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Boje setzen mit Spool - Welche Hand hält was?

Hi Zusammen,

im letzten Ägypten Urlaub habe ich das Setzen einer Boje das erste mal gelernt. Dort hatte ich eine einfache, offene Boje mit einer festen 10m Leine. Die Leine habe ich dann einfach vor dem Setzen abrollen lassen und danach die Boje mit dem Octopuss befüllt. Soweit hat das auch alles geklappt.

In Deutschland wieder angekommen, habe ich mir dann eine Mares Divers Alert Markierboje mit Spool zugelegt. Diese wurde mir aufgrund der Bauform (geschlossen, groß) empfohlen. Die Versuche, in heimischen Seen, die Boje zu setzen, haben bei mir aber eher schlecht funktioniert. Soll heißen, ich habe eigentlich immer meine Tarierung verloren und bin bis zu 3m in die Höhe geschossen. Mein großes Problem unter Wasser war eigentlich immer, wie halte ich die Boje und das Spool fest beim befüllen, so dass es mich nicht in die Höhe reißt.

Ich habe immer zuerst ein wenig Luft mit dem Mund in die Boje geblasen, so dass diese so gerade im Wasser steht, ohne mir zuviel Auftrieb zu geben. Soweit gut, ich konnte bis dahin auch immer meine Tarierung halten. Doch wenn es im Anschluss darum ging, die Boje vor dem Loslassen mit genügend Luft zu füllen, wurde es bei mir immer kompliziert. Ich habe versucht, die Boje mit einem zweiten Ausatmen durch den Mund, ein anderes mal auch durch befüllen mit dem Oktopus aufzublasen. Doch jedes mal hat es mich dann nach oben gezogen. Mir war nie klar, wie ich die Boje noch festhalten soll, während ich gleichzeitig das Spool abrollbereit in der Hand halten soll und entweder den Oktopuss in der Hand habe, oder meinen Hauptautomaten (wenn ich mit dem Mund befüllt habe).

Wenn ich jetzt Videos auf Youtube schaue, halten die Leute sehlenruhig ihre Tarierung nach dem 2. Aufblasen mit dem Mund. Ich habe dann auch versucht, beim 2. Aufblasen, weniger Luft in die Boje zu pusten, so dass ich gerade noch die Boje festhalten konnte, während ich die Tarierung behalte. Jedoch stand die Boje danach nicht wirklich über Wasser, da nicht genügend Luft in der Boje war.

Da ich Sporttauchanfänger bin (~35TG), bin ich mit meinen Tauchgängen zum Ende eher im flachen Bereich, so dass ich die Boje immer versucht habe bei 8-10m zu setzen. (Dekotauchgänge kenne ich beim meiner SSI Ausbildung nicht ;)) Einfach tiefer gehen, um weniger Luft in die Boje blasen zu müssen, ist für mich daher nicht wirklich die Alternative.

Ich hoffe, ihr habt ein paar nette Tipps für mich, was ich bei den nächsten Bojentests besser machen könnte. Vor allem, was halte ich wie und wann mir meinen Händen Fest? Wie ist eure Technik?

Danke
Volker
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MatttiTL* / ÜL Tauchen
10.07.2012 19:15
Du mußt die Boje mit dem Mund füllen und darfst dann nicht mehr einatemn, solange du die Boje hältst. Da die Luft aus deiner Lunge in der Boje ist, ändert sich an der Tarierung nix.

Daher klappt das in den Videos so gut...
Scapegoatkann schwimmen ;-)
10.07.2012 19:28
Hi,

wenn du die Boje mit dem Regler befüllst halte die einfach so lange, bis sie dir aus der Hand rutscht, halte sie nicht verkrampft fest.

Mit der linken Hand halte ich das Spool so, dass es sich abrollen kann, mit der rechten Hand halte ich die Boje fest, das Mundstück vom Regler unten drin und drücke die Munddusche, dabei fixiere ich die Boje am Regler nurnoch nit einem Finger!
Wenn du das in 6m Tiefe machst kommt dabei genug Luft in die Boje damit sie oben voll ist!
Und wenn du das ein paar mal übst klappt das auch ohne die Tarierung zu verlieren, und bei 35 TG kann das noch nicht perfekt klappen, also mach dir keine sorgen

Aber es gibt viele Möglichkeiten, und alle Gurus der (meist technischen) Verbände halten ihre Variante für die beste

Also, üben, üben und üben, dann weißt du, wie DU es am besten kannst!

Alex
10.07.2012 19:36
Hallo Jesca,

http://www.dir-m.com/uebungen/boje/boje.php

http://www.the-inner-space.de/productive/skills/skill_alertmarker.php

Ansonsten folgende Überlegung: Zusätzlicher Auftrieb durch zusätzlich verdrängtes Wasser.
Entenschnabel und aus dem Faltenschlauch hilft, aber dann gehts für Dich runter beim Loslassen. Also nur Schrittweise hochlassen und dann später wieder neutral tarieren.

Kleinvolumige Boje kann helfen. Ich habe eine 9-Liter-Boje; die von einem amerikanischen teuren Hersteller ist nur 6 Liter groß.

Oder halt doch auf größerer Tiefe orange setzen.

Gut Luft

FANATIC DIVER
10.07.2012 20:23
Ueben, ueben ueben.... und nochmals ueben
Kopf hoch, das kommt mit der Zeit.
wie geschrieben, verschiedene Bojen und Techniken. lass es dir zeigen oder geh auf youtube und dann ueben.
Find es aber schade, dass es bei vielen Verbaenden garnicht oder sehr spaet gelehrt wird.
Bin bei BSAC und da gehoert es ab Sportsdiverausbildung dazu.
Cheers Elmar
10.07.2012 21:29
Ich hab es mir ja schon gedacht, üben üben üben, leider :D

Aber ich denke, eure Tipps sind mir dennoch hilfreich. Eure Antworten klingen alle logisch.

@Matti: Wahrscheinlich bin ich einfach zu nervös, um normal zu atmen, wenn ich die Boje setze. Ich habe vor dem 2. Aufblasversuch wahrscheinlich viel zu tief eingeatmet, um die Boje möglichst voll zu bekommen. Vielleicht war das schon der Grund, warum ich die Tarierung mit der Methode nicht halten konnte.

@Scapegoat: Deine Methode hört sich sehr vielversprechend an, ich werde es gerne nochmal probieren, ob ich so genug Luft in die Boje bekomme.

@FANATIC DIVER: In deinem ersten Link wird die Boje mit dem Inflatorschlauch befüllt. Da ich zur Zeit noch nass tauche, möchte ich ungern mein einziges Tariermittel (auch nur kurzfristig) verlieren. Dass würde mir nur noch mehr Probleme bereiten unter Wasser.
Im 2. Link wird die Boje mit nur einem Atemzug befüllt. Im Grunde logisch, entspricht dem was Matti gepostet hat. Aber ich glaube, dass ich mit meine bescheidenem Lungenvolumen die Boje dann nicht voll genug bekomme, besonders auf geringer Tiefe.

@elmi: "Ueben, Ueben", ich werd´s beherzigen ^^ Leider hat man pro Tauchgang ja nur einen Versuch zum Boje setzen

Falls noch jemand weitere Tipps hat, ich bin für alles dankbar.

Und nochmal am Rande, wie trocknet man eine Boje mit Entschnabelventil von innen nach dem Tauchgang am besten?

MfG
Volker
Scapegoatkann schwimmen ;-)
10.07.2012 21:34
Beim VDST muss man für den CMAS** Boje mit Spool setzen können (die nennen es allerdings Reel)


ramklovApnoeTL, TL**
10.07.2012 21:47
@ Jesca,

Du bist ganz dicht dran

1. SChritt: "Ich habe immer zuerst ein wenig Luft mit dem Mund in die Boje geblasen, so dass diese so gerade im Wasser steht, ohne mir zuviel Auftrieb zu geben. Soweit gut, ich konnte bis dahin auch immer meine Tarierung halten." -> na also, geht doch.

2. Schritt: Du hältst das Spool mit Daumen und Mittelfinger der linken Hand. Der Zeigefinger hält eine Schlaufe der gerade so im Wasser stehenden Boje.

3.Schritt: Du nimmst einen Regler mit der rechten Hand und bläst mit der Luftdusche die Boje auf. Wenn diese an dem Zeigefinger zieht, lässt Du sie abrutschen. Fertig.

@ Scapegoat,

ein Spool ist ein Spool und ein Reel ist ein Reel, auch beim VDST.

gruß ramklov
JoeTL***Nitrox**-Instr.
11.07.2012 00:31
Andere Variante: Halte den Faltenschlauch deines Jackets in die Boje und lasse die Luft aus dem Jacket teilweise in die Boje entweichen bis diese genug gefüllt ist. So verlierst du deine Tarierung nicht, da sich immer die gleiche Menge Luft im System Jacket + Boje befindet. Dann lass die Boje steigen und tariere nach. Je nach Tiefe reicht die Tarierung über die Lunge. Wenn die Boje oben angekommen ist, kannst du dich langsam nach oben wickeln.

Gruss + viel Spass beim Üben.

P.S.: Auch hier hilft nur üben, üben, üben... und es macht durchaus Sinn mehrere Varianten zu beherrschen.
boesewichtProTEC PL5, SSI AOWI
11.07.2012 00:49
Wenn die Boje unten offen ist, warum dann die ganzen Spielereien nicht einfach weglassen ?

Reel locker in der einen Hand und mit 2 Fingern eine Seite der unteren Bojenöffnung greifen.
Andere Hand greidt die andere untere Seite.

Regler bleibt im Mund, aber die Bojenöffnung wird nun über den Blasenavweiser gehalten.
Durch normales Atmen wird nun über die Ausatemluft die Boje nach und nach gefüllt und wenn sie das ziehen beginnt dann einfach losgelassen.

Schnell, einfach, problemlos und sicher ...

Kein Regler im Mund kann Probleme bringen, aufblasen über Luftdusche kann zu Vereiser führen etc ...
11.07.2012 00:53
Noch ne Variante nicht zum Üben
Im Urlaub:Diveguid nimmt die Boje aus der Jackettasche,wickelt die Schnur ab(so das zu Befürchten war er ferheddert sich).
Dann nahm er seinen Oktopuss und blies die Boje auf wobei er Kopfüber nach unten mit den Flossen strampelte.
Da sind die anderen Varianten besser.

mfg Dietmar
Scapegoatkann schwimmen ;-)
11.07.2012 08:27
@ Dietmar:

So ähnliche Videos gibt es auch genug im Netz, eben wie man es NICHT machen sollte:

http://www.youtube.com/watch?v=jPN4PAHJPG4&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=4KpZe7A1NqU&feature=related

Alex
Vercingétorixold school
11.07.2012 10:16
Schritt 1
Schneide den Tampen am Reel ab und schmeiß die Rolle in die Tonne.
Schritt 2
Kauf dir ein Bleigewicht aus dem Fischereibedarf ca. 150 gr. in Langform, ggf. mit dem Hammer etwas platt klopfen.
Schritt 3
Tampen jeden Meter mit einem Knoten versehen und mittels Palsteg mit der Boje und dem Blei verbinden.
Schritt 4
Der Autor bespucken, weil völlig altmodisch Funktioniert aber auch im Atlantik bei Seegang
constantin_wISE BoE, IANTD Cave
11.07.2012 10:17
Hi Volker,
wo kommst Du her? Je nach Gegend wird sich sicherlich jemand finden, der es Dir zeigt. Das ist leichter als durch Internetvideos und Tips zu lernen.

Einen kleinen Tip habe ich aber auch noch. Wenn Du die Boje aufbläst solltest Du den Rest der Boje unter den Arm gek
Emma ganz nah am Körper haben. dadurch h fällt es Dir leichter durch leichte Flossenschläge Abteiwb herzustellen ohne böse Hebelwirkung und die Masse des Körpers verlangsamt generell die Auftriebsbewegung. Wie das dann aussieht sieht man gut bei den verlinkten Videos von Achim und Wilke.

VG
Constantin
Scapegoatkann schwimmen ;-)
11.07.2012 11:55
@ Constantin:

Und jetzt bitte nochmal, und zwar so, dass es Sinn macht!

Alex
11.07.2012 12:41
Da sind ja nochmal einige gute Tipps dazu gekommen, danke. Ich denke, jetzt hab erstmam genug Methoden, die ich bei den nächsten Tauchgängen ausprobieren kann.

MfG Volker aus Osnabrück ;)
fröhlichcmas-Tdi-Rab
11.07.2012 14:50

Q:Scapegoat:Antwort von Scapegoat am 10.07.2012 - 21:34
Beim VDST muss man für den CMAS** Boje mit Spool setzen können (die nennen es allerdings Reel)

Oje-Oje Spool ist Spool und Reel ist und bleibt Reel auch bei CMAS
prhhfGoldene Klobürste
11.07.2012 15:33
Such dir jemanden der es kann!!
Es ist keinem geholfen wenn Du dich Strangulierst.

Vercingétorixold school
11.07.2012 16:38
Naja so schwierig ist das jetzt ned. Gibt halt immer wieder Leute die das Rad neu erfinden müssen um sich wichtig zu machen, aber im Grunde genommen behindert das Gefummel mit dem Röllecken mehr als das es nutzt. Wichtigste Grundregel ist, mach nicht zu voll, sonst platzt die Boje und verwickel dich dich nicht, sonst geht der Fahrstuhl ab. Und ob nun ein Meter rauf oder runter sollte egal sein.....
Scapegoatkann schwimmen ;-)
11.07.2012 17:44
@ Vercingétorix:

Man kauft einfach eine Boje mit Überdruckventil, dann platzt da auch nichts

Und, der Hauptvorteil mit dem Spool: Man kann sich eigentlich nicht verfangen, jedenfalls nicht so einfach wie mit einer einfachen Leine.
Außerdem muss man es sowieso können wenn man höhere Brevets machen will, zumindest beim VDST.
Deshalb macht es schon Sinn direkt dem Umgang mit Spool zu lernen.

Alex
Vercingétorixold school
11.07.2012 19:11
Nun damals, als die Reichsbedenkenträger unseren Sport noch nicht beherschten, mußte man einfach eine Boje setzten. Z.B. im Atlantik bei Dünnung in fünf Meter beim Freiwasseraufstieg. Das hat man mal probiert, mal hat es geklappt, mal nicht. Danach bekamm man die Wurzel geschrubt und war beim nächsten Tauchgang wieder dran. Solange bis es ging, dann unter Wechselatmung etc. pp. Man kann natürlich das ganz teuer und kompliziert gestalten mit Röllecken, Überdruckventil, Youtubevideo oder man setzt mal einfach eine Boje in fünf Meter bei Dünnung m Atlantik und wenn es nicht klapp bekommt man die Wurzel geschrubtund ist beim nächsten Tauchgang wieder dran.....
ramklovApnoeTL, TL**
11.07.2012 23:10
@ Vercingétorix,

na, das ist dann ja einfach, so wie bei meiner Goldprüfung. Einfach eine 5m (oder max 9m) lange Strippe um eine Schraube wickeln und als Bojenleine nehmen. Boje aufblasen - wie auch immer - und Schraube wegwerfen. Strippe wickelt sich von alleine ab. Einfach geht´s nicht.

gruß ramklov
Vercingétorixold school
12.07.2012 09:47
Genau, ich habe ein Bleistück mit Tampen, wobei ich 12 Meter Leine bevorzuge. Die ist schön leuchtend und alles ist gut.
mmaCIMAS 3* 400TG
12.07.2012 11:09
Hallo Jeska,

Ich habe ganz einfach eine runde Anglerspule genohmen.
Vorgehensweise:

- Anglerspule hängt am Jacket (Laufweg für die Leine freihalten).

- Die Bremse lösen.

- In eine Hand die Boje, in andere Mundstück nehmen und die Boje aufblasen.

- Beim Abrollen der Leine Laufrad mit dem Finger leicht abbremsen (Die Angler oder Angelladen können die Bremstechnik gut erklähren/vorführen).

- Beim Aufstig die Leine aufrollen.

Fals Du ein Gewicht zwischen Spule und Boje einsetzen möchtest, besorge Dir beim Schrotthändler am besten einen alten Stahllager (ist schwer und hat ein Loch in der Mitte).

mma
ramklovApnoeTL, TL**
12.07.2012 12:20
"Anglerspule hängt am Jacket " -> So machen wir das besser nicht
Vercingétorixold school
12.07.2012 12:34
Doch feste verknoten, damit es garantiert schnell nach oben geht
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