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Bluthochdruck

Hallo!
Wie verhält es sich beim Tauchen mit Bluthochdruck?
Was muß beachtet werden und gibt es probleme mit der Tauchtauglichkeitsbescheinigung?
Wer kennt sich aus?
Freue mich schon auf Eure Rückmeldungen.
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Joe.MurrSSI DiveCon
10.07.2011 18:03
Kontraindikativ erstmal.

Aber wenn Du den Blutdruck mit Hilfe von entsprechenden Medikamenten und anderen Vorgehensweisen (ausgewogene Ernährung und Sport beispielsweise) "in den Griff" bekommst, spricht nichts gegen eine Tauchtauglichkeit.

Aber das solltest Du auf jeden Fall mit Deinem Arzt besprechen. Ohne ärztlichen Beistand wäre mir das Risiko zu hoch.

Infos gibt`s auch unter http://www.gtuem.org

Gruß
Joe
10.07.2011 21:09
Bei der TTU sollte beim Leistungs-EKG eine nennenswerte Wattzahl (zb 200W) getreten werden, ohne dass der Blutdruck zu hoch wird.

Das EKG sollte nicht Anlass zu Auschlussgründen geben.
Es sollte keine Linksherzhypertrophie da sein, die zu Verminderung der Auswurfleistung führt, wodurch nämlich ein lebensgefährlicher Rückstau in die Lunge passieren kann.

Hilfreich sonst: Manual Tauchtauglichkeit (GTÜM)
sharky58Padi-RD / 1000+ TG
10.07.2011 22:05
Wenn der Bluthochdruck mit Hilfe von Medikamenten gut eingestellt wurde ,kannst du nach der Stabilisierung der Werte die Tauglichkeit erreichen .
Ansonsten hat Joe schon wesentliche Fragen angesprochen .
LG sharky
boesewichtProTEC PL5, SSI AOWI
11.07.2011 00:57
Wichtig ist bei der medikamentösen Einstellung aber auch die Wahl der verwendeten Medikamente - nicht alle sind da zum Tauchen geeignet - hier sollte man wirklich einen Arzt aufsuchen, der sich mit Tauchmedizin auskennt und da die entspr. Tauchtauglichen Medikamente ...
Joe.MurrSSI DiveCon
11.07.2011 08:20
@MatV
> ...zb 200W...
Ich behaupte mal aus dem Bauch raus, dass wenn 200 Watt die untere Grenze ist, dass Du dann mindestens ein Drittel unserer Kollegen (m) nicht mehr ins Wasser lassen darfst.

Leider weiß ich auch von Fällen, wo ein Probant eine einfache Testreihe auf dem Ergo fährt und dabei dann mehr oder weniger locker innerhalb einer knappen Minute bis auf 300 Watt (und höher) tritt bis ihm sein Puls "Stop Kumpel" signalisert und er schon Wasser in den Augen hat. Soll er dann zwei, drei Minuten zwischen 100 und 150 Watt treten, winkt er mit der roten Fahne. Auch solche Extreme gibt es.

Ansonsten stimme ich Dir absolut zu, ebenso wie dem boesewicht, gerade die Medikation zum Bluthochdruck kann sehr langwierig sein; manche stellen da monatelang ein und probieren, bei anderen - mit etwas Glück - paßt die erste Serie Arzneien wie die Faust aufs Auge.

Gruß
Joe
11.07.2011 17:03
Du sprichst da was an.... In der Tat gibt es so Kardiologen, die auf dem Ergometer so ne Art Le Mans Start vorlegen. Die gehören abgewatscht, weil diese Parforce-Ritte nicht die Standardmethode sind, (25/50 Watt Steigerung pro 2/3 Minuten), somit mit den Ergebnissen anderer Kardiologen nicht vergleichbare Ergebnisse bringen, und letzlich eine Abzocke der Kassen sind. Ich könnte da noch deutlicher werden, aber der betreffende Kardiologe _hat_ schon seine Praxis aufgegeben.
Er war auch sehr angetan von meinem Wunsch, eine qualifizierte Patientenrechnung zu erhalten

Gruß,
Matthias
12.07.2011 11:15
Hallo,

@MatV

ergänzend aus der G31 ...2,5-3Watt/kgKG...
gerade bei Radlern sollte man schon bei 150Watt anfangen, sonst dauert das doch arg lange

Glückauf
12.07.2011 15:15
, ja, und den PWC 170 sollte man auch feststellen .
Oder extrapolieren
12.07.2011 18:10
Artikel zum Thema Bluthochdruck und Tauchen:

http://tauchtauglichkeit.org/index.php?page_id=29
13.07.2011 23:14
Die G 31 ist da eigentlich unsinnig mit diesem Postulat. Wichtig ist eine gute Anpassungsfähigleit, unabhängig vom Gewicht, und eine den Anfroderungen entsprechende Leistung. Einen fleißigen BM-Sammler mit 400 Watt zu fordern, ist Quatsch, weil er die unter Wasser nicht braucht.
Oder?
14.07.2011 12:15
@MatV

Du willst doch nicht etwa die allwissenden Normengeber in Zweifel ziehen??

Glückauf

P.S. wer die Empfehlungen der BG oder der ähnlichen Empfehlungen für die Beamten nicht einhält, hat möglicherweise ein Haftungsproblem.
crazy_Divers_GermanyIntensivstation
15.07.2011 20:46
@ Mat

ich verstehe dich heut auch mal nicht
:-9
TTU mach ich doch beim Doc den ich schon kenn oder?
( Glück gehabt)
und da hab ich doch Vergleiche, und anderer Doc kann sich doch meinen Wünschen anpassen wenn ich what au ever mal den doc wechseln muss
G 31 halt ich auch nicht für so sinnvoll, da ranzuziehen, da die meisten Hobbynauten mit den Werten an Ihre Grenzen kommen und sie arbeiten auch nicht in entsprechenden Enviroments
(Hobbytaucher)
und Test mit 400 ist echt nicht nötig weil Unfug
@ Uwe
von welchem normal denkenden Mediziner würdest du verlangen mit 150 auf kalten Muskel starten?
Sorry, das iss doch Murks physiologisch gesehen!

Aber ja, voll amThema vorbei
Thema RR kann verschiedene Ursachen haben

@ Fragesteller
was machen bei essentiellem Hypertonus?

Frage : welche Form von hohem RR
FRage: Körpergewicht
Grösse etc
Hast du Stress bei schaffen? machst Sport? etc

Wie verhält es sich beim Tauchen mit Bluthochdruck?

Liest du von Robert den Artikel der verlinkt ist
25.07.2011 13:55
Mein Tauchdoc hat sich mal getraut, im Trocki einen Langzeit-Blutdurckmesser mitzunehmen.
Der Blutdruck stieg beim Anrödeln heftig an, war am größten mit Erriechen des Wassers, und fiel im Wasser, wohl der gesuschten und gefunden Entspannung wegen, ordentlich.

M.E. wird eine essentielle HT gefährlich, wenn sie schon lange bestand und sich eine Linksherzhypertrophie gebildet hat. Die durch die Mehrdicke des Herzmuskels bedingte "Steifheit" behindert die Füllung des Herzens zwischen den Schlägen. Auch kann es dazu kommen, dass es beim Schlag zu Verwirbelungen kommt, zu Rückstau in die rechte Herzkammer, von da ein Rückstau in die Lunge mit Folge Lungenödem- inneres Ertrinken, zumindest einer Diffusionsbehinderung für Sauerstoff.
Man muss sich vergegenwärtigen, dass das Herz ein _sehr_ kräftiger Muskel ist, fast von der Größe eines Bizeps. Und mit dem können wir immerhin einen Fahrradreifen aufpumpen.
Und der ist deutlich stabiler als Lungengewebe (weiß jeder, der vom Schlachter mal selbst Hundefutter geholt hat).
Man muss sich mal überlegen, was passiert, wenn das Herz in einer Krise einen Blutdruck von ca. 300 mm Hg schafft... Bitte mal in bar umrechnen!
25.07.2011 14:04
Zur G 31: angenommen, ein voll fitter 30ger, 1,80 groß, 75 kg, tritt 250 Watt. 3mal Körpergewicht wären 225.
Mit 50 hat der ein bischen Speck angesetzt, wiegt 95 kg, hat aber praktisch keine Muskeln abgebaut.
Jetzt müsste er 285 kg treten. Nur, warum?
Welche medizinischen Leitsätze oder Erfahrung sagen, dass mit kulturbedingter Gewichtszunahme die Masse der Muskeln proportional steigt?

Oder will die G31 dafür sorgen, dass man früher aus dem Berufsleben ausscheidet? Oder ist sie ein Hilfsmittel zur Forschung nach den oben verneinten Zusammenhängen? Das Finden solcher wäre immerhin eine medizinische Sensation.
Möglicherwiese nimmt ja tatsächlich jemand an Muskelmasse und Körperfett gleichzeitig zu, der jeden Tag 100 Stufen Altbau mehrmals macht.
Aber nicht soviel. Er geht vermutlich einfach langsamer.
Im Wasser sind solche Überlegungen mangels Kraftausübung entgegen der Erdschwere unwesentlich. Und erstmal nach dem TG draußen, kann und soll man ja langsam machen. Sogar in Messinghausen
Joe.MurrSSI DiveCon
25.07.2011 14:16
@MatV
>...75kg...Mit 50...wiegt 95kg...keine Muskeln abgebaut.

Sapperlott, 20kg - a bisserl Speck?
Wenn Du aus Bayern kämst, aus `ner Metzgerei, wo Speckwurst, Schweinshaxn (f.d.FK: "Eisbein") und Kabanossi zum täglich Brot gehören, würd` ich das ja verstehen.
25.07.2011 17:02
Hallo,

@Matv

die G31 gilt nicht nur für gewerbliche Taucher, sondern auch für Druckluft"arbeiter" und dort gibt es sehr starke körperliche Belastungen. Es gibt Altersabschläge.
Auch über BMI 30 besteht erstmal keine Tauglichkeit. Sinnhaft wird es, wenn man sich die Rettung Verunfallter aus Druckluftarbeitsplätzen vorstellt.
Das Warum darfst bei einer BG-Empfehlung nicht mal denken. Es geht darum, daß man außerhalb von Empfehlungen der BG sehr schnell Versicherungsprobleme bekommen kann, die sehr nervig sein können.
Änderungen (ggf. entsprechend der Forschung) der BG-Empfehlungen sind ein jahrelanger Prozeß, wobei auch die Kostenfrage wesentlich ist. Böse Zungen sagen auch:"Eine Aufgabe für die nächste Generation".

@grazy...

nicht kalter Muskel, aber schneller steigern, damit der Mann nicht einschläft. Bei den medizinisch empfohlen Steigerungsstufen eines Belastungs-EKG ggf. bis zur Belastungsgrenze wird man sonst ja nie fertig.

Glückauf
Antwort