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Ausufernde Trinkgeldforderungen

Hallo Taucherfreunde,
mich würde es interessieren wie ihr es mit dem Trinkgeld für Mannschaft und Tauchguide haltet.
Dies nimmt meines Erachtens allmählich beängstigende Formen an.
Auf vielen Tauchschiffen, vor allem im pazifischen Raum, erwartet man pro Taucher und Woche ca. 300 USD.
Ich habe nichts gegen Trinkgeld, aber sehe nicht ein, das die Schiffseigner einen Teil der Gehälter in Form von Trinkgeld auf die Taucher abwälzen.
Ich habe es schon erlebt, das jeder ein Kuvert mit seinem Namen erhielt, so das Kapitän und Crew genau kontrollieren konnten wieviel jeder gegeben hat.
Ich würde lieber einen höheren Reisepreis akzeptieren und dafür an Bord nicht mehr belästigt werden. Besondere Leistungen der Guides kann man dann immer noch honorieren.
Aber diese Nötigung am Ende des Trips finde ich unpassend.
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ag2908PADI Staff Instr.
30.01.2014 12:32
Bei uns auf dem Boot war es nach einer Woche Safari üblich, dass jeder Gast 10-20 Euro der ägyptischen Crew abdrückt
Ich denke das ist mit Sicherheit angebracht und tut keinem weh
Pro Taucher mehrere hundert Euro wären mir neu und auch absolut überzogen
30.01.2014 12:48
Diese "Unsitte" kommt von den Safarischiffen, wo hauptsächlich US-Amerikaner als Gäste verkehren. In Amerika ist diese Art von Trinkgeld so üblich, man weiss es im Voraus und kann sich darauf einstellen.

Auf den Schiffen der Aggressor-Flotte waren z.B. 10%-15% des Safaripreises am Ende der Reise üblich - in einem Umschlag, aber anonym. Das waren bei Galapagos und Cocos mal eben locker mind. US$ 400.- an Tipp... ich hatte es aber vorher mit eingeplant, dann tut es nicht so weh...

ag2908PADI Staff Instr.
30.01.2014 13:00
" dann tut es nicht so weh.."

Wenn es weh tut einfach bleiben lassen
Wenn ich es gerne mache dann gebe ich was und wenn nicht dann eben nicht.
Ich finde es auch eine Unsitte wenn man sich in einem Restaurant schon bald dazu verpflichtet fühlt.
Trinkgeld sollte von Herzen kommen. Ich gebe bei weitem nicht immer
chrisfussSSI IT, IANTD CCR, TMX Instructor
30.01.2014 13:05
Diese praxis kann ich leider bestätigen! Gerade bei den hochpreisigen liveaboards im Pazifik/ Südostasien.

Zuletzt hatte ich folgenden fall Preis der Safari USD 6500,- p.P + gase + Kalk + flaschen miete... Am Ende der Reise dann eine Ansprache die dem üblichen nordamerikanischen Service Blabla entsprach und dann es wäre angemessen 10% p.P. des Reisepreis in einen Umschlag der mit unseren Namen präpariert ist zu tun als Anerkennung fuer den tollen Service. 10%???=1300usd=1000€ bei zwei Personen? Ende des Lieds ich war so sauer, dass ich dem Cruise Director einen leeren Umschlag mit einer Notiz von mir übergeben habe, letztlich tut mir das fuer die Crew leid, da ich durchaus ein Trinkgeld gegeben hätte. Diese Praxis kann ich allerdings nicht unterstuetzen, der Crew werden die 10% vom Gehalt abgezogen mit dem Hinweis ihr bekommt ja Trinkgeld und den Gästen wird deshalb nicht 10% weniger berechnet...

Ehrliche Gehälter Zahlen ehrliche Preise machen... Mittlerweile schaue ich vor Buchung genau auf die Hinweise zum Trinkgeld e.g auf der Website oder frage nach wie das gehandhabt wird... Wer mich da belügt oder bescheißt betrügt jedoch seine Mitarbeiter denn dann werde ich kein Trinkgeld geben. Ich gebe nurnoch fuer außergewöhnlich guten Service und am liebsten persoehnlich und direkt...

Cheers
chrisfussSSI IT, IANTD CCR, TMX Instructor
30.01.2014 13:07
Fuer die Reise und den Service habe ich ja eigentlich schon den Reisepreis bezahlt!
aj1974DM, CMAS***, Adv. Nx
30.01.2014 14:25
Ich finde ein "anständiges", angemessenes Trinkgeld völlig ok, wenn man mit der Leistung des Personals weitegehend zufrieden ist. Bei der letzten Safari in Ägypten (bekanntes Schiff oberer Qualitätsstufe) war die Empfehlung "30 Euro pro Person pro Woche", was ich in der Tat schon mehr als "anständig" finde.

Wir als tauchendes Ehepaar haben dann zusammen 50 Euro in den Topf geworfen. Den vorgeschlagenen Tipp leicht nach unten abzurunden, halte ich für vertretbar, damit künftig die Empfehlungen nicht völlig ausarten.

Gruß
AJ
EXIL - VFLerGUE Tech 1 / Cave 1
30.01.2014 14:29
ag: 10-20 Euro nach einer Woche zu geben, ist selbst in Ägypten beschämend wenig. Da trifft die Bootscrew, die wenn sie Glück hat in einer Art Schrank wohnt, die typisch deutsche "Geiz ist Geil" Mentalität. Bei 12 Mann Besatzug gibst du mit 10 Euro jedem Crewmitglied stolze 12 Cent am Tag. Klasse...

Statt sich aufzuregen könnte man einfach mal hinnehmen, dass es andere Kulturen als unsere mit anderen Sitten gibt. In den USA sind eben 20% Trinkgeld im Restaurant üblich und in Japan gar keins. Wenn man in diesen Ländern zu Gast ist, sollte man auch die lokalen Gepflogenheiten akzeptieren oder eben weg bleiben, wenn die eigene Engstirnigkeit das nicht zulässt.

Chris: Du behauptest, der Crew würde das Gehalt gekürzt und der Gast zahlt trotzdem nicht weniger. Das ist eine Behauptung, die ich dich bitte, mit Fakten zu belegen. Ich halte das mit Verlaub gesagt für Schwachsinn. Nenn mir doch mal ein paar konkrete Beispiele, in denen genau das passiert ist.

Abgesehen davon sind Safaribootbetreiber keine allgemeinnützigen Einrichtungen, sondern verfolgen eine Gewinnerzielungsabsicht. Wenn ein Hotel seine Zimmer für im Schnitt 150 Euro pro Nacht verkauft bekommt, nehmen sie auch nicht nur 100 Euro, selbst wenn sie dann immernoch rentabel wären. Das nennt sich Marktwirtschaft.

Keiner wird zur Buchung von irgendetwas gezwungen und über die lokalen Gepflogenheiten kann man sich informieren. Was will man noch?
ag2908PADI Staff Instr.
30.01.2014 14:41
@Exil-Vfler
"10-20 Euro nach einer Woche zu geben, ist selbst in Ägypten beschämend wenig"

Wer mehr geben möchte kann dies ja auch tun, aber es soll sich niemand verplfichtet fühlen
12 Cent pro Gast und Tag geschenkt zu bekommen ist nicht so wenig wenn du bedenkst, dass mein Automechaniker von mir so ca. 1- 1.5 Euro Stundenlohn bekommt
EXIL - VFLerGUE Tech 1 / Cave 1
30.01.2014 14:58
Interessant finde ich, wie immer wieder das lokale Preis- und Gehaltsniveau als Rechtfertigung für den eigenen Geiz herhalten muss. Wenn man sich dann aber in Kulturkreisen bewegt, wo 10% vom Reisepreis üblich sind, wird das als unverhältnismäßig betrachtet und nicht mitgemacht. Immer so, wie es einem gerade besser passt.

Was legt man denn dem Zimmerjungen in einem Hotel aufs Kopfkissen? Ich denke 1 USD pro Tag bekommt der auch in Ägypten. Das macht bei 12 Mann Besatzung und 7 Tagen ca. 85 USD oder 65 Euro. So habe ich immer gerechnet, wenn der Service gut war und das war er bisher immer.

Wir wohnen auf den guten Booten mittlerweile echt schick, essen sehr gut und zahlen verhältnismäßig wenig selbst für die besten Boote in Ägypten. Die Besatzung pudert uns eine Woche lang den Arsch, isst selbst auf dem Fußboden, bekommt kein Cent Gehalt wenn eine Tour spontan abgesagt wird und pennt im Schrank - mit 10 Mann im gleichen. Wenn ich dann sehe, dass beim Trinkgeld jeder Euro umgedreht wird, dreht sich mir alles um und ich schäme mich der Mannschaft gegenüber.
paulbNitrox-Schnorchler
30.01.2014 15:08
Ein sehr gutes Thema: habe diese merkwürdige "Sitte" im November auf der "Scuba Scene" (Golden Dolphin Flotte) bei der Deep South Tour erlebt; das Boot war mit 26 Tauchern ausgebucht, doch ganze drei Guides (mit argen Sprachproblemen, Orientierungsdefiziten und ohne Sicherheitsdenken) stellen sich mehr schlecht als recht der Aufgabe. Im Resultat bin ich nach dem 2.TG mit meinem Buddy alleine gegangen, was jedoch die Guides nicht davon abhielt, statt der verabredeten 30.- € nun 45.- € pro Nase zu verlangen: "Ihr seid eine große Gruppe gewesen, deshalb hatten wir viel Arbeit mit Euch!" - Zur Verteidigung sei gesagt, dass Petra (von Golden Dolphin) mir heuer auf der "boot 2014" zusagte, dieses Gebahren der drei nachzurecherchieren - "das ist nicht der Stil unseres Unternehmens. Ach so, die 30.- € (respektive 45.- €) sollte es auch noch einmal für die Crew geben. Mein Fazit aus der Erinnerung: "Scuba Scene" ist mein persönliches "Griechenland" gewesen.
30.01.2014 15:14
Ähm Entschuldigung, Pane i coperto sind incl. und gehören nicht zu den Extras die es zu vergüten gilt. Insoweit ist Trinkgeld eine freiwillige Leistung auf die es keinen Anspruch gibt. Und da hilft der moralische Zeigefinger auch nicht. Vielleicht sollte man sich lieber Gedanken darüber machen, wie und ob der Veranstalter seine Hands bezahlt oder wie der Reisepreis zustande kommt. Man könnte dann ja einen anderen Kahn buchen, der natürlich nicht so billig ist...........
30.01.2014 15:30
EXIL - VFLer
Es ist aber schon klar, das die Safaribootbetreiber bei der Gehaltskalkulation die Trinkgelder mit einplanen.
Dies wird sogar in Deutschland im Gaststättengewerbe so gehandhabt. Mir sind Aushilfsbedienungen bekannt, die ohne Grundgehalt, also nur für Trink- und Bedienungsgeld arbeiten.
Und wenn die tatsächlich armen Kerle im Schrank hausen, wer ist daran wohl schuld? Der Tauchgast oder der Safaribootbetreiber?
Die meisten Bootsbesitzer kommen auch nicht aus Ägypten, Panama, Equador oder Thailand, sondern aus Europa oder den USA.
Bevor man den Tauchern "Geiz ist geil" unterstellt, sollte man die Basen- und Bootsbesitzer dazu anhalten ihre Arbeitnehmer anständig zu bezahlen und behandeln.
ag2908PADI Staff Instr.
30.01.2014 15:34
"Bevor man den Tauchern "Geiz ist geil" unterstellt, sollte man die Basen- und Bootsbesitzer dazu anhalten ihre Arbeitnehmer anständig zu bezahlen und behandeln."

Das ist ein guter Weg. Nicht ignorieren und wegschauen, sondern offen ansprechen wenn was nicht stimmt
EXIL - VFLerGUE Tech 1 / Cave 1
30.01.2014 15:42
Günthi: Das das Trinkgeld bei der Kalkulation mit eingerechnet wird, habe ich selbst gesagt. Selbstverständlich sollten die Bootsbetreiber für bessere Arbeitsbedingungen sorgen. Aber nur weil die das nicht tun, leisten wir auch keinen Beitrag? Das ist nicht meine Denkweise.

LJS: Nicht überall, siehe Günthis Hinweis.

paulb: In so einem Fall ist es absolut ok, den Guides nichts zu geben. Ich finde es auch unschön, wenn für Guides und Crew getrennt gespendet wird, weil die Guides dabei immer viel besser weg kommen. Die meisten Leute geben nämlich maximal unwesentlich mehr für die 3-4 mal so große Gruppe. Auf der anderen Seite hat man so die Möglichkeit, zu differenzieren. Ich hätte in deinem Fall der Crew (wenn sie gut war) 50 Euro gegeben und den Guides nichts.
MalloniTG > 900
30.01.2014 16:50
@exil: Wieso leisten wir keinen Beitrag? Wenn ein fester Reisepreis bezahlt wurde der vom Betreiber so kalkuliert wurde ist es ja wohl Beitrag genug. Tip bezahle ich generell nur an denjenigen oder diejenigen von denen ich denke das sie es von mir bekommen können und nicht weil es verlangt wird. Gerade die pauschal für alle Trinkgelder in Massen verteilen sind doch diejenigen die dafür sorgen, das es immer schlimmer wird. Der letzte Fahrer vom Flughafen zur Basis wollte auch Trinkgeld - die Tüte ging rum und nichts war drin. Er lammentierte wie sicher er doch fahren würde. Ein Gast hat ihm klargemacht das es verdammt nochmal sein Job ist und er dafür bezahlt wird. Wenn er zuwenig von seinem Boss bekommt muss er sich einen anderen Job suchen. Ich kann hier in meinen Geschäftsräumen auch nicht die Tüte rumgehen lassen und Tip dafür verlangen wenn ich als Service bspw. einen Wasserbehälter vorrätig halte.
EXIL - VFLerGUE Tech 1 / Cave 1
30.01.2014 17:09
Das meine ich mit dem akzeptieren anderer Kulturen. Was in deinem Job gilt, gilt nicht automatisch auf der ganzen Welt. Die Praxis des Trinkgelds ist auch ein Anreiz, gut zu arbeiten. Wenn es nur ein Festgehalt gibt, wozu dann noch anstrengen?

Gehts du auch bei den Amis in ein Restaurant, gibst kein Trinkgeld und sagst der Bedienung, das sei ihr Job und für die Bezahlung ist ihr Chef zuständig?

Klar ist das grundsätzlich freiwillig und schlechte Leistung kann und sollte auch bestraft werden, aber kommt mal von eurem hohen Ross runter und glaubt nicht, dem Rest der Welt erklären zu müssen, wie bestimmte Wirtschaftzweige zutrukturiert zu sein haben.

Wenn vor einer Safari der Klingelbeutekl rum geht (habe ich noch nie erlebt), würde ich mich nicht beteiligen und sagen, dass ich das Trinkgeld von der Leistung abhängig mache und am Ende der Tour gebe. So etwas vorher zu verlangen, geht natürlich nicht, da sind wir uns einig.
Patrick999Padi DM/CMAS***
30.01.2014 18:04
Ich habe kein Problem mit einem angemessenen Trinkgeld, das den lokalen Verhältnissen entspricht. Auf einer Ägypten-Safari in 2012 habe ich dann auch brav meinen Umschlag abgegeben. Man hat mir danach gesagt, dass der Topf dann zunächst mal an den Kapitän geht,den man während der Fahrt nicht einmal gesehen hat, der sich erstmal selbst bedient und den Rest nach eigenem Ermessen verteilt. Das halte ich für eine Frechheit und auf der Grundlage werde ich mit Sicherheit kein Trinkgeld mehr austeilen.
Patrick
EXIL - VFLerGUE Tech 1 / Cave 1
30.01.2014 18:12
Üblich ist, dass der Captain es gleichmäßig an alle (sich eingeschlossen) verteilt.
CutchemistCMAS***; TDI Trimix; TDI Intro to Cave
30.01.2014 19:32
Definition Trinkgeld:
Trinkgeld (auch pourboire, französisch „für das Trinken“ oder tip, englisch) sind bei erhaltenen Dienstleistungen alle freiwilligen Zahlungen des Käufers oder Kunden an den Angestellten eines Dienstleisters, die über den Kaufpreis hinaus oder als eigenständige Zahlung geleistet werden.

Also worüber sprechen wir hier. Freiwillige Zahlung leiste ich für guten Service. Aber in die Gehaltsregion, dass ich 1000€ Trinkgeld für eine vom Mund abgesparte Safari einplane muss ich erst mal kommen.
Und jetzt kommt mir blos nicht mit "Dann musst du es halt bleiben lassen"!

Praktiken dieser Art haben nichts mit Trinkgeld zu tun sondern mit Bewusst verschwiegenen Zusatzkosten. Veranstalter sollten diese von vorne herein mit einkalkulieren und die Lohnstrukturen entsprechend anpassen. Für besonders guten Service kommt dann eh noch was On Top!

30.01.2014 19:46
@ EXIL
10-20 Euro nach einer Woche zu geben, ist selbst in Ägypten beschämend wenig. Da trifft die Bootscrew, die wenn sie Glück hat in einer Art Schrank wohnt, die typisch deutsche "Geiz ist Geil" Mentalität. Bei 12 Mann Besatzung gibst du mit 10 Euro jedem Crewmitglied stolze 12 Cent am Tag. Klasse...

Rechnung falsch!, EIN Einkommen (Trinkgeld) auf die Besatzung (12 Mann) aufteilen und die anderen Trinkgelder unter den Tisch fallen lassen geht nicht. Da fehlen noch bis sagen wir mal 17-23 andere Gäste mal 10€.


Was legt man denn dem Zimmerjungen in einem Hotel aufs Kopfkissen? Ich denke 1 USD pro Tag bekommt der auch in Ägypten. Das macht bei 12 Mann Besatzung und 7 Tagen ca. 85 USD oder 65 Euro. So habe ich immer gerechnet, wenn der Service gut war und das war er bisher immer.

Rechnung richtig!, 12 Mann und 7 Tage und mehrere Gäste macht in der Menge auch ein Menge Geld, aber für die einzelne Person nur 7€ (pro Woche), das ist weniger als 10€ und so mit weniger als 12Cent pro Tag, wenn man deine erste Rechnung heran zieht.


Das meine ich mit dem akzeptieren anderer Kulturen. Was in deinem Job gilt, gilt nicht automatisch auf der ganzen Welt. Die Praxis des Trinkgelds ist auch ein Anreiz, gut zu arbeiten. Wenn es nur ein Festgehalt gibt, wozu dann noch anstrengen?

Mit dieser Aussage fange ich nicht so viel,
wenn ich in einem Land pro Monat für meine Arbeit 100€ verdiene und damit mein Leben finanzieren kann, ist nicht normal pro Woche im Schnitt 50€ Tipp zu machen.
Noch dazu wenn ich es richtig merken lasse als Gast das ich mir das gaaanz locker leisten kann. Dieses Handeln schaukelt sich auf bis es die Form von Unverschämtheit an nimmt und gefordert wird...die Gier, die Gier!!!

Schlecht Arbeiten leisten, nur weil mir der Bonus ausfällt, da hapert es schon mit der Einstellung zu meiner Arbeit zu meinen Arbeitgeber und zu mir.


Und wenn du glaubst das es keine Länder oder Geschäftszweige gibt wo friss oder stirb die Regel ist und du vor die Wahl gestellt wirst Geld zu verdienen oder Mittellos zu sein und mit nicht ganz korrekten Versprechungen geködert wirst, dann weis ich nicht wer auf einen hohen Ross sitzt und solche Methoden nicht wahr haben möchte. AMERIKA ist eigentlich ein gutes Beispiel!
30.01.2014 20:40
Ich finde die Trinkgeld-Unistte schrecklich! Mir ist durchaus bewusst, dass es Länder gibt, wo das Einkommen ausschließlich vom Trinkgeld abhängt. Ich finde aber, das ist moderne Sklaverei! Ein Landesübliches Gehalt sollte im Reisepreis kalkuliert sein. Man stelle sich einen deutschen Autobauer vor, der einen Premiumwagen für € 100.000 verkauft und dem Endkunden dann sagt, dass 10% davon nochmal obendrauf für die Belegeschaft sind... Das ist eine reine Ausbeutermentalität und imho zumindest in Deutschland wettbewerbswiedrig! Das 12-Cent-Beispiel wurde ja schon zurecht als falsch entlarvt! Mit 10-20 Euro pro Gast haben die Jungs einen guten Verdienst. Ich möchte gar nicht mit dem Stundenlohn anfangen, wenn man die "wirkliche Arbeit" rechnet. Oder glaubt ihr, dass die Jungs beim Tauchen alle permanent am Putzen sind oder sinnvolle Dinge tun...? Also die Kirche im Dorf lassen.
chrisfussSSI IT, IANTD CCR, TMX Instructor
31.01.2014 00:10
Lieber EXIL - VFLer In meinem fall befanden wir uns jenseits des Pazifiks 1000de Kilometer weg von Nordamerika... In Kulturkreisen, wo Trinkgelder eigentlich nicht üblich sind...

Nur mal folgende ueberlegung in einem Land wo das durchsnittseinkommen wohl deutlich unter USD 1000 liegt. Eine 15 koepfige Crew, im Schnitt 10 Gäste (dürften eher mehr sein weil ist eigentlich immer ausgebucht) 3 Trips im Monat, macht mind. USD 1300 Trinkgeld pro Crew pro Monat... Das da etwas nicht stimmt kann sich wohl jeder an 3 fingern abzählen...
Aber ne is klar der Cruise Director war Ami und deshalb war das dann nordamerikanischer Kulturkreis... Und jetzt komm mir nicht, dass der Reisepreis mit USD 6500 nicht ausreichend kalkuliert war...

Und zum Respekt der Kulturen... Der geht nämlich in zwei Richtungen... Dennoch schmeißen die Amis in allen Ländern dieser Erde mit ihrem Trinkgeld um sich... Ich versuche mich den lokalen Gepflogenheiten anzupassen aber mein Beispiel von oben ist keine lokale Gepflogenheit....
BussyIANTD TMX
31.01.2014 00:24
Trinkgeld ist eine freiwillige Zahlung über das vereinbarte Endgeld hinaus, um besondere und nicht Standardleistungen zu honorieren. Ursprünglich trinkt auf mein Wohl - dass, was heute für eine normale Leistung schon gefordert wird, reicht eher für ein Gelage. Schlimm ist, dass den Leuten wirklich das Gehalt so berechnet wird, dass ohne entsprechendes Trinkgeld das Gehalt nicht erreicht wird. Aber lässt man sich darauf ein, wird das nur noch schlimmer. Ich denke jeder ist bereit den Leuten zu helfen, welche an Bord für einen entspannenden Trip gesorgt haben, aber niemand möchte dem Eigner zusätzlich die Taschen füllen. Ich frage vor jeder Safari per E-Mail an und such mir dann ggf. ne andere aus.
EXIL - VFLerGUE Tech 1 / Cave 1
31.01.2014 08:58
Chris: Ich meinte mit "belegen" deine Behauptung, dass der Crew das Gehalt gekürzt wurde (= weniger gezahlt als vorher) mit der Brgründung, dass sie Trinkgeld bekommen und gleichzeitig der Reisepreis unverändert geblieben ist. In deiner Geschichte, die zweifelsohne nicht ok ist und mich auch sauer gemacht hätte, lese ich nichts von der Gehaltsentwicklung der Besatzung (ich bezweifele das die dir bekannt ist) oder der Preisentwicklung der Reise.

Welches Boot war es denn? Wäre trotzdem mal interessant zu wissen. Cocos oder Galapagos? Letztgenanntes Ziel steht bei mir nämlich auch demnächst auf dem Programm und mit erstgenanntem habe ich auf der Argo eine gute Erfahrung mit dem Trinkgeld gemacht. Es wurde gesagt, was die Empfehlung der Bootsbetreiber ist und explizit darauf hingewiesen, dass es unsere völlig freie Entscheidung ist, wie viel wir geben. Umschläge mit Namen gab es keine.
31.01.2014 09:05
Um mit hohen Trinkgelderwartungen konfrontiert zu werden muss man nicht unbedingt auf ein amerikanisches Boot. Auf einem Safari-Boot in Indonesien unter Schweizer Leitung erwartet man 15,- Euro pro Person/Tag, bei einem Grundpreis von über 3600 Euro für 10 Tage (ohne Flug). Das macht bei 2 Touren im Monat, das Boot ist meistens ausgebucht, 4.800 Euro Trinkgeld für die Crew. Und ganz bestimmt bekommt die Mannschaft darüber hinaus noch einen ganz normalen Lohn!!!
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