Biologie Foren

Fische haben meistens Kiemen zum Atmen und eine Schwimmblase zum Auf/Abtauchen. Sie umgehen das Deko-Problem, weil sie kein Stickstoffproblem haben.

Ach klar wird ja nur der Sauerstoff rausgefiltert oder? Und was wäre dann mit einer Sauerstoffvergiftung??

Nur soviel O2 wie benötigt wird, nicht soviel wie möglich ist..
Die Biester sind besser dran...

Hast schon mal nen Fisch gesehen der Druckluft oder Nitrox oder Trimix atmet?
Oder einen Fisch, der durch seine Lungen über die Lungenbläschen den Gasaustausch mit dem Blutkreislauf vollzieht?
Vielleicht hättest in deiner Tauchausbildung aufpassen sollen.
Bei Lungenatmern wie z.b. Walen (aber das sind ja keine Fisache) gabs auch schon nachgewiesene Dekounfälle.

Mir war eben nicht klar wie das bei Fischen so läuft desshalb die Frage....

@ fundiver

den Spruch kannst du dir sparen!
Aus Foren wird nie was wenn Fragen so beantwortet werden.

wenn dir Foren wichtiger sind als fachliche Info ... dann hast du recht.
Das hier ist kein Chat room um fürs Vergnügen zu sorgen. Hier bekommst du fachliche Infos.
Und dazu gehört auch die Tauchausbildung, in der das Atmen und der Gasaustausch über die Lungen behandelt wird. Fische haben keine Lungen.

OK danke mehr wollte ich nicht wissen

ps: dass Fische keine Lunge haben wusste ich, nur dachte ich , dass die Gase trotzdem eine Auswirkung auf den Fisch haben .

Etwas mehr Niveau bitte.

Lungenfische: http://de.wikipedia.org/wiki/Lungenfische

Dekompression: die Entlüftung der Schwimmblase (wie die Befüllung) gehört sehr wohl zu den kniffligen Fragen des Themas "Fische unter Druck".
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwimmblase

Sauerstofftoxizität: Wenn Tiefseefische ihre Schwimmblase oder Blut mit Sauerstoff vollpumpen, darf man sich sehr wohl die Frage stellen, wie sie das Gas unter diesen Drucken tolerieren.

Ich habe gehört dass Fische ein Problem bei zu schnellem Auftauchen bekommen können weil sie die Schwimmblase nicht schnell genug entleeren können. Sie schießen dann unkontrolliert hinauf und die Schwimmblase kann platzen. Wenn viele tote Fische gefunden werden gibt es Umweltalarm und Verdacht auf Vergiftung. Manchmal wird festgestellt dass die Fische geplatzte Schwimmblasen haben. Die sind offensichtlich in eine aufwärts gerichtete Strömung geraten. Das passiert nicht oft, aber eben doch manchmal.

Greetz, Martin

@martinpi
Das (platzende Schwimmblase) passiert auch, wenn sie von unten gezielt nach oben gejagt werden. Delphine kennen die Tricks, manche Haiarten auch.

Und nicht nur das:

Ich seh das schon an Barschen wenn ich die aus 10m Tiefe im See angle. Die Schwimmblase ist mehr als dick.
Viele Fische (Dorsche in der Nordsee z. Bsp.) die aus großer Tiefe nach oben "gepumpt" werden, kommen oben meist mit einer geplatzten Schwimmblase an und verenden auch daran.

Dekoprobleme im Wasser haben nur "Luftatmer" wie Uli schon schrieb.
Dazu gehören leider auch Säugetiere wie Wal und Delfin die, wenn sie aus großer Tiefe nach oben schießen häufig an der "nicht-ausgeführten" Deko sterben.
Wal- und Delfinstrandungen gehen sehr häufig auf Dekokrankheit zurück. Deswegen lassen die Tiere sich so ungern retten, weil die innerlich verbluten und kaum noch agieren können. Ursache für den viel zu schnellen Aufstieg sind die (für Meeressäuger) viel zu "lauten" Sonare der Marine.
Ist schonmal jemand aufgefallen, daß die meisten Strandungen dann statt finden wenn irgendeine Nation mal wieder große Marinemanöver durchführt?

In diesem Thread bitte beim Thema "Fische" und Dekompression bzw. Druckentlastung / Druck bleiben, danke.

Dass Fische auch "dekomprimieren" müssen, wissen sicher viele auch aus den Berichten des Fischsystematikers Richard Pyle. Der musste beim Aufstieg von extremen Tieftauchgängen seine Neufänge immer wieder dekomprimieren lassen bzw. Gas ablassen und hat dabei den Vorteil der Deepstops entdeckt (über seine Methoden kann man streiten, aber das ist ja hier nicht das Thema).

Zur Funktion der Schwimmblase gibt`s einen gut lesbaren Artikel von E. Pelster "Die Schwimmblase als hydrostatisches Organ".

Pelster: "Gasgefüllte Schwimmblasen wurden bei Fischen in Wassertiefen von über tausend Metern gefunden, so daß der Gasdruck in diesen Blasen über 100 Atmosphären betragen kann, während die Summe der Gaspartialdrücke im arteriellen Blut unabhängig von der Tauchtiefe kaum eine Atmosphäre übersteigt. Somit sind zur Füllung der Schwimmblase enorme Konzentrierungsleistungen erforderlich, die weiterhin große Rätsel aufgeben. Wesentliche Komponenten scheinen ein hoch spezialisierter Stoffwechsel des Schwimmblasenepithels und ein sehr effizientes Gegenstromsystem zu sein."

Dabei spielt der Root-Effekt eine entscheidende Rolle: http://de.wikipedia.org/wiki/Root-Effekt
http://books.google.com/books?hl=de&lr=&id=pgbTPu7e5YMC&oi=fnd&pg=PA1&dq="root+effekt"+hämoglobin&ots=JrbAEAsov2&sig=TIstrmRJAshGixA_KRoivVkV-qg#v=onepage&q="root effekt" hämoglobin&f=false (auf S. 243)

Hoch interessant finde ich auch das angesprochene Thema der Sauerstofftoxizität bei Fischen.

"Wenig Beachtung fand bisher die Frage, wie sich das Schwimmblasengewebe gegen die schädigende Wirkung von Sauerstoffradikalen, die bei hohen Sauerstoffpartialdrücken entstehen, zu schützen vermag."

Ich hab dazu nur uralte Artikel gefunden, z.B.:
http://www.sciencemag.org/cgi/content/abstract/163/3867/576-a
Ist die Resistenz des Schwimmblasengewebes gegenüber hohen Sauerstoffpartialdrucken immer noch ungeklärt? Diskutiert wurden bestimmte enzymbedingte Mechanismen und hohe Konzentrationen von Cholesterin und anderen Fetten, die dabei eine Rolle spielen könnten.
http://www.ingentaconnect.com/content/umrsmas/bullmar/1978/00000028/00000001/art00015
http://www.nature.com/nature/journal/v230/n5289/abs/230122a0.html
http://www.sciencedirect.com/science?_ob=ArticleURL&_udi=B9881-4YYJ093-H&_user=10&_coverDate=08/15/1973&_alid=1435230920&_rdoc=4&_fmt=high&_orig=search&_cdi=59169&_sort=r&_st=4&_docanchor=&_ct=601&_acct=C000050221&_version=1&_urlVersion=0&_userid=10&md5=a9abe432addc237a9a30d8317087e362

Hat dazu vielleicht jemand neuere Erkenntnisse?

Genau sowatt wollt ich hier lesen!!