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Bleimenge

Hallo ihr Taucher,
ich hatte vor einiger Zeit mal eine Frage zur Tauchgeschichte gestellt und da ihr mir so super Antworten geschrieben habt (danke nochmal !!!!)hab ich noch eine Frage.
Ich weiß wie man die Bleimenge bestimmt ( Luft aus dem Jacket - einatmen - bis zur Hälfte der Maske im Wasser - ist okay) aber gibt es eine Formel dafür zur Berechnung. Ich muss dies für ein Referat in der Schule wissen (bzw. meine Lehrer wollen das bestimmt wissen, die sind nicht so locker wie wir Taucher
Vielen dank schon mal
Lena - Baracudafish
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Kölle AlaafPADI - DM,SSI-MD ...
04.11.2007 17:40
Nö, hat nicht nur mit dem Körpervolumen, der Ausrüstung (Flaschenmaterial/Neoprenstärke), dem Salzgehalt des Wassers und der Luft in Jacket/Körper usw. zu tun. Auch die Konstitution und Erfahrung bzw. das "Können" des Tauchers spielt eine Rolle. Ein Taucher der mit "viel" Luft in der Lunge taucht, "braucht" grds. mehr Blei. Erfahrenere bzw. geübte Taucher meist weniger. Das in eine Formel zu packen, ist meines Wissens bisher noch niemandem gelungen. Wenn Du es schaffst, dann sollte Dir die Eins im Referat allemal sicher sein. Aber auch ohne: "Good luck"
MatttiTL* / ÜL Tauchen
04.11.2007 17:52
Als Richtwert für Anfänger im Salzwasser nannte man mir ma: ca. 10% des Körpergewichts.

Im Süßwasser sind es 1-2 kg weniger.

Mit der Bleimenge sollte man dann den dir bekannten Test machen.
04.11.2007 17:56
Mit einer Formel allein. kommst du nicht in der Wirklichkeit an.

Gehe mal von einer mono 10l-Flasche in Süßwasser aus: Ein Taucher/in, nicht extremgewichtig, ist mit Badehose, Flossen, Maske, einem Automatensystem und einer Tragschale für die Flasche neutral, d.h. kann austariert tauchen ohne Bleigurt.

Für alles gilt das Gesetz des Archimedes. Also: Wiegen und Volumen bestimmen. Bleimenge (kg), die zum Ausgleich benötigt wird ist (in ausreichender Näherung): Volumen(L)-Gewicht(kg).
(Ein Neoprenanzug verliert tiefenabhängig Volumen, deshalb ist man in Tiefe immer überbleit und muss Tarierluft ins Jacklet geben.)

hth
Klaus
04.11.2007 18:51
@Matti....

hmmmmmm..... wie wird bei dieser Faustformel, die dir mal genannt wurde, der Anzug berücksichtig????

Der ist nämlich der "Hauptschuldige" daß man überhaupt Blei braucht.

Ein Mensch, dessen Körperbau nicht wirklich ganz extrem ist, wird im Wasser ziemlich neutral sein. Eingeatmet bleibt man oben, ausgeatmt geht man unter.
Flasche/Jacket hat etwas Abtrieb, nur der Anzug, der hat deutlichen Auftrieb, den es auszugleichen gilt.
Was es wahrscheinlich in den Bereich der Unmöglichkeit rückt, sowas in eine Formel zu üacken, sind die recht komplexen Formen der Ausrüstung, die eine Volumenberechnung ziemlich kompliziert machen. Dann kommt aber der Körper des Menschen, der sich ins nass begeben will...da dürfte eine Volumenberechnung unmöglich bzw. allenfalls grob möglich sein.
Damit sind wir aber dann wieder beim schätzen bzw. aus Erfahrung schöpfen (notfalls jemand fragen, der sich mit sowas auskennt) und das kann man dann auch gleich machen und sich die Rechnerei sparen.

Was auch halbwegs hinhaut ist ca. 1kg Blei für jeden mm Anzugdicke, dann ausprobieren und anpassen.
04.11.2007 19:38
@ baracudafish

Kwolf hat es eigentlich schon gesagt. Das Archimedische Prinzip ist das richtige.

Das Archimedische Prinzip:

Ein Körper verliert beim Eintauchen in eine Flüssigkeit soviel an Gewichtskraft wie die von ihm verdrängte Flüssigkeitsmenge wiegt.

Was aber dazu addiert werden muss ist m.E. nach der Auftrieb des Neoprens und der Status des Tauchers, wie erfahren ist dieser Taucher.
(siehe Antwort von Oliver2)

Als Formel kann dann vielleicht gelten:

F=Gewichtskraft (f= einzelne Massen)
V= verdrängte Wassermenge

V= fNeopren + fMasse des Tauchers + fMasse der Ausrüstung

wenn V=F dann austariert
wenn V>F dann Auftrieb
wenn V<F dann Abtrieb

Wobei sich die Zustände regelmäßig ändern, durch Tauchtiefe und Inhalt der Pressluftflasche.

Um das dann Berechnen zu können müßtest du die einzelnen Gewichte deines Equipments kennen, wobei ein gewisser Zuschlag hinzukommt was den Erfahrungsstand des Tauchers betrifft.

Allzeit Gut Luft

Mike

04.11.2007 19:52
Nun ja,

damit man nicht noch das Volumen des Tauchers bestimmen muss, meine oben genannte Annahme, die die Mehrheit der Süsswassertaucher betrifft. Das Volumen der restlichen Ausrüstung kann man mit einer Tonne randvoll mit Wasser bestimmen: Zeug ohne Luftblasen reinwerfen, alles komplett unter Wasser drücken (vorher Schuhe ausziehen . Tauchzeug wieder rausnehmen und mit abgemessenem Wasser die Tonne wieder randvoll füllen: Das ist das Volumen der Ausrüstung. Vorher (weil trocken) hat man diese Ausrüstung gewogen. Mit dieser Methode habe ich den Zusatzbedarf an Blei für meine Eisweste bestimmt. Hat geklappt.

Fröhliches Plantschen...
Klaus
04.11.2007 19:53
Mir wurde mal die Regel gesagt 10% des Körpergewichtes +2kg Blei für den Anzug (im Salzwasser). Hmm..ja.. Archimedes ist auf jeden Fall die bessere Lösung, aber so kommt man relativ schnell an einen Richtwert.
04.11.2007 20:03
Hier ist die Lösung
http://professional.teletrader.com/uploads/RTEmagicC_Formel_-_DMI.PNG.PNG
04.11.2007 21:36
Eine Formel gibt es nur, wenn man weiß, was man hat, und was man sucht.
Gegeben: ???
Gesucht: Bleimasse.

Sag, was du gegeben hast (Volumen? Massen? Dichten, Materialien, Flaschengrößen, Anzugdicken, oder was?). Dann komm wieder.

Besser (wegen der Amateurtauchphysiker hier): Hol mal dein altes Physikbuch aus dem Keller.

Und tschüß.

(Nimm 10kilo. Wird schon passen.)
04.11.2007 21:41
@steffi....
ich denke mal, daß auch hier der Anzug nicht berücksichtigt wird.
Ich wiege so roundabout 100 kg, das würde bedeuten, ich müsste mit 12 kg tauchen gehen, da komm ich ja nie wieder hoch, das ist m.E. DEUTLICH überbleit.
Aber warum denn berechnen???
EINMAL ausprobieren dann hat man den Ausgangswert.....für dickeren Anzug= bissl mehr, für dünneren=bissl weniger, Im Salzwasser mal mit 2 kg mehr probieren und nach dem ersten TG korrigieren.
Bei grundsätzlichen, größeren Veränderung der Ausrüstung, neu probieren und gut ist....diese Erklärung sollte auch die Lehrer zufriedenstellen, falls nicht sollen die doch einfach mal das Volumen eines menschlichen Körpers berechnen bzw. dir sagen wie sie das wohl anstellen wollen.
Wenn die dann mit Sachen wie "in eine Tonne steigen" ankommen, dann ist es sicherlich darzulegen, daß das bei einem Tauchgang deutlich einfacher ist.
04.11.2007 22:02
@Oliver2
Ich hab ja gsagt, dass das nicht der beste Weg ist, aber bis jetzt hat das immer geholfen einen Richtwert zu geben.
Deinen letzten drei Abschnitten stimme ich natürlich voll und ganz zu. Ist sicherlich die beste Lösung...
05.11.2007 11:03
@Oliver2:

1. Es gibt keinen Abtrieb (höchstens auf einer Weide)
2. Außerdem braucht Barakudafisch die Formel für ein Referat. Schreibt er jetzt: "geh tauchen", ist ihm die 6 sicher.

@Barakudafisch: lies Dir das "Archimedische Prinzip" genau durch und versuch es aufs Tauchen zu übertragen.

shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
05.11.2007 12:42
Barakudafisch:
Gliedere dein Referat in drei Teile:

1) Notwendigkeit der Bestimmung einer optimalen Bleimenge beim Tauchen:

Begründung warum -> ... wichtig ... da ... ausbalancierte Ausrüstung ... Halten auf Dekostufen etc. pp. bla bla ....

2) Bestimmung des Gewichtssystem:

Aufzählung der Einflussfaktoren (Anzug, Flasche, Jacket, Lichtfunzel etc. ... und die Gewichts- und Volumenänderung diverser Komponenten (Gasgewicht, Neokompression etc. pp.) ....

MAthematische Bestimmung: Viele sich ändernde Parameter die nach Archimedes ... etc. ppa. bla bla

Fazit: Da es unverhältnismäßig schwierig ist, dies zu berechnen, ist der sich durchgeswetzte PRaxisansatz, dies im Wasser empirisch zu ermitteln werden.

3) Bewährte Ermittlung in der Praxis:

-> Beispiele siehe oben.

Etwa 3-4 DIN-A-4 Seiten (paar Grafiken und Bilder dazu), 20 minütiger Vortrag -> Note 1, wenn du nicht alles falsch machst
05.11.2007 12:51
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei einem Anfänger die 10%-Regel prima passt, wenn er mit einem 5mm Anzug taucht. Pro mm mehr oder weniger Anzug berechne ich 1 kg.
Das ist zwar auch nur eine Faustregel, kommt aber noch am besten hin, weil man alle anderen relevanten Daten ja nicht hat.
Dass man nach einer gewissen Anzahl TG weniger braucht, ist klar, aber es geht ja hier wohl eher um die Einschätzung eines Anfängers, da passt das.
Für das Referat würde ich es so aufgliedern wie Shuttle schreibt.
LG Schaffel
05.11.2007 15:18
lukelei , es giebt ihn auch in einer gynekologischen klinik.

steffi: is bei mir genauso 10 % + 2 kg , fahre ich auch am besten mit , aber denke mal das das nicht auf jeden zu münzen ist
codoMSD / EAN
05.11.2007 15:44
@shuttle

Du hast vergessen:

4) Übersendung "Biergutschein" an shuttle
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
05.11.2007 17:18
Bier? -> "http://www.whisky-fox.de/images/Whisky/mortlach-15-gordon-macphail.jpg" wenn schon, denn schon
codoMSD / EAN
05.11.2007 17:22
Solche Ideen sollte man zweifelsohne Umsetzen
05.11.2007 21:08
salzwasser und alupulle:
koerpergewicht mal mm anzug durch 100 = kg
bsp.: 80 kg x 5mm / 100 = 4 kg
ausgelutschter anzug, dann entsprechend weniger
06.11.2007 08:37
Hey hier ist der Baracudafish,

vielen dank für eure Antworten/Anregungen (Tonne).
Aber besonders möchte ich mich bei Mr. Krabs bedanken, nachdem ich diesen Link geöffnet hatte hatte ich (fehlte mir) total den/der Durchblick. Danke
Auch einen besonderen Dank an Lukeleia du hast recht für mein Referat brauche ich was konkretes aber dank euer allen Antworten habe ich jetzt genug Möglichkeiten meinen Lehrern etwas über unser schönes Hobby zu erzählen. In meinem Referat geht es nämlich um die Tauchgeschichte Thema:Die Entwicklung des Tauchequiptments von der Schweinsblase bis zur heutigen Aqualunge kurz gesagt ich erkläre die alte Technik anhand der Neuen. Also an meiner eigenen Ausrüstung die ich natürlich mitnehme.

Also nochmal danke für alle eure Antworten
bis zur nächsten Frage
Baracudafish
Antwort