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Frank Z. ich tauch halt

Augenprothese (Glasauge)

Habe vor vier Wochen auf den Malediven meinen OWD gemacht und anschließend meine ersten Bootstauchgänge - war Klasse und ich bin richtig infiziert.
Das Leben hat auch an mir so seine Spuren hinterlassen, d.h. ich trage eine Augenprothese also ein Glasauge. Ich weis, dass das Teil theoretisch implodieren kann, aber ich möchte es auch Unterwasser nicht missen und keine Fische erschrecken. Auf den Malediven haben wir es bis 30 m Tiefe getestet (habe im Urlaub immer einen Ersatz dabei) - kein Problem. Hat jemand Erfahrung damit?
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01.02.2006 17:35
Die Stabilität hängt von der Form und Dicke des Materials ab.

Hast du schon beim Hersteller nachgefragt?

Der wird aber auch keine Auskunft über den Druck geben können. So bleibt dir nichts weiter übrig, das Glasauge in ein Netz zu geben und es mit einer Angel in die Tiefe zu lassen und alle 5 Meter zu überprüfen.
01.02.2006 17:40
HaiFrankZ.
Soweit ich weis kommt es auf die Art der Prothese an.Wenn versucht wurde die Augenmuskeln zu erhalten ist die verwendete Augenprothese anders aufgebaut(offen) als wenn die Augenhöhle komplett ausgeräumt wurde. Hier wird dann glaube ich ein künstliches Auge aus Glas verwendet und dieses ist komplett geschlossen und kann oder könnte imlpodieren.
Nimm doch die Augenprothese einfach raus. Die Fische erschrecken sich bestimmt nicht so leicht wie du meinst

Frage am besten einen Arzt.

Gruss
01.02.2006 17:59
Der Arzt weiß bestimmt nichts, das ist der falsche Ansprechpartner in diesem Fall.
Nur der Hersteller kann Auskunft geben.
Er muss auch alle Daten nach dem Medizinproduktegesetz haben.
01.02.2006 20:28
Ja ich denke da hast du recht Uli. Sind solche Prothesen denn überhaupt auf solche Gegebenheiten hin getestet?
01.02.2006 21:59
Sorry aber
"Auf den Malediven OWD machen" und gleich bis 30 Meter tauchen, das widerspricht sich. Deshalb
dftt
01.02.2006 21:59
Sorry aber
"Auf den Malediven OWD machen" und gleich bis 30 Meter tauchen, das widerspricht sich. Deshalb
dftt
01.02.2006 22:02
Btw. Sorry für Doppelpost...
Kann daranliegen dass mir letztens auf 77 Meter beide Glasaugen implodiert sind, gehe in Zukunft nurnoch bis 76,5 Meter oder benutze Titanglasaugen.

Ich würde auf den Malediven nicht mehr auf 77 Meter tauchen, die Fische dort haben alle einen Schock fürs Leben.
01.02.2006 22:39
Schließe mich der Meinung von Wrack-Uli an, hätte aber auch so ein paar andere Einfälle...
=> da wir bei uns einen Juwelier haben der „Sportuhren“ auf Wasserdichtigkeit bis 100 Meter testet könnte man dem mal so ein Auge in die Hand drücken...
=> und dann kann man es bei einer Druckkammerfahrt in dem Wasserbecken mitfahren lassen
=> danach noch mal so im trockenen Bereich der Kammer um zu sehen ob es Differenzen gibt und ob es evtl. für eine Druckkammerfahrt heraus genommen werden müsste...

Frank Z. ich tauch halt
02.02.2006 08:10
Also erst mal vielen Dank für Eure ernsthaften bzw. humorvollen Beiträge.
So eine Augenprothese wird in handwerklicher Feinarbeit durch einen sogenannten Glasaugenkünstler, so die offizielle Berufsbezeichnung, hergestellt. Im Prinzip ist das
ein sehr geschickter Glasbläser. So ein Auge wird im übrigen jährlich erneuert (Oberflächenabnutzung) bzw. angepasst. Also Bierteufel, ich habe eine ganze Sammlung und wenn Dir blaugrau steht helfe ich Dir gerne weiter.
Übrigens war mein Budy auf der auf den Malediven maximal erlaubten Tiefe von 30 m. Mit 50 + muss ich mir mit Sicherheit nichts mehr beweisen ( auch als Wiedereinsteiger nach 25 Jahren), deshalb auch in diesem Forum meine Anfrage um ein mögliches Risiko besser abschätzen zu können.
Das mit der Drückkammer habe ich mir auch schon überlegt. Eine andere Möglichkeit wären ein oder zwei kleine Öffnungen auf der Innenseite zum Druckausgleich. Man müss sich so ein Glasauge als zweischalige Halbschale vorstellen.
Auf jeden Fall werde ich die Sache mit meinem "Hersteller" besprechen (so wie ich den kenne leisten wir da gleich noch Entwicklungsarbeit) und euch gegebenenfals an dieser Stelle informieren.

Ps. was war eigentlich dftt, habe es irgend wo gelesen bin jetzt aber zu faul zum suchen
02.02.2006 09:15
H(a)i Frank,

d on´t
f eed
t he
t roll

hängt wahrscheinlich mit deiner Tauchausbildung bei einer größeren Organisation und dem damit verbundenen anschließenden Tauchen in (allgemeingültig) tödlichen Tiefen zusammen

Leider kann ich bei zu deiner Frage kein Wissen / Erfahrung beisteuern.
02.02.2006 09:33
Hai FrankZ.

schau mal hier http://www.tauchen.de/medizin/template.php?id=1
Kannst den Doc auch anmehlen.
Ich wusste doch, dass ich es irgendwo gelesen habe.

Warum sich Malediven-OWD-30m und dein Glasauge wiedersprechen weis ich zwar auch nicht
Aber, dass das Auge die Tiefe(Druck) überstanden hat muss ja nicht unbedingt heisen, dass es dafür ausgelegt ist.
Schau mal hier http://www.taucher.net/forum/Tauchen_nach_Teilerblindung_medi614.html das scheint ja ein Leidensgenosse zu sein. Vielleicht hat er erfahrungen sammeln können. Kannst ihn ja mal anmehlen.

Gruss
02.02.2006 12:41
"So eine Augenprothese wird in handwerklicher Feinarbeit durch einen [...] Glasbläser."
In dem Falle (GlasBLÄSER) muß man ja wohl von Hohlräumen ausgehen. Bei handwerklicher Arbeit oder Kunst ist nicht gewährleistet, daß es irgendwelche gesicherten Einsatzbedingungen bzgl. Druck gibt. Ich würde die Finger davon lassen, das unter Druck zu setzen.

"So ein Auge wird im übrigen jährlich erneuert (Oberflächenabnutzung) bzw. angepasst."
Noch schlimmer. Dann nützt ja auch kein Test; das Glasauge vom letzten Jahr war vielleicht zufällig stabiler als das vom neuen Jahr.

"Das mit der Drückkammer habe ich mir auch schon überlegt."
Alternativ vielleicht druckfähigen Behälter mit Mitteldruck des eigenen Reglers beaufschlagen; Glasauge reinlegen. 10 bar Prüfdruck sollten für 40m Tauchtiefe sicher genug sein. Aber wie gesagt... Kunsthandwerk; da ist nichts sicher.

"Eine andere Möglichkeit wären ein oder zwei kleine Öffnungen auf der Innenseite zum Druckausgleich. Man müss sich so ein Glasauge als zweischalige Halbschale vorstellen."
Da fiele mir noch ein:
-Kann der Hersteller nicht einfach statt Luft irgendeinen leichten Füllstoff ins Innere einbringen?
-Ist nicht evt. neben der Implosionsgefahr auch Luft hinterm Glasauge (also im Augeninneren) ein mögliches Problem?

Noch was: Bei evt. Tests würde ich berücksichtigen, daß die Sprödigkeit und Druckfestigkeit von Glas wohl auch temperaturabhängig ist. Am Besten bei ca. 1°C testen.
02.02.2006 13:13
Noch ein Gedanke:
Selbst wenn das Ding testweise scheinbar druckfest ist, könnte es ja (analog zum Zahnproblem) sein, daß kleine Undichtigkeiten zwar zunächst einen Druckausgleich beim abtauchen ermöglichen, dann aber beim auftauchen z.B. durch Schmutz die kleine Öffnung verschlossen wird und das Auge unter Überdruck steht und später, z.B. an der Oberfläche, zerspringt.

Und eingedrungenes Wasser (Druckausgleich) ist bestimmt auch für Tragekomfort (Gewicht) und Lebensdauer (Salzwasser, Klebverbindung der Halbschalen oder thermisch?) des Glasauges nicht vorteilhaft.
02.02.2006 14:33
Da fällt mir fogendes ein.
Hedra Tauchsport in München hat so einen kleinen Druckbehälter in seinem Geschäft.
Da testen einige Taucher ihr Gerät bevor sie sich in die Fluten stürzen.
Da er sicherlich nicht der Einzige ist der so ein Teil besitzt, ruf doch in deiner Gegend einfach mal rum.

Sollte dein Ersatzauge den Test übestehen dann würde ich auch dein aktuelles pfüfen lassen um sicher zu gehen, nicht dass es eine Schwachstelle hat.

02.02.2006 14:34
Im schlimmste Fall kannst du ihm dein Glasauge zum Test zusenden.
02.02.2006 15:21
Das hier ist jedenfalls sicherer:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=6250560268&category=37424
Denn selbst bei kleinsten Beschädigungen (Splittern) könnte das irgendwie mehr oder weniger getestete Glasauge gefährlich sein.
03.02.2006 13:40
Versuch doch mal ein Juwelier.....
Die meissten Guten Juweliere die Rolex ect verkaufen haben ein kleines Druck-Prüf Gerät wo mit getestet wird ob die Uhr noch Dicht ist.,Auge rein und testen!
Soll Druck bis 200 Meter Tiefe haben
Viel Erfolg und Spass am Tauchen
Frank Z. ich tauch halt
03.02.2006 19:06
Nochmal vielen Dank für Eure Gedanken, aber wir können die Sache wohl abschließen.
Habe vor zwei Stunden mit meinem Spezielisten gesprochen und der wusste gleich bescheid. Hat mehrere Taucher mit dem gleichen Problem unter seiner Kundschaft. Er macht mir ein einschaliges Auge (ohne innerse Vakuun), speziell für`s Tauchen - "...garantiert 50 m" (wie war dass: dftt).
Also wenn jemand ein Ähnliches Problem hat kann er sich an mich wenden, ich vermittle dann gerne weiter
Frank Z. ich tauch halt
03.02.2006 19:09
Entschuldigt die Tippfehler, aber ich muss wohl mein Auge mal putzen!!!
27.10.2007 19:20
Es ist schon erstaunlich wieviel Halbwissen hier geschrieben wird. Als Okularist, so die offizielle Berufsbezeichnung, und nicht Glasaugenkünstler, kann ich mich nur den Empfelungen den Hersteller zu fragen anschließen. Obwohl viele Hersteller auch keine Ahnung vom verhalten der Glasaugen beim tauchen haben dürften. Tatsächlich können Glasaugen implodieren, welchem Wasserdruck sie tatsächlich standhalten ist aufgrund der individuellen Herstellung sehr unterschiedlich. Als seriöses Institut empfelen wir Tauchern auf Kunststoffaugen auszuweichen, die sind nicht hohl und können nicht implodieren.
Frank Z. ich tauch halt
19.10.2010 13:39
Falls mal wieder einer hier nachschaut:

Also mein Okularist hat kein Problem damit, wenn ich ihn mit "Glasaugenkünstler" bezeichne, ganz im Gegenteil, aber der kommt ja auch aus Lauscha und heißt Müller-Uri (einfach mal googeln).
Für die Augen, die er herstellt gibt er mir bis 30 m Garantie. Besser und sicherer ist aber bei größeren Tauchtiefen die einschalige Variante, allerdings mit eingeschränktem Tragekomfort, oder einfach rausnehmen und gegebenenfalls die Augenhöhle mit einem Pflaster abkleben.
Mein derzeitiges Auge hat zuletzt 47 m ausgehalten, sollte aber wirklich nur die Ausnahme sein, s. o.

Beste Grüße Frank
Antwort