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Barotrauma - aber wodurch ?

Hallo !
Auch ich habe eine Frage. Ich habe gerade die
ersten Tauchversuche (in der Halle) unternommen. Bisher ging es recht gut. Vorgestern aber hatte
ich nach dem Tauchen ein Druckgefühl auf dem
rechten Ohr, als wenn Wasser darin wäre. Als es
am nächsten Tag nicht besser wurde, bin ich zum
HNO-Arzt gegangen. Der hat nun ein Barotrauma
am rechten Trommelfell festgestellt. Das Trommelfell sei aber intakt, es habe "nur" ein
wenig eingeblutet. Ich soll nun erstmal 1 Woche lang nicht tauchen. Auf meine Frage, wie ich in
nur 3,80 m ein Barotrauma bekommen könnte, meinte der Arzt, daß ich wahrscheinlich mit dem Druckausgleich übertrieben hätte. Dafür würde auch die flüssigkeitsfreie Paukenhöhle sprechen.
Meine Frage nun: Stimmt das ? Kann man durch zu kräftiges Pusten beim Druckausgleich ein Barotrauma bekommen ? Ich bin nämlich nun ein wenig verwirrt, weil ich beim nächsten Mal nicht weiß wie ich vorgehen sollte.

Für Tips wäre ich sehr dankbar.

Gruß Kai
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11.09.2002 17:56
Hallo Kai

natürlich kann man das mit dem Druckausgleich auch übertreiben, da hat dein HNO Arzt völlig recht....ein Barotrauma des Trommelfells heißt an sich ja nur, daß es überdehnt wurde....überdehnen kann es sich aber in BEIDE Richtungen...!!!
Das heißt==der Normalfall==, daß wenn du zu spät oder zu wenig oder gar nicht den Druck ausgleichst, den der ansteigende Wasserdruck von außen auf das Trommelfell ausübt, dann "beult" es sich nach innen aus, du hältst dir die NAse zu und "schneutzt" dagegen...dadurch steigt der Luftdruck innen an und wenn der Luftdruck innen gleich dem Wasserdruck außen ist, knackt es und es ist gut....wenn du es nun zu heftig machst, dann "beult" sich das Trommelfell nach außen, weil du innerhalb einen viel höheren Luftdruck aufbaust, als von außen der Wasserdruck dagegen hält. Ergo: Barotrauma ("durch Druck hervorgerufene Verletzung") im Nachhinein kann der Arzt ja nur das Ergebnis sehen, nämlich, das, was du beschrieben hast, ob es durch Druck von außen (Wasserdruck, zu wenig oder zu spät oder gar kein Druckausgleich) oder durch zu heftig hervorgerufen wurde, sieht er nicht mehr...
Am besten ist es, anfangs mit etwas Gefühl an die Sache heranzugehen: Abtauchen, bis du einen leichten Druck fühlst, die Nase zuhalten und dann LANGSAM durch die NAse "dagegen" atmen, bis es knackt....NICHT mit "Schwung" so wie beim Nase putzen...wenn dann eine Tube etwas träge ist, kann es sein, daß es schon zu viel ist, bevor du es merkst...wenn du länger tauchst und das öfters machst, wirst du feststellen, daß es immer leichter geht...also wie gesagt....üben und anfangs einfach etwas Gefühl...dann wird es schon
Oliver
11.09.2002 18:18
Andre Methoden, den Druckausgleich zu machen gibt es auch.
Man kann schlucken, oder einfach mit dem Kiefer wackeln.
funktioniert aber leider nicht bei jedem.
einfach ausprobieren!
wenn`s klappt isses viel angenehmer.

max
11.09.2002 19:54
Ja Du hast übertrieben. Das gleiche ist mir auch passiert,allerdings im Urlaub! Das hies 2 Tage Tauchverbot!

Langsam Druckausgleich machen, alle 50cm (oder 25 Cent) Wenns nicht klappt, einige Meter aufsteigen und nochmal versuchen, auch im Schwimmbad!

Hatte seitdem niemehr Probleme damit!

Grüße
Stefan
11.09.2002 23:46
hallo,
meine Vorsprecher haben eigentlich schon alles gesagt, was wichtig ist.
Ich wollte nur noch anmerken, das du dich aber nicht weiter beunruigen solltest, da dies relativ unproblematisch ist. Durch den entstehenden Unterdruck wurde durch die Haut Blut gesaugt, wie etwa bei einen Knutschfleck. Nur ist die Haut etwas dünner und es läuft nicht so schnell ab. deshalb sollte man auch kein Druckausgleich an der Oberfläche üben.
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