Hier gibt es zu allen Fragen "Marke Süßwasser- und Meeresbiologie" kompetente Antworten - vom UBO (unbekannten Bestimmungsobjekt) im See bis zu Verhaltensregeln bei Haibegegnungen.
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Blausteinsee - KREBSPEST

Hallo ihr lieben.
Es gab ja letztlich einen Ferd über die vielen toten Krebse im Blausteinsee, wobei es noch die Vermutung gab, das die Kerlchen sich z. Zt. häuten.

WEIT GEFEHLT.

Im Blausteinsee ist definitiv die KREBSPEST ausgebrochen.

Damit nicht andere Seen auch davon befallen weden, gibt`s nur die Möglichkeit sein Equipment nach einem TG im Blausteinsee vor einem TG in einem anderen See anständig sauber zu machen.
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tursiops600 TG
23.09.2007 23:02
Hai!
Wie kommst Du darauf? Gibt es eine offizielle Bekanntmachung davon? Oder sonst eine Quelle?
Schöne Grüße
Georg
23.09.2007 23:11
Jemand aus meinem Verein hat bei einer Organisation, die sich um den Schutz der Süßwasserkebse kümmert, angefragt, und diese Antwort erhalten.
Die Kerbspest wird unter anderem durch "versäuchtes" Equipment von Tauchern oder Surfern, sowie durch "versäuchte" Boote, aber auch von Vögeln verbreitet.

Ist eine Schand drum, denn ansonsten ist ja nicht viel Getier im Blausteinsee zu finden.
Ich bin zwar seit 3 Wochen nicht mehr im See gewesen, aber laut Aussage von Vereinsmitgliedern sieht`s am Grund aus wie auf nem Friedhof für Krebse

Gruß

der

diver_ac
23.09.2007 23:12
hallo,
das edelkrebsprojekt NRW
http://www.edelkrebsprojekt-nrw.de/

müsste darüber bescheid wissen.
ich arbeite dort ehrenamtl.mit und habe davon gehört.
die einzigste möglichkeit, seine tauchsachen steril von diesem PILZ zu bekommen, ist absolute trockenheit der sachen. auch unter den manschetten etc. eine einzige pilzspore, kann ihr unheil weiter anrichten.

grüße heinz
24.09.2007 07:26
Krebspest – ein bedrohliches Wort, insbesondere, wenn man es auch noch in Großbuchstaben schreibt.

Ich möchte in diesem Zusammenhang vier Fragen aufwerfen:

1. Steht fest, dass es sich um Krebspest handelt oder ist dies lediglich ein erster Verdacht?

2. Könnte es sich bei dem Massensterben der Krebse nicht auch um ein natürliches Regulativ handeln? Immerhin ging dem Massenhaften Tod eine explosionsartige Vermehrung voraus.

3. Ist überhaupt klar, dass es sich um ein ungewöhnliches Massensterben handelt? Zum Ende des Sommers sah man auch in den vergangenen Jahren viele tote Krebse. Da es dieses Jahr viel mehr lebende Krebse gab, ist es logisch, dass man auch mehr tote Krebse sieht als in den Vorjahren. Es dauert ja einige Zeit bis die Tierkörper unter Wasser abgebaut werden. Es sieht also von Tag zu Tag schlimmer aus.

4. Sind auch andere Seen betroffen? In Anbetracht der Behauptungen, wie einfach die Pilzsporen zu übertragen sind, müssten doch die vielen Taucher, die jede Woche in einen anderen See steigen, dafür gesorgt haben, dass die Krankheit auch anderenorts auftritt. Das Krebssterben kann man immerhin seit mindestens 3 Wochen beobachten.

Wie gesagt, ich habe nur Fragen, keine Antworten.

Gruß
Bert
24.09.2007 08:08
@bert rudek
das sind meiner meinung nach sehrberechtigte fragen, die ich auch fachleuten gestellt habe. eine eindeutige aussage zur krebspest habe ich noch nicht. die aussage, die pilzfäden kämen schon aus den tieren raus, schenke ich im moment keine bedeutung, da diese pilze schließlich aus jedem toten tier herauskommen, das mehrere tage tot im wasserliegt.
24.09.2007 08:15
Da die Krebspest auch durch Wasservögel verbreitet wird ist eine Eindämmung nicht möglich.

Das Bilgewasser einiger Boote schafft es am schnellsten.

So sind einige Seen bei uns in Oberbayern schnell "Krebsfrei" geworden und das ganz ohne Taucher.

Uli
24.09.2007 08:41
also boote mit bilgewasser fahren dort nicht(meine ich).
wasservögel sind immer da...taucher auch...warum dann nicht schon viel früher?
warum erst jetzt, wo die dichte der krebse unglaublich hoch geworden ist? andere taucher haben berichtet, dass auch im letzten jahrein starkes sterben um diese jahreszeit eingesetzt hätte...den
rest siehe bert
ButscheCMAS TL2
24.09.2007 10:15
Weitere Info hier :

http://www.blausteinsee.com/index.php?link=10&id=33

hier steht dann auch eine wichtige Info :
Tauchausrüstung gut waschen und am Besten mehrere Tage trocknen
lassen bevor in einem anderen See getaucht wird.

gruss
Butsche
24.09.2007 11:13
Über den oben genannten Link des "Edelkrebsprojektes" bin ich auf den weiterführenden Link http://www.wirbellose.de/krebspest.html gestoßen.

Interessant und möglicherweise für den Blausteinsee relevant, finde ich das dort beschriebene Phänomen "Pestschaukel" und dass die Pilzsporen nur wenige Tage ohne Krebs überleben können. An anderer Stelle fand ich die Angabe das die Sporen max. 5 Tage ohne Krebs überleben. Das würde bedeuten, dass von Wochenendtauchern prinzipiell keine Gafahr ausginge die Pest zu verbreiten, auch dann, wenn sie ihre Anzüge und Ausrüstung nicht sorgfältig trocknen.

Gruß
Bert
24.09.2007 16:48
Auch die Homepage des Blausteinsees bestätigt den Verdacht immer noch nicht ...

Habe gestern den See trotzdem gemieden ... war halt ganz in der Nähe tauchen, die haben sich über den "Eintritt" auch gefreut
25.09.2007 07:38
Gibt es denn im Blausteinsee tatsächlich noch Edelkrebse? Ich dachte, die wären eh fast ausgestorben? Außer in den östlichen Bundesländern.
Außerdem dachte ich, der amerikanische Flusskrebs wäre weitgehend resistent gegen die Krebspest.
25.09.2007 09:17
@Tümpi
Bei den Krebsen im Blausteinsee soll es sich dem vernehmen nach um "galizische Sumpfkrebse" handeln. Die diversen Krebsarten reagieren ganz unterschiedlich auf eine Infektion mit den Pilzsporen. Über die weiteren Zusammenhänge kannst Du Dich über die oben angegebenen Links infomieren.

Gruß
Bert
25.09.2007 22:32
Im Blausteinsee leben Galizische Sumpfkrebse. Wie für alle europäschen Arten (z.B. Edelkrebs) ist die Krebspest auch für diese Art tödlich.

Definitv ist ohne eine PCR-Analyse nicht zu sagen, dass es sich um Krebspest handelt. Die Beobachtungen und Fotos (z.B. häufige Scherenverluste, Verpilzungen an noch lebenden Krebsen) sprechen aber sehr deutlich dafür. Sollten Galizier überleben hatte das Sterben einen anderen Grund. Durch die geringe Wassertemperatur ist der Krankheitsverlauf langsamer.

Nach einem Krebspestausbruch ist die Sporenkonzentration im Wasser sehr hoch und damit auch die Übertragungsgefahr. Um sicher zu gehen, dass die Krankheit nicht durch Taucher übertragen wird, ist ein sorgfältiges trocknen der Ausrüstung wichtig. Eine Übertragung durch Wasservögel ist aber nicht zu verhindern.

Es gibt Hinweise, dass im See auch amerikanische Kamberkrebse vorkommen. Dann wäre der Übertrager mit hoher Wahrscheinichkeit gefunden. Es fehlt aber noch ein Beweisfoto. Wer also Kamberkrebse im See findet, solle dies dem Edelkrebsprojekt NRW (info@edelkrebsprojektnrw.de) melden, am betsen mit Foto. Sollten keine Kamberkrebse vorkommen, könnte auch nach einem Krebspest-Ausbruch uns einer ausreichenden Wartezeit der See wieder mir europäischen Flusskrebsen besetzt werden. Für weitere Fragen könne sich sich gerne an uns wenden.

Harald Groß (Edelkrebsprojekt NRW)
26.09.2007 18:27
Nachtrag:

Krebspestsporen überleben in feuchter Umgebung bis zu 16 Tagen.
26.09.2007 18:36
Hallo Harld Groß,
erstmal finde ich es klasse, dass Sie sich als der Fachmann hier im Forum zu Wort gemeldet haben. Mich würde bei der ganzen Sache interessieren ob es Beispiele gibt, in denen Behörden, zuständige Betreiber, Pächter und Freizeitsportbetreiber einen See gesperrt haben und ob die Sperrung eines Sees zur Eindämmung überhaupt Sinn macht? Speziell am Blausteinsee hat es m.E. noch keine Reaktionen von Seiten der Offiziellen gegeben.
Wen spricht man an? Wer beauftragt eine PCR-Analyse? Welche Maßnahmen sind sinnvoll? Was kann der einzelne tun? Gibt es von Seiten des Edelkrebsprojektes NRW einen Masterplan für ein Bekanntwerden?

...oder wären alle diese Maßnahmen übertrieben und man sagt die Natur regelt das von selbst?
Welche Flusskrebsart würden Sie in das nun "gesäuberte" Gewässer wieder einsetzten?

Fragen über Fragen und hoffentlich ein paar nette Antworten...

Viele Grüße

Der Pressluftjunkie.
26.09.2007 21:55
@Geographer
Natürlich ist Umweltschutz eine wichtige Sache. Jedermann sollte sich innerhalb seiner Möglichkeiten engagieren. Insofern finde ich Deine Bereitschaft aktiv zu werden lobenswert. Aber Vorsicht! Du kannst nicht unbedingt davon ausgehen, im Rathaus oder bei der Blausteinsee GmbH unvoreingenommene Zuhörer zu finden, die mit Augenmaß und Sachverstand zu Werke gehen. Es besteht immer Gefahr, dass sich so eine Thematik verselbständigt oder instrumentalisiert wird.
So gibt es, was Naturschutz und wirtschaftlichen Nutzen angeht bezgl. des Blausteinsees in Eschweiler durchaus unterschiedliche Lager und ich sehe die Gefahr, dass hier ein Anlass gefunden werden könnte den See unter dem Vorwand des Umweltschutzes für längere Zeit für Wassersportler zu sperren, obwohl das weder Krebsen noch dem Schutz anderer Gewässer dienen würde. Wie Du ja schon weiter oben lesen konntest, wurden in Bayern schon Seen von Krebspest befallen, obwohl dort nicht getaucht wurde. Wasservögel sind möglicherweise ohnehin die Hauptüberträger und die kann man eh nicht daran hindern von Gewässer zu Gewässer zu wechseln. Des weiteren wurden angeblich amerikanische Fusskrebse im Blausteinsee gesichtet und dies hieße ja, wenn ich das bisher richtig verstanden habe, der See wäre praktisch auf Dauer "verpestet". Da nutzt dann ein Tauchverbot auch nicht mehr.

Warnende Grüße
Bert
27.09.2007 06:50
Hallo Bert Rudeck,
aktiv bin ich seit Jahren, aber nicht im Natur- und Umweltschutz, sondern im Tauchsport. Wenn Sie meine Mail genau gelesen hätten geht es mir nicht um eine Sperrung des Blausteinsees oder eines anderen Gewässers, sondern um Möglichkeiten, die aus Expertensicht existieren. Was ist schlimm daran sich für ein attraktives Tauchgewässer einzusetzten, oder anders gefragt, was ist der Blausteinsee ohne Krebse?

...und übrigens muss der "wirtschaftliche Nutzen" nicht immer zwangsläufig an oberster Stelle stehen. Diese Denke ist ein Abstellgleis!
Die Bayern sind darüber hinaus nicht das Maß aller Dinge, wir sind hier in NRW und es wehen in der UV andere Winde.

Viele Grüße
Der Pressluftjunkie.
27.09.2007 07:42
Hallo,

ich kenne kein Beispiel wo ein Gewässer mit Krebspest gesperrt wurde. Das hat für den Betreiber auch wenig Sinn da es ja nichts an der Situation im Gewässer ändert. Es sollten vorher Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Aber es ist ja auch nicht klar, wie die Krebspest übertragen wurde. Wasservögel sind sicherlich potentielle Überträger aber der Haupüberträger ist eher der Mensch, wobei sich das beim besten Willen nicht nur auf Taucher bezieht. Meist erfolgt die Übertragung wahrscheinlich mit Fischbesatz oder Umsetzen von amerikanischen Krebsen.

Eine PCR-Analyse von infizierten aber noch lebenden Krebse kann jeder beauftragen, sie ist aber teuer und in diesem Falle nicht wichtig. Wenn es Krebspest ist, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit alle Krebse sterben. Maßnahmen, die die Situation am Blausteinsee verbessern sehe ich keine. Auch das Entfernen der toten Krebse ist eher was fürs Auge. Dadurch kommen die Taucher auch noch stärker mit Sporen in Kontakt. Je nach dem wo die toten Krebse dann hin kommen, können sie und damt auch die Krankheit von anderen Tieren verschleppt werden.

Das Edelkrebsprojekt NRW versucht in der Öffentlichkeit und hier besonders bei relevanten Personen auf dieses Problem aufmerksam zu machen. Weiterhin durch Warnhinweise eine Übertragung aus dem Blausteinsee in andere Gewässer zu verhindern.

Wenn keine amerikanischen Krebse in den See gelangt sind, kann man auch den heimischen Edelkrebs dort aussetzen. Aber durch die starke Nutzung bleibt die Gefahr einer neuen Übertagung bestehen. Das sollte aber auch nicht zu einem verbotenen Besatz von amerikanischen Krebsen führen, da dann der Blausteinsee eine ständige Übertagungsquelle für Krebspest wird.

Viele Grüße

Harald Groß (Edelkrebsprojekt NRW)
27.09.2007 09:10
@Geographer
Du schriebst in Deinem ersten Beitrag: "... ob es Beispiele gibt, in denen Behörden, zuständige Betreiber, (u.s.w.) einen See gesperrt haben und ob die Sperrung eines Sees ... Sinn macht? ... am Blausteinsee hat es m.E. noch keine Reaktionen von Seiten der Offiziellen gegeben.
Wen spricht man an?"

Daraus hatte ich messerscharf geschlossen, Du willst den zuständigen Stellen eben diesen Floh (Sperrung)ins Ohr setzen.

Im übrigen bin ich nicht der Meinung, dass wirtschaftlicher Nutzen stets an oberster Stelle stehen soll.

Der Blausteinsee ist als Naherholungsgebiet und als Naturschutzgebiet konzipiert. Da ist ein Interessenkonflikt von vornherein schon systemimmanent. Wenn man sich Veröffentlichungen ansieht, scheint es hinter der Fassade auch ein gewisses politisches Ränkespiel zu geben. http://www.vwvblausteinsee.de/php/presse.php?auswahl=154
Es geht nebenbei auch um viel Geld. Da muss man mit allem rechnen.

Gruß
Bert
27.09.2007 09:42
Hallo Herr Groß,
vielen Dank für die Informationen. Das klärt einige Fragen, die mir schon seit längerem im "Kopf herumschwirrten". Im Prinzip kann man bei der ganzen Sache doch nur den Schluss ziehen, dass z.B. die Ansiedlung des Edelkrebses nur dann Sinn macht, wenn eine weitgehende "Nutzungslosigkeit" am Gewässer besteht?

Hallo Bert Rudeck,
keine Panik, eine Sperrung wäre das letzte was ich den "zuständigen Behörden" in den Kopf setzten wollte. Wir haben ja jetzt auch gelernt, dass das in dieser Situation wenig Sinn ergibt.

Ich betrachte den Blausteinsee nur sehr kritisch, weil das Maß der Nutzung doch relativ hoch ist. Wenn ich mir anschaue was an manchen Sommerwochenenden dort los ist? Sei es drum, er ist ja als offizielles Freizeitgewässer ausgewiesen. Aber ist er dadurch automatisch weniger schützenswert? Quasi ein Gewässer zweiter Wahl oder ein Opfergewäser?

Beispiel: Der See hat 4 Ufer, an jedem der Ufer habe ich getaucht. Am "Tauchufer" reicht der Bewuchs mit Wasserpflanzen bis 11 m in die Tiefe, an den anderen Ufern bis 16 bzw. 17 m. Was sagt uns das?

Ich will hier aber keinen neuen Topf aufmachen. Ich will nur Aufzeigen, dass man sich sehr wohl kritisch mit Nutzungen auseinandersetzen kann, ohne gleich in ein Extrem zu verfallen.

Die wenigen Gewässer, in denen wir heute Tauchen dürfen, sollten wir uns nach Möglichkeit so erhalten, dass sie noch "tauchenswert" sind. Und da gehört dann vielleicht auch die ein oder andere Information des Betreibers mit dazu...

Zumindest muss doch irgendjemand wieder neue Krebse einsetzen - denn, was ist der Blausteinsee schon ohne diese?

Nur mal so zum Nachdenken!
Viele Grüße
Pressluftjunkie.
hketTL CMAS
27.09.2007 11:53
>>> Beispiel: Der See hat 4 Ufer, an jedem der Ufer habe ich getaucht. Am "Tauchufer" reicht der Bewuchs mit Wasserpflanzen bis 11 m in die Tiefe, an den anderen Ufern bis 16 bzw. 17 m. Was sagt uns das? <<<

Das sagt uns, dass das Tauchufer das Südufer sein könnte, der ungünstige Lichteinfallwinkel dort lässt den Pflanzen in grösserer Tiefe keine Chance.
Das war ein Schuss ins Blaue - sowas kann viele Ursachen haben. Ich kenne keinen See, der an allen Ufern gleiche Struktur hat.

Helmut
27.09.2007 12:12
Hallo Helmut,
das wäre eine zu überprüfende These, natürlich. Da wir aber am Tauchufer eine Nord-Ost-Exposition haben und es keinerlei Beschattung gibt, zudem das Gefälle des Seeufers relativ gering ist, würde ich das eher ausschließen. Schließlich reichten die Wasserpflanzen am Südufer bis 17,3 m herab, dort haben wir eine direkte Nordexposition.

Jetzt kommt natürlich noch hinzu - hab ich nicht erwähnt -, dass im Bereich des Tauchufers auf den Wasserpflanzen ein stärkerer Sedimentpuder liegt, den man an den anderen Ufern weitestgehend vergeblich sucht.

Dieses Phänomen der geringeren Tiefengrenze für Wasserpflanzen durch Nutzung ist mir auch aus anderen Seen bekannt. Trübung, sei es durch Plankton oder durch Nutzung steht in direkter Korrelation mit der Tiefengrenze der Wasserpflanzen. Die Wasserpflanzen sind daher ein guter Langzeitindikator für (1) die Trophie (also die Nährstoffsituation) und (2) die Störung eines Standortes.

Die Beeinträchtigung muss am Blausteinsee natürlich allen Nutzungen gleichermaßen zugeschrieben werden - also nicht nur dem Tauchen, sondern auch den Booten, Surfern und Badegästen....

Viele Grüße
Pressluftjunkie.
27.09.2007 13:19
@Geographer
"Ich betrachte den Blausteinsee nur sehr kritisch, weil das Maß der Nutzung doch relativ hoch ist. "

Jeder Einzelne ist Teil des Problems. Nicht nur die Anderen, sondern auch Du und ich belasten mit unseren Tauchgängen das Gewässer. Man könnte auch sagen, im Blausteinsee ist nicht viel kaputt zu machen. Jeder Taucher, der dort taucht, kann schon mal woanders, - in einem möglicherweise wertvolleren Biotop -, keinen Schaden anrichten.

Gruß
Bert
27.09.2007 13:44
Hallo Bert Rudeck,
das im Blausteinsee nichts kaputt zu machen ist, sehe ich etwas anders. Das was "gemeine" Taucher eher als uninteressantes Grünzeug abtut setzt sich im Blausteinsee aus einem ausgeprägten Characeen-(Armleuchteralgen-)Rasen zusammen, zwei der vorkommenden Arten sind sogar in der Roten Liste als gefährdet bzw. vom Aussterben bedroht klassifiziert.

Wenn das nicht schützenswert wäre, was dann? Wie definiert man ein schützenswertes Biotop? ...und wie unterscheide ich schützenswerte von nicht schützenswerten Biotopen?

Viele Grüße
Pressluftjunkie.
27.09.2007 15:01
Nochmal ich:

Ein Kollege war im Blausteinsee tauchen und berichtete mir Folgendes:

"Ich war im Blausteinsse. Da sind wirklich sehr viele tote Krebse zu beobachten. Am See wird auch ein Infoblatt ausgeteilt, dass dazu auffordert,
die Tauchausrüstung zu trocknen und eine längere Zeit nicht in anderen Gewässern zu tauchen. Finde ich gut die Initiative."

Das ist meiner Meinung nach sinnvoll, Aufkläruungsarbeit zu leisten

Viele Grüße
Pressluftjunkie.
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