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Bleijackets Sicherheitsrisiko

Hai alle zusammen,

ich bin zufriedener Eigentümer eines bleiintegrierten Jackets (SeeQuest Pro QD).
Geht es aber darum das Jacket über oder unter Wasser abzulegen ist das alles andere als lustig.
An der Oberfläche schwimmt es - bebleit mit 10 Kilo - im voll aufgeblasenen Zustand gerade sooo an der Oberfläche. Diese Bestückung ist laut Hersteller zulässig. Aber was bringt mir ein Jacket, welches trotz aufgeblasenen Zustands fast untergeht wenn man es an der Oberfläche ablegt.

Und wenn man es unterwasser ablegt ist es genau umgekehrt das Jacket bleibt unten und man selbst steigt auf wenn man sich nicht am Jacket festklammert.

Und egal mit wieviel Training mit 115 Kilogramm Körpergerwicht und Tocki kann man sich ohne Blei nicht unten halten.

Wenn ich mir jetzt einen Bleigut kaufen muss frage ich mich warum ich mir ein bleiintegrietes Jacket gekauft habe.

Ober wie seht Ihr das?
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22.01.2002 22:26
Ähm...

naja, die Frage ist, was willst Du?
Ein bleiintegriertes Jacket oder nicht? Meiner Ansicht nach sind das eben die Kompromisse, die man in einem solchen Fall machen muss.
Ein bleiintegiertes Jackt unter Wasser auszuziehen, ist nicht so ganz günstig, keine Frage. Andererseits: Wann muss man das als Sporttaucher, außer in einem extremen Notfall (Schnellablass abgerissen o. ä.)?
Der Bleigurt bleibt natürlich am Körper, und beim Ablegen des Jackets ist kein "Gefahrenmoment" (Aufstieg) gegeben... Ist also irgendwie sicherer... aber s. o.
Was allerdings klar ist: Wenn das Jacket nach Herstellerangaben "korrekt" bebelit ist, solle es sich sicher (und nicht "gerade so") an der Oberfläche halten.

Wie dem auch sei: Ich versteh` irgendwie Deine Frage nicht so richtig...

Gruß
,Olaf
22.01.2002 22:41
Hi Simon,

hab genau das gleiche Jacket und auch das selbe "Problem".
Nach ein paar Übungen im Pool hab` ich es dann aber doch geschafft meine lockere Flasche in Kopfüber Position wieder an mein, am Boden liegendes, Jacket festzuzurren
Bei schlechter Sicht im Trocki kein Vergnügen, aber für mich überwiegen die Vorteile der Bleiintegration.
Mein Blei ist mir noch nie aus Versehen "verloren gegangen", es sitzt immer am richtigen Ort und ich merke nichts davon.
Selbst einige "Bleigurtfanatiker" aus meinem Bekanntenkreis überlegen sich langsam ihren Standpunkt wenn sie zum x-ten mal Ihren Bleigurt wieder zurechtrücken und ich mir über mein Blei den ganzen Tauchgang lang keine Gedanken machen muss.
Und mal ehrlich, wie oft legt man schon sein Jacket unterwasser ab?
Natürlich, können muss man es schon aber mit ein bissl Übung funktioniert es auch mit den bleiintegrierten.
Natürlich ist das alles Geschmackssache, aber für "normale" Tauchgänge find ich mein bleiintegriertes Jacket optimal.
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
22.01.2002 23:20
Du hast doch auch die Möglichkeit den Blei aufzuteilen.
Einen Teil ins Jacket und einen Teil an den Gurt.

Ich habe ein Black Diamond und es klappt mit dem Ab- und Anlegen des Jacket, wenn ich die Bleitaschen rausnehme und zwischen den Oberschenkel halte. Außerdem ist immer noch mein Buddy da, der mir den Flaschengurt anziehen könnte. Blei habe ich auch noch nicht verloren.

Was mir besonders gut am Black Diamond gefällt ist, daß man die Bleitaschen sehr einfach ablegen und ins Boot legen kann bevor man die Bootsleiter heraufgeht. Einen Bleigurt hochreichen halte ich dagegen für gefährlich, da die Bleistücke leicht runterfallen können.
23.01.2002 07:44
Moin!

Nimm doch eine Bleiweste. 2/3 Blei am Körper in der Weste, 1/3 in der Weste. Dann kannst Du das Ding jederzeit an und ablegen.

Gruß,

Rehlein
23.01.2002 09:52
Hallo Simon
Ich besitze auch ein bleiintegriertes Jacket von Cressi. Trotzdem benutze ich zusätzlich einen Bleigurt d. h. ich nehme etwa die Hälfte Blei in`s Jacket, die andere an den Gurt. Das hat folgende Vorteile: Das Problem, das du geschildert hast, beim Ablegen unter Wasser habe ich nicht, da ich dank des Bleigurtes nicht so starken Auftrieb habe. Auch beim Anziehen an der Oberfläche versinkt mein Jacket nicht.
Ausserdem würde in meinem Falle der Verlust einer Bleitasche oder des Gürtels nicht so gravierende Folgen haben, da der Auftrieb nicht so stark zunehmen würde, wie wenn ich alles in den Bleitaschen oder alles am Gürtel hätte d. h. für mich ist der Bleigürtel eigendlich eine Art Zusatzversicherung bei Verlust der Bleitaschen und umgekehrt.
In meinem Falle ist es leider sehr wohl denkbar, das Jacket unter Wasser ausziehen zu müssen, anders komme ich im Trockenanzug nicht an das verflixte Flaschenventil ran
Meiner Meinung nach ist also die sicherste Lösung, Bleitaschen und Gürtel zu kombinieren. Wegen des Tragekomfortes des Gürtels habe ich keine Probleme, denn 7mm nass habe ich in meinem Fall nur 2 kg auf dem Gürtel, trocken 4 kg, das geht problemlos.
Anders verfahre ich natürlich in warmen Gebieten: dort tauche ich mit Shorty, der ja beinahe keinen Auftrieb liefert. Darum nehme ich dort auch nur 2-3 kg in die Bleitaschen und keinen Gürtel.

Grüsse
Samuel
23.01.2002 10:29
Hallo Namensvetter,

ich hab ebenfalls das Pro QD. Das Spiel mit dem Westenausziehen habe ich noch nicht gespielt. mir ist allerdings das Jacket bei über 8 Kilo zu schwer (Hab schon bis 14 kilo dringehabt (Rotes Meer mit dickem Anzug)) ich bin dazu übergegangen, dass wenn ich mehr als ( Kilo brauche ich den Rest an nem Gürtel Trage (ist beim Anziehen und aus dem Wasser Steigen bequemer).
Schwimmen tut mein Jacket aber im voll aufgeblasenen Zustand immer.

Wenn du das Ausziehspiel problemlos spielen willst, dann darfst du eigentlich ins Jacket nur soviel Blei reinun, wie du zum Ausgleich des Jackets und als zusätliches Gewicht in geringeren Tiefen brauchst.

Du must bedenlen, das die übung aus einer Zeit stammt wo es noch keinen Bleiintegrietem Jackets gab und in der Realität ist es (wenn du einen halbwegs anständigen Buddy hast) selten bis nicht notwendig.
23.01.2002 11:19
Hallo Simon,

ich finds bedenklich, dass Dein Jacket mit 10 kg Blei, voll aufgeblasen und abgelegt wie Du sagst gerade mal so an der Oberfläche bleibt.
Du solltest das Ding mal Deinem Fachhändler(?!) auf den Tresen plumpsen lassen und ihn um ein Interview bitten.
Ich tauche ein Mares Wing und das ist auch mit 17 kg Blei in aufgeblasenem Zustand ein Boje.
Für mich ginge der Sinn der Bleiintegration verloren, wenn man zusätlich noch einen Bleigurt braucht. Sicher Geschmackssache.
Noch was: das Spiel "Jacket ablegen" ist problemlos möglich, wenn es nah genug am Körper geführt wird. Außerdem stets eine interessante Sache, um den Auftrieb zu erfahren. Ist bei uns im Bad fast eine Standardübung und sollte keinesfalls als Relikt aus alten Zeiten oder normal fast nie nötig betrachtet werden.

Gruss,Andy
23.01.2002 13:49
Hai,
jo das heisst ja quasi das das PRO QD nur nen Auftrieb von so um die 10kG hat .
Mein alte Kodeckel bringt ja schon 18kg, nicht das ich die irgend wann mal gebraucht hätte, aber das QD scheint mit da in der Hauptdisziplin "Auftrieb erzeugen" reichlich schwach auf der Brust. Das ist ja sowas wie ein "nichtkaufgrund".
Offensichtlich wird bei den glänzenden Bewertungen die dieses Jacket überall bekommt da nicht so viel Wert drauf gelegt. Der Vergleich zur alten S Klasse mit viel zu wenig Zuladung drängt sich mir da auf. Und 10kG ist mit nem Trocki ja nu auch nicht soviel, sofern das Jacket auch zum Taucher passt. Gr XS wird Simon sicher nicht haben.
23.01.2002 15:54
Meiner Meinung nach ist vorallem das Handling über Wasser mit einer bleiintegrierten Weste das grösste Problem. Oft habe ich schon das nervöse Nesteln an den Westen auf schaukelnden Schlauchbooten beobachtet, manch einer hebt sein Gerät mit dem Blei in der Weste vom Boden auf (Bandscheiben lassen herzlich grüssen). Und da und dort "vergisst" einer auch mal sein Blei, wenn es darum geht, das ganze Ding wieder ins Beiboot zu hieven.
23.01.2002 16:09
Naja - muß man durchaus auch miteinbeziehen...
Wenn Jemand vergesslich ist, dann sind die Bleitaschen natürlich nur ein weiteres Ausrüstungsteil, das man vergessen kann und erhöhen somit das Risiko noch zusätzlich, daß man dann halt eventuell mal feststellt, daß "irgendwas" fehlt....
(man kann auch vergessen den Tauchcomputer umzuschnallen, oder sonstwas liegenlassen.... es soll sogar schon Fälle gegeben haben, wo Leute auf dem Boot feststellen, daß sie ihre Flossen liegengelassen haben....)

Ich stopf mein Blei immer erst nach dem anziehen ins Jacket.... allerdings gibts auch Jackets, bei denen das dann ne Heidentortur ist.... zum Beispiel das Mares Vector Platinum mit dem neuen Bleisystem von Mares - da kann einen das in den Wahnsinn treiben, wenn man versucht bei angezogenem Jacket die Bleitaschen einzusetzen....
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
23.01.2002 16:40
Naja, Bleitaschen kann man genauso vergessen wie seinen Bleigurt.
23.01.2002 17:11
...ich denke beim "vergessen" vorallem an den, der die ganze Geschichte aus dem Wasser hebn muss....
24.01.2002 22:07
Halt halt halt Andy,Ralf

Das Pro QD hat einen sehr guten Auftrieb.
( 46lbs;20 Liter;bzw. 200 Newton )
Wer mal eine Schraube mit 200 Newton angezogen hat, weiß wieviel Kraft das ist.
Mit 10 Kilo Blei und einer 12L Flasche bei 90Kg schwimme ich mit einem voll Aufgeblasenen Jacket, mit Brustwarzen im Trockenen. Das reicht alle mal.
Wem es trotzdem nicht reichen sollte, kann sich ja ein Schlauchboot auf den Rücken schnallen.

Spaß beiseite.
Kann es vieleicht sein Simon, das du nur falsch ausgetrimmt bist. Ich meine das durch falsche Gewichtsverteilung ( Flasche zu hoch usw.) dein Oberkörper nach vorne, und nicht unten ins Wasser gedrückt wird ???
25.01.2002 00:30
Hallo Simon,
mach doch mal die 387 Edelstahl D-Ringe wieder ab, dann reicht`s vielleicht wieder )
25.01.2002 09:24
Nexutron,
Die Schraube hast du sicher mit 200Nm angezogen....das ist was anderes, es sei denn dein Schraubenschlüssel war 1m lang. 20kg ist ok. warum schwimmt das Jacket dann mit 10kg blei nicht mehr?
25.01.2002 10:45
Genau das ist der Punkt, der mir nicht ganz einleuchten mag. Simon, hängt außer den 10 kg Blei vielleicht noch ne Doppel 18er an Deinem Jacket??
Du solltest hier mal aufklären, was "gerade so" bedeutet. Sind es wirklich nur die 10 kg Blei und evt. eine 10er oder 12er Flasche und Dein Jacket hat dann einen Solotauchgang im Sinn, stimmt speziell mit Deinem Pro QD etwas nicht.
25.01.2002 20:27
Hallo an alle,

Ich habe mir das SeaQuest Pro QD in der Größe ML gekauft (damals habe ich nur 86 Kilo gewogen). Das Jacket hat bei dieser Größe ein Auftriebsvolumen von 15 Litern. Ich bin auch gerne mal mit einer 15 Liter Flasche unterwegs, was aber kein Problem sein sollte, weil das Pro QD laut Hersellerangaben Doppelpack geeignet ist.
Ich würde allerdings keinen empfehlen etwas schwereres als eine Doppel 7er dranzuhängen.

Das heißt also 10 Kilo Abtrieb durch Blei.
2 Kilo Abtrieb durch Atemregler
6 Kilo Abtrieb durch Flasche

Das macht insgesamt 18 Kilo Abtrieb, welche das Jacket im ausgezogenem und voll aufgelasenem Zustand nur schwer ausgleichen kann.

Die Idee das Blei auf Jacket und Bleiweste zu verteilen finde ich super, weil dieses System mehr Sicherheit bietet und der Komfort nicht darunter leidet.

Vielen Dank für Eure Tips

Simon
27.01.2002 20:44
Ist schon klasse was für´nen Müll mann in so einem Forum lessen kann! Nix für ungut !!

Hallo Simon,
Deine Formel zur Berechnung des Ab- oder Auftriebes für Tauchflaschen würde ich gerne kennen.
so geht´s besser: Volumen der Flasche + Volumen des Materials (=gesamter Auftrieb)-Gewicht der Flasche.
Steht fast alles auf der Flasche, Artgewicht von Stahl = ca. 9Kg/L
Das Luftgewicht sollte interresanterhalber nicht vergessen werden ( 10L bei 200 Bar = 2,4 Kg!)

Und nochwas: Schau mal in die linke Jackettasche, da hängen ein paar so weiße schildchen drin. Auf dem untersten steht der Auftrieb Deines Pro QD´s. ML = 17KG!
Solltest Du zugenommen haben (115Kg ???) so hast Du ein echtes Manko des Pro QD erreicht; Kein nachstellbarer Bauchklettgurt! Aber schon die nächste Größe löst (fast) alle Deine Probleme Größe L = 24 KG !! Auftrieb.

So, jetzt hab ich meinen Müll auch abgeladen)
mfG Brezi.
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