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Ausrüstungskonfiguration / Feuerwehrtaucher

Mich interessiert die Art und Weise wie die Feuerwehrtaucher ihre Ausrüstung konfigurieren (Flasche mit den Ventilen nach unten).Wenn mir jemand eine entsprechende Informationsquelle empfehlen könnte (Internet,Buch,Fachmagazin), wäre ich sehr verbunden.
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17.09.2002 18:07
"Fertig" vond er Mannheimer berufsfeuerwehr hat mal n Buch dazu gechrieben. Habe es alelrdings grade ueber Ebay-verkauft, weil der Nutzen fuer mich gleich Null war.
Such mal in Amazon...
HarryCMAS*** usw.
17.09.2002 19:25
die BF taucht in D wie beim atemschutz mit flaschenventilen nach UNTEN ?

harry
17.09.2002 20:27
schau mal unter www.feuerwehrtaucher.org
sonst, was willst Du wissen?? Bin einer von denen!
18.09.2002 09:07
Schau auch mal hier:

http://www.feuerwehr-hamburg.org/einsatzdienst/seg_tauchen/taucher1.htm
18.09.2002 10:01
Im wesentlichen interessieren mich folgende Punkte: Welche Schlauchführungen (-Längen) haben sich bewährt? Ist es möglich eine bestehende Ausrüstung (mit angepasster Schlauchführung) einfach "auf den Kopf" zu drehen, oder gilt es noch weiteres zu beachten? Gibt es z.B. eine Art Schutzbügel (oder ähnliches) für Ventile und erste Stufen, falls man beim Aufrödeln die Flasche einmal ab-"stellen" möchte/muss? In den mir bekannten Tauchershops wird über meine Fragen meist nur verständnislos der Kopf geschüttelt. Deshalb der Versuch über dieses Forum Kontakt mit einem Praktiker aufzunehmen ...
18.09.2002 10:20
Diese Frage interessiert mich auch. Es gab sie schon ein paar mal hier, aber die Antwort war immer mehr oder weniger "hamma schon immer so gemacht, machma nie anners, spinnt ihr?" Ich selbst habe die USD-Konfiguration schon mal spasshalber zusammengebaut und finde sie gar nicht schlecht. Das Argument "miserable Schlauchführung" kann ich nicht nachvollziehen. Die MD-Schläuche müssen halt bissel länger sein, und bei der nächsten Automatenrevision häng` ich mal solche dran. Das andere Killerargument ist, "Wer bei normaler Konfiguration nicht an die Ventile kommt, sollte nicht tauchen". Jaja, harte Männer, diese Taucher. Gibt`s irgend welche echten Aspekte, Vor- oder Nachteile?
18.09.2002 10:42
@Martin:
Die Schlaeuche stoeren spaetestens,w enn Du Stageflaschen dazunimmst. Immerhin laeuft dieser Thread ja im TEK-Forum, einem Bereich in dem sich Feuerwehrtaucher eigentlich gar nicht ummeln duerfen
Zum "rumblubbern" ist ja fast jede Konfig OK.
Die Feuerwehrkonfigs entstammen historisch dem Atemschutz, wo die Ventile unten sind, damit man oben "dagegendengeln" kann. Im Atemschutz hat man meist jedoch keine Dekogase und keine Stages. Dafuer ist die geschwindigkeit der bewegung hoeher, weshalb die Ventile auch gefaehrdet sind, was unter Wasser widerum nicht der Fall ist.
18.09.2002 12:02
Im großen und ganzen ist es egal, wie herum die Flaschen getragen werden. Es hängt halt einfach von der Tarierung ab, wie Du Dich und das ganze ins Gleichgewicht bekommst. Das die Feuerwehr, THW und DLRG Taucher nach GuV 10.7 oder der entsprechenden Feuerwehrdienstvorschrift (Gibt`s auch für Polizei und BGS) tauchen, hatte sie in der Regel einen Klodeckel als Tariermittel und somit die Luft oben. Sprich, wenn sie kopfüber tauchen und suchen, dann haben sie die Luftmenge vor dem Bauch. Bei Jackets oder Wings sieht das anders aus. Daher ist die Sache mit dem Umdrehen der Flasche schon mit einigen Problemen verbunden: Nun hat man mit Ventil und Automaten sowie Anschlagschutz/Standfuß eine ganze Menge Metall unten an der Flasche, so dass man mit den klassischen Jackets zu einem ziemlichen Stehaufmännchen wird. Also dreh das ganze mal um und probier es im Schwimmbad aus. Dann bin ich auf die Beurteilung gespannt. Falls Du ein OMS oder ein ähnlichen Wing hast, dann kannst Du über die Vorspannung einiges verbessern, doch richtig Spaß wird es wohl nicht machen.
So nebenbei: Es gibt neben der reinen Berufstaucherausrüstung nur noch Interspiro, die das ganze noch anbinden und die stammen wie schon geschrieben aus dem Atemschutzbereich. Scubapro hat aufgesteckt, Matter baut keine Tauchgeräte mehr, Auer nur Atemschutz, Dräger verwendet es nur noch als Bailoutsystem bei den Helmtauchern. Also eher ein fraglicher Nutzen.

Interessant wird der Ventilschutz und damit die besser am Körper liegenden Schläuche bei einem umgedrehten System bei Wrack- oder Höhlentauchen, denn dabei ist der Anschlagschutz Aspekt oder das hängenbleiben mit ein zu beziehen.

Gruß Thomas
18.09.2002 16:05
Hallo,

@Sonnenmaler

Alle Bedingungen und Vorgaben für die Beschaffenheit eines Feuerwehrtauchgerätes sind in der VFdB Richtlinie 803 festgeschrieben. Weiter einschlägig ist die DIN EN 250. Ich kenne die beiden Vorschriften nur in Auszügen und habe sie leider nicht in Schriftform. Wenden könntest Du Dich an Oskar Schad über www.feuerwehrtaucher.com oder an Hubertus Bartmann. Die USD-Sache in die Tat umzusetzen finde ich allerdings etwas fragwürdig und würde sie nicht empfehlen, da ich beide Konfigurationen kenne. Auch mehrere Tauchergruppen von Feuerwehren haben viele Vorteile der "Sporttauchkonfiguration" erkannt und setzen diese bei Neubeschaffungen im Rahmen ihrer rechtlichen Möglichkeiten um. Das heisst z. B.: Masterjacket statt Klodeckel; Flaschenventile oben statt unten, Verwendung von Lungenautomaten aus dem Sporttauchbereich (allerdings mit Vollgesichtsmaske), Verwendung von Tauchcomputern usw.

@ Micha W.
Die USD-Konfiguration bei FW-Tauchgeräten (klassisches Beispiel Dräger PA 38) hat nichts damit zu tun das die Atmschutzgeräte auch "USD-konfiguriert" sind. Der eigentliche Grund ist, das zur Beschaffungszeit der PA 38 ( so in den 70er Jahren) die USD-Konfig. bei autonomen Leichttauchgeräten für die gewerbliche Taucherei sozusagen der Industriestandart war und somit von den Feuerwehren übernommen wurde. Richtig ist allerdings, dass der PA 38 sich nur in wenigen Details wie Widerstandswarneinrichtung statt akustischer Warneinr. und Ausstattung des LA (2. Stufe) mit Ausatemventil vom gleichzeitig verwendeten Atemschutzgerät DA 58 unterschieden hat. Von soher ist die Parallele zum Atemschutz nicht ganz abzustreiten.

Gruss

Mike
19.09.2002 12:42
@Sonnenmaler
die Geräte sind entsprechend Konfiguriert
Die Schlauchführung ist bei den Drägergeräte recht einfach, da es keine Tariermöglichkeit. Du hast eine fest installierte Vollgesichtsmaske, der Schlauch wird unter dem Arm durchgeführt.
Beim Modular hast Du noch einen Inflatorschlauch, der zwischen den beiden Flaschen liegt.
Über das Interspiro kann ich nur negatives sagen, da sehr anfällig ist (meine persönliche Erfahrung). Es gibt Tauchergruppen die schwören auf das Interspiro. Ich steh zu dem PA 38, das modular gefällt mir nicht so gut, da es sehr schwer ist und die Flaschen weiter auseinander liegen.
Eine bestehende Konfiguration kannst Du nicht umdrehen, die Schläuche sind zu kurz! Denn den Inflator Anschluss wirst ja trotzdem über die Schulter auf der Linke Seite haben.

@Thomas
Es gibt derzeit 3 zugelassene Geräte für Feuerwehr Taucher der Stufe 2
1. Dräger PA 38 (läuft aus, da es keine Ersatzteile mehr für den Feuerwehrtauchbereich gibt)
2. Dräger Modular (Nachfolger des PA 38)
3. Interspiro

@Micha W
Feuerwehrtaucher sind regelmäßig in sehr engen "Räumen" Unterwasser, z.B. Autos und dann macht ganz sicher Sinn mit den Flaschen und nicht mit den Ventilen anzuecken.

Ich kann hierbei nur für mich persönlich schreiben! Ich habe einige Punkte vom FW-Tauchen übernommen, dazu gehört das tauchen mit den Ventile unten (mit Ventilschutz). Aber das wirklich reine Ansichtssache. Es muss jeder für sich selbst entscheiden, wir er am besten tauchen kann und mit seiner Ausrüstung am besten zurechtkommt. Sonst stimme ich Mike zu, das im FW-Tauchen einige Sachen vom Sporttauchen übernommen werden. z.B. wird beim FW-Tauchen ohne (!) Redundanz getaucht, halte ich für sehr riskant.
Allerdings darf weiterhin nur mit Vollgesichtsmaske getaucht werden.
21.09.2002 01:23
@resc-diver

Im Sporttauchbereich ist es, zumindest heutzutage in unserer Klimazone, völlig unüblich ohne Redundanz zu tauchen. Im Feuerwehrbereich ist die fehlende Redundanz dagegen bisher (leider) der Normalfall, und wurde mit Sicherheit nicht erst vom Sporttauchen übernommen. Andererseits muss man hier natürlich auch die technische Problematik sehen, eine moderne, feuerwehrzugelassene Vollgesichtsmaske wie die Interspiro MK II, oder Dräger Modular mit einem Redundanzsystem auszustatten. Einige nicht feuerwehrzugelassene VGM bieten diese Möglichkeit interessanterweise dagegen schon. Z. B. das komische Ocean Reef -Teil (zwei Rundgewindeanschlüsse), oder die KMB Bandmask (Redundanz in Form von Constant-Flow über die Scheibenspülung, ich weiss zwar nicht ob das offiziell als Redundanz gesehen wird, hab´s aber ausprobiert und hat tadellos funktioniert).

Gruss

Mike
23.09.2002 09:01
Klar nur dass eine 18B mit Sicherheut nicht als autonomes Leichttauchgerät durchgeht.
Das Ocean Reef Teil möchte ich nicht verdammen, doch die Aussage eines großen Händlers von professioneller Ausrüstung war wie folgt: Umbringen kann man sich auch güstiger!


25.09.2002 17:43
Ich tauche das PA 38 wie folgt: Entweder mit dem Aircon Zwischenstecker für 2 Tarieranschlüsse, oder dem Draeger Y-Teil für Anschluß einer 2. Maske/ Pressluftnorm+ 1 Tarierschlauch ( UNF 5/8 gewindeanschluß), oder:
Mit einem Kreuzventil an der linken Flasche, daran ist ein normaler Lungenautomat zusätzlich mit einer 2. Stufe am 1,5m langen Schlauch, der ähnlich einer Longhose von hinten unten links nach vorne oben, dann nach hinten um den Nacken, von rechts kommend zum Mund geführt wird. Dazu eine Poseidon Bisaya Blase an die Trage gefädelt, die hat genau die richtigen Volumenverhältnisse über die Länge, dass die Hecklastigkeit kompensiert wird.

Dass Gerät taucht sich ziemlich genial, vergleichbar nur mit einer backplate und D7.
Bei Verwendung von Stages , oder Leine mit schlechter Sicht kan sich natürlich eher was verheddern.
Grüße
Matthias
27.09.2002 09:00
Nur eine kurze Anmerkung zum Thema Redundantes System? Hat sich einmal jemand den Anschlußblock eines Divator MK II Gerätes genauer betrachtet ?

Wenn ich mir die Sache richtig angesehen habe läßt sich dort ohne Probleme eine zweite Erste Stufe anschließen, denn der Anschluß, an dem die erste Stufe sitzt ist leicht versetzt nach oben noch ein zweites mal vorhanden.

Ich habe auch noch keine Ahnung, wie man dann die zweite Stufe wechseln soll, wenn man die Vollgesichtsmaske auf der Gesicht hat.

Gruß Thomas
04.10.2002 01:19
@Thomas

Ja, ich habe mir die Divator MK II sehr genau angeschaut. Ich besitzte eine. Die Öffnung die Du gefunden hast, ist für die Aufnahme eines Kommunikationssystems konstruiert. Der Anschluss unterscheidet sich erheblich in der Art der Befestigung (mit zwei Schrauben) von der Lungenautomatenaufnahme (Bajonett). Die Komm.-Öffnung endet ihrem Zweck entsprechend direkt in der Innenmaske. D.h., dass bei Belegung dieses Anschlusses mit einem Lungenautomaten die Gefahr einer CO2-anreicherung durch verstärkte Pendelatmung besteht. Solche Experimente also besser lassen.

Gruss

Mike
04.10.2002 11:00
Hallo Mike, sorry, wenn ich ein hessisches Fragewort mit 2 Buchstaben gebrauchen muß: Hä, wovon redest Du, ich sprach von der Ersten Stufe eines vollständigen Divator MK II Systems, am dortigen Anschlußblock befinden sich zwei Abgänge, von denen aus der Draufsicht (Flaschenseite) nur der untere, sprich der nach rechts zeigt belegt ist. Ein Identischer Abgang verläßt den Block nach Links, so dass dort eine redundante Erste Stufe angebracht werden kann. Klar steht dan immer noch das Problem mit der zweiten Stufe an, doch das schein mit der MK 2 nicht zu lösen zu ein. Einzig der für den MIL-Bereich gedachte Anschluß für einen Zweischlauchautomaten könnte hier Abhilfe (nach Modifikationen) schaffen.

Gruß Thomas
07.10.2002 10:43
Sorry, Thomas!

hab zu schlampig gelesen und zu schnell geschrieben.

Gruss Mike
09.10.2002 14:04
weitere links zum Thema: www.die-rettungstaucher.de www.feuerwehrtaucher.org
Die Firma Aqualung bietet ein Feuerwehr/Berufstaucher Gerät an (ohne Deutsche Feuerwehrzlassung). Die Firma Dräger bietet es demnächst neu an: Vollmaske mit "taktil" Reservedruckwarnung, Ventile unten Wing+Rettungsweste. Die DMT in Essen läßt Feuerwehrtauchgeräte zu. Auf deren Seite ist eine Liste der zugelassenen (siehe obere Mails). Scubapro bietete SCUBAFORCE an (Ventile unten, ohne Feuerwehrzulassung).
Ein wichtiges Kriterium für Feuerwehr/Rettungstaucher-Geräte: Restdruckwarnung auch bei "null" Sicht (Schlamm, Dunkelheit) ist notwendig
10.10.2002 09:14
Klar, Tauchcomputer mit Alarmmeldung bei erreichen der Reserve und die Sache ist gegessen (siehe Scubaforce) Dann noch eine normaler Finimeter und die Anforderungen von zwei getrennten Warneinrichtungen werden erfüllt.

Gruß Thomas
11.10.2002 13:24
Das Thema ist in anderen Foren oft diskutiert worden. Piepende Computer/Finimeter sind eine Möglichkeit, von der DMT(Feuerwehrzulassung) nicht anerkannt, da bei Arbeiten unter Wasser, Schiffverkehr usw. zu leise also Gefahrenanalyse vor dem Taucheinsatz notwendig. Außerdem piepen Tauchcomputer auch bei anderen Sachen (Aufstieg..) und das ist bei Null Sicht schlecht zu unterscheiden.
Piepen ist möglich, Reserveschaltung nur noch Interspiro und überhaupt umstritten,......
15.10.2002 08:57
Gerade wenn man bedenkt, dass das mit den Reserveschaltungen auch nicht immer das gelbe vom Ei ist, was zuverlässigkeit, exaktheit des Ansprechdrucks usw. betrifft.

Was gibt es denn dann für Möglichkeiten? Alles was mit elektronik usw. zusammenhängt kann auch ausfallen wenn der Akku/die Batterie leer ist.



Gruß Thomas
15.10.2002 09:17
mögliche Restdruckwarnungen:
Dräger Secora Lampenreihe in der Vollmaske (aber eben elektronisch)
Dräger "taktil" ab 50 bar Druck bewegt sich ein Kolben in der Vollmaske, dadurch akustische+otische+bewegung als Warnung (derzeit Prototyp) kommt Ende des Jahres wohl heraus (siehe .feuerwehrtaucher.org Geräte)
Poseidon hat eine Reserveschaltung in der CE Prüfung (DEMA 2001 vorgestellt)
aber Reserveschaltung ist eben nicht ohne Probleme (einmal betätigt und dann..)
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