht" für unter 100€ verkauft wird. Sicherlich sind sie das aber nicht. Man sollte sich halt nicht von der Oberfläche zu Fehlannahmen verleiten lassen. Was mir zugesagt hat, ist der sehr kleine, kompakte Formfaktor und der einfache, herausnehmbare Akku. Ich brauche nicht astronomische Leuchtdauern, da ich die Lampen für einen Take kurz an mache und dann wieder aus. Ansonsten gilt bei mir gern das Prinzip "keep it simple".
Klar, es gebe deutlich bessere Lampen (Keldan, Weefine), aber die sind dann nicht nur teurer, sondern auch wieder größer. Kann jemand eine Einschätzung zu den Lampen geben? Was gibt es über den Hersteller zu sagen?

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28.01.2024 14:19
Ich würde niemals eine Videolampe mit nur 1er Taste kaufen ! ZapZerap kann gar nix. Weiters sollte gerade bei Videos der CRI Wert über 90 liegen. 6500 Cool White sagt eigentlich alles. Eine gute 8000er von X-Light kostet nicht viel mehr - kann aber mehr
wettrafficAOWD, Self-Reliant Diver, Nitrox, Deep Diver
28.01.2024 15:10Geändert von wettraffic,
28.01.2024 15:11
"Eine gute 8000er von X-Light"....


...ist leider viel zu groß. Kannst Du etwas anderes empfehlen?
29.01.2024 08:17
Viel zu groß ? ist nicht wirklich grösser als die 4600er. Die SUPE V3K III wäre mit 5000 Lumen etwa in der Grösse von der BigBlue aber höheren CRI. Leider halt auch nur 1 Taste. Da würde ich die Remote empfehlen. Bei SUPE bekommt man aber auch Ersatzteile (Switch etc.)
wettrafficAOWD, Self-Reliant Diver, Nitrox, Deep Diver
29.01.2024 09:22

Naja, sortieren wir mal von groß nach klein:

X-Light M8000: 165x73
Nanight Video: 150x55
SUPE V3K: 135x45
VL4600P: 121,1x44

Damit also 36% länger und 66% breiter als die VL und auch größer als die Nanight, die es ja von den Abmessungen her zu schlagen gilt.
Die SUPE sieht interessant aus. Was kannst Du mir denn da anbieten (ggfs. per PM)?

AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
29.01.2024 09:34

Die Bigblue Lampen sind extrem robust und sauber verarbeitet, aber bei der Lampentechnologie eher altbacken: schlechte CRI, mehrere LED's, anstatt eine richtige und bei einem Knopf meist zu viel Möglichkeiten.


Aber robust und langlebig sind sie.

29.01.2024 19:11
BigBlue sind eher Tauchlampen, da kommt es weniger auf den CRI Wert an
Eine Videolampe kauft man nach der Qualität und nicht nach der Grösse !! 1) CRI Wert 2) Bedienung 3) Akkusystem 4) Abtrieb (je grösser desto weniger Abtrieb) 5) Ersatzteile und Zubehör z.b. Switches, Filter, Remote Control 6) Laufzeit - manche benötigen zumindest 60min Licht - grösserer Akku !
wettrafficAOWD, Self-Reliant Diver, Nitrox, Deep Diver
29.01.2024 20:34
Du magst da Recht haben, aber es geht auch immer um die Kompromisse, die man eingehen muss. Besser geht immer, das ist gar keine Frage. Aber zu welchem Preis und Aufwand - da gibt es keine objektive Antwort, das muss jeder für sich selbst beantworten. Manche würden nur mit einer GoPro und Swimming Pole ins Wasser gehen. Mir zu wenig. Das, was ich mache, ist wiederum anderen zu wenig. Die ersteren kaufen gar keine Lampe, die letzteren Keldan und irgendwo in der Mitte liege ich. Genug der Philosophie.
30.01.2024 13:07
Achso. Bei uns gibt es keine Kompromisse, dazu ist der Urlaub zu schade um sich dann zu ärgern. In jeder Klasse das beste, mehr braucht man nicht. Stärkeres Licht heißt nicht besser. Wenn aber ein Videolicht die Grundvoraussetzung nicht erfüllt, dann ist jeder € zuviel. Die Größe hat auch mit dem Auftrieb zu tun, sehr wichtiger Faktor. Sonst wird Dein Video eine Wackelnummer. Kenn man ja.
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
30.01.2024 14:06Geändert von Alpöhy,
30.01.2024 14:07

@Wettraffic: Ich filme und fotografiere seit über 30 Jahren. Hätte ich immer in Qualität investiert, ich hätte wohl in der Zeit weniger als die Hälfte an Geld ausgegeben.
Bei der UW Fotografie habe ichs auf die harte Tour gelernt. Nicht nur schlechtes Licht, sondern gar kein Licht, wegen Defekten, weil gespart werden musste.
Immerhin da droht mit Bigblue weniger Gefahr. Aber irgendwann fragst Du Dich, wieso die Videos der anderen die schöneren Farben haben und nein: es ist nicht die Kamera.

Es ist das Licht.

Aber da muss jeder selber durch und seinen Weg zur Zufriedenheit finden. Viel Erfolg und v.a. viel Spass dabei. prost

wettrafficAOWD, Self-Reliant Diver, Nitrox, Deep Diver
30.01.2024 18:58

Danke, Euch beiden. Aber ich filme auch schon ein paar Jahre.

Sicherlich 90% meiner Aufnahmen finden ganz ohne Licht statt, da die Motive viel zu weit weg sind. Aber ich lasse mich eines besseren belehren, wie man die Schule Riffhaie auf 15 Metern Entfernung ausleuchtet .

30.01.2024 19:38
@wettraffic: Da hast du schon Recht, wenn das Motiv zu weit weg ist, hilft keine Lampe. Riffhaie auf 15 Metern Entfernung ausleuchten, das hat Cousteau schon nicht geschafft, und der hatte extra Beleuchter mit Flutlichtmasten. Da müssen dann andere Mittel ran, z.B. Weißabgleich, Nachbearbeitung, evtl. auch mal Filter, aber die fressen auch wieder Licht. Übrigens, ich liege auch irgendwo in der Mitte. sm1
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
31.01.2024 06:03
Fische in 15m beleuchten. Davon träume ich auch.spin

Meine Antwort bezog sich aber nur auf die Qualität des Lichts und da gibt es doch sehr sehr deutliche Unterschiede.
31.01.2024 08:43
Wer schon ein paar Jahre filmt und dann die Priorität auf die Lampengrösse statt auf die Qualität setzt, sind die typischen Lehrgeld Kanditaten
31.01.2024 08:58
Stimmt schon. Wenn ich mit dem Auto zum Tauchen fahre, spielen Größe und Gewicht keine Rolle, da kommt die "erste Garnitur" Licht mit. Bei 6Kg Handgepäck im Flieger muss sich leider die Qualität der Größe und dem Gewicht unterordnen.
31.01.2024 09:26
Kleinere Lampen haben mitunter das gleiche Gewicht.. Die oben genannte "Retro" Nanight hat 600 Gramm mit Ladegerät. Die noch dazu im geschlossenen Zustand geladen wird (Rohrbombe) !! Eine aktuelle SUPE V3K III Videolampe mit CRI96/R94 hat 520 Gramm

Nanight Video

31.01.2024 10:25
Hallo zusammen,
da leider immer wieder Verwirrung herrscht, welche Aussagekraft der CRI für Farbwiedergabe bei digitalen Kameras hat, werde ich hier eine kleine Serie dazu starten. Ich möchte damit beginnen, Euch die Messung einer Lichtquelle zu zeigen und bitte darum, Kommentare zur Eignung für Foto oder Video zu bewerten. Ich werde dazu später noch die Spektrale Messung beifügen, damit die Diskussion lebhafter wird. Mal sehen ob jemand auf die Lichtquelle kommt. Besonders auf die Antwort von Verkäufern solcher Lichtquellen bin ich gespannt.
Grüße drwave
31.01.2024 10:30
hier noch mal in besserer Auflösung


31.01.2024 10:56

Wichtig dazu ist natürlich der Kelvin Wert, der nicht über 6500K liegen sollte. Eine M15000 hat CCK 5600K und nicht 6900

31.01.2024 14:19
oje 6698K wieder hat mich der Manfred erwischt. Diese Farbtemperatur kommt übrigens gar nicht so selten vor. Moderne Kameras können damit gut umgehen. Schon mal darüber nachgedacht, warum der Weißpunkt unseres Farbmetrischen Systems CIE Normalbetrachter 1931 bei 6500K liegt? Die RGB-Balance der Primärfarbfilter der Digitalsensoren ist bei 6500K genau 1 (100 % rot 100 % grün 100 % blau)

Hier das zur Lampe gehörende Lichtspektrum. Mal schauen, ob außer Werbung auch ein inhaltlich nutzbringender Beitrag kommt.

Hier auf jeden Fall mal das zur Lampe gehörende Lichtspektrum. Mal schauen ob nun ersichtlich ist welche Lichttquelle nenutzt wurde.


31.01.2024 15:34
ganz einfach. je höher die Kelvin desto bläulicher das Licht. Xenon hat 10000 Lumen. Altes Hallogen hat 4500
Optimal für die UW Fotografie ist 5000-6000. Die Kamera ist dabei egal. Es geht darum, wenn Du mit 6500 Kelvin etwas rotes anleuchtest wird Du es es braun sehen. Daher sind Videos die mit hoher Kelvin beleuchtet wurden immer blass in den Farben. Bei Wrack etc. kann es natürlich "besser" wirken weil es mehr "metallisch" wirkt. Bei makro oder Fischen und Hauttönen ist es aber völlig unbrauchbar. Daher nimmt man für Videos auch keine Tauchlampen. Tauchlampen sollen "weit" leuchten und haben daher mehr Kelvin - was dann auch mehr Helligkeit bringt, jedoch weniger Farbdurchdringung
31.01.2024 19:09
Hallo zusammen,

hmm, wo fange ich an. Ja, je höher die Farbtemperatur, umso blauer empfinden wir die Lichtfarbe. Herr Plack hat dazu das Modell des Planckschen Schwarzkörpers entwickelt, wonach Farbtemperatur mit der Temperatur des Schwarzkörpers korreliert. Das wird gleich nochmal wichtig.

Altes Halogenlicht hat in der Regel 2800 bis 3200K (Der Schmelzpunkt von Wolframdraht liegt bei ca. 3450K). Ein Beispiel ist die nahezu bei jedem Filmer bekannte Osram HLX 64623 mit 3300K 100W und 2800 Lumen. 4500 gehen technisch gar nicht, ganz einfach. Die Normlichtart ist "Normlichart A" im proffesionellen Bereich Kunstlicht genannt.

Xenon, Manfred meint sicher die Xenon Hochdruck Gasentladungslampen, die gibt es bis ca. 7000K, Lichtstrom bis 900000 Lumen. Das Spektrum ist dem, was ich als geheime Lampe hochgeladen habe, ist dem übrigens sehr ähnlich.

Natürlich wird ein rotes Objekt nicht Braun, wenn es mit 6500K beleuchtet wird. Dafür gibt es ja den Weißabgleich. Der ganze Abschnitt sollte nochmal überdacht werden. "Bei makro oder Fischen und Hauttönen ist es aber völlig unbrauchbar" Da musste ich lachen, jede Film- und Fernsehproduktion im Außenbereich wird mit 6500K Tageslich-Leuchten ausgeleuchtet. Voraussetzung ist natürlich der richtige Weißabgleich unter wie Überwasser.

Die Auflösung des Spektrum Lampenrätsels kommt morgen. Vielleicht hat ja noch jemand eine Idee und traut sich auf eine Lampe zu tippen.
Grüße drwave
wettrafficAOWD, Self-Reliant Diver, Nitrox, Deep Diver
31.01.2024 20:50Geändert von wettraffic,
31.01.2024 20:51
„Wer schon ein paar Jahre filmt und dann die Priorität auf die Lampengrösse statt auf die Qualität setzt, sind die typischen Lehrgeld Kanditaten“


Manfred, ich kann mich nicht entsinnen, bisher Lehrgeld bezahlt zu haben. Mit Ausnahme eines.... ....ach, lassen wir das...
Für die paar Situationen, in denen ich künstliches Licht brauche, haben es sogar die iTorch Video Pro 5 getan. Die Nanight auch. Die Gründe für einen Wechsel sind die bisher beschriebenen.


„Stimmt schon. Wenn ich mit dem Auto zum Tauchen fahre, spielen Größe und Gewicht keine Rolle, da kommt die "erste Garnitur" Licht mit. Bei 6Kg Handgepäck im Flieger muss sich leider die Qualität der Größe und dem Gewicht unterordnen.“


Genau das ist das Problem. Abmessungen und Gewicht sind hier der kritische Faktor. Die Fototasche ist schon jetzt rappelvoll. Ich sage es ganz ehrlich: Könnte ich überall problemlos einen Rucksack als Handgepäck mitnehmen, gäbe es diesen Thread vermutlich nicht.
„Die noch dazu im geschlossenen Zustand geladen wird (Rohrbombe) !!“

Ich habe diese Lampe noch nie im geschlossenen Zustand geladen.

„Eine aktuelle SUPE V3K III…“


Ist das diese hier?: https://www.flex-arm.com/de/unterwasserlichter/uw-foto-und-videolampe/supe-v3k-unterwasserfoto-videolight-5000-lumen-cri-96.html
Ich warte immer noch auf ein Angebot für ein 2er-Set.

"Natürlich wird ein rotes Objekt nicht Braun, wenn es mit 6500K beleuchtet wird. Dafür gibt es ja den Weißabgleich. "
Ich frage mich auch, ob ich das nicht hinterher beim Weißabgleich alles wieder raushole.
wuaznseppinjedeloggaeinehupfara, kampfsau
31.01.2024 21:05
Ich verstehe die Probematik mit dem Handgepäck nicht. Bei mir kommen die Lampen und Lader immer ins Hauptgepäck und nur die Akkus ins Handgepäck.
wettrafficAOWD, Self-Reliant Diver, Nitrox, Deep Diver
31.01.2024 21:13Geändert von wettraffic,
31.01.2024 21:15

"Ich verstehe die Probematik mit dem Handgepäck nicht. "

Der Gedanke dahinter ist zweierlei. Einerseits muss, streng genommen, die Lampe ins Handgepäck, da elektronisches Gerät. Andererseits: Geht das Hauptgepäck verschütt oder verspätet sich, kann ich am Zielort zwar eine Tauchausrüstung mieten, aber keine Videolampen.

31.01.2024 21:21

Wer mit dem Weißabgleich fehlende Farbe in die Aufnahme zaubern will, sollte sich andere Gedanken machen als das Übergepäck 😂😂 Ich liebe diese Theoretiker

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