Unsere TEKKIES kommen hier unter. Alles rund ums Technical Diving, Extremtauchen, Gasgemische, Equipment fürs technische Tauchen und vieles mehr. Kompetenz ist garantiert. Natürlichen gibts hier auch Infos und Antworten zum Thema Berufs-, Höhlen- und Tieftauchen.
  • 1
  • 2

D12 richtig einstellen

Hallo,
ich bin neu im Tech-Tauchen. Hab gerade mit Leih-Ausrüstung (D7) meinen 1. Schritt gemacht (adv. Nitrox und Decomp.). Hab mir jetzt eine D12 mit gekauft und möchte mir jetzt die Schellen richtig einstellen. Hättet ihr für mich eine Info welchen Abstand (in cm) die Brücke zum 1. Bolzen der Schellen haben sollte um den V-Drill einfach hinzubekommen bzw. wie ist das bei euch eingestellt? Bin 190cm groß und hab ein OMS IQ-Pack mit Backplate.
Dank euch...
AntwortAbonnieren
02.08.2009 15:34
Bitte verstehe mich nicht falsch, aber geh in s Wasser und teste, verstell, teste, dann wird es passen.
Auch auf deine Angabe der Körpergröße kann ich deinen Schwerpunkt nicht erraten und hab keine Ahnung welche Flaschen du dir zugelegt hast (Schwerpunkt der Flaschen).

Viel Spaß beim testen
BaggerteichCMAS**/Trimix 1
02.08.2009 17:30
Hallo Hansi, da kann ich bestof34 nur Recht geben. Es ist nicht böse gemeint und hat auch nichts damit zu tun, dass dir hier keiner helfen will.
Die Sache mit Wing, Backplate und Doppelgerät ist komplexer als man denkt. Zu allererst musst du die benötigte Bleimenge (abhängig u. a. von Trocki und Unterzieher) durch probieren herausfinden. Bei der D12 wirst du kein P-Weight brauchen, aber ein Stück V-Weight wird evtl. benötigt. Und bevor du dich mit fortgeschrittenen Übungen wie V-Drill beschäftigst, solltest du bis zum Ich-Hab-Keine-Lust-Mehr das perfekte Tarieren in jeder Situation und Tiefe üben. Ganz wichtig bei der Einstellung der Schellen ist, dass du immer waagerecht im Wasser liegen kannst, ohne mit den Flossen oder den Händen irgendeine Bewegung zu machen. Wenn du soweit bist, dann kannst du daran gehen und versuchen die Ventile zu bedienen. Kommst du dann noch nicht gut genug ran, dann schieb die Flaschen ein wenig höher, dafür das V-Weight etwas tiefer, um den Schwerpunkt, den du ja bis jetzt gut eingestellt hattest nicht zu verändern.
Ich würd aus eigener Erfahrung sagen, dass du nach 20-30 Tauchgängen ein Gefühl für das entwickelt hast, was ich geschrieben habe.

Viel Spaß und immer gute Laune beim Üben,
BT
02.08.2009 18:01
Hallo Bagger-Teich,

ich will mir auch ne D12 zulegen.
Das Prozedere dachte ich mir eigentlich so:

TG1: Reicht die Höhe für den Valve-Drill, NICHT auf Trimmung achten, danach eine Bleiprobe mit 30 bar.
Schellen-Position und Blei-Menge anpassen.
TG2: Wie TG 1, jedoch Fein-Tuning.
TG3: auf Trimm achten. (nur Höhe des Bleis am Körper. Noch nicht auf seitliche Drehungen achten.)
Blei-Position anpassen.
TG 4-5: Wie TG3 nur Feintuning bzgl. Blei-Höhe am Körper.
TG6: Seitliche Blei-Positionierung beachten. (Lampen-Akku, Argon-Flasche und Inflator-Position wollen Dich erst mal nach rechts drehen.)

Das Prozedere dürfte nach max. 10 TGen erledigt sein. Du schreibst jedoch erst mal den Trimm hinbekommen und dann den Trimm wieder aus der Balance bringen und neues Feintuning.

Was ist der Hintergrund? Ich lasse mich gerne belehren.


Gut Luft

FANATIC DIVER


diverhans...autark
02.08.2009 18:20
Moin hansi64,

sooo kompliziert ist die D12 an WingJacket nicht.

Als Tekk-Diver müßte ich nun noch Fragen stellen um dir die perfekte Unterwasserlage anbieten zu können, bspw.: Halbtrocki oder Trilaminat-Trocki, V-Gewicht oder konv. Gewichtssystem, Stage-Tanks, Fotoausrüstung, Vorlieben bzgl. Verwendung schwerer Tekk-Flossen? (etc.) ...

Gott sei Dank bin ich nie nicht kein Tekki in/nach der heutigen Definition, und darum folgender, allgemeingültiger Vorschlag für beinahe jede Ausrüstung (sssss - Zusammenstellung):

Die obere Schelle bringst du mit dem oberen Abschluß an den Rand der Krümmung der 12er. Von Bolzenmitte (obere Schelle) zu Bolzenmitte (untere Schelle) wählst du das 330mm - Maß.

Verwende dein benötigtes Blei in der Form, dass du etwas am Körper trägst um den Auftrieb deines Tauchanzuges beim Jacketablegen Unterwasser zu kompensieren. Der Rest an Blei in die Bleitaschen des Jackets.

Es ist sogar Wurscht ob du 12er Stahl oder 11,1er (80cuft) Tanks hast.

Eine Voraussetzung mußt du allerdings bringen, damit mein Rat funktioniert; du solltes - besser noch mußt Tauchen können.

Fertig.
BaggerteichCMAS**/Trimix 1
02.08.2009 19:33
@Fanatic-diver:
So wie ich die Sache beschrieben habe, hab ich mir mein rig balanciert. Wenn du mit deiner Methode klar kommst, dann ist das doch in Ordnung. Ich bin nur der Meinung, dass technisches Tauchen nichts damit zu tun hat, dass jemand seine Ventile bedienen kann. Das sollte jeder Sporttaucher genauso beherrschen. Und ob ich Argon an der Seite habe und den Akkutank oder nichts dergleichen ist auch unwichtig. Der Einstieg ins Tecdiving ist nicht der Nitroxkurs, sondern das blinde Beherrschen der Ausrüstung. Egal wie sie konfektioniert ist.
Das Credo meiner Aussage von oben ist doch klar. Nur Üben führt zum Ziel. Und wenn ich einmal zu viel getrimmt hab, ist das nicht schlimm, sondern war halt noch ne Übung.

Ansonsten zu Diverhans:

Gruß, BT
maiky1970CCR technical Cave KISS/Liberty Sidemount
03.08.2009 08:07
... manchmal ist die richtige Einstellung des Harness/Backplate wesentlich wichtiger als die Position der Schellen. Ich halte es generell so.. Schellen so hoch wie möglich! Für das misslingen der entsprechenden Skills ist leider meistens falsche Technik, fehlende Köperspannung und zu wenig Übung ursächlich...auch sollte das Belegen "entsprechender Kurse" in Erwägung gezogen werden, denn viele Dinge schleichen sich ein, weil man auf falschen Wegen versucht etwas zu ändern. Sich schlechte Angewohnheiten abzutrainieren ist dann doppelt so schwer.

Schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen....
03.08.2009 12:02
@maiky
Was meinst du mit falscher Technik? Im adv Nitrox hab ich den Drill mit einer D7 gemacht. Ist nur nicht mein Doppel gewesen. Musste ich wieder an den Instruktor geben. Somit fehlt mir jetzt die Refenz.
Was sollte ich möglichst noch am Harness einstellen?

@diverhans
sorry benötige nur 4kg als v-weight. Bleitaschen für Jacket hab ich auch nicht. Ist beim IQ Pack nicht vorhanden.

diverhans...autark
03.08.2009 12:49
Ich drücke es mal deutlich aus, hansi64:

Was du an Blei benötigst und was du an Blei benötigst sind zweierlei. Es ist nicht Sinn im Tauchsport, damit anzugeben, wie wenig Blei man doch benötigt; sondern es ist Sinn im Tauchsport die richtige Bleiverteilung(!) zu wählen und ggf. sogar mehr mitzuführen als "benötigt".

Kannst du folgen? Nee?

Benutze dein V-Gewicht (am Gerät montiert) und lege dein Jacket Unterwasser mal ab. Dein Körper erfährt Auftrieb und du kriegst die anstehende Aufgabe nicht oder nur unter gezappel und gestrampel gehandelt.

Ziel der (ausreichenden) Bleiverteilung ist es, ausreichend davon am Körper _und_ am Gerät zu tragen, damit eine nahezu neutrale Tarierung beim Jacketablegen sichergestellt ist. Und das kann u.U. mehr als benötigt sein.

Vielleicht denkst du darüber mal nach. Sicheres Tauchen kann sooo einfach sein.
12stringbassmannorm.Trimix
03.08.2009 13:39
Wieso muss man unter Wasser sein Gerät ablegen können? Es handelt sich doch dabei um meine Lebensversicherung, davon werde ich mich doch nicht trennen wollen, oder verstehe ich da was ganz falsch????
03.08.2009 14:21
diverhans,
wie meinst du das? "...ggf. sogar mehr mitzuführen als "benötigt"."

Aus welchem Grund sollte ich mehr Blei mitnehmen als notwendig

Und von meinem Gerät trenn ich mich unter Wasser auch nicht

LieGrü
Mela
03.08.2009 17:36
z.B. in Wracks ist es wichtig das man sein Gerät sauber ablegen kann. Wer befreit einen wenn man sich verheddert hat ?

Immer auf sein Buddy verlassen ist die billigste und einfachste Lösung zu ersaufen.

ANTD TMX sitzt es vorraus das man sein Doppelpack inc. 2 Stage in der schwebe sauber ablegt, vorm Bauch hält, simuliert drann arbeitet und es danach wieder anlegt. zumindest bei meinem Ausbilder.

Scheint aber anscheind nicht mehr uptodate zu sein sich mit seinem Gerät auszukennen.
bubblemaker2001PADI + TDI + PSAI
03.08.2009 18:52
@diverhans
Ich verstehe nicht warum du Hansi so anpostest.

Hansi spricht vom technischen Tauchen und einer entsprechenden Ausrüstung. Da ist V-Weight und P-Weight angesagt. Kenn keinen der bei noch Bleigurt am Körper trägt. Am Harnes ist auch nix. Denke Hansi meinte dass er nur noch die 4 kg benötigt üm entsprechend tariert zu sein.
Ich selbst brauch mit D12-300bar und 3 Stages auf 3m kein Blei. D12 ist schwer genug und genug Argon hat auch noch Platz im Anzug um schön warm zu beleiben (alles Süsswasser).

Warum sollte man im See, Wrack und Höhle ausgenommen, sein Gerödel ablegen? Womöglich noch auf einer Tiefe >45m?! Nie im Leben würde ich das machen!!! Und die Taucher, die ich kenne auch nicht!! Noch nicht mal um es zu testen.

<<Vielleicht denkst du darüber mal nach. Sicheres Tauchen kann sooo einfach sein.<< Hansi hat nicht gesagt das er nicht sicher tauchen kann.Vielleicht hat er ja >500 TG und mehr??? Er ist lediglich neu im Tech-Bereich und da fängt ja jeder wieder von vorn an.Diesen Spruch halte ich für unangemessen von dir.

Mich beschleicht die Vermutung, da du von Bleigurten und Jackets schreibst noch nicht viel oder keine Erfahrung im technichen Tauchen mit Wing und Harnes hast. Lieg ich da vielleicht richtig?

Noch kurz zur Frage von Hansi zurück... mein Abstand ist so bei ca. 20cm. Hab auch in etwa deine Größe. Aber probier ruhig mal ein paar Einstellungen.

So jetzt hol ich mir ein paar Kekse und relaxe.
diverhans...autark
03.08.2009 20:31
Au-man, au-backe, au-weia!

"Ihr" seid mir hier vielleicht `ne Tek-Diving - Truppe.



Hey, Mod`s: weshalb kann ich am Rand nicht 2 oder gar 3 "Totenköpfe" setzen. Einer reicht mir nicht.

Ich bin raus aus dem Thread...

...vielleicht hat NikoBallic Lust, sein gelungenes, näher bezeichnendes und ergänzendes Posting 03.08.2009 - 17:36 nochmals einzustellen.



Lg., Rene
diverhans...autark
03.08.2009 20:36
> Warum sollte man im See, Wrack und Höhle
> ausgenommen, sein Gerödel ablegen?

Hier, nimm den hier:

http://www.youtube.com/watch?v=23opLm7Qr1M&feature=related

das liegt u.U. so oder so ähnlich auch im See rum.

bubblemaker2001PADI + TDI + PSAI
03.08.2009 20:57
@diverhans
mit verlaub aber jetzt geht es doch total am Thema vorbei!
Dein "Beispielvideo" hat doch nicht mal im Ansatz etwas mit ablegen des Harnes zu tun!
Verheddert hat sich doch wohl hier der Scooter oder?!!! Den kann er/man doch mit Leichtigkeit ablegen und befreien. Auch dieser Taucher würde, wenn er noch alle Sinne beisamen hat, sein Gerät nie ablegen.
Zum anderen würd ich mir mal Gedanken machen bis zu welcher Tiefe du Blei brauchst wenn du dein Jacket mit Flasche ablegst. Wahrscheinlich hast du das bisher in Tiefen bis 10m gemacht. Oder? Mach das doch mal auf 45 oder 60m. Meinst du dann hast du noch so viel Auftrieb ohne Blei am Körper wie auf 10m?

<<<"Ihr" seid mir hier vielleicht `ne Tek-Diving - Truppe.
Hey, Mod`s: weshalb kann ich am Rand nicht 2 oder gar 3 "Totenköpfe" setzen. Einer reicht mir nicht.
Ich bin raus aus dem Thread...
...vielleicht hat NikoBallic Lust, sein gelungenes, näher bezeichnendes und ergänzendes Posting 03.08.2009 - 17:36 nochmals einzustellen.<<<

Bist jetzt beleidigt oder magst nicht anhand von Fakten diskutieren?

Bestätigst damit immer mehr, dass du wahrscheinlich noch nie richtig mit D12 unten warst (ggf vielleicht schon mal mit BiBo-Pack)?

NikoBallic sagt übrigens nicht, dass das Gerödel abgelegt und losgelassen wird. Er legt es ab und hält es vor dem Bauch. Somit hat immer noch Gewicht am Körper.

So dann futter ich mal wieder einen Keks.
diverhans...autark
03.08.2009 23:32

Ein Halbtrockentauchanzug (HT) isoliert durch seine Lufteinschlüsse (Neopren). Mit zunehmenden Druck UW verringert sich sein Auftrieb. Es ist somit schwer, die richtige neutrale Tarierung bezogen auf nur den Anzug herzustellen, in verschiedensten Tiefen, mittels Blei am Körper, das ist mir klar.
Die Decostufen - besonders bei Verwendung von Helium haltigen Gasgemischen als Atemgas sind sensibler zu betrachten im Verhältnis zur Verwendung von Pressluft oder EAN. Wir sind im Tek-Bereich und reden also über TMX; der Einfachheithalber lassen wir Stage-Flaschen-Handling mal außer Betracht.
Allein auf der Deco sollte eine konstante Tiefe gehalten werden, die idealer Weise +/- 0,5m nicht übersteigt. Ebenso ist bekannt, dass sich auf der Deco waagerecht / horizontal austariert werden sollte (Druckgradient im Körper).

Zu dem Punkt, warum und wann man sein WingJacket ablegen sollte kommen wir noch. Setzen wir voraus, dass dieses getätigt werden soll.

Legt der Taucher das Jacket UW ab, benötigt er (üblicherweise) beide Hände dazu. Löst der Taucher das Jacket von seinem Körper, erfährt der Körper durch den HT oder den TrilaminatTauchanzug (Tri) mit Unterzieher einen spontanen Auftrieb. Mathematisch korrekt wird im Gegenzug das Tauchgerät sinken (sonst wäre der Taucher in der Summe nicht neutral tariert). Bläst er das sinkend Jacket an, ist es eh rum. Die Situation liegt auf der Hand. Obwohl der Taucher nun versucht, sein Tauchgerät vor die Brust zu bekommen, wird die Einheit "kopflastig". Zusätzlich strömt bei Verwendung eines Tri die "Restluft" im Anzug in den Fußbereich. Der Kopfstand ist perfekt, die nach oben verlagerte Luft, bzw. das sich ausdehnende Neopren bewirkt nun ein ganzheitliches Auftriebsmoment, der Taucher beginnt langsam an die Oberfläche zu steigen und das mit den Füßen zuerst.

Ich habe es zu den theoretischen, physikalischen Annahmen hinreichend getestet.

Dass ein Kopfstand schlechter zu kompensieren ist, als ein Absinken der Füße sollte jedem Taucher klar sein. Es gilt also, das Drehmoment um die Schulterpartie in die andere Richtung zu lenken. Das erreicht der Taucher durch nicht etwa Tragen von Fußblei oder schweren Flossen sondern durch Tragen eines bspw. handelsüblichen Bleigürtels im Hüftbereich. Und davon nur so viel, dass der Taucher, Anzug technisch eher auf der 6m - Reinsauerstoff - Decostufe (gänzlich) neutral tariert ist. Diese Stufe ist nämlich in zweierlei Hinsicht sensibel zu betrachten, a) im Flachen Tarieren ist schwieriger als im Tiefen und man ist schnell an der Oberfläche, b) Partialdruck von O2 ist hier 1,6bar und sollte möglichst so auch gehalten werden. Die 6m-Deco-Stufe stellt für den Deco-Gas verwendenden Taucher die letzte Deco-Stufe an sich dar, abgesehen von dem nun sehr, sehr langsamen Aufstieg an die Wasseroberfläche.

Was passiert nun bspw. auf der ebenso wichtigen und sensiblen 21m-Gaswechselstufe. Muss hier das Gerät abgelegt werden, sackt der Taucher selbst, mit den Füßen voran leicht/langsam in die Tiefe. Das jedoch kann durch gezielte, geübte, Flossenschläge beim HT streßfrei kompensiert werden, währenddessen das Jacket mittels Inflator ggf. neutral angepaßt wird.

Was passiert nun in bspw. auf 39m Tiefe? Der Abtrieb des Tauchers ist deutlicher zu spüren (Neopren verdichtet, Blei am Körper). Hier verhindert bspw. ein entspanntes Kreisschwimmen ein Durchsacken des Tauchers (dynamischer UBoot-Trimm), und/oder auch hier Froschbeinschlag. Bei Verwendung eines Trockis wird vorher etwas Luft in den Anzug gegeben und das Jacket adequat entlüftet.

Alles ist besser als ein Kopfstand.

Fazit: Der Taucher sollte rein mit seinem Anzug bekleidet / ausgerüstet auf 6m neutral austariert sein. Und genau soviel Blei benötigt er am Körper.

Warum sollte der Taucher UW sein Atemgerät ablegen müssen oder wollen? Die Gründe sind vielfältig:

* Steif gefrohrene Finger können die Ventile durch Griff in den Nacken nicht schließen, Rauswurschteln aus dem Wing, dann das Gerät vor die Brust, dann Frontalangriff auf das Ventil geht schnell

* Baggersee: Ein Ast eines Baumes bei trüber Sicht verhakt sich fest im Bereich 1.Stufe - MD-Schläuche (Nähnadel und Faden - Prinzip). Ein einfaches Zurückschimmen funktioniert hier nicht. Das Jacket ist jetzt zwar am Baum fest und kann nicht sinken, doch erfährt der Taucher nach dem Ausstieg den bereits erwähnten starken positiven Auftrieb, krallt sich am Wing fest und steht wieder mit den Füßen nach oben. Streß pur, garantiert!

* Wrack hat NikoBallic bereits erwähnt, hier stößt der Taucher mit den Flossen ggf. an die Wrackdecke und löst Sediment (Rost) ab.

* Wiedererlangen eines verdrillten / verlustigen Atemreglers. Die PAID-Lehrmeinung: rechts lehnen, rechten Arm am Körper vorbei, Rad schlagen, etc. funktioniert bei dem Gedöns und Gerödel nicht. Die zweite Stufe hat sich irgendwo verklemmt...

* Fischernetz: die Dinger sind teilweise so feinmaschig und feinzwirnig, dass man lediglich nur die am Meeresgrund verlaufene Grundleine sieht und nicht immer ist auch im Mittelmeer das Wasser so klar. Ich habe oft genung in den Dingern dringehangen, ohne auch nur die Spur von einem Wrack in der Nähe zu haben. Reusen soll es übrigens in Binnenseen geben, ebenso verlorengegangene Binnenfischereinetze.

Warum mehr Blei als "eigentlich benötigt"? Die Frage sollte man sich nun selbst beantworten können: egal wie schwer (viel Abtrieb) - das Tauchgerät im Wasser ist (hat), der Taucher "braucht seinen Bleigurt" zum Kompensieren des Anzugauftriebs; das Blei kommt eben "draufgerechnet", damit das leer geatmete Tauchgerät nicht positiven Auftrieb erfährt (Ägypten, Doppel 80cuft als Rückengerät).

@ bubblemaker2001

D12 und Wing (Baukastensystem) ist mein Standardgerät und bei 70m - SoloWracktauchgängen mit nennenswerter Grundzeit auch entspr. Decogas(e).
Das letzte mal Mono bin ich - glaube ich - auf `m Golfplatz getaucht...

Macht wie _ihr_ denkt...

diverhans...autark
04.08.2009 00:09
Ach ja, auch wenn die Frage dazu nicht stand, noch etwas zum Jacketablegen:

In Höhle und Wrack (ist hieraus nicht der Tekki gewachsen?) ist es oft erforderlich, das Jacket abzulegen, vor die Brust zu nehmen, um enge Passagen passieren zu können. In der UBoot-Penetration wird oft ganz ohne Jacket getaucht; hier ist es erforderlich den Anzugauftrieb auf die Penetrationstiefe neutral abzustimmen... Und auch hier gilt: schwerer ist besser als zu leicht.
04.08.2009 09:31
nun ich habe es einige male geübt mein D12 unter Wasser abzulegen, das klappt recht gut. Nur ist dieses für mich bisher sehr sinnfrei.

Wie hier schon beschrieben muss man sich das Gerät vor dem Oberkörper halten.

Wenn man sich einen Taucher im Profil anschaut dann verändert sich von der insgesamten Höhe nichts, von daher kann man es auch gleich auf den Rücken lassen.

wenn man sich nun fragt warum ich es übe obwohl ich es für unsinnig halte

Diese Diskussion kam nun einige male auf und ich denke man muss viele Dinge selber probieren um sich seine Meinung zu bilden von wwwblabla lernt man nicht tauchen

ringosDivemaster, Gasblend
04.08.2009 12:14
Ich verstehe die ganze Disskussion nicht. Diverhans hat doch bereits in seinem 1sten Posting die Notwendigkeit der Bleiverteilung dargestellt. Ich habe bei der Adv Nitrox IANTD Ausbildung (Drill) auf 6m mein Gerät ablegen müssen, einen Kreis darum geschwommen und dann wieder anlegen müssen. Der selbe Drill hat auch auf 10 + 15m stattgefunden. Nunn dürfen alle raten, wo es wohl am leichtesten zu bewerkstelligen war......
Ohne vernünftige Bleiverteilung wäre ich unvermittelt als "Boje" nach oben getrieben. Dagegen halten wäre vielleicht möglich, aber totaler Schwachsinn!!! Ich verteile mein Blei so, das auf 3m (letzter Stopp mit O2) ein sicheres tarieren für mich möglich ist.

Zum Ausgangsposting: meine Schellen sitzen unmittelbar unterhalb der Flaschhenschulter, d.h. erste mögliche Stelle an der Flasche an der der Durchmesser sich nicht mehr verändert.
12stringbassmannorm.Trimix
04.08.2009 13:21
Ich, und viele die ich kenne, haben an ihren D12en die Schellen ca. 1 Finger breit unter dem Übergang vom zylindrischen in den sphärischen Teil der Flasche (vulgo: "Flaschenschulter").

Die Ventile und somit die Handräder und die Ersten Stufen sollten halt grad so über das Wing hinausschauen (meine Spezln und ich haben (fast) alle Halcyon oder ähnliches, wie das mit OMS geht weiß ich nicht), damit man gut an die Handräder hinkommt und die Schläuche nicht geknickt werden.

Die erfolgreiche Durchführung eines Ventil-Drills wird aber noch von einigen anderen Sachen beeinflusst:

- Anzug muss passen und trotzdem beweglich sein => dünner, gut geschnittener Trilaminat-Anzug mit Front-Reißverschluss

- Ventile müssen sich leicht drehen lassen => Gummi-Handräder verwenden und Schmierung der Ventile optimieren

- Bauchgurt nicht zu stramm zumachen => Rückenspannung und leichtes Hohlkreuz => Kopf nach hinten (keinen Katzenbuckel machen!)

- einfaches, stramm eingestelltes Harness (mit den drei bösen Buchstaben) ohne Brustgurt verwenden. Ein Spezi von mir hat ein OMS-Komfort-Harness (ähnlich IQ-Pack). Und als er mal in meins reinschlüpfte, hat er große Augen gemacht und sich gewundert, wie leicht er an die Ventile rankam

- regelmäßig ein bissl "Skigymnsatik" betreiben

q.e.d.
diverhans...autark
04.08.2009 13:39
(Jacket UW ablegen)

> Nur ist dieses für mich bisher sehr sinnfrei (...) auch
> gleich auf den Rücken lassen.

Ich mache mir Mühe, tippe die Tasten, Buchstaben erscheinen auf dem Monitor, ich gehe auf "senden", ich kontrolliere und stelle fest: jedermann kann es zur Kenntnis nehmen und lesen dann 9,5h später das da oben.




12stringbassmannorm.Trimix
04.08.2009 13:45
@Rene:
Ich hab extra nix dazu geschrieben.
Aber auch für mich ist das nach wie vor komplett sinnfrei. Ich würde nicht im Traum auf die Idee kommen, UW mein Gerät abzulegen. Sorry....
04.08.2009 14:50
@bassman
wenn du z.b. in einer Höhle an eine Engstelle kommst die du nach dem Kratzen an den Pullen druch gekrochen hast und es geht im steilen Winkel nach oben kann es dir passieren das der Winkel so ungünstig ist das du auf dem Rückenweg diese Engstelle mit Flaschen auf dem Rücken nicht mehr passieren kannst.
Nun wäre es angebracht das Gerät abzulegen und natürlich nicht vor die Brust zu halten sondern es voran durch die Engstelle zu schieben.
Das wäre nur ein Beispiel für viele wo es Sinn macht das Gerät abzulegen.
Vermeiden kann man dies wenn man halt nur in Höhlen taucht die groß wie Eisenbahntunnel sind.
In einem Wrack das sich viel schneller verändert als eine Höhle gibt es noch viel mehr Möglichkeiten, da sieht der Rückweg plötzlich nicht mehr wie der Hinweg aus.
Gerät ablegen gehört zum Pflichtprogramm.

Zur Eingangsfrage ist ja sonst schon alles gesagt

Gruß Dirk
Gruß Dirk
diverhans...autark
04.08.2009 15:24
Ich habe mich an einer Stelle unqualifiziert ausgedrück: Vor die Brust nehmen sollte heißen: vor sich halten; in einer Situation ist es eben vor der Brust halten, in einer anderen eben ausgestreckt vor sich "her schieben", etc. ...

Sorry, vielleicht habe ich damit Verwirrung gestiftet. Jedoch gehe ich mal davon aus, dass der geneigte Leser / der interessierte Taucher mich in groben Zügen verstanden hat.

bubblemaker2001PADI + TDI + PSAI
04.08.2009 16:30
In der Höhle das Gerödel ablegen und dann durch eine Engstelle durch ist doch normal. Aber ich hab dann auch nicht so viel spiel bis zur Decke wie im See oder Meer. D.h. ich könnte garnicht hochpoppen wenn ich das Gerödel ablege, festhalte und mich dann durchs Nadelöhr zwenge und dann wieder anlege. Werd mich wohl kaum ein paar Meter davon entfernen!

Interessant fand ich aber doch diesen Satz:
@diverhans
<<<D12 und Wing (Baukastensystem) ist mein Standardgerät und bei 70m - SoloWracktauchgängen mit nennenswerter Grundzeit auch entspr. Decogas(e). <<<

Coole Sache! Solo auf 70m mit entsprechender Deko!

  • 1
  • 2
Antwort