Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.

bauer kompressor PE 100

wer hat erfahrung mit diesem kompressor, insbesondere mit dem PE 100 - TW (= typ für wechselstrombetrieb)?
einsatzzweck: eigenständiges tauchen an entlegenen (tropischen) orten von gechartertem boot aus. füllung der flaschen auf insel, energieerzeugung eventuell durch selbst errichtete windkraftanlage.
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milkywayUnvollendet
12.09.2010 21:01
Hallo!

Ich habe in der Firma den PE100TW (300 bar), also in der 230V Ausführung stehen. Dem Angebot auf der Boot 2010 konnte ich einfach nicht widerstehen.

Das Teil ist für die privaten Füllungen ideal. Was stört es mich, ob die Flasche nach 15 oder 25 Minuten voll ist? 232 bar Flaschen fülle ich mit einem Adapter samt Sicherheitsventil.

Das Teil braucht aber Saft auf der Leitung. An einer entfernteren Steckdose wollte der Kompressor nicht so richtig laufen. Ich muss mal schauen, was der an Ampere haben will. Man sollte sich aber von einer Sache verabschieden: Eine kleiner Stromerzeuger (die schaffen meistens nur 2.000 Watt) wird das Ding nicht antreiben können.

Ich weiß jetzt nicht, wie viel so eine Windkraftanlage bringt, denke aber mal, das wird zu wenig sein. Da wäre die Alternative eher ein PE100TB, also die Variante mit 4-Takter.

CU Oliver
12.09.2010 21:39
Der Typ TW hat eine Motor-Nennleistung von 2,2 KW und braucht zum Anlaufen ca. das 1,5-fache ohne Spannungseinbruch. Wenn es in deinen Zielgebieten überhaupt realisierbar ist, kommst du nicht ohne eine elektronische Modifikation "Sanftanlauf" aus, wie sie auch in vielen Winkelschleifern verbaut ist. Billige Generatoren mögen diesen Mix aus induktiver und kapazitiver Last überhaupt nicht gern. Lange Kabel mit Haushaltsquerschnitt haben Spannungsabfälle in einem Maß, dass der Kompressor streikt. WKA: Kennst du dich mit deren Regelung aus?
13.09.2010 08:23
Entlegene Gebiete und Strom, ist das sinnvoll? Wieso nicht einfach die Benzinvariante?

Der PE100 (quasi baugleich mit dem Junior) ist unter den kompakten Kompressoren der am wenigsten schlechte. L&W, Komptec, Coltri sind Schrott, lass die Finger davon.

Der PE100 hat keine Oeldruckschmierung, nur Schleuderstift. Er läuft hochtourig. Der Benzinmotor ist ohne Gummilagerung direkt auf die Grundplatte geschraubt, Vibrationen übertragen sich voll auf alle Teile, ab und an lösen sich dadurch Teile: bei mir brachen zwei Schweissnähte und eine Leitung, zudem fielen ein paar Schrauben ab. Das tönt schlecht, ist es auch, aber die Konkurrenten sind noch schlechter, die geben den Geist sehr schnell ganz auf.

Erfahrungsgemäss macht ein kleiner Bauer ein paar hundert Betriebsstunden, dann wirfst du ihn fort oder stellst ihn bei Ebay ein. Andererseits sind 100 Betriebsstunden bereits sehr viel für einen Transportablen, wer erreicht die schon?

Die Konkurrenz ist nach meiner Erfahrung nach 50-100 Std. hinüber, und zwar total hinüber. Aber auch hier: wer erreicht diese Betriebsstunden überhaupt?
milkywayUnvollendet
13.09.2010 08:29
Hallo!

Einen guten Kompressorschrauber vorausgesetzt läuft ein PE-Bauer auch mehr, als nur ein "paar" hundert Stunden. Die Schleuderstiftschmierung ist zwar nicht zu vergleichen mit einer Öldruckschmierung der großen Varianten, reicht für den kleinen PE aber vollauf.

Wie sich der Benziner benimmt, kann ich nicht sagen, der PE1000TW hingegen läuft sauber, ruhig und einwandfrei. Man muss, wie bei jedem Kompressor auch, ein Auge darauf haben, ihm die notwendige Pflege gönnen (jährlicher Ölwechsel etc.) und man hat lange Freude an dem Teil.

CU Oliver
Handicap Diverhab ich auch
13.09.2010 09:00
Also mein Junior II hat nu schon 87 Betriebsstunden, und das in gut 2 1/2 Jahren.
SolosigiSporttaucher
13.09.2010 16:08
Also mein Junior (nur "Junio", weder 2, II oder sonst was) läuft jetzt schon seit 1998 und ich fülle damit alle meine Flaschen: das sind mindestens 2 M10 pro Woche meistens auch mehr...
Heuer hatte ich einen 1000h-Service und jetzt läuft er wieder, und läuft, und läuft, und läuft...
Nur so zur Aussage von wegen 100 Betriebsstunden...

Gruss
solosigi
13.09.2010 16:48
was spricht dagegen den Benzinmotor selber auf ein paar Gummimetalllager zu setzen? Bevor ich zusehe wie er sich verlegt hole ich mir im Anlagenbau so ein paar Lager und baue sie ein.

Gruß,
D3
13.09.2010 18:29
Mir sind 3 Juniors bekannt, die nach ein paar hundert Stunden auseinander flogen. Alle hatten beste Pflege. Einer lief meist mit E-Motor und selten mit Benziner, die anderen 2 nur mit Benziner.

Die Lagerung des Motors auf Silentblöcken ist im Nachhinein nicht so einfach hin zu kriegen. Ich habe mir das überlegt, dann aber den Junior bei Ebay schweineteuer verkauft und mir einen Capitano zugelegt: feine Oeldruckschmierung, niedertourig, langlebig. Der hat bis dato 3`200 Stunden und läuft und läuft.
walter denzelPADI Divemaster
13.09.2010 18:31
vielen dank euch allen für die wertvollen hinweise. wechselstrom-variante, weil der nächste ort, wo man benzin bekommt, 2 stunden per boot oder oder 3 stunden zu fuß entfernt liegt. der windgenerator kann auch den wenigen einheimischen dort strom liefern, was die akzeptanz erhöht. außerdem ist windkraft nachhaltig und umweltfreundlich.

wer kann mir etwas über den akku sagen, den ich dazwischenschalten muss? der windgenerator (durchmesser der rotorblätter 5 m) wird vielleicht 3-4 kW liefern. kannst du mir hier etwas auf die sprünge helfen, marine_life?
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
13.09.2010 20:09
Ich kann dir jedenfalls sagen, dass du jemand fragen sollst (wegen der Errichtung der Windkraftanlage), der sich damit auskennt.
Damit entfällt dann auch die unwesentliche Detailfrage zum Akku, der Bestandteil der Anlage ist.

Aber gut, soweit reicht mein Halbwissen:
Bei ca. 2kW Leistung und (vermutlich) ca. 230V Betriebsspannung muss der Akku, wenn er auch bei Windstille den Motor betreiben soll, ca. 10A liefern, und besteht aus ca. 20 x 12V-Akkus (in Reihe geschaltet). Wenn der Motor ca. 30min laufen soll, bevor die Akkus leer sind, müssen es 10A x 30min = 5Ah mindestens sein. Wegen der Forderung nach 10A und der Verluste des Wandlers aber eher 10..20Ah.
Also 20x 12V/20Ah-Akku, belastbar mit dauerhaft 10A.
Und vor allem die passende Elektronik drum rum. Neben dem "Windgenerator" selbst.

Es könnte aber nach einer Flaschenfüllung mal für einige Stunden Windflaute herrschen (was bei zu kleinem Akku die 2. Flaschenfüllung dann verhindert), ich würde darum eher zu einem noch deutlich größeren Speicher (=Akku) raten, also eher 50Ah.

Wenn die Einheimischen zwecks Akzeptanzerhöhung auch noch Strom abzwacken sollen, und nicht ständig im Dunkeln sitzen sollen, wenn der Wind mal nicht bläst, dann natürlich noch größer.

Aller 5 Jahre ist natürlich ein Akkuwechsel fällig. Vermutlich ist Benzin vielleicht 2..3h per Boot entfernt, aber der nächste Boschhändler gleich um die Ecke?
Zum Antransport der gesamten Anlage vielleicht einen Container mieten, Schlauchboot wird evt. schwierig.

Und füttere schon mal dein Sparschwein kräftig.
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
13.09.2010 20:13
P.S.:
Evt. werden aber demnächst ein paar Atomkraftwerke bei ebay verkauft, da ja in Deutschland mit Windenergie und Photovoltaik die Energieversorgung sichergestellt werden kann. Das braucht dann natürlich noch viel größere Akkus für windstille Winterabende...
LangerCMAS * *, Nitrox
13.09.2010 23:40
OK, also - ob es das fertig gibt weiß ich nicht. Der theoretische Weg wären aber zuerst Lösungsansätze für Probleme schaffen:

-welche Windstärke ist dauerhaft mit großer Wahrscheinlichkeit verfügbar? Mit 5m sind für 3-4kw schon ganz schön viele Windstärken nötig!
-MUßT du denn unbedingt IMMER füllen können ... daraus folgt die Frage: boostern oder speichern?

*Speichern hieße, paar Flaschen voll stehen lassen bis wieder genug Wind weht
*Boostern heißt die fehlende Menge an Windkraft oder Generatorleistung anderweitig "dazuschütten".

Dies kann aus Batterien erfolgen(*) oder mit einem Generator. Egal wie - das Gerät MUß unbedingt synchronisieren- also seine "dazugelieferte" Frequenz und Spannung anpassen an die Gegebenheiten des Generators. (egal ob elektronisch Akkugestützt oder direkt über Windrat)

Ich glaube fast daß es am einfachsten wäre, wenn Du erst mal in ein richtig großes Akkupack investierst, den Strom vom Windrad IMMER gleichrichtest und an diese Akkus schickst. Akkus stellen gleichermaßen Reserve für schwachen Wind, aber auch für Spitzenbedarf her. Aus dem Batteriegleichstrom kannst Du mit Wechselrichtern recht günstig bezahlbar Deinen Wechselstrom selbst herstellen.

ACHTUNG: ich bezweifle, daß 1,5 fache Reserve für den Anlauf eines solchen Motors reicht

ACHTUNG: Du brauchst für sehr empfindliche elektronische Geräte noch einen zweiten Wechselrichter, der Deine anderen empfindlichen elektronischen Geräte von starken Spannungs-Spitzen verschont und auch einen "sauberen" Sinus liefern tut !!!

(*)ACHTUNG: das teuerste an der ganzen Sache wird wohl das Akkupacket. Und ausgerechnet das ist Dein Verschleißteil!!!
Heutige Solarbatterien sind aus einigermaßen robusten Bleiakkus (...naja...) lies mal was über Nickel-Eisen-Akkus nach. Solltest Du an sowas ´rankommen wäre es eine Überlegung wert. Und vergiß den ganz modernen Kram mit NIMH, NI-Polymer, Lithiumbatt. etc...
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