Diverses Foren

Wenn Sie nicht dürfen, ist es gleichzusetzen mit nicht können.
Da sie eben im Rahmen ihrer Tätigkeit dann schlicht handlungsfähig sind.

Eigentlich traurig...
Habe ich aber auch schon öfter gelesen, das Bergungen aus großen Tiefen oft über "private" Gruppen laufen weil die offiziellen Stellen es nicht dürfen.

Was für private Gruppen sind das denn bitte?

Wozu, wenn es Tauchroboter für Suche und Bergung gibt?
https://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis/bodenseekreis/Ein-Tauchroboter-fuer-die-Wasserschutzpolizei-So-kann-der-Roboter-eingesetzt-werden;art410936,10425399

Seraphin, lies doch mal beide Artikel.

1) Der Tauchroboter wurde zur Suche eingesetzt.
2) Der kann kleine Sachen bis 7cm Bergen, keine Personen...

Ich hab den Details tatsächlich keine Aufmerksamkeit geschenkt, aber dann betrifft das eben gegebenenfalls dieses Modell. Die 7cm verstehe ich als Länge des Greifarms dieses Modell ... das zu bergende Gewicht selbst, sollte wohl kein Problem sein, denn was ist an einer Wasserleiche schwer? Der menschliche Körper besteht aus 80% ~60% Wasser, auch die Lunge dürfte mit Wasser gefüllt sein ... der Abtrieb dürfte also minimal sein. Es sei denn, es gäbe Betonschuhe. Problematisch ist vielleicht der berichtete Schlick, der (bereits) auf dieser Leiche liegt?

Der Kern bleibt derselbe: Wozu Polizeitaucher für solche Tiefen, wenn es technisch in der Regel möglich ist, dies mittels ROV zu erledigen.

Ich glaube mich an eine Dokumentation der deutschen Seepolizei im Bodensee zu erinnern, bei der eine solche Bergung gezeigt wurde. Leider finde ich ihn auf die Schnelle nicht.

Hier hast du dafür einen Bericht über nen Tauchroboter in der Schweiz, der für Personenbergungen bis 300m eingesetzt werden kann:
https://www.tagesanzeiger.ch/seepolizei-zuerichsee-roboter-taucht-nach-tatwaffen-und-birgt-personen-529531181464
... und ja, da drin steht auch, dass die Schweiz Polizeitaucher für Einsatztiefen bis 100m haben.

Dennoch bleibt die Frage, wozu das gesundheitliche Risiko eingehen für eine zeitlich nicht kritische Bergung, wenn sie auch ferngesteuert durchgeführt werden kann. Das mag in diesem konkreten Fall, weshalb auch immer nicht möglich sein, doch im Alltag gilt die Kosten-/Nutzen-/Risikoabwägung. Und neben Ausbildung sind dies auch Material und regelmäßige Übungen für vergleichsweise seltene Fälle.


edit:
... und zur Ausgangsfrage, ob es in ganz Deutschland keine entsprechenden Einsatztaucher (neben Polizei, bereits erwähnter Bundeswehr, gäbs ja auch noch das THW) gibt? Keine Ahnung. Aber die Schweiz ist hier gleich ums Eck, und der Bodensee hat sowieso die Situation, dass es eine enge Kooperation der Anrainerstaaten gibt, die es sogar erlaubt, dass die Grenzen ausserhalb der Uferzonen noch nicht einmal einheitlich geregelt sind und es trotzdem funktioniert. Als Schweizer weißt du das aber wohl bereits?
Vielleicht sind die Schweizer Taucher also auch einfach näher, als entsprechend verfügbares deutsches Personal.

Es gibt ja auch bei der GSG9 Taucher... Was die können und dürfen werden wir hier nur nicht erfahren.

Sind Polizeitaucher denn für technische Tauchgänge ausgerüstet und ausgebildet?

In der Schweiz ja, aber nur gewisse Kantone (wohl jene mit tiefen Seen). Meines Wissens nur OC, aber bin mir nicht sicher.

Hier ein Bericht der St. Galler Trimix Polizeitaucher Gruppe. https://fokus-kaposg.ch/trimix/?fbclid=IwY2xjawMOctVleHRuA2FlbQIxMQABHtHUBI6iWfw1aOVFgVPDhaNa2-H4od1AsrsAOfyYttddkCJA_OyBSY3IFnUo_aem_p069GMcF_2WQ_vsH4CHjAg/

Die 40 bzw. 50m Maximaltiefe dürften auch der Fürsorgepflicht des jeweiligen Dienstherrn geschuldet sein.
Polizeitaucher sind nur begrenzt vorhanden, minus Krankheit und Urlaub ist die Schlagzahl an Einsätzen für die Einzelnen hoch.
Je höher die Einsatzanzahl, desto höher steigt auch die Möglichkeit eines TU bzw. gesundheitlichen Schädigung.
Kämen nun noch regelmäßig tiefere TGs dazu, wäre das nochmals mehr Risiko für die Einzelnen.
Credo ist bei allen Einsätzen, die Gefahren/ das Risiko für sich und andere zu minimieren.
Hierunter würde ich die Tiefenbegrenzung subsumieren.

Für solche Aktionen wie im Bodensee können Spezialkräfte oder Firmen beauftragt werden.
Für Berliner Gewässer allerdings nicht erforderlich 😜

Ich denke, die 40 Meter Limit ergeben sich aus der Tatsache, dass die Polizeitaucher mit Luft und nicht mit Trimix tauchen.
Also auch keine Trimixausbildung haben.
Oder nur privat.

Die Frage dürfte auch schlicht sein, wie oft muss denn die Polizei zum Schutz von Leib und Leben wirklich auf mehr als 40m? Eine Leichenbergung ist ja kein Fall der so dringlich ist, dass die Polizei das können muss. Kapazitäten werden ja nicht für alle denkbaren Fälle vorgehalten, sondern für diejenigen die regelmäßig genug eintreten. Ein Beispiel aus einem anderen Bereich wäre ja auch, wenn Feuerwehr und Rettungsdienste nicht über Geräte und Fähigkeiten verfügen die für einen nicht regelmäßig vorkommenden Einsatz gebraucht werden. Dann wird auch extern Hilfe geholt, z.B. THW.

Wir hatten im Bodensee schon Fälle an denen die Polizeitaucher einen verunglückten Taucher der nachweisslich auf ca 40 Meter verunglückte auf max 20 Meter suchte... und das mehrere Wochen lang. Als sie dann endlich aufgaben und der TP wieder für richtige Taucher frei gegeben wurde konnte der Taucher innerhalb kürzester Zeit geborgen werden. THW ist fast die selbe Truppe. Sie froschen auf 12 Meter an der Leine und sind oft da schon am Rande der Panik
Ich persönlich hatte schon das zweifelhafte Vergnügen mit solchen "Tauchern".....