Ende einer Taucherkarriere(?)/Ohren-Guru gesucht
Geändert von MrShellShock,27.09.2019 08:45
Hallo allerseits - und gleich vorab sorry für den langen Post.
Ich fange am besten ganz am Anfang an:
Zu Tauchen habe ich 2008 begonnen, OWD und AOWD in einem Aufwasch in Dahab absolviert. Am Ende des Trips bekam ich Ohrenprobleme. Weil ich noch nie in meinem Leben eine Ohrenentzündung gehabt hatte, habe ich viel zu spät realisiert, dass das nicht nur ein einfaches Barotrauma ist und dementsprechend spät (komplett geschwollener Gehörhang usw.) reagiert. Zum Glück ists in den letzten Tagen des Urlaubs passiert und ich war schnell daheim ums behandeln zu lassen.
Den Rescue (Februar 2009) habe ich ohne Probleme geschafft. Damals hatte ich eine ProEar-Maske im Gepäck, die mein Instruktor ein wenig suspekt fand und mit der ich nicht ganz grün geworden bin. Also habe ich wieder auf die normale Maske umgesattelt. Ging soweit alles gut, aber im Sommer darauf gabs (wieder in Dahab) die nächste Gehörgangsentzündung.
Oktober 2011 habe ich mich nochmal ins rote Meer gewagt, was mir ein Abszess im Gehörhang eingebracht hat - allerdings halb so schlimm, das war in zwei Tagen ausgesessen.
2012 gings dann ab nach Palau, inklusive Docs Ear Plugs. Da ists vier Tage lang gutgegangen - dann begannen die Gehörgänge beidseitig zuzuschwellen. Die nächsten 10 Tage habe ich mehr oder weniger taub größtenteils im Hotelzimmer verbracht und versucht die Schmerzmittel zu rationieren. Als Bonus gabs im lokalen Krankenhaus Gentamicin IV und damit einen bleibenden Tinnitus.
Dann folgten sechs Jahre Pause in denen ich mehr oder weniger aufgegeben hatte. 2018 habe ich's im Herbst noch einmal versucht: zwei Wochen auf Madeira, mit ProEar-Maske, mit der ich mittlerweile hervorragend klarkomme. Vor und nach jedem Tauchgang prophylaktisch Betnesol-N (Neosporinhaltige Ohrentropfen) gegeben. Und siehe da, es hat funktioniert.
Entsprechend enthusiastisch gings im Jänner nach Jordanien mit demselben Setup. Wieder alles kein Problem.
Die nächste Wahl fiel auf Malta. Und hier, und heute zwölf Tauchgänge später, endet die Geschichte in einem Zimmer auf Gozo. Mein Buddy ist gerade unterwegs zu den heutigen Dives auf Comino. Wir hatten gestern beide wegen eines leichten Schwellungsgefühls in meinem rechten Ohr ausgesetzt. Am Abend habe ich dann in der lokalen Notaufnahme vorbeigeschaut - "ein wenig weiß-grünliches Material im rechten, äußeren Gehörgang" lautete die Diagnose. Seither schwillt das Ohr stetig weiter. Trotz ProEar (ich hatte in den vergangenen Tagen zwei Mal ein wenig Wasser in den Ohrmuscheln, konnte sie aber jedes Mal gut ausblasen) und prophylaktischer Antibiotika-Ohrentropfen.
Als einziger, kurzfristiger Trost bleibt mir: noch höre ich auf beiden Seiten und die Schmerzen halten sich bislang in Grenzen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Ciprofloxacin-Ohrentropfen, die ich bekommen habe, bald ihre Wirkung tun.
Nur mit meinem Latein bin ich hiermit komplett am Ende. Das einzige Muster, das ich erkennen kann, ist Wassertemperatur. Aber selbst das ist nicht durchgängig. Kann es wirklich sein, dass meine Ohren einfach nicht tauchtaglich sind? Hat noch irgendjemand irgendeinen Rat? Die meisten HNOs, mit denen ich gesprochen habe, kamen schulterzuckend und mehr oder weniger empathisch zu dem Schluss "ist eben so". Und das einzige, was ich noch nicht versucht habe, weil es mir hochgradig riskant erscheint, ist der Rat eines (zugegebenermaßen taucherfahrenen) Arztes, auf jedem Tauchtrip niedrig dosiertes Cirpofloxacin täglich prophylaktisch zu nehmen.
Aber das kann es doch nicht sein, oder? Fällt irgendjemandem noch irgendetwas zu dem Thema ein? Kennt jemand eventuell einen HNO-Spezialisten, der dazu mehr als "schade, wenn man ein Hobby aufgeben muss" zu sagen haben könnte? Ich bin drauf und dran, endgültig aufzugeben.
Edit @Alle:
Erstmal nochmal vielen Dank an euch alle für die Tipps, Ratschläg, Hinweise und mehr. Das hat ziemlich geholfen, um zumindest im Urlaub nicht komplett die Nerven wegzuschmeißen.
Da es eventuell anderen helfen könnte und in Support-Foren ja ususu ist, hier ein kleines Update:
Meine Ohreninfektion ist bislang atypisch verlaufen. Mit den Cipro-Tropfen habe ich größtenteils nichts davon gespürt. In den vergangenen beiden Tagen sind aber - trotz eintropfen - wieder leichte Beschwerden (Schwellungsgefühl, ab und an minimales Stechen) aufgetreten. Und jetzt weiß ich auch, warum:
Ich war soeben bei meinem lokalen HNO. Und die Diagnose lautet Pilzinfektion. Wie es scheint, hat die prophylaktische Gabe von Neosporin lokal zwar alle Bakterien gekillt, dafür aber den Pilzen Tür und Tor geöffnet. Und die wuchern jetzt fleißig in meinem Gehörgang.
Die gute Nachricht ist also: Das Neosporin wirkt wunderbar. Nur dummerweise mache ich mich dadurch anfällig für was anderes.