Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.
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Chemische Schäden am Jacket durch Softblei?

Wir haben gestern gehört, man dürfe als Softblei nur vernickeltes Blei benutzen. Normaler Bleischrot würde nämlich auf Dauer auch mit Wasser, ganz besonders schnell aber mit Salzwasser, chemisch reagieren und der dabei entstehende Bleischlamm würde nach und nach durch den Stoff sickern und sich unentfernbar im Jacket, Softbleigürtel und nach und nach auch im Tauchanzug fest- und das Material zersetzen. Unser Händler meint auf Befragen, so etwas sei vorgekommen, als das Softblei noch in Netzsäckchen verkauft wurde. Da habe sich das Umhüllungsmaterial in Salzwasser aufgelöst und die Bleikügelchen hätten sich überall reingesetzt. Unser bei Ebay günstig eingekauftes Softblei befindet sich tatsächlich in sehr stabilen Stoffsäckchen, die höchstwahrscheinlich nie reißen, aber Schlamm käme ja doch hindurch, wenn die Behauptung stimmt. Frage: Wer hat langjährige gute Erfahrung mit unvernickeltem Softblei oder vor kurzem oben beschriebene schlechte Erfahrungen damit gemacht?
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25.09.2005 12:47
da bekommt die Bezeichnung "bleiintegriert" eine ganz neue Bedeutung...
25.09.2005 13:08
Moin Zentaucher,
ein in meinem Dunstkreis ansässiger Händler, der jahrelang Blei für Angler und Taucher goss, ist an Lungenkrebs erkrankt.
Ein Rückschluss auf das Blei ist natürlich rein willkürlich...

Inwieweit die Vernickelung wirklich hilft, vermag ich nicht zu beurteilen; vermute jedoch, die wird auf Dauer mechanisch entfernt, wenn die Schrotkügelchen aneinander reiben.
Insofern halte ich Softblei in Netzsäckchen erstmal für keine gute Idee.

Alternativ gibt es auch in PVC (Scubapro) oder Cordura (Seemann) eingeschweißtes Softblei.
So lange die Beutelchen dicht bleiben (die Haltbarkeit ist begrenzt), brauchst du dir dort keine Gedanken über Verfärbungen zu machen.

Um auf deine Frage einzugehen: dass Bleischlamm den Anzug zersetzt, halte ich für dahergeholt.
Andere ökologische oder persönliche Schäden halte ich da für viel wahrscheinlicher...

Aber: wer eigentlich braucht Softblei? Seit Jackets mit Bleitaschen verkauft werden, sollte das Problem, dass die Bleistücke an der Hüfte drücken, passé sein.

Gruß,
TT
Mytilus23TL CMAS
25.09.2005 17:20
Kommt euer Softblei per Ebay von jemand, der eine XXX Mailadresse hat? (Allein so eine Mailadresse ist peinlich!)

Wenn ja: In den Säckchen ist mangelhaft geschrotetes (spitzovale Form) Dachdeckerblei, das als Schrot wegen der großen Oberfläche mit dem Tauchgewässer reagiert und wahlweise schwarzen oder weißen Schlamm aussondert.

Gutes Schrotblei = Hartblei wie von anderen Herstellern zeigt dieses Problem nicht, also Vernickelung unnötig.
25.09.2005 18:13
Ich habe mein Softblei im Tauchshop vor ca. 2 Jahren erworben. Es ist ein Markenprodukt, sondert allerdings auch eine schwarze Brühe ab, wenn ich es nach dem Tauchgang entferne. Es wurde bislang nur im Süßwasser eingesetzt, denn im Urlaub leihe ich mir wegen der Schlepperei immer das Blei vor Ort in der Basis aus. Wie kann das passieren, dass es trotzdem irgendwelchen Dreck produziert? Von Scubapro habe ich vor 3 Monaten 2 einzelne kg wegen der besseren Feinverteilung nachgekauft, bei den neuen Stücken tritt diese Verunreinigung bislang nicht auf. Sollte die Verunreinigung schädlich sein für die Seebewohner? In einem solchen Falle würde ich es entsorgen. Oder handelt es sich ggf. bloß um eine harmlose Verfärbung (ausgetretene Farbe) aus dem Stoffbeutel selbst? Wie kann man ggf. feststellen, ob es sich um Bleirückstände handelt? Ich will ja nicht als Umweltverschmutzer die Fauna im See schädigen, sondern nehme jedes Stück Müll, das ich bei einem TG finde, selbstverständlich mit nach oben, um es an Land zu entsorgen.
25.09.2005 18:19
Schreibt nur fleißig weiter so - wenn hier die Ökofuzzis mitlesen ist es bald Essig mit der Taucherei in BRD-Gewässern
Mytilus23TL CMAS
25.09.2005 18:21
Schwarz - das ist entweder abgeriebenes Bleioxid oder nach tiefen TG auch Bleisulfid. Beides löst sich im Tauchgewässer nur minimal und ist damit unterhalb der Grenzwerte. Das neue ist vermutlich antimonlegiertes Hartblei.
Mytilus23TL CMAS
25.09.2005 18:33
@ u26G

Keine Bange, die Behörden sehen das scheinbar unkritisch! Eine Schülerin aus NS hat XXXXX, aus denen weißes Zeug (vermutlich basisches Bleicarbonat) rauskommt, daher auch der Hinweis auf XXXX

Sie hat auf mein Anraten hin Anfragen an die Behörden geschickt, aber noch keine Antwort. Wäre das, was da rausläuft, wirklich gewässerkritisch, hätten die längst reagiert.

Dennoch, da ich die Dinger gesehen habe, der Hinweis: Lieber das zeuch von XXXXX nicht kaufen, denn auch die Beutelverarbeitung ist nicht der Hit.
25.09.2005 19:05
Vielen Dank für eure Beiträge. Es war von XXXX, richtig vermutet. Ich hatte eigentlich weniger nach der Gewässer- und Gesundheitsbelastung (durch Anfassen) gefragt (blanke Bleistücke tragen schließlich auch dazu bei, oder? Sonst wäre nicht ein Gesetzesvorhaben zum Verbot unbehandelten Bleis in Vorbereitung).
Andererseits: Behauptungen über angeblich minderwertiges Blei könnten auch pure Geschäftslügen der Konkurrenz sein. Der markt ist klein und heuiß umkämpft. Wir werden es jetzt am besten selbst testen: ein Säckchen aufschneiden, ein paar Teelöffel voll in eine Salzlösung kippen und nach vierzehn Tagen nachsehen, was passiert ist. Ich melde mich wieder; wenn es euch interessiert, könnt ihr hier dann das Ergebnis nachlesen.
Mytilus23TL CMAS
25.09.2005 20:02
Lass das Säckchen heil, setze eine Lösung auf 3,5 % Salz mit Leitungswasser an und pack ein Säckchen da für 24 Stunden rein, lass es dann über dem Gefäß abtropfen und gib das Ergebnis ans Gewerbeaufsichtsamt mit Hinweis auf dem (gewerblichen) Verkäufer mit Hinweis darauf, dass du beim Tauchen diese Säckchen auch anfassen musst. Blei gilt bei Hautkontakt als zumindest nicht unkritisch. Die guten Softbleisäckchen sind aus wasserundurchlässigem Material.
25.09.2005 22:07
ich hab meine softbleisäckchen aus dem fachhandel. das sind graue säckchen mit bleikügelchen? drin und die sind wasserdurchlässig. von einer herauslaufenden "brühe" oder ähnlichen sachen habe ich bislang jedoch nichts bemerkt. auch nicht im urlaub im meer.

vor ein paar jahren wurden die schrotpatronen der jäger wegen der zunehmenden bleibelastung der gewässer und böden auf eisenschrot umgestellt. warum nicht auch das taucherblei? ein kilo ist ein kilo, egal aus welchem material.

gunni
25.09.2005 22:15
ein Kilo ist ein Kilo ist ein Kilo...
Ja - und genau aus diesem Grunde tauche ich mit Softaluminium - da muß ich nicht so schwer schleppen...
25.09.2005 22:16
jupp,
1kg federn und ein kilo blei

gruß heinz
25.09.2005 22:23
Allerdings hatte ich gestern beim Abtauchen am See doch arge Probs mit meinen 2 Tonnen Styropor...
Mytilus23TL CMAS
25.09.2005 22:38
Jepp,

ich nehm mit HT-Overall 8 kg Schwan, aber nur mit grauen Federn, weil zarter, mit runter! Schmeckt echt lecker, das Vieh!

@ gunni

Schon mal Archimedes in der Ausbildung kennengelernt???
25.09.2005 23:25
Haiund 26 Gäste
Softstyropor (Kügelchen) oder am Stück?

Gruss
26.09.2005 08:08
Hallo, hier noch einige weitere Nachforschungen zum Thema:
Hier hat eine Bekannter von mir Tauchlerer und Meeres-Biologe folgendens geschrieben:

Weißes Zeug aus dem Blei: Brauche ich keine Analyse zu machen! Dieses Blei ist normales Dachdeckerblei, in ovale Körnchen geformt (macht man per Zentrifuge). Wenn das nass wird, bildet sich ein Mix aus Bleihydroxid und Bleicarbonat, bei Salzwasser auch Bleichlorid. Alle drei Stoffe sind weiß, schlecht in Wasser löslich und laufen deshalb als Trübung mit dem ablaufenden Wasser raus. Beim Tauchen erzeugst du übrigens auch eine fürs Auge unsichtbare Spur mit dem Zeug.

Die Stoffe sind tatsächlich ziemlich giftig (Giftklasse T) und gehören nicht in ein Gewässer!!!

Gutes Bleischrot macht man aus Hartblei, das hat Legierungszusätze wie Antimon, damit es nicht von Wasser angegriffen wird (Vorschrift u. a. auf Schießständen wegen Grundwasserbelastung).

Und Billigbleischrot (so wie das Säckchen, das ich da hatte) gehört in komplett wasserundurchlässige gewebeverstärkte Taschen.

Für so was braucht man kein Gutachten, so was anzubieten ist Umweltsauerei und Gefährdung der Käufer (Bleiverbindungen dringen auch durch die Haut ein und erzeugen chronische Vergiftungen).

Wirklich traurig daß die Behörden sich nicht für diesen Fall interssieren und der Verkäufer weiter seinen Sondermüll in Säckchen einnäht und verkaufen darf!
26.09.2005 11:35
Hallo, Gast,
die Säckchen SIND vollkommen wasserdicht, bis natürlich auf die Nähte. Jetzt möchte ich aber gern mal wissen, warum ausgerechnet für Dachdeckerblei keine Vorschriften für Zusätze erlassen werden, die die Bildung dieser hochgiftigen Stoffe verhindern. Immerhin kommt ausgerechnet dieser Bereich des Hauses am stärksten mit Wasser in Berührung. Läuft das ganze Gift dann in die Regenabflüsse bzw in meinen Garten???
Wo könnte man die Ausführungen deines Meeresbiologen nachlesen? Beim Googeln habe ich zu dem Thema nämlich nichts gefunden.
26.09.2005 11:55
Hallo Zentaucher,
der Meeresbiologe hat diese Auführung auf Nachfrage einer Taucherin geschrieben die die gleichen Säckchen gekauft hat und danach weiße Flecken im Jacket hatte. Bei ihr waren die Dinger jedenfalls nicht wasserdicht. Meine habe ich zum Glück nicht ausprobiert sondern sofort zurückgeschickt. Auch XXXX warnen inzwischen vor dem Verkauf von solchem Schrottblei, siehe
XXXXX
Ob es da keine Vorschriften für Dachdeckerblei gibt weiß ich auch nicht!?!
Ich dachte eigentlich immer sowas wird heute gar nicht mehr verwendet!
Mytilus23TL CMAS
26.09.2005 11:57
Hallo Zentaucher,

beim Dach gibts kaum Probleme, denn das Blei bildet ja an der Luft ziemlich schnell eine feste Oxidschicht (in etwa vergleichbar Eloxal bei Aluminium), die dann auch stabil bleibt. OK, das eine oder andere Milligramm wird mit dem Regen ausgewaschen, verdünnt sich aber im Vorfluter in Richtung Nanogramm.

Bei den Softbleitaschen bewegen sich dagegen die Kügelchen ständig gegeneinander und diese Oxidschicht kann sich nicht stabil aufbauen.

Von wegen Nähte: U. a. Scubapro baute/baut Bleischrotsäckchen aus einem dicken Foliengewebe, die Säckchen sind verschweißt, damit kommt kein Wasser rein und somit auch keine Verbindungen raus.
26.09.2005 12:21
Kennt jemand ein Foliengewebe, das man selber wasserdicht verkleben/verschweißen könnte, dann könnte man das Problem ja durch Umhüllung lösen ...
26.09.2005 12:27
Hallo Zehntaucher,
ich nutze seit einiger Zeit V4A (1.4571)Stücke (Süss- und Salzwasserbeständig), diese habe ich mir auf der Arbeit zu je 1Kg/2Kg Stücken drehen lassen.
Kein Rost oder sonstige absonderungen, sind zwar teurer als Blei, machen aber weder der Umwelt noch der Ausrüstung etwas und passen super in mein Jacket.

Gruß
Wolfgang
Mytilus23TL CMAS
26.09.2005 13:02
@ Zentaucher

Frag doch mal freundlich bei einer Firma für Zelt- und LKW-Planen an. Die haben immer jede Menge Reste an solchem Zeuch, und wenn du ihnen Zeit gibst, machen sie das eventuell für Kaffeekassenspende. Mit einem Haushaltsgerät geht das absolut nicht!

@ bacchus

Wer nicht in einer einschlägigen Firma arbeitet, zahlt pro Stück ein kleines Vermögen dafür.

Es gibt u. a. von COELAN-Chemie ein Produkt als Bootsbeschichtung, in das man seine Bleistücke tauchen könnte, dann sind sie ummantelt, ähnlich wie die Bleistücke von dem Holländer, der immer auf der Boot präsent ist. Da mich das Thema auch beschäftigt und ich ohnehin demnächst neue Bleistücke gieße, werde ich mir das Zeug mal besorgen, ein paar Stücke damit ummanteln und hier in den Hafen hängen als Langzeittest.
26.09.2005 13:19
@ D-32
Mein Tauchbasisbesitzer meint, das würde nicht halten. Die teuren kunststoffumantelten Bleistücke im Laden seien mittels Elektrolyse beschichtet worden. Man könne die Blöcke aber ganz einfach mit Mennige und danach mit PVC-Lack anstreichen (das muss man natürlich jedes Jahr einmal wiederholen, weil Lack sich bekanntlich abreibt. Dein Test würde mich sehr interessieren.
26.09.2005 13:39
Nun habe ich auch 10 kg Blei bei XXXX gekauft. Ich werde jetzt nicht ausführlich darüber berichten, was von Ärger gab es mit dem Verkäufer, auch nicht über 3-Wochen Lieferzeit und unendliche Lügen über schlecht funktionierendes Versandunternehmen, sinnlose Anrufe um 7.00 Morgen und dann nach 3 Mahnungen meinerseits endlich angekommende in Bacardi-Carton verpackte, schief genähte, wahrscheinlich in heimlichen – Polen –Werkstatt-Produktion hergestellte, ohne Hinweis auf irgendein Hersteller und ohne Rechnung, die heiß erwartete Stoff – Bleisäcke.
Auch nicht über ständige Drohungen mit dem Anwalt und Schadenersatz und Rache-Bewertung nach von mir abgegeben Negativen Bewertung. Nein, das werde ich euch ersparen, denn nicht darum geht es hier, sonder um Umweltschutz.
Die Säcke von XXXX waren nach dem ersten Tauchgang im Ostsee zwei Wochen
Nass und wollten einfach nicht trocken werden. Ab dem 2 TG haben sie angefangen eine weiß-grau Brühe auszusondern und ab 3. TG habe ich auf meinem Jacket und Anzug heßliche
Flecken. Seit dem nutze ich den Blei nicht mehr. Die Säcke sind jetzt nach ca. 4 Wochen seit letztem TG endlich getrocknet und sind voll in dreckigen Flecken. Wer möchte diese Säcke analysieren – dem würde ich die sehr gerne zukommen lassen. Was da in unsere Gewässer ausgespült wird, das sollte man doch wissen!!!!!!!!!
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