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Dekotauchen?

Hallo ihr taucherfahrenen

Ich werde in 2 Monaten in den Ferien mit dem Tauchen beginnen. JEtzt habe ich aber noch eine Frage dazu.

Was bitte schön ist ein Dekotauchgang? Wie macht man das genau?

Danke
Patrick

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05.06.2000
Puh, das ist nun wirklich nicht leicht zu erklären, wenn die physikalischen und physischen Grundlagen fehlen....

Um es ganz einfach zu machen: Je größer die Tauchtiefe, desto kürzer kannst Du unten bleiben, weil sich sonst zu viel Stickstoff in den Geweben anreichert, die bei zu schnellem Aufstieg zu einer Deko-Krankheit führen können.

Es gibt Tabellen, an denen man ablesen kann, wie die sog. Nullzeit in der entsprechenden Tiefe ist. Bleibst Du länger unten als "erlaubt", mußt Du in verschiedenen Tiefenstufen eine entsprechende Zeit pausieren, ehe Du weiter auftauchen darfst, um den Körper die Möglichkeit zu geben, den Stickstoff langsam loszuwerden.
Genaueres lernst Du in Deinen Kurs sehr ausgiebig.

Ein TG, der über die Nullzeit hinausgeht, heißt also "Deko-Tauchgang", weil man dekomprimieren muss.

Die Frage, wie man das macht erübrigt sich damit. Für Dich, als Anfänger ist das sowieso indiskutabel.

Viel Spass beim Kurs, Jessica

05.06.2000
Puh, das ist nun wirklich nicht leicht zu erklären, wenn die physikalischen und physischen Grundlagen fehlen....

Um es ganz einfach zu machen: Je größer die Tauchtiefe, desto kürzer kannst Du unten bleiben, weil sich sonst zu viel Stickstoff in den Geweben anreichert, die bei zu schnellem Aufstieg zu einer Deko-Krankheit führen können.

Es gibt Tabellen, an denen man ablesen kann, wie die sog. Nullzeit in der entsprechenden Tiefe ist. Bleibst Du länger unten als "erlaubt", mußt Du in verschiedenen Tiefenstufen eine entsprechende Zeit pausieren, ehe Du weiter auftauchen darfst, um den Körper die Möglichkeit zu geben, den Stickstoff langsam loszuwerden.
Genaueres lernst Du in Deinen Kurs sehr ausgiebig.

Ein TG, der über die Nullzeit hinausgeht, heißt also "Deko-Tauchgang", weil man dekomprimieren muss.

Die Frage, wie man das macht erübrigt sich damit. Für Dich, als Anfänger, ist das sowieso indiskutabel.

Viel Spass beim Kurs, Jessica

05.06.2000
Puh, das ist nun wirklich nicht leicht zu erklären, wenn die physikalischen und physischen Grundlagen fehlen....

Um es ganz einfach zu machen: Je größer die Tauchtiefe, desto kürzer kannst Du unten bleiben, weil sich sonst zu viel Stickstoff in den Geweben anreichert, die bei zu schnellem Aufstieg zu einer Deko-Krankheit führen können.

Es gibt Tabellen, an denen man ablesen kann, wie die sog. Nullzeit in der entsprechenden Tiefe ist. Bleibst Du länger unten als "erlaubt", mußt Du in verschiedenen Tiefenstufen eine entsprechende Zeit pausieren, ehe Du weiter auftauchen darfst, um den Körper die Möglichkeit zu geben, den Stickstoff langsam loszuwerden.
Genaueres lernst Du in Deinen Kurs sehr ausgiebig.

Ein TG, der über die Nullzeit hinausgeht, heißt also "Deko-Tauchgang", weil man dekomprimieren muss.

Die Frage, wie man das macht erübrigt sich damit. Für Dich, als Anfänger, ist das sowieso indiskutabel.

Viel Spass beim Kurs, Jessica

05.06.2000
Ooooops, sorry. Hatte die Meldung über ein Serverproblem.... ((
05.06.2000
Hallo Patrick,die von dir gestellte Frage bezüglich Dekotauchgängen, wirst du sicherlich in deinem Tauchkurs detailliert erklärt bekommen - bei diesen Erläuterungen wird es primär um die Lösung von Inertgasen - in der normalen Atemluft Stickstoff - in den Geweben (Blut, Fett, Muskeln, Knochen, etc) des Tauchers gehen. Dieser Vorgang ist ein normaler physikalischer Prozess in deinem Körper. Im Zuge des Tauchkurses wird dieser Prozess erklärt und basierend darauf wirst du einige Regeln in diesem Zusammenhang erlernen. Trotzdem will ich versuchen dir eine grobe Vorstellung der Dekompression zu vermitteln.

Jessica hat dies schon angerissen - die Tauchtiefe in Abhängigkeit der Tauchzeit ergibt einen gewissen Grad an Stickstoffsättigung in deinem Körper - nun muss der Taucher anhand dieser Daten seinen Aufstieg planen - platt ausgedrückt kannst du dir vorstellen, dass bei Missachtung dieser Regeln dein Blut ähnlich "perlt" wie bei der Öffnung einer Sektflasche (auch hier ist Gas unter Druck in der Flüssigkeit enthalten - beim spontanen öffnen perlt die Flüssigkeit - bei sehr langsamen öffnen perlt nichts -> eigentlich ein alltäglicher Vorgang ).

Im folgenden versuche ich nun dir ein ungefähres Bild von "Dekompressionstauchgängen" zu vermitteln:

Jeder Körper (also die Körpergewebe) ist in der Lage Gas bis zum ungefähr doppelten Druck in Lösung zu halten. D.h. ein Tauchgang auf 10 mt Tiefe, sogar ohne Zeitbegrenzung (hier herrscht der doppelte Druck im Vergleich zur Oberfläche) würde die Körpergewebe maximal bis zum doppelten Druck "belasten" - die Gewebe können nach dem direkten Auftauchen ohne Probleme diesen Gasüberschuss abbauen.

Nun folgt daraus, dass JEDER Tauchgang tiefer als 10 mt ein Deko Tauchgang ist.....Ich bin mir bewusst, dass diese Aussage bei vielen Tauchern zum Aufschrei führen wird...aus der rein physikalischen Sicht ist dies aber bewiesen

Aufgrund der gerade getroffenen Aussage, leitet sich ab, dass Tauchgänge tiefer als 10 mt einer Regel folgen müssen:

Der Taucher muss mit langsamer Geschwindigkeit auftauchen (siehe Beispiel mit der Sektflasche) um die Gasblasen in den Geweben zu vermeiden. Diese Regel wirst du als eine der ersten Regeln beim Tauchen kennenlernen.

Sollte nun ein Tauchgang - als simples Beispiel sehr lang und tief sein -, reicht das langsame Auftauchen alleine nicht mehr aus um das überschüssige Gas aus dem Körper gefahrlos abzubauen. Es müssen "Zwangspausen" eingelegt werden - diese Pausen nennt man Deko Stops. Man taucht bis zu einer gewissen Tiefe auf - verbleibt einige Minuten auf dieser Tiefe - und steigt höher bis zur nächsten Stufe....je länger und tiefer dein Tauchgang war - desto mehr Stops wirst du einlegen müssen.

Dieses letzgenannte Beispiel ist das, worunter im allgemeinen Sprachgebrauch ein Deko Tauchgang definiert wird. Diese Art von Tauchgang ist aber auch ein Spezialgebiet im Tauchen mit der man als Anfänger nicht konfrontiert wird. Die Theorie wird vermittelt - aber um diese Tauchgänge durchzuführen sollte eine Menge Tauchpraxis vorhanden sein.

Anfänger und auch viele erfahrene Taucher beim Sporttauchen machen reine Nullzeittauchgänge - die Art von Tauchen in der du mit langsamen Aufsteigen ohne Pause zur Oberfläche zurückkehren kannst. Mit Hilfe von Tauchtabellen (und Computer als Ergänzung) wird vor dem Tauchgang eine genaue Planung erstellt - dabei legst du deine maximale Tiefe und die Zeit in der laut Tabelle festgelegten "Nullzeit" fest.

Falls du zu diesem Thema vor deinem Kurs noch Informationen benötigst - kannst du mir gerne auch ein Privatmail schreiben.

Safe Diving und viel Spaß beim Tauchkurs
Herbert

09.06.2000
Hallo Herbert,Dekompression hast du sehr anschaulich erklärt, aber....Gewebe die bei doppelten Druck den Stickstoff in Lösung halten ? - das ist doch eine alte Annahme, auf der auch Haldanes Modell basiert. Mittlerweile sind die Erkenntnisse doch bei ca. 1,58:1, als unbegrenzte Tauchzeit bei ca. 5,5 mt.
09.06.2000
Hubi,Aestuat ingens imo in corde pudor !!! Ich wollte es ganz simpel erklären - aber natürlich hast du recht - die 1:2 Ratio sind ein alter Hut...Danke für den Hinweis.
Antwort