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Eistauch-Unfall bei Oberkleen

Tragischer Unfall bei Oberkleen - Sporttaucher vom Tauchgang nicht zurückgekehrt

04.02.2006 - 16:16 Uhr
Gießen (ots) - Tragischer Unfall bei Oberkleen
Sporttaucher vom Tauchgang nicht zurückgekehrt

Langgöns-Oberkleen: Heute (4.2.06) kam es in einem See bei Oberkleen zur einem tragischen Unfall, bei dem 2 Sporttaucher von einem Tauchgang nicht zurückkehrten.Ein 52-jähriger Tauchlehrer aus Obermörlen und sein 48-jähriger Begleiter aus Schöffengrund unternahmen gg. 10.40 Uhr einen Tauchgang in dem zur Zeit zugefrorenen See bei Oberkleen. Sie waren durch ein Seil und zwei weitere Taucher am Ufer abgesichert. Gg. 11.00 Uhr sollten sie den Tauchgang beenden, kamen aber nicht zurück. Sie konnten später auf dem Grund des 27 Meter tiefen Sees geortet, aber noch nicht geborgen werden. Die Bergungsarbeiten von Kräften der Feuerwehr und Tauchern des DLRG dauern an. Die Ursache des Unfalls ist noch nicht bekannt. Die Angehörigen werden betreut.

ots Originaltext: Polizeipräsidium Mittelhessen

Danke an Achim für die Meldung
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04.02.2006 21:33
Eistaucher Tödlich Verunglückt!

Bei einem Tauchgang sind am Samstag im mittelhessischen Langgöns zwei Männer ums Leben gekommen.

Das Unglück ereignete sich in einem zugefrorenen See im Ortsteil Ober-Kleen. Wie Polizeisprecher Frost gegenüber hr-text mitteilte, handelt es sich um einen 52 jährigen Tauchlehrer und seinen vier Jahre jüngeren Begleiter (wie bereits von der Redaktion berichtet).

Die Leichen der durch Seile gesicherten Sporttaucher konnten am frühen Abend vom Grund des 27m tiefen Kristallsees geborgen werden. Der Hergang des Unfalls ist noch unklar, die Todesursache soll durch eine Obduktion geklärt werden.

Quelle HR-Text 04.02.06
05.02.2006 11:46
Hallo,

ist schon bekannt, ob die zwei betroffenen beim Fund noch angeleint waren?
Und wieso konnten sie nicht von den 2 Sicherungstauchern geborgen werden?
Wäre schön, wenn es dazu noch Tatsacheninformationen bekannt werden.
Togo78CMAS *** >1000 Tg.
06.02.2006 09:00
04.02.2006 - 19:23 Uhr
Gießen (ots) - Langgöns-Oberkleen: Die beiden Sporttaucher wurden gg. 17.45 Uhr tot geborgen. Die Ursache des Unfalls ist auch weiterhin nicht bekannt, die Kripo Gießen hat die Ermittlungen
aufgenommen. Im Einsatz waren 44 Feuerwehrleute, 6 Personen vom Rettungsdienst, 39 Angehörige der DLRG, davon 16 Taucher, 3 Personen
von der Notfallseelsorge und 6 Polizeibeamte.

Quelle: ots Originaltext: Polizeipräsidium Mittelhessen

06.02.2006 09:04
Habe eben der Zeitung entnommen das beide Taucher geborgen sind und das sie ihre Ausrüstung "korrekt getragen" haben. Die Meldung geht davon aus das sie nicht ertrunken sind. Eine Obduktion íst angeordnet.


Michael
06.02.2006 10:59
Zwei Taucher kamen in eisigem
Steinbruchsee ums Leben
Langgöns – Bei einem Tauchgang in dem zugefrorenen Steinbruchsee bei Oberkleen sind am Samstag ein 52 Jahre alter Tauchlehrer aus Ober-Mörlen und dessen 48-jähriger Begleiter – ebenfalls ein erfahrener Taucher aus Schöffengrund – ums Leben gekommen. Die beiden Freizeitsportler waren gegen 10.40 Uhr in das Gewässer eingestiegen; den Polizeiangaben nach waren sie durch ein Seil und zwei weitere Taucher am Ufer abgesichert. Nach den geplanten 20 Minuten ihres Sporttauchganges kehrten die Männer aber nicht zurück. Sie konnten zunächst nur auf dem Grund des Sees in etwa 27 Metern Tiefe geortet werden. Erst sieben Stunden später gelang es, die Toten zu bergen. Die Ursache des Unglücks, das in der Bevölkerung große Bestürzung auslöste, war auch am Sonntag noch unklar. Ersten Ermittlungen zufolge sind die Männer nicht ertrunken, da sie bei der Bergung ihre Ausrüstung noch vollständig trugen. Klarheit soll nun eine gerichtsmedizinische Untersuchung bringen.
Gegen 12 Uhr waren sämtliche Langgönser Feuerwehren sowie die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) Heuchelheim alarmiert worden. Wenig später wurden dann auch die DLRG-Ortsgruppen aus Friedberg, Butzbach und Wetzlar mit ihren Tauchern zur Unglücksstelle beordert. Anfängliche Mutmaßungen, die beiden Taucher könnten sich in ihren Sicherheitsleinen verfangen und dadurch ums Leben gekommen sein, wurden seitens der Polizei nicht bestätigt. Während der langwierigen und Nerven zehrenden Bergungsarbeiten, die aus Sicherheitsgründen immer wieder unterbrochen werden mussten, wurden die inzwischen zum Unglücksort geeilten Angehörigen und die Kollegen der vermissten Taucher von drei Notfallseelsorgern betreut. Die Bergungsarbeiten forderten die Feuerwehrleute und DLRG-Taucher bis zum frühen Abend; erst bei Einbruch der Dunkelheit, gegen 17.45 Uhr, gelang es ihnen schließlich, die Leichen der beiden Männer ans Ufer zu bringen. Feuerwehrleute hatte mit Hilfe einer Motorsäge ein zweimal zwei Meter großes Loch in die Eisschicht gesägt; die Freiwillige Feuerwehr Linden leuchtete die Einsatzstelle aus. Insgesamt waren 44 Feuerwehrleute, sechs Rettungsdienst-Mitglieder und 39 Angehörige der DLRG – davon 16 Taucher – sowie drei Personen von der Notfallseelsorge und sechs Polizeibeamte im Einsatz. Vor Ort waren auch Kreisbrandinspektor Gert Battenfeld und der Langgönser Bürgermeister Horst Röhrig, der sich angesichts des Unglücks tief betroffen zeigte.

Quelle: giessener-allgemeine.de vom 06.02.2006
Togo78CMAS *** >1000 Tg.
07.02.2006 09:50
Vereistes Ventil könnte Ursache für Tauchunfall gewesen sein
Offiziell gibt es noch keine Erklärung für den Tod der beiden Männer im See bei Oberkleen

KREIS GIESSEN (jl). Die Umstände, die zum Tod der beiden Sporttaucher am Samstag im Steinbruchsee bei Oberkleen führten, sind noch nicht geklärt. Genaueres sollen laut Polizei die heutige Obduktion der Leichen der beiden Männer sowie die Untersuchung der Taucherausrüstung ergeben. Ohne den Ermittlungsergebnissen vorgreifen zu wollen, sieht Jürgen Patzer, Vorsitzender des Sportvereins und Tauchclubs "Grün-Weiß-Gießen", einen beim Eistauchen möglichen physikalischen Effekt als denkbare Erklärung für das Unfallgeschehen an. Beim so genannten Jule-Thompson-Effekt friert die Ventiltechnik des Lungenautomaten ein, die Pressluft strömt ungeregelt heraus und die Luftflaschen sind binnen zwei Minuten leer.
Sichtlich erschüttert ist Patzer über den Tod der beiden Sportkameraden. Während er über den 48-Jährigen aus Schöffengrund nur soviel weiß, dass dieser kurz vor dem Abschluss des goldenen Sporttauchabzeichens stand, trifft ihn der Verlust des 52-Jährigen aus Ober-Mörlen hart, war er doch enger mit ihm befreundet. Er war ein exzellent ausgebildeter Tauchlehrer und hatte wie Patzer die höchste Qualifikationsprüfung nach den Richtlinien des Verbandes Deutscher Sporttaucher abgelegt. Zusammen sind sie in England zu Schiffwracks getaucht und haben in Ägypten als Helfer bei einem Tieftauchrekord assistiert. Fachliches Unvermögen, Fahrlässigkeit oder mangelnde Ausrüstung kommen daher für Patzer als Unfallursache eigentlich nicht in Betracht. Natürlich sind nach den Worten Patzers Eistauchen genauso wie das Höhlen- oder Wracktauchen Sonderformen, die an der oberen Grenze des Sporttauchens angesiedelt und nichts für Anfänger sind. In allen drei Fällen ist der schnelle Weg an die rettende Oberfläche versperrt. Daher ist auch die Leine, durch die man immer wieder zurückfinden kann, die wichtigste Verbindung nach oben.
Nach den Erkenntnissen des Gießener Tauchlehrers, waren im vorliegenden Fall diese Sicherungseinrichtung ebenso vorhanden, wie eine perfekte Ausrüstung und eben die exzellente Fachkenntnis des 52-jährigen Tauchkameraden. Daraus resultiert Patzers Überzeugung, dass das tragische Ereignis durch einen simplen, aber im vorliegenden Fall tödlichen physikalischen Effekt eingetreten sein könnte.
In den Luftflaschen ist die Atemluft auf 200 Bar komprimiert. Der Lungenautomat reduziert diesen Druck auf 12 Bar, was zu einer Entspannungskälte führt, ähnlich einer Propangasflasche, die trotz sommerlicher Temperaturen bei Dauereinsatz einen Eisrand ansetzt. Diese Entspannungskälte kann nun, bedingt durch die niedrige Wassertemperatur in dem Steinbruchsee von 4 Grad, zu einer Vereisung des Ventils führen, mit der Folge, dass die Entnahme nicht mehr geregelt wird, die Luft mit fast vollen Druck ausströmt und die Flasche binnen weniger Minuten völlig leer ist. Da dieses Vereisen aber nur sehr selten vorkommt, muss es eine Ursache geben. Eine Möglichkeit ist, so Patzer, dass einer der Taucher Probleme mit seiner Luftzufuhr hat, und von seinem Kollegen über den zweiten Automaten versorgt wird. Dadurch erhöht sich die Entnahmemenge und damit auch die Entspannungskälte. Für Patzer ist es zumindest eine plausible Erklärung, weshalb es zu dem tragischen Unglück im Oberkleener Steinbruchsee kam und weshalb beide Taucher wenig Chancen hatten, aus rund 26 Metern Tiefe rechtzeitig an die Oberfläche zu gelangen. Und es ist für ihn eine Ursache, die trotz aller Erfahrung und technischer Sicherheit zum Restrisiko des Eistauchens gehört.

Quelle: Gießener Anzeiger online vom 07.02.2006



07.02.2006 10:06
Tragischer Tauchunfall:
Dienstag Opfer-Obduktion

Langgöns/Gießen – Eine Obduktion im Institut für Rechtsmedizin an der Gießener Universität soll heute Aufschluss über die Ursache für den tragischen Tauchunfall am Samstag in einem kleinen See bei Oberkleen bringen. Zwei Männer hatten dort im eisigen Wasser ihr Leben gelassen. Plötzlich aufgetretene gesundheitliche Probleme von einem der Sportler galt am Montag als wahrscheinlichste Unglücksursache.
Der Pressesprecher der Gießener Anklagebehörde, die die Ermittlungen übernommen hat, Oberstaatsanwalt Reinhard Hübner, sagte auf Anfrage der »Allgemeinen Zeitung«, es gebe bislang keinerlei Anzeichen auf Fremd- oder Gewalteinwirkung. Die Männer im Alter von 48 und 52 Jahren waren erfahrene Taucher. Um 10.40 Uhr waren sie ins Wasser gegangen. Als sie 20 Minuten später – für diese Dauer war der Tauchgang geplant – nicht wieder an der Wasseroberfläche der Steinbruchsees erschienen, schlugen die am Ufer wartenden Sportkameraden Alarm. In 27 Meter Tiefe wurden die leblosen Körper geortet, erst sieben Stunden später konnten sie geborgen werden.
Nicht nur im Tauchverein herrschte fassungsloses Entsetzen und Ratlosigkeit ob des Todes der Männer aus Schöffengrund und Ober-Mörlen.
90 Einsatzkräfte waren am Samstag bis in die Abendstunden an dem beklemmenden Einsatz beteiligt, darunter auch drei Notfallseelsorger, die sich um Angehörige und Freunde, Vereinskameraden und die stark belasteten Helfer kümmerten.

Quelle - Giessener Allgemeine vom 07.06.06
guntherTL***
07.02.2006 13:50
Mich irritiert die Aussage, dass die Verunglückten nicht geborgen werden konnten. Der/Die Sicherungstaucher sollten entlang der Leine jederzeit in der Lage zu sein die Taucher raus zu holen.
Und wieso hat der Leinenmann nicht reagiert,
Standart ist es regelmäßig (ca. 3-5 Min.) ein ok abzufragen, kommt keine Antwort geht man von einem Notfall aus und holt die Taucher raus, gleichzeitig kommt der Sicherungstaucher zum Einsatz. Selbst nach den 20 Minuten, hat der Leinenmann die Taucher nicht hochziehen können...

Es stellt sich die Frage nach einer adäquaten Absicherung (Leine, Sicherungstaucher, Leinenmann)

Gunther


07.02.2006 13:27
Das ist alles sehr mysteriös. Was haben denn die beiden "Sicherungstaucher" die ganze Zeit gemacht?
Normalerweise hat man über die Sicherungsleine ständig Kontakt zum Taucher und wenn die Signale nicht beantwortet werden, zieht man die Taucher zurück oder der Sicherheitstaucher taucht ab.
Norbert
guntherTL***
07.02.2006 18:39
Hallo,
wir möchten an dieser Stelle auf die in Kürze zu erwartenden Informationen seitens der Behörden verweisen. Danach können und werden wir hier versuchen aus dem tragischen Unfall zu lernen.
Lasst uns bitte die Informationen abwarten, damit indirekte oder dirkete Schuldzuweisungen nicht überhand nehmen. Wir sind uns der vielen offenen Fragen sehr bewußt.

Dank
Gunther
guntherTL***
08.02.2006 08:28
Eine Veröffentlichung der Giessener-Allgemeinen


http://www.giessener-allgemeine.de/redaktion/landkreis_az.php?ART=art1

"

Landkreis Gießen

Taucher-Obduktion:
Tod durch Ertrinken
Gießen/Langgöns – »Tod durch Ertrinken! Keine Anzeichen auf ein Fehlverhalten.« So lautete am Dienstagabend im Institut für
Rechtsmedizin an der Gießener Justus-Liebig-Universität das nüchterne Ergebnis der mehrstündigen Obduktion der beiden am Samstag bei
Oberkleen tödlich verunglückten Taucher. »Die Untersuchungen sind aber noch längst nicht abgeschlossen«, sagte dazu ein Sprecher vom
Polizeipräsidium Mittelhessen. So müssten beispielsweise noch technische Untersuchungen folgen, ob womöglich ein Defekt an der
Ausrüstung der 48 und 52 Jahre alten Männer ursächlich für den tragischen Unfall war.
Die erfahrenen Taucher aus Schöffengrund und Ober-Mörlen, 48 und 52 Jahre alt, waren am Samstag gegen 10.40 Uhr in einem
zugefrorenen Steinbruchsee bei Oberkleen zum Eistauchen ins Wasser gegangen. Als sie nach 20 Minuten noch nicht wieder aufgetaucht
waren, schlugen am Ufer verbliebene Sportkameraden Alarm. Die leblosen Körper wurden in 27 Metern Tiefe geortet und konnten erst
sieben Stunden später geborgen werden.
Merkmal des Ertrinkungstodes ist Wasser in den Lungen der Opfer. Fehlt dem Körper der Sauerstoff, schaltet das Atemzentrum im Gehirn
auf unwillkürliches Luftholen. So dringt bei gänzlich entleerten Sauerstoffflaschen das Wasser nach dem Ausspucken des Mundstücks in
die Atemorgane. Auffällig war in diesem Fall, dass die beiden Sauerstoffflaschen nach der Bergung unterschiedliche Füllmengen
aufwiesen. Die eine war komplett entleert, in der anderen befand sich noch ein Rest.
»Tod durch Ertrinken« bedeutet auch, dass die Rechtsmediziner eine andere körperliche Ursache wie etwa Herzinfarkt oder Schlaganfall
ausschließen. Wie lange die Männer gelitten haben, wurde nicht mitgeteilt.
Der Steinbruchsee befindet sich im Eigentum der Gemeinde Langgöns. Er ist an den Angelsportverein Kleebachtal verpachtet, der
seinerseit an den Tauchclub Wetterau untervermietet. Der Hessische Tauchsportverband hatte seine Mitglieder bereits am Samstag –
also unmittelbar nach dem Unfall – von seinem Befinden in Kenntnis gesetzt, nachdem HTSV-Präsidentin Doris Brelowski,
Ausbildungsleiter Thorsten Meier und dessen Stellvertreter Hartmut Glaum selbst an Ort und Stelle gewesen waren. Mit dem
Vorsitzenden des TSC Langgöns sei vereinbart worden, die Namen der Verunglückten und weitere Einzelheiten nicht zu nennen, um
Familien und Freunde zu schützen.
Der Hessische Rundfunk nimmt sich des Themas am Mittwoch während des Mittelhessen-Journals von 16.05 Uhr auf HR 4 an, zu hören auf
UKW 104.3 kHz: »Mutige Helfer. Das gefährliche Engagement der Rettungstaucher in der Region« lautet die Überschrift des Beitrages
von Klaus Pradella aus Heuchelheim.
guntherTL***
08.02.2006 08:46
Wir haben sehr viele Beiträge zu diesem Thema erhalten, die ich zusammenfassen möchte:

Es stellt sich die Frage nach einer adäquaten Absicherung (Leine, Sicherungstaucher, Leinenmann)

In jedem Fall hätte der Leinenmann nach dem ersten nicht beantworteten Zeichen den Tauchgang unter Notfallbedingungen (Sicherungstaucher Einsatz, sofortiges Herausziehen, Rettungskette) beenden müssen.

Zum Thema Ausrüstung bei Eistauchgängen läuft zur Zeit folgernder Thread : http://www.taucher.net/forum/Ausruestung_Eistauchstandards_div3636.html

Wir möchten unsere User nun bitten, die Ausrüstungsfragen dort zu besprechen, wir werden hier sobald die obigen Fragen geklärt sind die Informationen einstellen.

Danke
Gunther
08.02.2006 10:47
Auch wenn Taucher.net meine letzten Beiträge nicht veröffentlicht hat, schreibe ich trotzdem nochmals!
Meiner Meinung wäre es dringen notwendig dem Giessener Anzeiger od. Allgemeine eine Unterstützung bei deren Berichte zu geben. Dann stehen dort nicht solche Aussagen, wie z.B. ...sind nicht ertrunken, da die Taucher noch ihre komplette Ausrüstung an hatten. Oder das mit Sauerstofflaschen getaucht wird, wie im letzten Bericht aufgeführt. Usw usw. Natürlich entstehen hier bei erfahrenen Tauchern etliche von Fragen.
Oli
08.02.2006 14:01
Moin, moin
@ Gunther

Danke - Du sprichst mir aus der Seele!

Es zählen einzig wahre Informationen zum TU und keinerlei Spekulationen, egal durch wen. Der Zeitungsartikel der Gießener Allgemeinen trägt jedenfalls nur sehr bedingt dazu bei (Stichwort Sauerstoffflaschen).

Und Du hast die richtigen Fragen hinsichtlich der Absicherung gestellt.

Ich bin gespannt, ob es da Antworten geben wird.
Viele Grüße
Peter
08.02.2006 14:45
Mit Verlaub! Man kann auch nach gegebener Zeit die Informationen über diesen Tauchunfall auswerten um daraus Schlüsse ziehen zu können. Die Informationen in der örtlichen Presse sind ja für die Allgemeinheit formuliert und nicht für die gehobenen Laien in diesem Net.

Nach diesem schrecklichen Ereignis stehen die Persönlichkeitsrechte der Verunfallten, der Angehörigen und der traumatisierten Tauchkameraden/innen im Vordergrund. Es entsteht bei mir der Eindruck das es an dem nötigen Respekt gegenüber diesen Persönlichkeitsrechten fehlt. Ich kann mich dem Eindruck nicht erwehren, dass es hier eine nicht unterschätzbare Anzahl von sensationsgeilen Lesern gibt. Ich bin durch dieses Verhalten angewidert.

Lasst die Behörden ermitteln und den Betroffnen Zeit das gesehene zu verarbeiten und hört auf durch weitere Mutmaßungen den Abschied von lieben Tauchfreunden, Vätern und Verwandten zu erschweren.

Danke im Voraus
08.02.2006 15:46
Hallo,



Kann mir bitte einer erklären welche gründe es geben kann, das es Sieben Stunden dauert bis Rettungstaucher die Verunfallten an die Wasseroberfläche bringen konnten? Mir fällt da zu momentan nur eines ein: Sie hingen unter Wasser fest! Und zwar so das Sie sich nicht selber und nur sehr schwer durch andere befreien konnten.



Gruß Coolsero
hketTL CMAS
09.02.2006 07:44
Der Grund für die Verzögerung bis zur Bergung kann ganz einfach darin liegen, daß der Einsatzleiter nach Vorschrift gehandelt hat.
DLRG Einsatztaucher sind zu Rettungseinsätzen bis in Tiefen von 20m ausgebildet, erfahrene Taucher können eine Freigabe für Einsätze bis 30m erhalten. Zur Rettung von Menschenleben kann von diesen Vorschriften abgewichen werden.
Sobald Notarzt / Einsatzleiter davon ausgehen, daß eine Rettung nicht mehr erfolgen kann, sondern von einer Bergung ausgegangen muß, ändern sich die Einsatz-Prioritäten. Nun muss wieder 100% nach GUV (Unfallverhütung) gearbeitet werden, ein Staatsanwalt leitet die Ermittlungen und überwacht die Beweißsicherung.
Bis nach dem Rettungsversuch wieder Taucher zur Bergung ins Wasser geschickt werden kann Stunden dauern, insbesondere wenn es darum geht, Risiken (hier Eis, Dunkelheit) auszuschließen.

Helmut
08.02.2006 20:07
Hallo aus Giessen. Kopie von der HTSV-Seite:

HTSV Newsletter - Tauchunfall beim Eistauchen in Oberkleen/Hessen
Liebe Taucherinnen und Taucher in Hessen,

wir müssen Euch die sehr traurige Mitteilung machen, dass heute beim Eistauchen im Steinbruch bei Oberkleen (Nähe Butzbach), zwei unserer Tauchkameraden tödlich verunglückt sind.
Die beiden Mitglieder des TSC Langgöns kehrten nicht an die Oberfläche zurück und wurden kurz danach von Vereinskameraden aufgefunden. Gegen 18 Uhr wurden sie dann von den Rettungstaucher-Kollegen von der DLRG geborgen.
HTSV Ausbildungsleiter Frank Ostheimer, sein Stv. Thorsten Meier, Hartmut Glaum und ich waren vor Ort. Wir haben mit dem Vorsitzenden des Vereins zunächst Stillschweigen über die Namen der Verunglückten und weitere Einzelheiten vereinbart, um die Familien und Freunde zu schützen. Ebenfalls bitten wir Euch sehr herzlich, nicht beim TSC Langgöns, bei Frank oder Thorsten anzurufen.
Hierfür bitten wir um Verständnis und werden Euch nähere Informationen geben, sobald es möglich ist.

Wir sind erschüttert und sehr, sehr traurig. Viele Grüße
Doris Brelowski und Frank Ostheimer
Präsidentin / Ausbildungsleiter HTSV e.V.

Letzte Änderung: 04.02.06 von Doris Brelowski
guntherTL***
10.02.2006 17:39
Landkreis Gießen

Womöglich eine Häufung
gleich mehrerer Probleme
Gießen/Langgöns – Der Taucherunfall vom vergangenen Samstag, bei dem zwei erfahrene Sportler des TSC Langgöns, 48 und 52 Jahre alt,
im Oberkleener »Kristallsee« ums Leben kamen, bleibt Gesprächsthema – auch wenn zunächst nicht damit zu rechnen ist, dass die
kriminalpolizeilichen Ermittlungen schnell zu einem aussagefähigen Ergebnis über die Unfallursache gelangen. Die Gerichtsmedizin
hatte zu Wochenbeginn lediglich »Tod durch Ertrinken« diagnostiziert. Nun ist der Fall von der technischen Seite aufzurollen.
Korrigierende und ergänzende Hinweise zur seitherigen Berichterstattung gab am Donnerstag der Gießener Arzt Dr. Klaus Döring;
seinerseits Taucher bei »Grün-Weiß« und Übungsleiter sowie Tauch- und Notfallmediziner. Im Gespräch mit der »Allgemeinen Zeitung«
sagte er, dass hier nicht mit Sauerstoffflaschen getaucht worden sei, sondern mit ganz normaler Pressluft. Sauerstoffflaschen finden
in geschlossenen Kreislaufgeräten und in der Dekompressionsphase nach Tieftauchgängen Anwendung.
Kein Widerspruch sei es, wenn man sage, dass – trotz einer Wassertemperatur von vier Grad Celsius am Grund des Gewässers – die
Atemregler vereisen könnten. Nämlich dann, wenn die Förderleistung deutlich zunimmt. Werden die Flaschen mit normaler Atemluft
befüllt (200 Bar Druck), entsteht – wie immer beim Komprimieren von Gasen – Wärme. Dehnen die Gase sich, entsteht Kälte. So könne es
bei höherer Umgebungstemperatur im Atemregler zu Vereisungen gekommen sein. Allerdings, so Dr. Döring, sei dies ein bekanntes
Problem, gerade beim Kaltwassertauchen. Auch werde der Umgang mit solchen Situationen immer wieder geübt. Zudem verfüge jeder
Taucher über zwei getrennt funktionierende Atemregler. Also standen im aktuellen Fall vier Atemregler zur Verfügung.
Ohne Spekulationen Vorschub leisten zu wollen, stellte Dr. Döring gestern fest, dass es hier womöglich eine Häufung mehrerer
Probleme gegeben habe, deren gleichzeitige Lösung nicht zu bewältigen war. Die Gespräche über das Unglück seien selbst unter den
erfahrenen Aktiven von etlichen offenen Fragen gekennzeichnet: Irgendetwas müsse vorgefallen sein, müsse beide Taucher zur gleichen
Zeit über Gebühr beeinträchtigt haben, was selbst den zigfach trainierten Notaufstieg verhinderte oder etwa das Aufblasen des
Jackets. Und das verhakte Seil? Als sicher gelte, dass der Leinenführer außerhalb des Gewässers keine Signale erhalte habe.
Es blieben Fragen, wiederholte der Arzt. Antworten erhoffe man sich von der technischen Untersuchung.

http://www.giessener-allgemeine.de/redaktion/landkreis_az.php?ART=art1

Gunther
08.02.2006 17:35
Ja coolsero,
fragte ich weiter oben auch schon.
Laut Berichten waren die zwei ja angeleint, hatten Rservetaucher und trotzdem passierte es.
Dann hieß es ja, sie wurden geortet in 27m tiefe, aber trotzdem dauerte es noch Stunden, bis sie geborgen werden konnten.
Wäre echt interesannt, warum es solange gedauert hat.
Hoffen wir mal, daß es dazu noch informationen geben wird.
Kennt Jemand dieses gewässer? Kann Jemand etwas dazu mitteilen?
musher
08.02.2006 17:50
Hallo!
@masay...hier handelt es sich um ein Diskussions-Forum für Tauchunfälle. Nicht zur Beileidsbekundung. Angehörige lesen zur Zeit wohl kaum bei Taucher.net nach den Vermutungen.

Taucher (ich selbst) versuchen durch lesen der Diskussionen möglichen Ursachen bei eigenen Eistauchgängen zu vermeiden.

Spekulationen gibt es speziell bei diesem schlimmen Tauchunfall der in meiner Nähe passierte ausreichend. Oli

09.02.2006 00:43
Ist schon bekannt ob die beiden zwei getrennte erste Stufen hatten? Hatten die Leinenführer keine OK Signale ausgemacht?
Sind zwei Leutchen zum Eistauchen vielleicht doch ein bißchen wenig wären mindestens vier nicht sicherer+besser? wenn ich das hier so alles lese und den og.Unfallbericht insbesondere vergeht einem schon so ein wenig die Lust das Eistauchen überhaupt zu erlernen! Bin erst gut 100Tg alt und mach gerade mal den DM bei Padi;hab halt noch kein Bedürfnis verspürt mich unters Eis zu paddeln,werds vielleicht mal Machen:Ausbildung bei CMAS mit Brevet in der Schweiz, vielleicht haben dies erfunden!? und machens richtig, richtig!!!??????
10.02.2006 16:15
Hallo Helmut,
ich kenne die GUV-R 2101 selber.
Aber es waren zum Einen ja direkt Sicherungstaucher anwesend, wie auch die 2Opfer selber angeleint.
Also stellst sich immer noch die Frage, warum die Sicherungstaucher nichts unternehmen konnten.

Desweiteren wird bei den Rettungstauchlehrgängen gelehrt, daß im Winter Verunglückte eine größere Wahrscheinlichkeit der Wiederbelebung haben und deshalb normalerweise von einer Lebendrettung ausgegangen werden kann.
Außerdem gab es ja auch schon eine Ortung mit Tiefenangabe, also muß ja schon jemand dort gewessen sein, oder den See besser wie seine Westentasche kennen.

Und die erfahrenen Taucher mit Freigabe 30m, werden ja genauso wie die restlichen Rettungstaucher alarmiert, wieso soll es dann nochmal Stunden dauern, bis die wirklich in diese Tiefe können?

Ehrlichgesagt finde ich dies hier alles sehr traurig und verstehe es nicht.
12.02.2006 11:06
die Taucher waren in der Leine verwickelt zwischen Felsen gefangen
12.02.2006 12:27
Hallo aquascum,

woher hast Du diese Info? Denn meines Wissens nach ist sie nicht korrekt: Einer der Taucher war mehrmals umwickelt mit der Leine, der zweite nicht.

Gruß
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