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Cerebrale Cyste - Tauchtauglichkeit ?

Folgende Frage:
Bei einer Bekannten besteht eine Cyste am Stammhirn, vermutlich bereits angeboren, keine Größenänderung oder Inhomogenitäten in den letzten 6 Monaten.
Diese möchte jetzt den Tauchschein uind benötigt eine Tauchtauglichkeit. Der konsultierte Neurochirurg hatte keine eindeutige Antwort.
Jetzt sind ja z.B. Nierencysten usw. nicht so gefährlich, aber auch nicht so gut (knöchern) geschützt..
Besteht eine absolute oder relative Tauchuntauglichkeit mit einer cerebralen Cyste?
Gibt es da überhaupt Erfahrungen oder nur theoretische Vermutungen.

Der Hinweis sicherheitshalber nicht zu tauchen gilt nicht;
mit der Begründung wird alles verboten und man drückt sich nur vor der Verantwortung.
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25.09.2007 19:18
Ist denn die Zyste (wie üblich) mit Flüssigkeit gefüllt? Falls ja, dürfte es ja eigentlich kein Problem damit beim Tauchen geben... zumindest würde mir dann kein Grund dagegen einfallen. Aber ich bin ja auch kein TTU-Stempler...
26.09.2007 08:46
Hallo,

ja mit Flüssigkeit gefüllt.

So dürfte wirklich nix passieren, nur wenn was passiert sind die Folgen u.U. verherend.

Deshalb meine Frage ob es da Erfahrungen gibt.

PS: Leider wurde beim letzten MRT kein KM gegeben, so daß ich über evtl. Gefäßmißbildungen / Verdrängungen nix sagen kann.
Schriftlicher Befund liegt auch noch nicht vor.
26.09.2007 12:09
Zysten in der Lunge und in den Nieren sind nach den Richtlinien der GTÜM absolute Kontraindikatoren für das Tauchen. Warum soll es bei einer Zyste im Stammhirn dann anders sein? Also Tauchverbot.
26.09.2007 20:42
@HobbyDoc: In der Lunge - klar, in den Nieren: Seit wann das denn? Verwechselst Du das evt. mit einer schweren Erbkrankheit namens "Zystenniere" http://de.wikipedia.org/wiki/Zystenniere , die tatsächlich eine absolute Kontra-Indikation darstellt?

Und nebenbei: Zysten in vielen anderen Körperteilen stellen auch nicht unbedingt ein Problem dar - selbst dann nicht, wenn sie wie z.B. in der Kieferhöhle an einen Hohlraum grenzen.

Was sollte denn Deiner Meinung nach durch die Zyste schlimmes passieren?
27.09.2007 10:07
Zysten im Gehirn, wenn sie weiter wachsen, können auf das Hirngewebe drücken und sowohl Schmerzen, als auch eine Beeinträchtigung von Lebensfunktionen hervorrufen.

Außerdem können Zysten platzen, was bei den Druckveränderungen beim Auf- und Abtauchen der Fall sein kann. Und das wird bei einer Zyste im Hirn für den Betroffenen sicherlich nicht gut ausgehen.
27.09.2007 11:40
Hallo nochmal,

also bei GTÜM hab ich nix über Nierencysten gesehen, erscheint mir auch sehr fraglich.
Die meisten "älteren" Menschen haben Cysten in der Niere, das sollte keine absolute KI darstellen.
Die pot. Gefahr im Gehirn sehe ich auch, deshalb meine Frage nach irgendwelchen Erfahrungen.
Die Druckänderung beim Tauchen sollte ja eigentlich nicht im Schädel auftreten, das Gehirn ist von Knochen und dem Liquor umgeben und hat eigene "Druckverhältnisse".
Aber was weiß ich wie schnell und stark sich das über die Durchblutung, den peripheren Widerstand oder z.B. das Auge fortleitet.
Wie gesagt; deshalb meine Frage obe es sichere Erkentnisse gibt.
27.09.2007 12:18
Mal Betroffene fragen http://www.medizin-forum.de/phpbb/viewtopic.php?t=64676 ?

Achso, und dann noch GTÜM-Untersuchungsrichtlinien zum Thema Zysten:

Absolute Kontraindikatoren in 3.3.4. Atmungsorganen und 3.3.7. Urogenitalsystem. Im Gewhim nicht expliziet genannt, aus obiger Diskussion heraus sollte jedoch ein Gehirn weitaus empfindlicher als eine Lunge oder eine Niere sein?!
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