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Eine seltsame Frage

Hi Leute bitte zerlegt mich nicht für die Frage. Hab mal mit jemandem eine Diskusion angefangen ob es gefährlich ist bei einem Gewitter zu tauchen. Ist klar, sobald du den Kopf raussteckst wirds gefährlich. Aber was passiert wenn du frei im Wasser schwebst und der Blitz einschlägt? Die Fische sind ja schließlich auch nicht alle Tod

Weis da jemand was?
Oder hat da schon jemand Erfahrungen damit gemacht?

Danke
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DorisMittelschule (damals)
30.06.2005 15:51
Wenn Du mich fragst kommt es ein bisschen darauf an, wie weit Du vom Blitzeinschlag weg bist.
Ob Du nun am Grund des Gewässers „geerdet“ oder im Wasser „frei schwebend“ unterwegs bist spielt keine Rolle, da der Leiter nicht die schlecht leitende Luft sondern das gut leitende Teichwasser ist.

Zum testen wäre ich zu feige, daher keine Erfahrungen vorhanden
30.06.2005 15:51
Hai Träumertaucher

diese Frage wurde schon mehrmals gestellt. Einen Thread habe ich gefunden schau mal
http://www.taucher.net/forum/diversesShow.html?messageNummer=1434

Persönlich bin ich noch nie UW von einem Gewitter überrascht worden und wenn ich ehrlich bin, ich will es selber nicht testen, denn irgendwann geht ja die Luft aus und man muss wieder hoch

Jackie
30.06.2005 15:59
hhhmmm, habe nun den im damaligen Thread von Martin angegebenen Link angeschaut und will definitv nicht testen. Bin wie Taucherwalli zu feige

Jackie
30.06.2005 15:59
Kuckst Du nur.....hier ist sehr informativ.

http://www.foerdestadt.de/tauchen_bei_gewitter.pdf


30.06.2005 16:04
Danke Leute ich werds definitiv nicht freiwillig ausprobieren.
Dummerweise hatte mein Diskusionspartner wieder mal recht. Wie immer halt
30.06.2005 16:04
in dem von Jackie zitierten Thread gab es einen sehr guten, informativen Link.

hatte ich mir mal rausgesucht nachdem ich UW überrascht wurde. War schon etwas komisch. Seit der Lektüre des besagten PDF´s achte ich halt mehr auf die Wetterlage und die Prognosen
gruss MIC
30.06.2005 16:12
Tauchen bei Gewitter
Die meisten Tauchgänge finden bei uns in der Zeit von April bis Oktober statt, dies ist aber auch genau die Zeit, in der sich die meisten Gewitter
ereignen. Wie gefährlich ist nun ein Gewitter oder anders gefragt ist das Tauchen bei Gewitter gefährlich ?
Dazu schauen wir mal an was bei einem Gewitter passiert. Ein Gewitter entsteht immer dann, wenn warme, feuchte Luft schnell in die Höhe steigt und dabei rasch abkühlt. Dabei entstehen Wolken. Die klassische Gewitterwolke heißt Cumulonimbuswolke und hat eine charakteristische
Amboßform. Die Geschwindigkeit eines Gewitters kann bis zu 60 km/h betragen.
In der Wolke kommt es nun zu einer Ladungstrennung. Durch diese unterschiedliche
Ladungsverteilung entstehen Potentialdifferenzen, die einige 100 Millionen Volt betragen können.
Aufgrund dieser Potentialdifferenzen kommt es zu Entladungsblitzen, die einen Ausgleich der Spannungsunterschiede bewirken. Bei den meisten
Blitzen handelt es sich um sogenannte Erde Wolke Blitze. Dem Blitz aus der Wolke kommt dabei ein Blitz vom Erdboden entgegen.
Da elektrische Energie dabei immer der Weg des geringsten Widerstandes geht, werden Überbrückungen des relativ hohen elektrischen Widerstandes der Luftsäule z.B. durch Bäume, Menschen Bauwerke etc. genutzt
und der Strom wird über die Überbrückung fließen. Daher schlägt der Blitz meist in über die Umgebung herausragende Elemente ein.
Welche Energie wird bei einem Blitz frei ?
Die Temperatur im Blitzkanal liegt zwischen 30.000° und 40.000°C, die Spannung die zur Funkenentladung, dem Blitz führt, beträgt einige 100 MV, die Stromstärke kann bis zu 300 kA betragen. Die in Blitz umgesetzte
Energie beträgt bis zu 2.000 kWh. Dies entspricht ungefähr der Energiemenge die bei der Explosion von 1.000 kg TNT Sprengstoff frei wird.
Welche Gefahren gehen von Blitzen an Land aus ?
Dazu schauen wir uns einmal an, was geschieht wenn ein Blitz in die Erde einschlägt.

Es entsteht ein Spannungstrichter indem sich die Spannung langsam verteilt. Weil Strom immer den Weg des geringsten Widerstandes geht
werden Brücken deren Widerstand klein gegenüber dem Erdreich ist genutzt.
Eine solche Brücke ist der Mensch mit seinen Füßen. Je weiter sie auseinander stehen, desto größer ist die von uns überbrückte Spannungsdifferenz, desto mehr Strom kann durch uns fließen, desto gefährlicher ist die Sache.
So ist ein Blitzeinschlag also nicht nur bei einem direkten Treffer, sondern auch noch in bis zu 100 m Entfernung gefährlich.
Fließt Strom durch den Menschen kommt es zu Verbrennungen an den Eindringstellen und bedingt durch die Wirkung des Stroms auf das Nervensystem
zu Herzrhythmus und Atemstörungen bis hin zum Stillstand von Herz und Atmung.
Sofortige HLW Maßnahmen sind für den Betroffenen überlebenswichtig. Dennoch sind ca. 40 % der bekannten Blitzunfälle leider tödlich.

Welche Unterschiede gibt es beim Blitzeinschlag ins Wasser ?
Um die Gefährdung beim Blitzeinschlag ins Wasser zu beurteilen schauen wir uns zunächst einmal die entstehende Spannungsverteilung an.

Es entwickelt sich eine gleichmäßige
Spannungsverteilung, da Wasser ein guter Leiter ist. Weil der Widerstand des Menschen gegenüber dem Wasser relativ hoch ist, fließt kaum ein gefährlicher Strom durch den Taucher, denn der Taucher überbrückt keine große Spannungsdifferenz. Da der Taucher i.d.R. unterhalb der Wasseroberfläche ist, hat er im Gegensatz zum Schwimmer kaum zu befürchten direkt von einem Blitz getroffen zu werden. Somit ist die elektr. Wirkung des Blitzes für den Taucher nicht so gefährlich. Die Schlußfolgerung das dem Taucher solange er unter Wasser ist nichts passiert, ist aber dennoch nicht richtig.
Dazu überlegen wir was beim Blitzeinschlag in eine Wasserfläche geschieht. Es wird Energie umgesetzt.
Der bis zu 40.000°C heiße Blitz trifft die Wasseroberfläche und dringt in die Wassersäule ein. Explosionsartig verdampft Wasser. Die Volumensausdehnung löst eine Schockwelle aus, die durch das Kollabieren des Wasserdampftrichters nach der Kondensation der Wasserdampfes an
der kalten Wasseroberfläche des Einschlagtrichters verstärkt wird.
Wir halten in Erinnerung dass die Energie ungefähr der von 1000 kg TNT entspricht. Mit dem Taucher geschieht nun das gleiche wie mit den Fischen bei der Dynamitfischerei. Im Wasser wird die Energie der Schockwelle nahezu ohne Dämpfung auf den Taucher weitergegeben. Alle luftgefüllten
und damit kompressiblen Räume werden im Bruchteil einer Sekunde kompremiert. In der Folge kommt es zu Barotraumen, die im leichtesten
Fall eine Perforation des Trommelfells erzeugen, im schwersten Fall zu aber auch zu einem Barotrauma der Lunge führen können. Gleichzeitig
besteht die Gefahr einer Bewußtlosigkeit, die unter Wasser tödliche Folgen hat.

Fazit:
Obwohl das Risiko als Taucher unter Wasser Opfer eines direkten Blitzschlages zu werden sehr gering ist, hat ein Blitzeinschlag ins Wasser gefährliche Folgen. Daher sollte man bei aufziehenden Gewittern unbedingt warten bis es abgeklungen ist, um sich nicht vermeidbaren Risiken auszusetzen. Wasserdampfwolke, Schockwellen, Wasserdruck, explosionsartige
Verdampfung
30.06.2005 17:17
als kleiner klugscheißer möchte ich anmerken, das Schlaumeier von hier zitiert:
http://www.foerdestadt.de/tauchen_bei_gewitter.pdf
30.06.2005 17:39
Wir sind mal von einem Gewitter überrascht worden ... unheimliche Erfahrung ... Muss nicht unbedingt nochmal sein ...

30.06.2005 23:27
Da der Link von aquasum SO nicht funktioniert, hier der korrekte:
http://www.foerdestadt.de/tauchen_bei_gewitter.pdf

tg
01.07.2005 08:19
Was hab ich denn falsch gemacht? Ich hab einfach die Adresse im Browser hierher kopiert... muß ich sonst noch was machen?
01.07.2005 08:23
Schau auch mal hier...
http://www.ftu.ch/d/tipps/index.php?page=1091619143
Gruss Rosmarie
Scott***/RD
01.07.2005 10:49
da gabs mal bei total genial (wigald bohning) ein experiment, wo 3 aquarien mit fischen - je einer in einem automodell, plastikflasche und topf mit folienabdeckung - einem künstlichen blitz ausgesetzt waren (versuch wurde wegen tierschutz nicht wirklich durchgeführt).
lt. bohning hätte nur der fisch im auto überlebt, da der faradaysche käfig auch unter wasser funktioniert.

ob man allerdings den druck aushält
01.07.2005 15:56
Uuuhhh,

der Bullemusch holt dich überall.
1 Tonne TNT. Unglaublich.

Es wurde übrigens auch schon davon berichtet, daß bei Gewittern im Pazifik ganze Schiffe weggesprengt wurden. Vornehmlich im Bermuda-Dreieck.

Und was bitte schön ist ein Spannungskegel?
Kann mal jemand mit Ahnung mir als thematischen Laien dies erklären?

Ein völlig aufgelöster, gestern bei Blitz und Plautz im Fühlinger See getauchter
Andreas

PS: Die Sicht war übrigens Schei$$e!!!
Nur mal so nebenbei bemerkt wegen der Lobeshymnen auf den See hier im Nirvana.

02.07.2005 21:18
@ aquascum,

beim kopieren des Likns hast Du direkt an die Endung des Dokumentes, zu dem der Link führt, einen Smily gesetzt, nach dem Pfad , der ja mit http... beginnt und mit .pdf endet, hast Du einen Teil der Ressource des Smilys mit übernommen, also im html-Format steht direkt nach .prd (eckige Klammer)+img , den Rest kannst Du im obigen Posting noch sehen.
Ist ja nicht schlimm und kann pasieren.

tg
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