Die Sage von der gefährlichen Tiefe unter 30m
Hallo,
Ein paar Gedanken anlässlich des Themas „Tauchunfälle in Österreich“ im Online Magazin vom 07.11.2005
Da Tauchen potentiell gefährlich ist, weil wir uns in eine lebensfeindliche Umgebung begeben, ist jede Tiefe potentiell gefährlich. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Gefahr mit zunehmender Tauchtiefe steigt. Das ist eine viel zu simple Hypothese, die bisher – auch mit dieser Auswertung – nicht belegt wurde. Zunächst ist jede Tiefe, auch 3m, für einen Gerätetaucher lebensgefährlich, wenn er nicht ausgebildet ist (immerhin fast die gleiche Zahl von Todesfällen bis 5m wie in den meisten anderen Tiefenstufen in der Erreichbarkeit von Luft). Das Thema "Gefahr" kann also sinnvollerweise nur für Taucher diskutiert werden, die auch ausgebildet sind.
In diesem Kontext heißt Tauchausbildung, dass ein Taucher oder ein Angehöriger darauf vertrauen kann, dass eine Ausbildung situationsgerechte Handlungsabläufe vermittelt, die das Risiko auf die Stufe des allgemeinen Lebensrisikos senken.
Dabei ist aber wenig hilfreich, zur Frage "Sind 30 Meter genug?" im Kontext dieser Auswertung die Antwort: „Ja, auf Alle Fälle“ zu geben. Ebenfalls ist auf die Frage: „Passieren beim Tieftauchen besonders viele Unfälle?“ die Antwort: „Ja! Mit Luft, ungeeigneter Ausrüstung und mangelnder Ausbildung/Erfahrung ganz bestimmt“ irreführend, da dies, was die Fähigkeit des Tauchers und die Tauchausrüstung betrifft, einerseits trivial ist und der Faktor größere Tiefe dem gegenüber die geringste Bedeutung hat. So kann diese Aussage ja auch nicht mit der vorliegenden Analyse belegt werden. Hier wird nur die persönliche Meinung des Autors unter der Mantel der „Datenauswertung“ plaziert und ist somit sehr suggestiv. In der Grafik „Tauchunfälle nach Tauchtiefen gestaffelt“ ist keinerlei Grenze von sicher oder unsicher zu erkennen. die Grafik sagt sowieso wenig aus, da die Relation zu der Zahl der Tauchgänge fehlt.
Was bleibt, ist wieder einmal die Implikation von unbewiesenen „Grenzen“ die allein schon durch ihre Existenz in den Köpfen eine potentielle Gefahr darstellen, weil sie manchen Taucher in Angst versetzen, wenn er auf dem Display eine Zahl höher 20,30 oder 40 sieht. Dabei ist diese Gefahr für Taucher nicht physikalisch und physiologisch zu begründen, da ja jeder richtig ausgebildete Taucher die physikalischen und physiologischen Effekte beherrschen sollte, sondern psychologisch. Und dagegen hilft nur eine Ausbildung, die dem Tauchen keine Scheuklappen in Form von „Sporttauchergrenzen“ aufsetzt. Besser ist: „Was muss ich können, wenn?“ und „was brauche ich, wenn?“. Dass es diese Optionen für „Sporttaucher“ durchaus gibt, muss imho schon in der Grundausbildung gelehrt werden.
Ich sage nicht, dass Tauchen trivial sei, sondern dass die Gefahren nicht in absoluten Grenzen gestuft sind, sondern relativ zum Können und zur Erfahrung. Ich meine, daher, dass die Unfallhäufigkeit sogar gesenkt werden kann, wenn dem persönlichen Können angemessenes Tauchen auch auf den Urlaubsbasen ermöglicht würde - anstelle der Formel: „Maximal 30m / keine Deco“.
Viele Grüße
Ein paar Gedanken anlässlich des Themas „Tauchunfälle in Österreich“ im Online Magazin vom 07.11.2005
Da Tauchen potentiell gefährlich ist, weil wir uns in eine lebensfeindliche Umgebung begeben, ist jede Tiefe potentiell gefährlich. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Gefahr mit zunehmender Tauchtiefe steigt. Das ist eine viel zu simple Hypothese, die bisher – auch mit dieser Auswertung – nicht belegt wurde. Zunächst ist jede Tiefe, auch 3m, für einen Gerätetaucher lebensgefährlich, wenn er nicht ausgebildet ist (immerhin fast die gleiche Zahl von Todesfällen bis 5m wie in den meisten anderen Tiefenstufen in der Erreichbarkeit von Luft). Das Thema "Gefahr" kann also sinnvollerweise nur für Taucher diskutiert werden, die auch ausgebildet sind.
In diesem Kontext heißt Tauchausbildung, dass ein Taucher oder ein Angehöriger darauf vertrauen kann, dass eine Ausbildung situationsgerechte Handlungsabläufe vermittelt, die das Risiko auf die Stufe des allgemeinen Lebensrisikos senken.
Dabei ist aber wenig hilfreich, zur Frage "Sind 30 Meter genug?" im Kontext dieser Auswertung die Antwort: „Ja, auf Alle Fälle“ zu geben. Ebenfalls ist auf die Frage: „Passieren beim Tieftauchen besonders viele Unfälle?“ die Antwort: „Ja! Mit Luft, ungeeigneter Ausrüstung und mangelnder Ausbildung/Erfahrung ganz bestimmt“ irreführend, da dies, was die Fähigkeit des Tauchers und die Tauchausrüstung betrifft, einerseits trivial ist und der Faktor größere Tiefe dem gegenüber die geringste Bedeutung hat. So kann diese Aussage ja auch nicht mit der vorliegenden Analyse belegt werden. Hier wird nur die persönliche Meinung des Autors unter der Mantel der „Datenauswertung“ plaziert und ist somit sehr suggestiv. In der Grafik „Tauchunfälle nach Tauchtiefen gestaffelt“ ist keinerlei Grenze von sicher oder unsicher zu erkennen. die Grafik sagt sowieso wenig aus, da die Relation zu der Zahl der Tauchgänge fehlt.
Was bleibt, ist wieder einmal die Implikation von unbewiesenen „Grenzen“ die allein schon durch ihre Existenz in den Köpfen eine potentielle Gefahr darstellen, weil sie manchen Taucher in Angst versetzen, wenn er auf dem Display eine Zahl höher 20,30 oder 40 sieht. Dabei ist diese Gefahr für Taucher nicht physikalisch und physiologisch zu begründen, da ja jeder richtig ausgebildete Taucher die physikalischen und physiologischen Effekte beherrschen sollte, sondern psychologisch. Und dagegen hilft nur eine Ausbildung, die dem Tauchen keine Scheuklappen in Form von „Sporttauchergrenzen“ aufsetzt. Besser ist: „Was muss ich können, wenn?“ und „was brauche ich, wenn?“. Dass es diese Optionen für „Sporttaucher“ durchaus gibt, muss imho schon in der Grundausbildung gelehrt werden.
Ich sage nicht, dass Tauchen trivial sei, sondern dass die Gefahren nicht in absoluten Grenzen gestuft sind, sondern relativ zum Können und zur Erfahrung. Ich meine, daher, dass die Unfallhäufigkeit sogar gesenkt werden kann, wenn dem persönlichen Können angemessenes Tauchen auch auf den Urlaubsbasen ermöglicht würde - anstelle der Formel: „Maximal 30m / keine Deco“.
Viele Grüße

) gefährdet wird.
? ("Darwin" ist so mein Kandidat...)