Hier können alle Fragen zum Thema Tauchausbildung ausgiebig diskutiert werden. Verbandsübergreifend kann hier nach allem gefragt werden was zum Bereich Aus- und Fortbildung gehört - moderiert von erfahrenen Tauchern.
  • 1
  • 2

EMERGENCY FIRST RESPONSE

Hallo

Bevor man ja den Rescue Diver machen muss man de oben erwähnten Vorkurs machen.
Nun, sind da die Unterlagen gleich rsp. kann man als Vorbereitung das Rescue Diver Manual bereits kaufen und studieren??

Ach ja, was sind eigentlich die Empfehlungen so allgemein, wie viele Tauchgänge sollte man haben bevor man eine Rescue Diver kurs und anschliessend ev eine Dive Master Kurs machen sollte/kann..?

Danke für die Inputs!

Gruss
Schteger
AntwortAbonnieren
15.11.2004 14:03
Der EFR wird empfohlen. PADI kann im Prinzip niemanden zwingen, nur diesen Kurs (nicht gerade billig!) als heilig und allein richtigen Erste-Hilfe-Kurs anzubieten. Normalerweise müßten sie jeden Erste-Hilfe-Kurs, wie man ihn zum Führerscheinerwerb bekommt, akzeptieren. Ich weiß aber aus Erfahrung, daß PADI eine heikle Sache in diesen Dingen ist. Kläre dies vorher mit Deinem Tauchlehrer, notfalls in mehreren Geschäften.
Bei CMAS ist das so, daß Du das auf jedem Level ohne extra Geld mit Deinem Tauchlehrer zusammen in der jeweiligen Ausbildung (CMAS*, CMAS**)machen kannst. Viel Spaß! Iris
15.11.2004 14:11
Nachtrag: Im Prinzip werden für den RD 50 TG empfohlen. Oft sind die Interessenten mit dieser Anzahl TG Divemaster, was bei keiner anderen Organisation möglich ist, mit 50, 60 TG schon "Gold" zu haben. Letztendlich mußt Du selbst wissen, wie fit Du Dich fühlst und ob Du diese große Verantwortung jetzt schon auf Dich nehmen willst.
Nochmal Iris:o
15.11.2004 14:37
Hoi Iris
vielen Dank..

Wenn man den RD Kurs machen würde mit ca. 50-60 TG`s und den DM mit ca. 100 TG.. wäre da die Selbstüberschätzung zu hoch??
Bereit Fühlen für weiteres ist noch schnell der Fall. ich würde schon gerne die entsprechenden TG`s haben um auch sicher hinter dieser Sache zu stehen...

Danke!
15.11.2004 14:51
Den RD hatte ich seinerzeit mit einer Ersthelferausbildung beim Roten Kreuz begonnen. Die Inhalte sind ganz andere, und deshalb kannst du die Unterlagen vom RD hierfür nicht brauchen. Der Kurs (hiess der nicht damals noch Medic First Aid? Hoffe ich bringe da nix ducheinander) beinhaltet hauptsächlich die Herz-Lungen-Wiederbelebung (in Theorie & Praxis), also die konkrete Wiederbelebung oder Lebenserhaltung eines Schwerverletzten. Beim Rescuediverkurs wird das nochmal angesprochen, ist aber eher Voraussetzung als wirklicher Inhalt.

RD mit 50TG ist nicht zu früh. Wichtig ist das eigenständige und sichere Tauchen. Für DM solltest Du bereit sein, die Schwächen unerfahrener oder einfach schlechter Taucher ausgleichen zu können. 100TG ist hier eher wenig. (Im Regelfall)
15.11.2004 15:03
Richtig, früher hieß der Kurs Medic First Aid. Neben regulärer Erster Hilfe etc. sind diese Kurse auf tauchspezifische Bedürfnisse abgestellt. Ich finde es schade, daß - im Gegensatz zu CMAS - bei PADI überall Geld abgedrückt werden muß, und das nicht wenig, was eigentlich selbstverständlich sein sollte. Das Erlernen des Umgangs mit Sauerstoff gehört ebenfalls dazu. Wenn Du Divemaster werden willst, hat Dir Dixie schon die richtigen Hinweise gegeben, allerdings wird bei der Divemaster-Ausbildung mehr der Schwerpunkt auf die Ausbildung gelegt, während bei CMAS der Schwerpunkt bei der Gruppenführung liegt. Du mußt Dir natürlich gut überlegen, was Du weitermachen willst und brauchst, denn eine PADI-Ausbildung ist nicht billig, dazu Mitgliedsbeiträge für den aktiven Status Divemaster (ca. 150,-- Euro/Jahr).
Nochmals liebe Grüße und viel Spaß bei der Ausbildung - Iris
15.11.2004 15:13
Hallo Iris, Hallo Dixie

Vielen herzlichen Dank!.
Ganz lieb von euch

Jetzt habe ich eine Anhaltspunkt und kann mir das mal überlegen.

DANKE!!!!
15.11.2004 15:38
Hallo Schteger,
ich will Dich mit PADI keinesfalls verunsichern und weiß auch nicht, was Du mal planst, PADI ist ja auch eine weltweit anerkannte Organisation - wenn auch extrem teuer - und den Rescue-Diver kurs finde ich am Wertvollsten von allen - vielleicht gibt es ja in Deiner Nähe einen/mehrere Tauchvereine, wenn Du gern tauchst und was machen willst, bist Du da gut aufgehoben und kannst auch möglichen Bedarf feststellen!
Liebe Grüße Iris
15.11.2004 18:06
Ich kann Dir den PADI EFR - Kurs nur wärmstens empfehlen.Der Kurs ist medizinisch auf dem letzten Stand und lehrtechnisch bestens aufgebaut;vor allem hast Du die Möglichtkeit Sauerstoffgabe entsprechend zu üben und zu erlernen,weiters wirst Du in der Verwendung eines AED (Automatischer externer Defibrillator)eingewiesen.Die Kursunterlagen (Manual und DVD) sind auf dem letzten medizinischen Stand.
Für den Rescue-Kurs ist ein Kurs in erster Hilfe und Herz-Lungen Wiederbelebung (HLW)innerhalb der letzten 24Monate nachzuweisen;EFR nicht zwingend erforderlich,jedoch empfohlen.
Liebe Grüße
Karl
PADI MSDT,EFR-Instruktor,Taucherarzt
15.11.2004 18:37
AED und Sauerstoffgabe sind leider optionale Übungen ... MFG Gerd
Scott***/RD
15.11.2004 21:44
HLW Kurs (6 Std.) reicht aus, Erste Hilfe Kurs wie beim FS brauchst keinen machen.
HLW Kurse bieten die meisten Rettungsorganisationen an - Preisvergleich lohnt sich.
In vielen Firmen gibt es noch keine internen 1. Hilfe Fachkräfte, oder zuwenig. Fragt mal bei euch nach, oft zahlt die Firma einen besseren Kurs und ihr erspart euch die Kosten (und könnt wärend der normalen Arbeitszeit...)

Gruß
Scott
16.11.2004 02:45
Hi Schteger

Noch ein paar zusätzliche Hinweise und (teilweise bewusst schwarzmalerische) Gedanken von meiner Seite:

Mache den 1.Hilfe/ HLW Kurs doch z.B. bei der DLRG. Dort erhältst Du eine gute Schulung; und das zu einem sehr guten Preis. Als DLRG Mitglied kannst Du sogar kostenlos teilnehmen. Ein solcher Kurs ist auch unabhängig vom Tauchen imho immer empfehlenswert und sollte alle zwei Jahre aufgefrischt werden.

Was die Anzahl von Tauchgängen anbelangt, die (als Anhalt) immer wieder genannt werden, habe ich eine andere Meinung und auch andere Erfahrungen gemacht. Kaum ein Taucher hat mit 50TG die Reife für den Rescue Kurs und noch weniger sind in der Lage, in einer Unfall-Situation richtig zu reagieren. Hier drin stecken mehrere Aspekte:

Taucherische Fähigkeiten: Es dauert eine gewisse Zeit, bis Du Grundfertigkeiten gut beherrscht. Es gibt Taucher mit über 100 Tauchgängen, die diese Basics noch nicht intus haben. Solange Du unter Wasser noch mit Dir selbst beschäftigt bist, bist Du anderen keine Hilfe.

Bewältigung von Stress: Jede Aktivität, die über das normale Handling Deines gewohnten Equipments in Deiner gewohnten Umgebung hinaus geht, erzeugt zusätzlichen Stress. Das ist etwas, was Du üben kannst und solltest. Das geht nicht von Heute auf Morgen, sondern ist ein kontinuierlicher Prozess. Je mehr Erfahrungen Du hier sammelst (verschiedene Tauchgebiete, Nacht, Strömung, Höhle, Wrack, Kälte, verschiedene Buddies, zusätzliches und/oder wechselndes Equipment, Blindmaske, etc.), desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du in einer Unfall-Situationen gut reagieren kannst.

Verhalten Unfallsituation: Du benötigst ein hohes Maß an taucherischer Souveränität, um Dich in einer Unfall-Situation nicht selbst zu gefährden. Darüber hinaus musst Du das, was Du einmal gelernt hast, erfolgreich anwenden können. Dazu benötigst Du eine regelmäßige Übung. Ohne eine regelmäßige Übung und Wiederholung macht ein Rescue Kärtchen genau Null Sinn!

Körperliche Fitness: Je nach Unfall-Situation benötigst Du eine gute körperliche Konstitution und Kondition, um einem Verunfallten helfen zu können. Auch hierfür ist ein möglichst regelmäßiges Training empfehlenswert.

Status und Verantwortung: Mit dem Erwerb eines Rescue Kärtchens übernimmst Du auch eine zusätzliche Verantwortung. Damit steigt die Erwartung, die andere in einer Krisensituation an Dich stellen. Überlege Dir, ob Du diese Verantwortung übernehmen möchtest und ob Du dieser überhaupt gerecht werden kannst.

- - - - -

Ich kenne kaum jemanden, der nicht am Anfang seiner Taucher-Karriere sofort von AOWD - Rescue - Dive Master - etc. geträumt hätte. Warum auch nicht. Selbstverständlich kennen Tauchbasen diese Euphorie auch und wissen diese wirtschaftlich für sich nutzbar zu machen (wobei dies nur die verantwortungslosen Basen tuen). Überlege Dir selber, was Du eigentlich mit dem Kärtchen willst. Ein Streben nach Kenntnissen und Erfahrungen ist wichtiger, als ein gekauftes Stück Plastik. Unabhängig davon liegt es sowieso an Dir, was Du daraus machst, was Du zusätzlich lernst und wie Du Deine einmal erworbenen Fähigkeiten aufrecht erhältst.


Gut Luft,
Christof
16.11.2004 10:09
Hi,

irgendwie kann ich vieles hier nicht ganz nachvollziehen...

Was spricht dagegen einen Kurs wie den RD, der darauf abzielt anderen Tauchern im Notfall helfen zu können (!) so früh wie möglich zu machen? Warum muss ich erst eine Unzahl von Tauchgängen machen um dieses Wissen erwerben zu dürfen ?

Sicherlich verbessert und verfeinert sich das Können unter Wasser mit der Anzahl der Tauchgänge weiter, aber es ist ja nicht so, dass der RD taucherisch so wahnsinnige Ansprüche stellt. Sicher braucht man eine Grundfitness, aber die setze ich bei jedem voraus, der sich für den Kurs interessiert. Macht man den Kurs bei einer vernünftigen Basis, so bekommt man "das Kärtchen" ja ohnehin nur, wenn die Übungen korrekt absolviert werden. (kannst du nicht vernünftig tarieren, so wirst du zB. mit einem bewusstlosen Taucher auch nicht inm Rahmen der Grenzen auftauchen können). Wenn man das Kärtchen "kaufen" kann so sollte man sich wohl selber an der nase nehmen und überlegen, ob es das ist was man wirklich möchte (Selbstverantwortung).

Ich habe meinen RD-Kurs mit etwa 30 TG gemacht und es hat mir eigentlich mehr Vertrauen gegeben, dass ich in Notfällen nicht panisch "herumirre" weil ich keine Ahnung habe wie ich mich richtig verhalte.

Grundsätzlich stehe ich auf dem Standpunkt:

Mehr Wissen, mehr Ausbildung, mehr gesehen haben, kann nie Schaden

lg, Hannes

PS.: Ich habe "damals" auch noch den MFA-Kurs gemacht, habe aber heuer dann auch nochmals den EFR-Kurs gemacht und damit Altes aufgefrischt und Neues gehört.
16.11.2004 11:30
Ich möchte Hannes zustimmen. Denn mir kamen dieselben Zweifel beim Posting vom Christoph. Ich bin da etwas hin- und hergerissen.

Einerseits hat Christoph in allen Punkten recht, mit Fähigkeiten, Erfahrung, Streß, und vor allem mit "Verantwortung" übernehmen.

Andererseits kann doch ein Kurs, in dem ich Rettungstechniken beigebracht bekomme und ich mich dadurch sicherer fühle, gar nie falsch sein? Auch nicht mit unter 50 TG?? Rettungstechniken zu üben kann doch gar nicht nur erfahrenen Tauchern vorbehalten sein!

Denn: Lernt nicht schon jeder blutige Tauchanfänger bei VDST Bronze schon Rettungsübungen? Die gehören bei VDST zu den grundlegenden Fertigkeiten eines Bronze-Tauchers dazu! Und wieviele TG macht ein Bronze-Taucher? 5 oder 6?? Aber Bronze bildet nicht dazu aus, VERANTWORTUNG für andere Taucher auch in schwierigen Situationen zu übernehmen. Dafür ist das Silber-Kärtchen vorgesehen.

Mein Fazit für Schteger:

Wenn Du den Rescue-Kurs rein zum erlernen von Rettungsübungen (oder auch zum erlernen von Methoden, wie man brenzlige Situationen gleich vermeidet oder entschärft) machen möchtest, damit Du für Dich mehr "drauf" hast, dann mach den Rescue so bald wie möglich (Jeder Bronze-Taucher macht das auch).

Wenn Du mit dem Rescue-Kärtchen aber Deine Tauchfähigkeiten anderen gegenüber demonstrieren willst, also auch bei den Tauchgängen die Gruppenführung und die Verantwortung übernehmen möchtest, dann pflichte ich Christoph bei. Um Verantwortung zu übernehmen, hat man nie genug TG drauf. Ob es jetzt 80, 100, oder 150 oder sogar 200TG sind, kann keiner sagen. Da gibt es keine festen Werte. Entscheidend ist, wie gut Du Dich und die Unterwasserbedingungen beherrscht und Du damit klar kommst.

Ich selber habe erst mit ca 190 TG angefangen, mich auf die VDST-Silber-Prüfung vorzubereiten und hatte bei den Praxis-Prüfungstauchgängen über 210 oder 215 geloggte TG. (Der VDST-Silber-Kurs legt die Schwerpunkte auf sichere Gruppenführung, verantwortungsvolle und umsichtige Tauchgangsdurchführung und Rettungsmaßnahmen) Und auch jetzt fühle ich mich noch lange nicht als der Tauch-Guru, und alle UW-Situationen meisterhaft beherrschen tue ich trotzdem noch lange nicht. Sondern ich habe viel mehr Respekt vor den Gold-Tauchern (bzw. vor den Anforderungen dafür) bekommen und weiß, was ich alles noch nicht (gut genug) kann.

Mit 100 oder 150TG habe ich mich noch lange nicht fit genug für den Silber-Kurs gefühlt. Gut, das ist meine subjektive Selbsteinschätzung. Hauptsache, man hat nie eine SelbstÜBERschätzung.........

Neptun
16.11.2004 13:16
Im Prinzip ist ja schon fast alles gepostet worden, darum nur noch als Anmerkung:

Ich hab bei PADI Ausbildung bis zum Divemaster gemacht und anschließend CMAS***. Wenn Du Interesse am RD hast, mach ihn einfach - im Gegensatz zum AOWD ist der RD ein richtig guter Kurs (meine persönliche Meinung)

Wissen schadet nie und Erfahrung kommt dann eh nur über die Tauchgänge selber, dies aber dann auch vollkommen unabhängig vom Brevet.

Zu CMAS/PADI hat Iris schon richtig geschrieben, dass die Schwerpunkte einfach anders gelagert sind - aus der blödsinnigen Hetze, welcher Verband nun der einzig Wahre sei, halt mich mich deshalb auch einfach raus

Viel Spass,


Linus
16.11.2004 15:04
@Hannes: "Was spricht dagegen einen Kurs wie den RD, der darauf abzielt anderen Tauchern im Notfall helfen zu können (!) so früh wie möglich zu machen? Warum muss ich erst eine Unzahl von Tauchgängen machen um dieses Wissen erwerben zu dürfen ?"

@Neptun: "Rettungstechniken zu üben kann doch gar nicht nur erfahrenen Tauchern vorbehalten sein! "

Kein Widerspruch von meiner Seite. Der Unterschied unserer (sinnhaltlich weitestgehend identischen) Aussagen liegt lediglich im Fokus der Betrachtung.

Worum geht es denn: Es geht darum, die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, einem Opfer in einer konkreten Notfallsituation richtig helfen zu können. Je besser Ausbildung, Erfahrung, Kondition und persönliche Einstellung sind, desto höher ist diese Wahrscheinlichkeit.

In diesem Zusammenhang habe ich die (aus meiner Sicht) hierfür notwendigen Erfolgsfaktoren benannt und ein paar (kritische, überspitzte) Anregungen zum Nachdenken gegeben:

* richtige Motivation für die Teilnahme an einem Kurs
Hier sollte sich jeder selber kritisch hinterfragen, wie seine Motivation ist. Der Erwerb einer Plastik-Karte kann eine schöne Sache (zum Angeben oder Wohlfühlen) sein, ist aber dem obigen Ziel nicht zwingend dienlich.

* notwendige Reife für den Kurs
Das lässt sich nicht in Zahlen fassen. Dennoch; je weniger man sich um sich selbst kümmern muss, desto mehr kann man aus dem Kurs mitnehmen. Bei allem Verständnis für den insbesondere aus der Anfangseuphorie resultierenden Wunsch, sich möglichst schnell weiter zu entwickeln: Warum diese unnötige Eile (siehe Motivation)?

* Erwartung an das Ergebnis des Kurses
Sicher kann man in einem guten Kurs eine Menge lernen und auch zusätzliche Sicherheit erwerben. Dennoch ist die Vorstellung falsch, dass man hiermit ausgelernt hat und man all dies in einer Notsituation wirklich anwenden kann. Dazu gehört regelmäßiges Üben, damit man in einer Notfallsituation gut funktionieren kann.

Ich denke über all dies existiert ein breiter Konsens

Gruß,
Christof

- - - - - -

Ich zeichne jetzt mal ein (überspitztes) Szenario, über dessen Wahrheitsgehalt sich jeder seine eigenen Gedanken machen soll. <scnr> Meinen Probanden nenne ich Guido. Viel Spaß beim Lesen

Guido ist 24 Jahre alt, Industriekaufmann, 1.80m groß und 95kg schwer. Nichts hasst er mehr, als Sport. Er ist ein geselliger Typ und geht gerne mit seinen Kumpels ein paar Bierchen zischen. Ein Kumpel von ihm hat im letzten Urlaub einen Tauchkurs gemacht und schwärmt davon, wie toll das Tauchen doch ist.

Da kann Guido natürlich nicht nachstehen. Seinen nächsten Urlaub bucht er für Ägypten und macht dort seinen OWD. Weil es ihm so gut gefällt und die Basis ihm bestätigt, wie fortgeschritten doch seine Fähigkeiten schon sind, wird der AOWD direkt hinterher geschoben. Nach dem 2-wöchigen Urlaub hat er 18TG. Als fortgeschrittener (advanced) Taucher hat er jetzt die Befähigung, (fast) überall tauchen gehen zu können/dürfen.

Als nächstes kauft er sich seine eigene Ausrüstung und geht mit seinem Kumpel zu Hause im See tauchen. Innerhalb des nächsten halben Jahres macht Guido dort 7TG und hat somit 25TG. In der Zwischenzeit geht er einmal ins Schwimmbad, um sich in seiner tollen ABC-Ausrüstung zu präsentieren und allen, die es hören wollen (oder auch nicht) von seinen fortgeschrittenen taucherischen Fähigkeiten zu berichten.

Im nächsten Urlaub macht Guido seinen Rescue. Nach dem Urlaub hat er 40TG und ein international anerkanntes Rettungstaucher-Brevet. Das weist ihn nun als ausgesprochenen (brevetierten) Spezialisten zur Rettung anderer aus.

Bis zum nächsten Urlaub komplettiert er seine Ausrüstung (Bojen, Shaker, Hammerhead, etc.) und macht 15TG im See. Außerdem abboniert er die Tauchen und Unterwasser, um sich taucherisch auf dem aktuellsten Stand zu halten.

Mit 55TG mach Guido seinen Dive Master. Aus dem Urlaub zurück gekehrt hat er 70TG und ist nun Meister seiner Zunft. Er kennt sich weltweit aus, hat schon alles erlebt und besitzt die Fähigkeit seinen großen Erfahrungsschatz an die nachfolgende Taucher-Generation weiter zu geben.

- - - - -

Das Ende dieser Geschichte stelle ich jetzt einfach mal zur Disposition. Vielleicht möchte ja jemand anderes eine gute Idee, wie die Geschichte von Guido weiter gehen könnte
guntherTL***
16.11.2004 15:40
Vieleicht sollte man zwei Sachen unterscheiden:
a. die Ausbildung, die kann ansicht nicht Schaden, wie Linus schon schreibt...

b. die Person die ausgebildet wurde, wenn diese nun arrogant und eingebildet als "Meister seiner Klassen" Auftritt, dann sieht es übel aus.
Wenn diese Person jedoch erkennt, dass diese Ausbildung lediglich ein Sprungbrett für weitere
Erfahrungen darstellt und sich entsprechend seiner Erfahrung einsortiert, ist es doch prima.

@ Christof
Du betrachtest an sich nur ein Zenario bei denen die meisten blauäugig und naiv sind. Wenn Guido oder seine Buddys eine gewisse Lebenserfahrung haben, dann sollte es so arg nicht kommen.
Schlimm wären 2xGuido zusammen
mola Klar......
16.11.2004 17:51
Ein Rescue-Diver ist ein in Rettungspraktiken unterrichteter Taucher, keinesfalls ein Rettungstaucher. Christof, Du magst zwar mit Deiner Geschichte den negativsten aller Fälle treffen, ich halte das jedoch ein bißchen für Schwarzseherei.
Viele Taucher lernen beim Rescue ordentlich was dazu, man muß ihnen nur deutlich machen, daß sie danach erst beginnen, retten zu lernen.....
16.11.2004 19:48
Ich stimme "Immer locker bleiben" zu; man lernt Techniken um Situationen besser zu beurteilen um entprechend zu reagieren. Dadurch lernt man auch etwas mehr über sich und kann sich selbst vielleicht besser einschätzen.

Kleiner Tip: einfach in einer Tauchschule/-verein bei der Ausbildung mithelfen - bei Tauchschülern bekommt man fast das ganze Repertoire an Tauchern (Ängsliche, Panikmacher, Überschätzer,...) - der Blick und die eigenen Reaktionen werden geschult !!
Scott***/RD
16.11.2004 22:14
Christof, was stört dich so an guido ? immerhin hat er jetzt ein hobby und säuft nicht nur bier mit seinen kumpels !
17.11.2004 00:43
Hai Scott

An Guido selbst stört mich nichts. Ich kenne ihn ja gar nicht; wie könnte ich da Anstoß an ihm nehmen

Mir ging es nur darum, Punkte, die imho manchmal leider zu kurz kommen, zu erwähnen. Dazu habe ich bewusst etwas übertrieben/ schwarz gesehen/ provoziert; aber das habe ich ja explizit dazu geschrieben. Schön, dass eigentlich jeder Teilnehmer dieses Threads den Zusammenhang zwischen Ausbildungsstand und Können sehr ähnlich und realitätsgetreu beschreibt.

Ich glaube schon, dass es wichtig ist, gerade Anfängern oder Lernenden (die wir ja alle sind) solche Hinweise immer wieder mit auf den Weg zu geben. Dadurch geben wir ihnen die Möglichkeit von Erfahrungen anderer zu profitieren und tragen vielleicht ein Stück weit mit dazu bei, die Freude und Sicherheit aller bei der Ausübung unseres gemeinsamen, faszinierenden Hobbies zu erhöhen.

Gruß,
Christof
17.11.2004 09:02
Mal etwas zu dem AED. Eigentlich finde ich das Gerät wirklich als das einzigste was in verschiedenen Notlagen leben retten kann. Nur habe ich mich schon mit etlichen unterhalten die daran unterrichtet worden sind. Und dann kam für mich der Hammer, denn bitte daran denken in den meisten Fällen hat das AED keinen Nutzen, denn bei einem wirklichen Herz- kreislaufstillstand kann es nicht helfen, denn es ist eigentlich ein Vollautomatischer DEFI, und dieser kann nur bei Herz -flimmern oder -flattern helfen. Bei einer REA habe ich nur ein sehr kleines Zeitfenster um mit der Hilfe zu beginnen.

Nun zu dem worth case:

Taucher verunglückt, Der partner hat nun sogar einen AED in seinem Auto. Der Verunfallte taucher wird aus dem Wasser an land Gebracht. Was nun? Klar checken der Vitalfunktionen. Atmung und Kreislauf steht. laufe ich nun zum Auto um den AED zu holen oder????

Und ganz zu provokant gefragt:

Wie hoch ist bei einem TAUCHUNFALL die wahscheinlichkeit das hier der AED wirklich benötigt wird?

Tja darüber mache ich mir bei einigen nach mancher EH Ausbildung dann (egal wo)meine Gedanken. Eine fundierte EH Ausbildung sollte imho ersteinmal komplett ohne technische Hilfsmittel auskommen, denn dann kann mann immer und überall handeln. Die technik sollte uns unterstützen und nicht in falsche Sicherheit wiegen.

Hoffe das niemand jemals in die Not kommt Hilfe zu benötigen, nur wenn dann wünsche ich mir das dann jemand da ist der Helfen will und auch kann.

Immer gute Luft

Grizzly69
17.11.2004 10:56
Hallo,
das Hauptproblem sehe ich beim AED im Preis.
Nicht viele werden dafür 2885 EUR auf den Tisch legen (+ Zubehör). Die Dinger müssen einfach billiger werden. Die Preisliste gibts hier:
http://www.laerdal.de/document.asp?docid=1014442

Grüsse Rainer
RobertHilfsschlammaufwühler dritter Klasse.
CMAS ***, VDST TRIMIX, VDST TRIMIX CCR, PATD TRIMIX, IANTD TRIMIX CCR, VDST TL**
17.11.2004 21:30
Hallo,
ich sehe das Problem in der Preisgestaltung der PADI Kurse.
Einen Med- Rettung- oder Sauerstoff Kurs sollte jeder machen, egal wann. Unabhängig von den Tauchgängen ob jetzt 30 oder 40 TG ist egal.
Das Problem ist und jetzt komme ich wieder auf den Preis zurück, so eien Kurs sollte man mindestens alle 2 Jahre wiederholen damit man auch fit bleibt.
Sollen ein Taucher jetzt alle 2 Jahre ca 200 Euro für einen MFA (oder wie auch immer der Kurs jetzt heißen mag) Kurs ausgeben? Nein meistens wird den Schülern klargemacht, "wenn Du den Kurs hast kannst Du es". Man will ja die Kunden nicht abschrecken und ihnen sagen daß man den Kurs wiederholen sollte.

Darum kommen hier die Diskussionen auf ab wann so ein Kurs gemacht werden soll. Überlegt doch mal wenn der Kurs rum ist hat man nur im Notfall Gelegenheit das erlernte zu vertiefen :o. Also die meisten Taucher kommen niemals dazu.

Gruß
Robert
17.11.2004 21:38
Das ist auch mein Reden - PADI sollte über seine Preisgestaltung - d.h. Philosopie - nachdenken und nicht schon Anfängern den nächsten Kurs und eine möglichst komplette Ausrüstung verkaufen zu wollen. Der Rescue-Diver-Kurs ist wirklich empfehlenswert, der geteilte Ruf von PADI rührt nicht unbedingt von der Qualität der Ausbildung her, sondern vor allem von der Preisgestaltung und in meinen Augen teilweie an der Aggressivität, Kurse verkaufen zu wollen/müssen. Leider am eigenen Leib erfahren - daher verzichte ich, Cross Over zum PADI-TL.
17.11.2004 21:39
@ robert
sag mir wo mann für diesen kurs 200 eur bekommt, ich gehe direkt dahin und gebe kurse in meiner gegend kostet der kurs 89 eur inkl ausbildungskit und brevet.

Rainer
  • 1
  • 2
Antwort