hmmmm - ich fide es lustig, wie sich bei diese "PADI" Fragen immer sofort eine (stellenweise) doch ziemlich hitzige Diskussion entwicket. Ich will daher auch gar keine Meinung äussern, sondern noch mal übersichtlich darstellen, wie es sich mit diesem Divemaster-Status und den Kosten verhält:
1. Als Divemaster ist man automatisch PADI Mitglied. Wenn man den Kurs durchlaufen hat, gibt es praktisch zwei Möglichkeiten:
a) man lässt sich von PADI brevetieren (Stellt einen Antrag mit dem TL zusammen, bekommt dann das Kärtchen und eine wunderbare Urkunde

).
Die Brevetierungsgebühr beträgt z.Z. 83,50 Euro. Damit ist gleichzeitig die Mitgliedsgebühr für das laufende Jahr abgedeckt (Wenn man nach dem 30.09. eines Jahre brevetiert wird bis zum Ende des Folgejahres). Ab dann zahlt man pro Jahr einen Mitgliedsbeitrag von 85,84 Euro.
Was leistet PADI für diese Gebühr(en)?
- Erstellung und Verabeitung der Registrierung einschl. Anfertigung des Kärtchens.
- Einmal pro Quartal eine Postsendung mit der PADI internen Zeitschrift "The Undersea Journal", der PADI Europe Zeitschrift und dem sog. Training Bulletin Update, in dem aller Änderungen der Ausbildungsstandards kommuniziert werden (Vieles von dem Zeug muss übersetzt werden - das kostet halt auch Geld)
- Einmal pro Jahr eine neue CD mit dem kompletten Instructormanual
- Die Erlaubnis mit den PADI Logos und Markenzeichen für sich zu werben (genauere Infos dazu stehen in einer Vereinbarung, die man mit seinem Brevet-Antrag unterschreibt)
- Man kann PADI Materialien zu Member-Preisen kaufen und dadurch ggf. auch Geld sparen.
Ob man nun mit diesem Gegenwert ein gutes Gefühl hat oder sich abgezockt fühlt, muss natürlich jeder für sich entscheiden. Aber wie oben bereits mehrmals gesagt - man wird ja nicht gezwungen, Divemaster zu werden - man kann`s ja auch lassen - und das ist Möglichkeit...
b) Man nimmt den Kurs als Wissens- und Fähigkeitenerweiterung (Wenn er gut gemacht ist, lernt man dabei viel - auch über Dekompressionstheorie

, der Teil über die Tauchmedizin und Chemie sei sehr gut gemacht, wie mir ein Arzt erzählt hat, auch der Teil über Ausrüstung ist nicht schlecht - zudem lernt man eine Menge über Problemlösung unter Wasser bei anderen Tauchern, Führen von Tauchgängen etc.) und lässt`s dabei bewenden.
Wenn es jemandem nur um Vertiefung des Tauchwissens geht, er aber nie praktisch in der Ausbildung tätig sein oder Tauchgänge führen möchte, ist der DM Kurs definitv nicht das Richtige für ihn. Dann besser ein paar gute Bücher kaufen und/ oder in der Tauchschule seines Vertrauens mal nachfragen, ob er einfach bei den für ihn interessanten Theorieteilen mitmachen darf (Sollte auch nicht viel kosten dann).
2. Mit der Bezahlung des Mitgliedsbeitrages an PADI ist man NICHT automatisch im "Teaching Status", also nicht automatisch berechtigt aktiv mit Tauchschülern zu arbeiten oder PADI Programme anzubieten. Dazu braucht man im Gebiet von PADI Europe noch eine Haftpflichtversicherung. (PADI, DAN oder eine beliebige andere, welche die von PADI festgesetzten Deckungssummen und Inhalte erfüllt - Kostet bei PADI z.Z. 99,90 Euro, bei DAN 162,00 Euro, die enthaltenen Leistungen sind etwas unterschiedlich). Dass das Sinn macht, wurde weiter oben bereits deutlich dargelegt. In dem Moment, indem man PADI den Versicherungsschutz nachweist, erhält man den "Teaching Status" und darf dann aktiv tätig werden.
3. Aber WAS darf man dann machen?
- Als Assistent in (fast) allen PADI Kursen mitarbeiten (Ob man dann HiWi oder selbständiges Teammitglied ist, liegt weniger an PADI sondern mehr am Stil des Tauchlehrers bzw. der Tauchschule, mit dem/der man arbeitet). Nach PADI Standards gibt es dabei eine riesige Menge an Aufgaben über und unter Wasser, die ein Divemaster bei den verschiedenen Kursen eigenverantwortlich durchführen kann, wenn man ihn lässt.
- Selbständig folgende Programme durchführen:
-- Scuba Review (Auffrischung für Leute, die schon länger nicht mehr getaucht sind)
-- Skin Diver (Schnorcheltauchkurs)
-- Discover Snorkeling (Geführte Schnorcheltouren - Inhalt und Ablauf zu 99% frei gestaltbar)
- Wenn er 4 mal zusammen mit einem TL ein Schnuppertauchen durchgeführt hat, kann er sich bei PADI zur selbständigen Durchführung des Discover Scuba (Schnuppertauchen) registrieren lassen (Damit sind KEINE weiteren Kosten verbunden)
- Wenn er einen EFR Instructorkurs gemacht hat, kann er EFR (Erste Hilfe) Kurse selbständig durchführen.
4. Was ist, wenn ich meinen Mitgliedsbeitrag nicht mehr bezahle?
Kommt darauf an, wie lange man das macht. Natürlich erhält man dann keine leistungen von PADI mehr (siehe unter 1.). Nach ein paar Jahren, kann PADI verlangen, dass man, wenn man wieder in den aktiven Status möchte, eine Art Update macht. Je nach Zeitspanne kann das bedeuten, bei einem Divemasterkurs dabei zu sein (zuzuhören und -sehen) oder - nach eine längeren Zeit - einen neuen DM Kurs zu machen. Der Grund:
Das PADI System verändert sich ständig - ausser ein paar Spezialkursen ist NICHTS in System so wie z.B. vor 10 Jahren. Wenn man das alles nicht mitkriegt, kommt irgendwann der Punkt, an dem es mehr Sinn macht, alles neu zu lernen, weil es zu viel zum Nachholen ist (Diese Regelung gilt übrigens für alle PADI Mitglieder - DM, AI und die verschiedenen TL Stufen).
Um Kommentaren vorzubeugen - das Tauchen ändert sich natürlich nicht sehr, aber es gibt vielleicht neue Entwicklungen oder Erkenntnisse, die in die PADI Materialien eingebaut werde, es gibt neue Kurse, es gibt Änderungen bei den Standards etc.) Als PADI Mitglied und "Profi", muss man darüber Bescheid wissen. Wenn man das anders sieht - einfach nicht Mitglied sein

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5. Der Master Scuba Diver
Das ist kein Kurs, sondern lediglich eine Anerkennung, wenn man eine gewisse Anzahl PADI Kurse gemacht hat (OWD, AOWD, RD, EFR und 5 beliebige Spezialkurse, wird von manchen bösen Menschen auch despektierlich "Disco Brevet" genannt), d.h. wenn man alle Anforderungen erfüllt, stellt man einfach einen Brevet-Antrag. Kann man mit dem DM in keinem Aspekt vergleichen.
6. Fazit
Divemasterkurs - gut für Leute, die aktiv in der Ausbildung mitarbeiten wollen (und evtl. den TL als Fernziel haben)
Divemaster - Teil Tauchtheorie - gut für Leute, die einfach ihr Wissen erweitern wollen (am bessten noch bgleitet durch entsprechende eigene Lektüre wie EHM, PADI Encyclopädie oder andere)
Master Scuba Diver - Gut für Leute, die gerne ein weteres Brevet haben wollen, das Ihre Tauchfertigkeiten bestätigt und anerkennt.
Ich habe mich bemüht, sachlich zu sein. Sollte mir bei meiner Beschreibung ein Fehler unterlaufen sein oder ich jemandem zu nahe getreten sein, entschuldige ich mich hier bereits in aller Form

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Falls jemand Fragen hat, stehe ich per E-Mail gerne zur Verfügung - oder natürlich hier im Forum.