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Ehrenamtliche TL und Vergütung

Hallo Vereinstaucher,

habe Frage 512 mit Erstaunen z.K. genommen.
Wiso glaubt heutzutage jemand, daß ein TL seine Leistung unentgeltlich bzw. zu Selbstkosten z.V. stellt? Ich bin selbst "Hobby"-TL in einem VDST-Verein und habe meine ges. Ausbildung zu TL** selbst finanziert (das hat etwas mehr als 100 € gekostet). Warum soll ich meine Zeit, Wissen, Ausrüstung, (vielleicht auch noch mein Pkw) einem Tauchschüler unentgeltlich z.V. stellen? Leistung will immer honoriert werden. Hier beschweren sich schon Leute, daß sie für vernünftige Ausbildung 110 € zahlen...
Hinterher investieren sie 1000.de € in ihr Hobby.
Meine Tochter macht bald Führerschein. Ist hier ein Fahrlehrer, der`s umsonst oder für Spritkosten macht?

Wir leben mittlerweile, auch im Vereinsleben, in einer Dienstleistungsgesellschaft. Das sollte man akzeptieren. Beim VDST muss ich als Ausbilder auch für jede CD, Lehmaterial etc. bezahlen.

Eure Meinung (auch von anderen VDST-TL bzw. Nichtgewerbliche)?

Gruss Manfred
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23.11.2005 21:02
Hallo Luitpold,
jetzt hab Dich doch nicht so! Das ist doch wohl eine Selbstverständlichkeit das der TL heutzutage seine Ausbildungen kostenlos durchführt. Schließlich leben wir doch in einer Spaßgesellschaft und bezahlen macht eindeutig keinen Spaß. Warum sollen andere an Deinem Ärger beim abdrücken von Versicherung, Lehrmaterial, Flaschenfüllung, ... teilhaben? Du verdirbst der Jugend noch den Spaß am tauchen. Das ist ja schon grob unsportlich von Dir gegenüber der Spaßgesellschaft in der alles "easy, fett" und ohne Unbequemlichkeiten abgehen soll.
Eigendlich sollten wir alle ohne Ausbildung ins Wasser springen und sofort lostauchen. Ausbildung hat so einen faden Beigeschmack von Schule und die macht in der Regel ja auch keinen Spaß.

Grüße vom Gambler
Scott***/RD
23.11.2005 21:52
Luitpold, du schwarzes schaf unter den VDST TL
wegen solchen leuten geht die schöne vereinsausbildung den bach runter, da kann ich ja gleich in eine sauteure tauchschule gehen und mein geld dort lassen ! was bleibt den leuten denn noch vom tauchen, wenn die feindbilder aufgeweicht werden und man nicht mehr zu seiner gepflegten portion popcorn im TN kommt

Gruß
Scott
RobertHilfsschlammaufwühler dritter Klasse.
CMAS ***, VDST TRIMIX, VDST TRIMIX CCR, PATD TRIMIX, IANTD TRIMIX CCR, VDST TL**
24.11.2005 07:38
@Luitpold und Scott

ein Unterschied bleibt schon noch, denn mit dem extrem hohen Vereinsbeitrag erkauft sich der geneigte Tauchlernwillige einen eigenen, persönlichen, Tauchlehrer, dem er dann Termine diktieren kann, zu den Lehrstunden kommen kann oder auch nicht, ja den er sogar bei jedem Wetter am See alleine stehen lassen kann ohne vorher abzusagen.
Stell Dir doch mal vor, 10 Interessenten für einen Theoriekurs, alle kommitten sich zu einem Termin und von den 10 Personen kommen dann 2. Ja der Tauchlernwillige kann hier die organisatorischen und logistischen Fertigkeiten seines Leibeigenen durch exzessives Training, bei dem er noch nicht mal anwesend sein muß, verfeinern und ausbauen.


diehier sind zum belibigen Verteilen für diejenigen die den in der Praxis erworbenen Sarkasmus und die Ironie nicht erkennen können.

Gruß
Robert
24.11.2005 08:10
Und plötzlich wird, wie schon erwähnt, das Feindbild aufgeweicht. Vom Geld verdienen bis zum blossen Unkosten decken ist ja der Schritt bekanntlich nicht so gross.
Sehr viele Tauchlehrer arbeiten ja noch was "vernünftiges" und auch ich habe absolut keine Lust, als Leibeigener zu funktionieren.
Zumindest die Kosten sollten ja gedeckt sein (Unterlagen, Luft, Ausrüstung, Fahrkosten, Abnützung vom Auto, Versicherung usw). Zudem kann ich nicht richtig Geld verdienen, wenn ich ausbilde. Meine Stundenanssätz in meinem "richtigen" Beruf sind bedeutend höher!
Und die glücklichen Blicke machen ja schon Freude, wenn der Schüler einen Schritt vorwärts gemacht hat.
Und überhaupt: Wer arbeitet denn heute noch umsonst? Und TL sein und leben IST arbeit!
Und wie schon von Luitpold erwähnt, finde ich es irgenwie pervers, die Ausbildung schmarozend zu bekommen und danach unzählige € oder Franken oder was auch immer für Ferien, Ausrüstung usw. auszugeben.
Das ganze hat auch mit der Wertschätzung des TL zu tun. Mach mal gratis, du Idiot...

Sorry, aber die Schmarotzer können mir gestohlen bleiben!!!!!!!!!!!!!!!!
guntherTL***
24.11.2005 08:21
@Luipold
Du schreibst du hättest Euro 100 für den TL bezahlt.... also praktisch fast umsonst

Und jetzt willst Du den anderen Vereinsmitgliedern, die Deine Ausbildung mit bezahlt haben (über Beitrag)ernsthaft Geld abnehmen??

Na ja, jeder muß wissen was er macht
Gunther
24.11.2005 08:50
Hallo Manfred,

ich glaube wir haben einfach eine andere Auffassung von Verein. Wenn man Verein als Gemeinschaft Gleichgesinnter begreift und andere _gerne_ ausbildet, weil einem das schon Spaß macht und die Schüler das auch als nicht selbstverständlich begreifen, dann entspricht das meiner Vorstellung von Verein. Einen _Umkostenbeitrag_ vom Verein finde ich dabei auch absolut okay.

Wenn man einen Verein aber als Kundenstamm betrachtet und seine Arbeit nach Kosten/Nutzen bewertet, sehe ich keinen Unterschied mehr zu einer kommerziellen Tauchschule.

Ich bin übrigens in einem VDST Verein Schriftführer (wer das schon mal gemacht hat, weis wie viel Arbeit das ist) und Verantwortlicher für die Vereins Homepage. Ich bin noch nie auf die Idee gekommen für meine Arbeit, mein Wissen oder meinen Computer, den ich dafür benötige, irgendetwas zu verlangen.

Ciao

Eric Schlicker
Vercingétorixold school
24.11.2005 08:58
Schwieriges Thema!
Ich finanziere über die Beiträge der Mitglieder das Hallenbad, die Versicherung, ggf. die Wartung der vereinseigenen Ausrüstung,die Füllanlage nebst Wartung, ggf. das Gewässer, die Ausbildung der Übungsleiter etc., ach ja und die Mutter VDST. Wenn das am Ende des Jahres zu Null ausgeht, Glückwunsch. So weit so gut. Und jetzt kommt der Hobby TL und will das ich sein Hobby (sonst würde er ja in einer gewerblichen Tauchbude arbeiten) auch noch finanziere. Nöh, kein Bedarf. Die Unkosten sind über die Übungsleiterpauschale (noch steuerfrei) abgedeckt. Material bekommst du von mir. Ausrüstung kann er verbilligt von den meisten Hersteller kaufen, den Vereinsbus kann er nutzen. Das man dabei nicht reich wird, kann man sich denken. Es ist ja sein Hobby.
So und jetzt kommt der TL und sagt, ey ich brauch mehr Geld. Die Leute bekommen die Ausbildung für einen Unkostenbeitrag und kaufen danach für über 1.000 € Ausrüstung. Was ist den das für ein Argument. Wenn du das beruflichen machen willst, hindert dich keiner daran die nächste defizitäre Tauchbude in deinem Keller auf zumachen. Nur zu, du wirst schon sehen was du investieren mußt um die Logistik, die du über einen gut laufenden Verein hast, zu ersetzen. Du bist nicht der erste und bist nicht der letzte der nach einem Jahr die Segel streicht. Viel Glück
24.11.2005 09:00
Moin Gunther,

ich glaube, Luitpold hat den Smiley bei den etwas mehr als 100 Euro vergessen. Oder Du hast die Ironie nicht erkannt.

Wenn man alle notwendigen Kosten für Vorbereitungstermine, Theorieprüfungen und Praxisprüfungen für ÜL, TL1 und TL2 rechnet, dann kommt eine Summe heraus, die vielleicht auch bei anderen Orgs gezahlt wird.

Und welcher Verein kann es sich leisten, die Ausbildung seiner TLs selbst zu bezahlen? Mir ist jedenfalls keiner bekannt.

Viele Grüße
Peter
24.11.2005 09:06
@Eric
Grundsätzlich gebe ich dir recht: Ein Verein ist eine Gemeinschaft. Aber das bedeutet ja nicht, dass die einen auf die Kosten von anderen das ganze ausnützen können.
Ich bin ebenfalls Aktuar(schweiz. für Schriftführer) und Webmaster für einen Verein.
Natürlich verlange ich nichts für das erstellen Uptodate-Halten der Homepage, für die Benützung meiner Soft- und Hardware und mein (beschränktes) Können. Aber das Hosting bezahle ich nicht selber. Natürlich gibt es noch Kosten, die sich halt einfach selber trage, weil noch ein gewisser Idealismus hinter meiner Arbeit steckt. Denn der Verein ist nur für Kinder. Guckst du hier http://www.fussballschule-hettlingen.ch
Aber Leute, die möglichst günstig eine aufwändige Ausbildung auf Kosten anderer wollen, sind mir halt einfach zu wider.
24.11.2005 10:50
Wenn ich hier so lese, was für ein Anspruchsdenken VEREINSmitglieder (denn sind nicht die TL`s, von denen hier die Rede ist, auch "nur" Mitglieder?) von Tauchvereinen (e.V.) haben, da fehlen mir die Worte. Und da bin ich umso glücklicher und zufrieden, in MEINEM Tauchverein e.V. (VDST) Mitglied zu sein.

Ich unterschreiche und befürworte ausdrücklich die Aussagen von Eric Schlicker und Detlef.

Ich habe in meinem Tauch-e.V. schon mehrere Sonderbrevets gemacht wie Orientierung, Gruppenführung, Silber und zuletzt SK Nachttauchen.

Und bei all diesen Kursen ist unserem TL* nie, aber auch gar NIE überhaupt in den Sinn gekommen, bei der Durchführung der Kurse etwas zu VERDIENEN zu wollen, was auch nur annähernd über seinen tatsächlichen Unkosten lag. Meistens wurde am Ende des Kurses vom TL einfach ein Betrag geschätzt. Es waren bisher meist Euro 20 für den Ori und für die Gruppenführung. Beim SK Nacht vor zwei Monaten hat er von den Erwachsenen auch nur Euro 20 genommen, die Jugend kam mit Euro 10 davon, wenn ich mich recht entsinne.

In meinem Tauch-e.V. spüre ich bei KEINEM unserer Mitglieder oder Übungsleiter oder TL irgendeinen Geld-Verdien-Gedanken. Bei uns findet alles immer im Ehrenamt statt, wir arbeite FÜR den Verein und nicht gegen ihn. Wir Mitglieder zahlen unsere Aufnahmegebühr und den Jahresbeitrag, und gut ist.

Unsere ÜL und TL`s sind bei uns ebenfalls MITGLIEDER in unserem e.V. und betreiben bei uns ihr HOBBY und tauchen zum Spaß und bilden aus, weil es ihnen Spaß macht. Und weil sie das Engagement haben, den Verein durch aktives Zutun am Leben zu halten und eben lebendig zu halten. Wir machen das ganze Jahr über viele Aktivitäten, und wie meist sind meistens immer dieselben Akteuere die, die sich ins Zeug legen und sich um die Organisation und die Durchführung kümmern. Aber darum sind sie / sind wir ja in einem Verein e.V. und nicht in einem kommerziellen Tauchshop GmbH. Viele begreifen anscheinend den Unterschied nicht.

In mehreren Beiträgen weiter oben wurde gesagt, wenn ein TL was verdienen möchte, sich seine Ausrüstung zahlen lassen möchte und seine "Arbeitszeit", dann sei er fehl im Platz in einem Tauch-e.V. GENAU! Wer Geld vedienen möchte, soll in eine Tauch-GmbH gehen oder seinen eigenen Laden aufziehen. Es steht jedem frei, sein Leben und sein Einkommen so zu gestalten, wie er mag. Aber dann bitteschön kommerziell und nicht unter dem Deckmäntelchen e.V.

Der VDST-Siler-Kurs hat in meinen Tauch-e.V. als einziger die "horrende" Summe von Euro 50 "gekostet". Nein, das waren eigentlich keine "Kosten" oder Lehrgangsgebühren. Sondern zum überwiegenden Teil die Unkosten, die unserem TL** entstanden sind, weil er extra aus München zu uns nach BaWü gefahren ist (Fahrtkosten) und hier von Sa auf So übernachten musste (Übernachtungskosten). Und die haben wir ihm eben spendiert. Dann waren noch Tauchgebühren für den See zu löhnen etc. Ein Gewinnaufschlag war nicht enthalten und hatte auch der TL** nicht erwartet.

Ja, solche TL`s gibts heute tatsächlich auch noch. Und ja, solche Tauch-e.V.`s, wo tatsächlich der Vereinsgedanke und das Ehrenamt noch funktionieren, und die Begeistung für das Hobby und das private Engagement, die gibts anscheinend auch noch.

Wie gesagt: ich bin echt froh darüber, in MEINEM Tauch-e.V. gelandet zu sein.

Grüßle vom Neptun
guntherTL***
24.11.2005 11:04
@Eric,
ich kenne einen Verein, der zhalt die ausbildung, aber es gilt als selbstverständlich, dass man dann für einen vereinbarten Zeitraum kostenlos im Verein Ausbildet.

Und ob das Ironie war oder nicht .....

Gunther


24.11.2005 11:17
@gunther

Ich fühle mich mal nicht angesprochen und gebe den Stab an Peter weiter

Ciao

Eric
Vercingétorixold school
24.11.2005 12:19
Die Finanzierung einer TL-Ausbildung/Übungsleiter C läuft doch meistens über den Verein. Ich zahle das und du verpflichtest dich für drei Jahre für den Haufen zu arbeiten. Die notwenigen Fortbildungen kosten auch nicht die Welt und verlängern den Dienstzeitraum. Wo ist das Problem?
Mir scheint es gibt da ein grundsätzliches Verständnisproblem bei der Aufgabe eines Sportvereins. Ich für meinen Teil machen die Arbeit ehrenamtlich.
24.11.2005 12:26
@ Neptun u. Eric
Ich kenne es so aehnlich von meinen alten Tauchverein (wegen berufsbedingten Umzuges leider ausserhalb der Reichweite )
"Verguetung" fuer die Ausbilder :
- "Apsirant (TL /UeL )" bekommt sein Ausblidung zum TL/UeL vom Verein bezahlt, leistet dafuer aber fuer eine bestimmte Zeit Ausbildung fuer Vereinsmitglieder; Fahrt - und Uebernachtungskosten zu seiner Ausbildung traegt er selber
- reduzierter Mitgliedsbeitrag (auch fuer andere im Verein aktive Mitglieder bspw. Schriftfuehrer)
- zweimal im Jahr mit den anderen Ausbildern ein vom Verein bezahltes Abendessen in gemuetlicher Runde
- bei der Ausbiuldung draussen braucht er keine Verpflegung mitbringen, und das eine oder andere Bier ist evtl. auch drin (nach den Tgs)
- evtl. Fahrtkostenzuschuss ( meist werden aber eh fahrgemeinschaften gebildet)

Ein Vereinsmitglied, das ein Brevet erwerben moechte, hat folgende "Kosten":
- Organsisation ( d.h. Mitinteressenten finden, Termine mit Ausbilder(n) absprechen, Fahrgemeinschaften auf die Beine stellen, Lokalitaeten abklaeren etc), wobei er aber auch durch andere erfahrene Mitglieder unterstuetzt wird. Dieses ist unserer Erfahrung nach der aufwendigste Teil und entlastet somit den TL nicht unerheblich. Vor allen sorgt es dafuer, dass die Leute nicht einfach abspringen
- die notwendien Brevetierungsgebuehren ( eigentlich selbstverstaendlich)
- fuer den TL die Verpflegung (Grillgut und Getraenke), geht aber durch mehrere
- ein geringer Beitrag ( meist um die 10 - 15 EUR) als "Kursgebuehr" in die Vereinskasse, um eine Art
"Soli" gegenueber den anderen Vereinsmitgliedern zu leisten.

Viele Gruesse

Volker
24.11.2005 12:56
Hallo,
ich muss dem Luitpold (soz. als TL-Leidensgenosse) schon zustimmen. Mit einer Vereinsmitgliedschaft erkauft man sich prinzipiell keine Tauchausbildung. Hier ist von Gemeinschaftssinn u.ä. zu lesen. Dieser Gemeinschaftssinn geht dann auf Kosten des TL! Übungsleiterpauschale? Wer sich auskennt weiß, daß ÜL-Gelder nur für Schwimmbad-Ausbildung (auch nicht für Theorie u. Freiwasserausbildung) gewährt wird, weil es eben eine ÜL- und keine TL-Aufwandsentschädigung ist.
Bei mir kostest Ausbildung (im VDST-Verein) auch Geld. Ich geb`s offen zu, mein "Hobby" (siehe Posting oben) finanziere ich teilweise mit der Ausbildung von Tauchschülern. Warum soll ich, z.B. meinen selbstbezahlten Trocki (nicht gesponsort) für andere aufarbeiten? Wem das unmoralisch erscheint, der kann zum weltgrössten Zertifizierer gehen. Wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft.…Auf Schmarotzertum baut sich das TL-Ego (meistens, denke ich) jedenfalls nicht auf. Meine Lizenz zum Angeben könnte ich auch mit Minimalaufwand verlängern… Aber noch gehe ich mit Schülern zum Tauchen (solange es mir Spaß macht und meine Leistung honoriert wird). So ist das nun mal überall auf der Welt, auch bei den Vereinsmeiern. Alternativ könnte sich ja der eine oder andere Schriftführer (Posting oben) mal selbst zum TL weiterqualifizieren. Mal sehen, ob er dann immer noch so gesalbt daherspricht...

Gruss Herbi
24.11.2005 13:34
Hallo Herbi,

da Du mich ansprichst möchte ich auch gerne antworten

Die Gemeinschaft geht nicht auf Kosten des TLs, sondern auf Kosten aller Leute, die für den Verein tätig sind, wobei ich „auf Kosten“ echt daneben finde. Das ist die Natur eines Ehrenamtes, das man etwas _umsonst_ und nur am _Spaß_ an der Freude tut. Und ich kann einfach keinen Unterschied zwischen einem TL der für den Verein arbeitet und den anderen ehrenamtlichen Mitgliedern (z.B. der Vorstand) erkennen.

Wenn ich mal „meinen“ Verein anschaue, „arbeitet“ jeder im Vorstand in seinem Bereich. Wenn ich mir allein unsere Gerätewarte anschaue, die zweimal die Woche Flaschen füllen, zusätzlich die komplette Ausleihe schmeißen und nebenbei auch noch Ausrüstung reparieren und das das ganze Jahr über kann ich nur sagen Respekt! Komischweise hat von denen noch nie einer gefragt, ob wir für die Zeit oder Abnutzung des Autos bei der Anfahrt oder deren privates Werkzeug irgendetwas zahlen wollen. Und so ist es bei allen ehrenamtlichen Mitgliedern.

Ich selber habe mich halt bereit erklärt Schriftführer zu werden und ob du es glaubst oder nicht, dass ist auch richtig Arbeit, wenn der Verein etwas größer ist Aber ich will nicht rumjammern, ich habe es mir freiwillig ausgesucht, dann mache ich das auch.

Ich glaube der Unterschied ist, das man als TL sieht, dass man bei einer kommerziellen Tauchschule Geld verdienen könnte und im Verein eher nicht. Hmm wenn ich so überlege dann Frage ich mal bei mir im Verein nach, ob ich demnächst einen Buchhalter Gehalt von den bekommen, in einer großen Tauschule werden die ja auch bezahlt

Ciao

Eric Schlicker


Vercingétorixold school
24.11.2005 13:35
Salbungvolle Wort?
Die Übungsleitervergütung umfaßt jedenfalls bei mir alles was der TL/Übungsleiter so anstellt. Ich muß das ja nicht auf die Besceinigung für das lästige Finanzamt schreiben. Wenn dir das nicht reicht, mußt du über eine Erhöhung verhandeln. Ich für meinen Teil sehe es nicht ein, das ich den Bürokram ehrenamtlich mache und der jeweilige TL versucht sich sein Hobby zu finanzieren. Es steht jedem frei das zu akzeptieren, oder anders zu lösen. Vereinsarbeit ist eben ehrenamtlich und kein Nebenerwerb.
henrii.a.c. Masterinstructor, CMAS TL**
24.11.2005 14:48
@ Luitpold

Ich glaube ich habe den Stein in dem naderen Thread ins Rollen gebracht: Es gibt einen ganz einfachen Grund, weshalb der TL nichts verdienen darf: Weil es verboten ist. Wenn er was verdient, damit meine ich nicht Aufwandsentschädigung (Entschädigung nachgewiesenen Aufwandes, keine "Arbeitszeit") muß der Verein ihn als Angestellten führen mit allen Konsequenzen (Einkommenssteuer- und Sozialversicherungsbeitragspflicht, Versicherung bei der BG etc.). Da kann dann ein TL seine Arbeit verrichten. Ob sich das lohnt, sei dahingestellt.
Die andere Variante ist, der TL meldet eine Gewerbe an und stellt dem Verein eine Rechung für eine Dienstleistung. Dann ist der TL Unternehmer mit allen daraus resultierenden Pflichten.

Vereinsarbeit ist ehrenamtlich. Wer Geld verdienen will muß es halt im Gewerbe machen. So einfach und so kompliziert gleichzeitig ist das.

Es gibt natürlich "weiche" Lösungen, wie Übernahme der TL-Ausbildungskosten gegen Verpflichtung, Übernahme nachgewiesener Kosten etc.

Beim oben erwähnten halbjährlichen Essen bewegt sich der Vereinsvorstand aber schon jenseits einer zulässigen Grenze. Das sind direkte Zuwendungen und wenn die eine Bagatellgrenze von 40 € pro Jahr je Mitglied (Nicht im Schnitt sondernje Individuum) überschreitet, ist das gemeinnützlichkeitsgefährdend.

Nicht das ich den TL`s das bierchen und das Essen nicht gönne, es ist aber jenseits der Legalität. Der geschäftsführende Vorstand haftet persönlich für den verein, daher sollte er auch entsprechend vorsichtig sein.

Viele Grüße,

henri (auch ein durch die Gesetze gebeutelter Vereinsvorstand)
24.11.2005 14:57
@ Henri

Danke fuer den Hinweis auf die Gemeinnützlichkeitsgefährdendung. Werde den Vorstand des Vereins - stehe immer noch mit einigen in Kontakt - einen entsprechenden Hinweis auf die Gesetzeslage zukommen lassen.

Gruss Volker
Vercingétorixold school
25.11.2005 08:43
Die Hobbysteuerrechtler sind am Werk. Vielleicht fragt ihr erstmal den StB der euch betreut.
henrii.a.c. Masterinstructor, CMAS TL**
25.11.2005 10:01
@ Detlef

Hast Du schon eine gefunden, der sich in Vereinsteuersachen auskennt?

Mal ganz ehrlich: Der Steuerberater hilft Dir ganz wenig. Wir haben uns beim Finianzministerium und beim zutsändigen Finanzamt schlau gemacht. Die müssen letzendlich ja auch die Steuerklärungen abnicken und den Bescheid zur Umsatzsteuerbefreiung (so heißt die Gemeinnützlichkeitserklärung offiziell) ausstellen.

Weitere Informationsquellen sind die Verbände und auf Vereine spezialisierte Wirtschaftsdienste, die uns regelmäßig über die aktuelle Rechtsauslegung informieren. Die Sache mit der Vergütung von Tätigkeiten im gemeinnützigen Verein ist bei eigentlich von allen gleich und eindeutig beschrieben worden. Da hilft es auch nicht hier rumzustänkern und zu moppern oder irgendwelche "Tips" zu verteilen. Letztendlich haftet der geschäftsführende Vorstand gegenüber den Finanzbehörden. Wenn Du es anders siehst, mache ich Dir den Vorschlag in Deinem Verein die Verantwortung einfach zu übernehmen.

Wir haben zum Beispiel die Beitragsbefreiung von Vorstandsmitgliedern wieder abgeschafft, weil es Fälle gibt, bei denen Vereinen aufgrund dieser pauschalen Aufwandsentschädigung die Umsatzsteuerbefreiung entzogen wurde. Was das für einen Verein heißt ist klar: Da die Steuererklärung alle drei Jahre abgegeben wird droht die nachträglich Versteuerung plus Bußgeld etc. Der Vorstand haftet dann auch für Steuernachteile aus Spendenbescheinigungen, die im betreffenden Zeitraum ausgestellt wurden.
Da kommt ein nettes Sümmchen zusammen. Die meisten Vereine dürften danach ziemlich pleite sein.

Ich will ja wie schon oben erwähnt gar nicht sagen, daß ich nicht Verständnis für das eine oder andere Bierchen oder Essen habe. Man bewegt sich aber dabei zumindest immer am Rande der Legalität.

Du wirst sicherlich verstehen, daß ich hier nicht bereit bin, zu diskutieren wie man die ein oder andere Hürde umschiffen kann.

Viele Grüße,

henri
26.11.2005 21:50
Hallo Manfred,

dazu möchte ich nur unsere Vereinsregelung bekannt geben (und die ist so wie von Gunther beschrieben):
Kurse, Fortbildungskosten usw. werden vom Verein getragen, der hat ja dann auch was davon.

Bei Kursen (aktuell ÜL) gilt die Regelung, dass man selber die Fahrtkosten und der Verein die anderen Kosten trägt und man dann zwei Jahre dem Verein zur Verfügung steht.

Für den Verein hat es in diesem Fall den Vorteil, dass das Training eine gewisse Qualität hat und für den neuen ÜL eine fast kostenlose Ausbildung.

Für TL besteht eine sehr ähnliche Regelung, deren Details ich allerdings noch nicht alle kenne, daher hier die konkrete Eingrenzung auf ÜL.

... unter diesen Bedingungen finde ich eine Ausbildung vom "Vereins-TL" auf "Selbstkostenbasis" dann auch OK, denn schließlich hat dieser auch ein paar Vorteile: relativ günstige Ausbildung, und vor allem, Schüler und somit auch Ausbildungspraxis. Wenn man dann das ganze später kommerziell ausüben möchte sind dieses unschlagbare Vorteile.

Dieses ist in Deinem Fall natürlich etwas anders zu sehen, da Du Deine Ausbildung selber bezahlt hast (irgendwie möchte man seine Kosten zumindest wieder haben). Finde ich gut, dass Du trotzdem als Ausbilder zur Verfügung stehst, aber rede mal dringendst mit dem Vorstand, denn irgendetwas stimmt wohl nicht ...

@Volker ...
das mit dem organisieren der Termine von den Schülern ist eine sehr gute Idee, das werde ich mal bei Gelegenheit bei uns zur Sprache bringen.
Antwort