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Buddy System beim Höhlentauchen?

Hallo Leute

Wie sieht das Buddy System bezüglich einer out-of-air Situation beim Höhlentauchen aus? Ist jeder Einzelne auf sich selber gestellt (hab ich gehört) oder wird Oktopusatmung grundsätzlich praktiziert?
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29.05.2002 14:38
Lars - eine komplette OOA Situation in Höhlen oder Umgebungen wo auftauchen nicht möglich ist - und "jeder Einzelne auf sich selber gestellt" kann man als "lethales Ereignis" beschreiben...soviel dazu.
Bei einem guten Buddy System - wo der Tauchpartner, oder das Team nicht nur im gleichen Gewässer tauchen - werden Probleme auch gemeinsam gelöst und das bedeutet natürlich Atmung aus einer Gasquelle des Partners. Beim Höhlentauchen, Wracks oder ähnlichem hat sich hierbei die Atmung aus dem langen Schlauch - 2,10mt (Long Hose) durchgesetzt - sodass auch Engstellen hintereinander gut passiert werden können, oder andere Tätigkeiten wie Scootern problemlos möglich sind (wäre mit dem kurzen normalen Oktopusschlauch schlecht machbar).

PS: aber nicht Oktopus sonder zweiter kompletter Regler...
29.05.2002 14:51
Sorry, falsche Bezeichnung von wegen Oktopus. Selbstverständlich komplettes zweites System, logisch. Ich bin deiner Ansicht gewesen, bin aber belehrt worden, dass das eigene zweite System (d.h. komplett getrennte 1. und 2. Stufen) in diesem Falle dem in Not geratenen Taucher zur Verfügung stehe, und nicht etwa der Long Hose des Buddys. Auf alle Fälle sei dies beim "richtigen" Höhlentauchen der Fall..
29.05.2002 15:04
<SARKASMUS>
Ja stimmt schon - bei den richtigen harten Männern - die so richtig hart Höhlentauchen - ist jeder für sich selber verantwortlich. OOA oder andere Probleme muß man schon selber meistern
</SARKASMUS>

PS: "richtiges" Höhlentauchen ist sozusagen immer einen "Darwin" wert
29.05.2002 17:47
@Lars,

wer sind denn die "richtigen" Hoehlentaucher ?
zur OOA:
Man gibt IMMER den Regler ab, den man im Mund hat (Aussnahme Rebreather). Dies ist entweder die von Herbert besagte LongHose, oder eben die Stage aus der man gerade atmet. So stellt man sicher, dass der Empfaenger ein auf diese Tiefe atembares Gemisch hat.

Vorsicht ist bei behelmten Independent-Taucher angesagt, die man zufaellig in der Hoehle trifft, denn diese kennen im Allgemeinen nicht mal Verfahren fuer solche Situationen. Aber die sind ja wiederum sooo gut, dass denen so etwas nicht passiert
29.05.2002 18:01
Auf jeden Fall eine seltsame Einstellung durch die Leute die dir das erzählt haben Lars. Was hat eigentlich Darwin damit zu tun ??
29.05.2002 18:13
@Micha: "...eben die Stage aus der man gerade atmet." - wenn ich nur eine Stage mit dem passenden Gemisch habe also Beispiel 50%Sauerstoff und 100% jeweils einmal. Was atme ich nachher als Spender ? An den Stages ist doch nur ein Regler dran, oder ?
29.05.2002 18:19
@Andy, da hast Du recht, Du gehst natuerlich auf Dein Backupautomat, also Bottom-Mix. In Stages ist bei uns ja meist auch Bottom-Mix, weil wir das Rueckengas als Bailout betrachten.
Faktisch ist der Partner auch meist nicht OOA, sondern es muss nur ein regler umgeschraubt werden oder aehnliches. Ich hatte unter Wasser noch NIE einen echten OOA, sondern nur immer das Problem, dass der Buddy dachte OOA zu sein.
Sollte man sich tatsaechlich das EAN50 teilen muessen oder das O2, so macht man das eben. Verlaengert auch die Dekozeit nur unbetraechtlich, wenn man sich mit den Breakes abstimmt.
Man kann natuerlich auch UW nen zweiten Regler dranschrauben...
29.05.2002 18:33
@Micha: Danke das klingt verständlich. Aber es stellt sich mir eine neue frage: wie kann man UW einen zweiten Regler dranschrauben ?
29.05.2002 18:48
Multitool aus der Tasche kramen an einer Stage den Automaten abfummeln und an der anderen den Stopfen, dann den Automaten da dran fummeln, passt.
Ja, so n bissl Werkzeug hat man da tatsaechlich dabei, wenn der TG etwas bizarrer wird
29.05.2002 18:50
Ja soweit war es schon klar aber Unterwasser also kommt doch auch Wasser in die Kammer der ersten Stufe wenn einer der STopfen abgeschraubelt wird. Das ist das was mir nicht ganz klar ist.
29.05.2002 18:59
Jou, aber was ist Dir lieber kein Gas, oder Wasser im Automat
Wenn es Suesswasser ist puste ich das ganze durch und das wars, bei Salzwasser sollte man die Kiste zerlegen und revidieren
29.05.2002 19:15
@Micha
Ich bin einer dieser behelmten Independent-Taucher und übe trotzdem sowohl die Luftspende mit dem Langschlauch als auch das Bergen eines bewusstlosen Tauchers aus engen Höhlen, ganz ohne Scooter, nur mit eigener Muskelkraft. Wenn man sich dabei mit einer Hand entlang der Leine an den Felsen tastet, dabei 4 Tariersysteme bedient, und mit der anderen Hand den Atemregler des zu Rettenden sichert, ist man über die Helmlampen sehr froh!

@Lars
Vorsicht ist eher bei den selbsternannten "Richtigmachern" angesagt! Da diese mit offener Brücke tauchen, genügt nur ein einziger Defekt, um die ganze Luft aus dem Doppelpaket zu verlieren!! Und wie sich neulich gezeigt hat, hat eine ganze Menge derart DIR-misskonfigurierter, sehr erfahrener Taucher nicht einmal ihren eigenen Fundamentals-Kurs bestanden, in dem man lernen soll, wie man eine solche Notsituation durch das Schliessen der Brücke beherrscht.
mfg
Piotr
29.05.2002 19:51
Ach Piotr,
mach doch mal nen GUE-Kurs, wuerde mich mal interessieren, ob Du Ihn bestehst.
Ezaehl doch mal bei der Gelegenheit, welche Ausbildungen Du bisher gemacht hast im Hoehlen- und Techbereich ?
Ich finde es im uebrigen extrem gut, dass die Durchfallqoute in den Kursen hoch ist, oder vielmehr die Standards hoch sind.
Wie bist Du Fullcave-zertifiziert ?
29.05.2002 22:33
@Micha: Danke - die Erklärung ist logisch. War mir nur nicht so sicher ob die Automaten dann auch noch problemlos funktionieren, aber mit ein bißchen nachdenken ist das so. Danke nochmals für die Aufklärung.
30.05.2002 10:33
Ach Michael,
könnte es sein, dass ich einen der wunden Punkte der so "sicheren" DIRologie berührt habe? Vielleicht werden solche Aspekte in anderen, geheimen Medien erläutert. Ich denke nämlich, dass sich eine Rettung eines bewusstlosen Tauchpartners mit der DIR-Konfiguration aus einer engen Höhle unter Sicherung seiner Luftversorgung sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, gestalten würde! Dabei ist doch meines Erachtens diese Situation (Bewusstlosigkeit des Tauchpartners) ein Paradebeispiel für die Vorteile des Partnersystems. Jemand der mit Rebreathern taucht, sollte über dieses Szenario vieleicht gelegentlich nachdenken. Andere Situationen (Luftverlust, Verwicklung in Leine, Orientierungsverlust etc.) können durch geeignete Vorgehensweisen und Ausrüstungskonfiguration vermieden oder auch Solo gelöst werden.
Findest Du nicht, dass jemand, der sonst so bereitwillig gegen Andersdenkende austeilt wie Du, auch mal bereit sein sollte, selber einzustecken? Wir hören hier immer wieder von Dir Ammenmärchen über den bösen, schlecht tauchenden, lächerlichen sog. "Stroke". Sobald ich aber ein positives Beispiel und eine logische Begründung für eine andere als die sog. "DIR" Konfiguration anführe, verlagerst Du die Argumentation sofort auf die persönliche Ebene!
Wie sonst, als durch eine gewisse Argumentationslosigkeit Deinerseits, kann man sich das so plötzlich erwachte Interesse an meiner Wenigkeit erklären (= stereotype Reaktion eines DIRlers, wenn keine Gegenargumente vorhanden: Beleidigungen - hier unmöglich, da Moderation - oder persönlicher Angriff). Dabei hat doch Dein grosser Tauchpartner die Frage meiner taucherischen Qualifikation schon woanders so vortrefflich unter anderen Umständen beantwortet:
http://www.frogkick.nl/diw/images/DIW33.jpg
Ich werde daher tunlichst vermeiden, meine grossen Vorbilder und Instruktoren hier namentlich zu benennen! Ich sehe keinen Grund, an der Diskussion Unbeteiligte hineinzuziehen, damit wir daraufhin frei erfundene Geschichten über die bösen "Instroketoren" von der DIR-Seite zu hören bekommen. Es sind jedenfalls Höhlentaucher, die zum Teil schon über 20 Jahre mit Helm unfallfrei Höhlen befahren. Trotz dieser so "unstromlinienförmigen" Kopfbedeckung sind erfolgreiche Penetrationen im Kilometerbereich erfolgt, manche ganz ohne Scooter, nur mit Flossen, Doppel-12er und ein paar Safeties.
Ich habe früher wirklich ab und zu über einen GUE-Kurs nachgedacht, aber bei genauer Überlegung gibt es alle Informationen frei verfügbar. Die vorgeschriebenen Übungen kann ich auch selber machen, warum sollte ich also teures Geld für einen eingeflogenen Instruktor, eine Organisation und die Philosophie ausgeben, die mir ohnehin nicht behagen.
Unser Hobby könnte uns alle doch vereinen, aber nein, es gibt ja die per definitionem guten DIR-Taucher und die bösen "Strokes". Schade.
mfg
Piotr
30.05.2002 18:18
@piotr
Immer nur dumme kommentare aber antworten auf gestellte fragen bist du wohl zu STROKE um diese zu beantworten du klingst einfach nur neidisch auf DIR´ler.denn du bist der einzigste der immer nur blöd darüber reden muss deine kommentare sind einfach nur müll.du bist einfach nur .........!?
30.05.2002 19:10
Hallo unbekannter Gast,
vielen Dank für Deinen sehr interessanten und aufschlussreichen Beitrag. Wenn Du hier aber länger lesen würdest, hättest Du festgestellt, dass ich kein absoluter DIR-Gegner bin! Nur erkenne ich es nicht als die einzige seelig machende Lösung an.
Ich habe mehrmals über das von DIR-Tauchern geleistete hier und woanders auch positiv gesprochen. Wenn aber jemand über Independent grundlos herzieht, siehe ich keinen Grund, um nicht mit Argumenten dagegen zu halten. Auch Independent hat einiges geleistet und hat einiges zu bieten.
Ebenfalls muss ich mich nicht hinter einem Pseudonym wie Du verstecken, denn ich stehe zu meiner Meinung mit offenem Visier.
Wenn Du nicht-personenbezogene und nichtprovozierende Fragen hast, werde ich sie Dir liebend gerne beantworten. Denn es gibt viele Punkte, die man diesbezüglich auf sachlich-argumentativer Ebene erörtern könnte.
Und um auf Deine Bemerkung bzgl. meiner Konfiguration einzugehen: ja ich tauche Independent und das ist auch gut so!
31.05.2002 09:11
Hallo Piotr
abgesehen von dem komischen "Gast"Kommentar war doch das eine recht anständige Diskussion. Deine Reaktion auf Michas letzte Antwort allerdings ein bisserl bissig. Warum denn nicht über eigene Qualifikation und Erfahrung schreiben ? So kann das gegenüber wenigstens einschätzen wie erfahren der andere ist.
Warum denkst du ist die Independent Geschichte besser als DIR ? Wieso schreibst du von DIRmiskonfigurierten Tauchern ? Bitte sachlich - interessiert mich wirklich warum du so denkst.
31.05.2002 11:25
Interessante Diskussion sofern sie bitte sachlich bleibt. Und wir sind uns ja alle einig, daß jeder Philosophie ihre guten und schlechten Seiten hat.
Da man als Taucher sich leider in einem Element bewegt welches nicht unserer narürlichen Umgebung entspricht .....
Warum sollte man sich die guten Dinge, Ideen, Konfigurationen etc nicht zu eigen machen und die schlechten Sachen einfach lassen ?
Ich als Vater von 3 Kinder habe keine Lust irgendwann einfach unten zu bleiben weil ein dummer Fehler passiert ist. Damit steht für mich Sicherheit und Training, Überarbeitung meiner Ausrüstung etc an oberster Stelle ganz egal ob es der Philosophie eines Verbandes entspricht oder nicht.

Gruss Thomas
01.06.2002 20:41
@All
Anonyme Beitrage finde ich doof !

@Piotr:
Sorry, war 2 Tage unterwegs...
Mein Kommentar bezog sich darauf, dass bei den meisten Indie-Verbaenden (wenn man sie mal so nennen will) meiner Meinung nach auf Buddy-Awareness und -Skills zu wenig Ruecksicht genommen wird. Auch OOA Szenarien werden zu wenig geuebt.
Und das behaupte ich nicht einfach so, sondern ich habe Kurse nach den meisten Organisationen schon hinter mir...
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