Tauchmedizin ist ein sehr interessantes Thema. Über alles rund ums Thema Gesundheit und Tauchen kann hier ausgiebigst diskutiert und geschnackt werden. Sehr kompetente Antworten sind garantiert - denn viele Mediziner besuchen dieses Forum.

Druckausgleich-Manöver

Hallo mitnand!

Beim Recherchieren bin ich auf eine Seite gestoßen: http://www.tauchersprechstunde.de/Anatomie/Mittelohr.htm . Da sind die verschiedenen Druckausgleichmanöver beschrieben, und "meines" habe ich auch gefunden, nämlich die "Willentliche Öffnung der Tube". Das funktioniert bei mir bis 5 m ohne Probleme (tiefer war ich noch nicht). Meine Vermutung ist daß ich das `gelernt` habe als ich als kleines Kind, <6Jahre, viel mit Flugzeugen geflogen bin (ca. 300h) und es da oft und schnelle Druckunterschiede gibt.
Was mich interessiert ist ob das noch wer kann und ob das beim Tauchen ein Vorteil ist (brauche keine Hände) oder ob ich doch besser ein klassisches Manöver benutze, ich mir das also anüben/-gewöhnen sollte. Falls es da überhaupt einen Unterschied gibt.
Danke, Gilbert.
AntwortAbonnieren
09.04.2004 17:04
Ich mach das auch so - und ich denke, ein grossteil der erfahreneren Tauchern macht das auch so. Je tiefer man geht, desto leichter faellt es einem.
Vorteil dieser Variante ist, der geringere Druckaufbau z.B. in den Gefaessen. Es wurde nachgewiesen, dass einige Taucher mit einem PFO nur dann DCS Symptome aufwiesen, wenn sie einen Druckausgleich mit Nasezuhalten und heftig pressen gemacht haben. Durch den entstandenden Druck konnte venoeses Blut mit Gasblaeschen in den arteriellen Blutkreislauf uebertreten.

Ansonsten hat es den "Haendefreien" Vorteil, wie Du schon erwaehnt hast.

Im Prinzip ist jede Form von DA gut, solange Du ihn machst.
09.04.2004 17:22
was genau meint ihr damit kann mir momentan da nix drunter vorstellen aber klingt interessannt da man dann beide hände frei hat
09.04.2004 17:27
S.E.A.L., ich meine für Jessica und mich und einem "Grossteil der erfahreneren Taucher" ist das "Klicken" im Ohr, der DA also, nicht mehr als als ein Gedanke, nicht mehr Anstrengung als wie einen Finger zu beugen oder so.

Danke Jessica übrigens für die Ausführungen!!
09.04.2004 21:56
oh ups:o ich glaube dickes missverständniss was der druckausgleich im ohr ist ist mir schon klar nur wie sieht es mit der methode von dir aus wie meinst du diese "Willentliche Öffnung der Tube" das raffe ich nicht weil ich die klassische version nutze
09.04.2004 22:10
Nönö, S.E.A.L., kein Missverständnis. Ich habe genau meine Methode beschrieben Ich benutze da irgendeinen Muskel oder so bei der Eustachischen Röhre und kann sie so öffnen. Das ist was ich gemeint habe mit "nicht mehr Anstrengung wie einen Finger zu beugen". Ich denke das ist wie daß einer versucht zu erklären welchen Muskel er benutzt um die Ohren wackeln zu lassen
Also einfach: Offene Tube, geschlossene Tube, auf, zu, auf zu, klick-klick (so `hört` es sich für mich an), etc. (nach ca. einer Minute wird es irgendwie müde und das Klicken wird auch `dumpfer`, aber ständig mache ich es auch nicht). Witzig ist daß ich dabei mit scharfem Ein- oder Ausatmen direkt den Druck im Innenohr ein paar microBar (oder so) rauf oder runter regeln kann *ggg* Nein, ich bin kein Androide
10.04.2004 10:33
alles klar nu verstanden data

und wir sind borg du wirst assimiliert spezies 2341

vielen dank auf jeden fall
10.04.2004 13:57
Seal, das ist so aehnlich, wie wenn Du mit dem Auto vom Berg runterfaehrst. Da reicht Dir doch auch ein Schlucken, um den DA herzustellen. Oder presst Du beim Autofahren auch in die zugehaltene Nase?
12.04.2004 01:22
hallo seal..

die muskulatur, die die tube öffnet ist eigentlich rachenmuskuatur - sie hebt das rachensegel (das ist der schleimhautlappen an dem das zäpfchen baumelt) beim schluckvorgang, um den nasenrachenraum vom mund-rachenraum zu trennen.
die muskulatur benutzt man also automatisch beim schlucken und gähnen, das ist auch der grund, weshalb man auch durch schlucken oder gähnen die tube zum druckausgleich öffnen kann.

wenn man es erlernen will, sollte man trainieren diese muskulatur isoliert zu kontrahieren.
versuch es erst mit gähnbewegungen, bis du das knacken im ohr hörst, das knacken bewesit dir immer den erfolg. später kannst du das knacken erreichen auch ohne die gähn- oder schluckbewegungen, dann warst du erfolgreich!

auf diese weise habe ich es gelernt, mit konstant geöffneter Tube abzutauchen, mit dem lang ersehnten erfolgserlebnis eine tolle erfahrung! versuch es doch mal..
16.04.2004 14:12
Hallo Tambert
Ich mach das seit ca.7 oder 8 Jahren wie Du.
Hab zufällig gemerkt,wie das geht.Nach einer gewissen Zeit(20 min.)klappt es aber nicht mehr,
liegt wohl an der Wassertemperatur.
16.04.2004 16:04
eine gute Übung ist es auch, während des Druckausgleichmanövers per Rachensegel Luft durch die Nase in die Maske strömen zu lassen, quasi direkt aus dem offenen Regler in die Maske.
24.09.2006 01:19
Hallo,

ich leide fast täglich zeitweise unter einer offenen Tube auf dem rechten Ohr. Das ist für mich total belastend und kein HNO-Arzt und Kieferorthopäde kann mir helfen. Ich bin kein Taucher. Aber vielleicht kann mir von Euch jemand helfen.

Gibt es denn auch eine Möglichkeit, die Tube willkürlich zu schließen.
Leider muss ich auch oft gähnen und dies steht meist in Verbindung mit der offenen Tube.

Lediglich, wenn ich mich hinlege, dann ist die Tube für einige Zeit geschlossen.

Schlimm für mich ist auch, dass durch die Offenheit der Tube auch meine Sprache und Stimme eingeschränkt ist, da sie dann dumpf, kraftlos und undeutlich klingt.
Auch höre ich mich dann anders.

Ich bemerke dann, wie die Luft beim Sprechen und Atmen durch mein rechtes Ohr ein- und ausströmt, Das ist für mich sehr irritierend und belastend.

Mein Trommelfell flattert dann auch gelegentlich. So hat es auch meine HNO-Ärztin festgestellt.
Ich habe eine ganz kleine Perforation in diesem Trommelfell. Die Ärztin nennt es auch Narbe.

Der Zustand, den ihr durch das Nase zuhalten und pressen erreicht, den habe ich leider auch ohne etwas zu tun.

Ich würde mich sehr über Tipps von Euch freuen.
Antwort