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Bert667CMAS***

Bühlmann ZH-L16 <--> RGBM: Zwei Computer möglichst ähnlich einstellen

Geändert von Bert667,
07.03.2018 10:20

Hi zusammen,

ich stehe kurz vor dem Kauf eines neuen Tauchcomputers. Wahrscheinlich wird es ein Shearwater Perdix. Nun tauche ich meistens zusammen mit meiner Frau und diese taucht einen Cressi Leonardo, den sie auch behalten will.

Nun rechnet der Perdix nach Bühlmann und der Leonardo nach RGBM. Und ich würde dann gerne versuchen, den Perdix so einzustellen, dass er die Restnullzeit und die Stopps möglichst ähnlich berechnet, wie der Leonardo das macht. Zumindest wenn ich zusammen mit meiner Frau tauche. Der Lenoardo ist allermeistens auf Konservativität 0 und mit Deepstop.

Gibt es dazu Erfahrungswerte? Welche Gradientenfaktoren führen zu ähnlichen Stopps wie beim RGBM Modell?

Bevor Fragen diesbezüglich kommen:
Ich habe den Bühlmann Algorithmus verstanden und weiss auch was die GFs bedeuten und bewirken. Ich hätte nur gerne einen Anhaltspunkt, dass ich da nachher nicht 20Tgs benötige um mich da anzunähern.

Also ich erhoffe mir Antworten wie "Probier mal 30/85, das kommt dem RGBM (bei Konservativität 0 und eingestelltem Deepstopp auf halber Maximaltiefe) sehr nahe."

Vielen Dank,
Bert

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nandersenIANTD CCR
07.03.2018 10:35
Was Du versuchen kannst ist den Perdix im TEC Modus mit niedrigen low/high GF einzustellen und dann die NDL oder TTS Deiner Frau unter Wasser anzupassen, da sich die GF auch im jeweiligen TG jederzeit ändern lassen.

PasSolOC / CCR Trimix
07.03.2018 10:37

Das kannst du grundsätzlich nicht sagen, weil es auch immer auf den Tauchgang (Tiefe, Zeit und Gase) ankommt. Das sind zwei Modelle, welche nicht verglichen werden können, weil die auf einer anderen Grundlage basieren. Du hast auf den Shearewater dann auch die Wahl zwischen GF und VPM-B.

Wenn ich mich nicht irre kannst du auf den Shearewater sogar ein Profil mit VPM-B (mit deiner Freundin zusammen) tauchen und dann nachsehen welchen GF’s das getauchte Profil entsprechen würden. Dann kannst du diese ja als Grundlage nehmen.

Grundsätzlich würde ich das aber nicht so eng sehen, weil die Unterschiede der Nullzeit (oder ein paar Minuten Deko) im Sporttauchbereich z.B. mit der genannten Werkeinstellung 30/85 marginal sein werden.

Selbst bei Dekompressionstauchgängen unterhalb 30’ TTS werden die Unterschiede nicht gravierend sein – in der Regel entscheidet man sich ja dann für das konservative Modell, wenn man nicht gezwungen bist auf Grund des Gasvorrates oder der Kälte die Dekompression möglichst kurz zu halten.

07.03.2018 10:42
ich hab mich damit schon mal gespielt:

Grundlage:
Tauchgänge mit Pressluft, maximal 40m, maximal 30min Grundzeit (mit anderen Gasen oder Tiefen schauts wieder anders aus !)
-> ein GF10/80 entspricht ca. einem VPM-B mit +2 Konservativ

je nach Dauer der Grundzeit differiert das wieder, aber nur ca. um 2 min.

wie das im speziellen mit dem Faktor RGBM Modellen bei den einzelnen Rechnermodelklen ausschaut : keine Ahnung.

H2CO3
Bert667CMAS***
07.03.2018 10:54Geändert von Bert667,
07.03.2018 11:02
Ok ich lese daraus dass ich es einfach ausprobieren muss...

Der Perdix hat im Sporttauchmous, in dem ich mich erstmal ausschliesslich bewegen werde, drei vorgegebene Koservativismus Einstellungen. Habe ich grade erst gesehen. D.h. da kann man die GFs gar nicht frei wählen. Das geht nur im Tec Modus.

Low --> 45/95
Medium --> 40/85
High --> 35/75

Wir machen (noch) keine langen Deko TGs. Wenn wir mal 5 Minuten Deko machen, ist es schon sehr viel. Meistens machen wir Nullzeit TGs. D.h. es geht nachher vor allem darum, eine möglichst ähnliche Restnullzeit angezeigt zu bekommen.
Tiger996CCR Normoxic, CCR Full Cave, TXR Technical Wreck,
07.03.2018 11:06
Ich habe auch schon vergleiche angestellt zwischen VPM, Bühlmann und RGBM
( hab dazu verschiedene deko programme verwendet )

was mir dabei aufgefallen ist, ist das das RGBM ( zumindest bei MARES ) zwischen sehr Agressiv und sehr konservativ wechselt je nach länge und Tiefe des TG.

Also wen du deinen TC so anpasst das er bei relativ kurzen und flachen ( kurze oder keine deko bis 40m oder kurze bis mittlere deko im 20-30m bereich ) tauchgängen dem des RGBM entspricht, dan passt es bei langen und tiefen tauchgängen mit viel deko nicht, und genauso andersrum.

Ich vermute das man bei den Sporttauchcomputern mit RGBM versucht möglichst viel nullzeit zu bekommen und wen schon deko dan möglichst flach und lange.

StoneXNormoxic Trimix IANTD Minediver
07.03.2018 12:15
Ich bin öfter mit Leuten getaucht, die mit Suunto Rechnern getaucht sind und da habe ich im Vergleich zu meinem ZHL16 mit GF 30/85 oder 40/85 folgendes bemerkt.

  • Grundsätzlich wird die Deko auf den Stufen 3 und maximal 6 Meter abgesessen, und das quasi unabhängig davon, wie lange und wie tief der TG war.
  • Beim ersten Tauchgang des Tages waren die Nullzeiten und auch die gesamte Zeit bis zur Oberfläche sehr ähnlich oder gleich.
  • Bei Wiederholungstauchgängen kommt es dann zu sehr unschönen Unterschieden. Die Suunto Rechner haben enorme Dekozeiten aufgeschlagen. Beispiel: Mein Rechner zeigt auf 3m Tiefe noch 7 Minuten Deko an, der Suunto Rechner zeigt noch 28.

Um so ein Verhalten bei meinem Rechner einzustellen müsste ich beim ersten Tauchgang des Tages mit 80/85 tauchen und beim zweiten mit 70/75. (So oder ähnlich). Ob man das unbedingt haben muss, weiss ich nicht...
EXIL - VFLerGUE Tech 1 / Cave 1
07.03.2018 13:32Geändert von EXIL - VFLer,
07.03.2018 16:35
Die Rechner haben doch sicher beide einen Simulator. Probieren doch damit mal aus, was bei unterschiedlichen Einstellungen und unterschiedlichen Profilen raus kommt.

Ehrlich gesagt kannst du dir bei den Profilen die du beschreibst aber die Mühe schenken. Ist doch völlig egal, wenn einer von euch nun ein paar Minuten weniger Nullzeit angezeigt bekommt oder am Ende einer 3 Min. Deko hat und der andere 5.
nandersenIANTD CCR
07.03.2018 20:58
...muss mich den Vorrednern hier anschliessen. Der F-RGBM ist in WiederholungsTG oft weit von meiner TG Planung entfernt gewesen als ich ihn noch nutzte.

Dies muss ja nicht unbedingt schlecht sein, bestätigt aber was StoneX sagt und kann ggf. dahingehend etwas nerven, als dass ich bereits User sah die dann komplett verunsichert den Tg austauchten. Ich werfe das nurmal aufgrund dieser Erfahrung ein- also mit dem Buddy klar kommunizieren.

Wie schon von Tiger angedeutet solltet Ihr allerdings dennoch Einstellungen abstimmen, zB. flachste Dekostufe (Bspw. 6m) und dann halt innerhalb der kürzeren NDL tauchen. Dies geht übrigens genauso im TEC Modus- auch wenn dieser ein anderes Design verwendet... Was Dich ggf. stören könnte ist die fehlende Sicherheits-Stopp-Anzeige (Countdown)- allerdings kannst Du bei Erreichen der 5m ebenso auf den kleinen Minutenbalken guggen- damit gehts auch.

Bert667CMAS***
08.03.2018 09:24Geändert von Bert667,
08.03.2018 09:25
Hm also laut diesem Video zählt der Sicherheitsstopp ganz normal runter (bei 4:35):

https://www.youtube.com/watch?v=9MKDxXGfUhw

Wie kommst du auf die Idee dass er das nicht tun sollte?
StoneXNormoxic Trimix IANTD Minediver
08.03.2018 09:40
Das ist vermutlich hoffentlich wie beim OSTC einstellbar. Allerdings ist das auch eine Funktion die eigentlich kein Mensch braucht. Ich beobachte immer wieder, dass Taucher ihren Sicherheitsstop absolvieren (in 5-6m Tiefe) und nachdem die Uhr am Rechner abgelaufen ist, poppen sie hoch wie so kleine dumme Luftballons. Lieber den Kopf einschalten und ein vernünftiges Tauchverhalten an den Tag legen als die Anzeige des Sicherheitsstops zu aktivieren.

Viel sinnvoller ist es unter anderem sehr sehr langsam aufzutauchen. Z.B. von 6m an die Oberfläche in 6 Minuten.
Bert667CMAS***
08.03.2018 10:08Geändert von Bert667,
08.03.2018 12:18
Da hast du absolut recht StoneX. Da ich aber 90% meiner TGs sowieso im See vom Ufer aus mache, ergibt sich die langsame Austauchgeschwindigkeit von selbst. Ich tauche in der Regel bis in den 1m Bereich und tauche dann erst aus. Den Sicherheitsstopp mache ich praktisch auch automatisch da ich in der Regel schon lange vor dem Ausstieg nur noch im 5 Meter Bereich zum Ausstieg zurück tauche.

Im (offenen) Meer beobachtet man das allerdings tatsächlich oft. Sicherheitsstopp rum --> zack hoch. Da muss einem halt klar sein, dass es von 5m auf 0m 33% Druckunterschied sind, dann überdenkt man dieses Verhalten nochmal.

Also ja, die Anzeige braucht eigentlich tatsächlich niemand. Mich hatte nur die Aussage gewundert, dass der Perdix das nicht tut.
StoneXNormoxic Trimix IANTD Minediver
08.03.2018 11:06Geändert von StoneX,
08.03.2018 11:17
Ich persönlich würde an Deiner Stelle den Shearwater ein Shearwater sein lassen und den nicht durch fummeliges umstellen von GFs zu einem Cressi Leonardo downzugraden.

Stelle vernünftige GFs ein und geh damit tauchen. Sollte der Leonardo dann bei einem Wiederholungstauchgang utopische Zeiten anzeigen (was er wahrscheinlich auch macht), kann man sich je nach Situation überlegen, ob man diese nach Ablauf der Deko auf dem Shearwater auslässt (und den Cressi dann vermutlich für 48h sperrt) oder ob man die Cressi Deko brav absitzt. Solange es nicht gerade empfindliche Wassertemperaturen sind, schadet ein Verweilen auf 3m ja in der Regel nicht
Bert667CMAS***
08.03.2018 11:42
Ja da hast auch wieder absolut Recht.

Mal schauen. Ich denke ich werde das Ding einfach mal initial auf die mittlere Konservativität stellen (40/85) und es einfach ausprobieren wink

EXIL - VFLerGUE Tech 1 / Cave 1
08.03.2018 12:14
Bert: Von 0,5m auf 0m sind es 33% Druckunterschied? Die Rechnung würde ich aber gerne mal sehen. Du meinst von 5m, oder?

StoneX: 1 Meter / Min. auf den letzten 6 Metern wird bei tiefen Trimixtauchgängen empfohlen. Hier ist von Sporttauchgängen die Rede. Da darf es durchaus schneller gehen.
Bert667CMAS***
08.03.2018 12:18Geändert von Bert667,
08.03.2018 12:19
Klar meinte ich 5m... Verschrieben. Habe es korrigiert...

Und auf den letzten 5 Metern würde ich pauschal, egal bei was für einem TG sagen: Umso langsamer umso besser.

08.03.2018 12:21Geändert von DB,
08.03.2018 12:24
Edit: hat sich erledigt.
StoneXNormoxic Trimix IANTD Minediver
08.03.2018 12:45
Exil-VFLer, ist klar, sollte nur ein Beispiel sein. Besser so austauchen als 5 Minuten auf 5 Meter verweilen und dann wie ne Boje hochploppen. Ausserdem schadet es wie gesagt nicht.
nandersenIANTD CCR
08.03.2018 13:41
...glaube der Sicherheitsstopp-Countdown ist nur im REC Modus aktiv. @Bert Dein Video zeigt eben diesen Sporttauchmodus.

Mir ging es um die Möglichkeit den GF indive zu ändern und so experimentell an dem RGBM ranzutasten. Hierzu muss man jedoch in den TEC Mode wechseln der eben diesen Timer (glaube ich zumindest) nicht hat.
nandersenIANTD CCR
08.03.2018 13:41Geändert von nandersen,
08.03.2018 14:17
..

19.03.2018 22:52
Hallo Bert

Ich tauche OSTC2 mit GF 40/80 und benutze einen alten Suunto Zoop mit einem RGBM als "Backup".

Beim ersten Luft TG des Tages bis zu 40m und einer TTS von bis zu 15min kommen beide in der Regel ziemlich gleich raus. Natuerlich fangen die Stops mit 40/80 viel frueher an, aber wenn die letzte Stufe auf 3m endet, ist auch der Suunto gerade fertig geworden.

Allzeit gut Luft

Jerez
20.04.2018 17:36Geändert von Michelchen,
20.04.2018 17:43
Der springende Punkt ist für mich hier der Satz "Nun tauche ich meistens zusammen mit meiner Frau...".

Ich selbst tauche schon etwas länger, aber meine Frau hat erst letztes Jahr erfolgreich damit angefangen.
Als sie ihren Tauchschein hatte, wünschte sie sich dann auch nach und nach eigenes Equipment und mir als der erfahrenere Taucher stellte sich sofort die Frage, was da wohl sinnvoll sei.
Modelle gibt es ja genug.

Aber ist "Anders", besonders als Tauchpartner, immer gut?

Wir haben uns nach diversen Tests entschlossen, haargenau dieselbe Konfiguration zu benutzen!

D.h. gleiches Jacket, derselbe Atemregler, gleiches Gewichtsystem und natürlich auch - was deine Frage wohl beantworten sollte - derselbe Tauchcomputer
Sogar der Inhalt unserer Jacket-Taschen ist synchron: Dort die Boje, da der Schnorchel, da die Ersatzmaske, u.s.w.!
Lediglich ABC ist unterschiedlich.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

- Jeder weis genau, wo was beim Partner zu finden ist, wie es funktioniert
- Jeder kann die Ausrüstung seines Partners genau so gut bedienen wie seine eigene, da er diese genau kennt und das Equipment somit vertraut ist
- Die Ersatzteilliste reduziert sich drastisch, da nicht für zig verschiedene Modelle Zeugs mitgenommen werden muss (Ersatzbatterie TC, etc.)

Ich persönlich halte dies zudem für einen enormen Sicherheitsgewinn, wenn es mal zu Problemen kommt.

Warum benutzt Ihr nicht einfach den gleichen TC?!





Bert667CMAS***
23.04.2018 13:37Geändert von Bert667,
23.04.2018 13:39
Weil ich ein Mann bin und sie eine Frau big D.h. ich habe, wie fast alle Mäner, chronisch GAS (Gear Aquisition Syndrome) und sie eben nicht. Ich kaufe viel Zeug ein, versuche viel rum, will auch mal was neues haben und sie taucht seit 120TGs dieselbe Konfig und ist super zufrieden und hat null Lust, was zu ändern.

Weder kann ich sie zwingen, gleichviel geld fürs Tauchen auszugeben, wie ich das tue, noch lasse ich mich davon bremsen.

Und noch ein Gedanke zum drüber nachdenken:
Vielleicht funtkioniert für mich eine andere Konfig einfach viel besser als für sie... Verschiende Taucher kommen mit versch. Dingen besser oder schlechter zurecht. Zwanghaft dieselbe Konfig zu tauchen, obwohl es für einen von beiden evtl. suboptimal ist, ist nicht sinnvoll... Als allererstes muss jeder für sich mit seiner Konfig klarkommen. Das ist Prio 1. Als zweite Prio sollte der Buddy die Konfig kennen.

Wir sind ja zwei Individuen und das ist auch gut so.
26.04.2018 18:07
Von "Zwanghaft" kann gar keine Rede sein baeh

Du hast wohl den Satz "Wir haben uns nach diversen Tests entschlossen, haargenau dieselbe Konfiguration zu benutzen!"


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