@delock 21.12.2015 - 06:05
... Ja klar
Hat denn keiner ein besseren Einblick? ...
Ja klar, hab ich

Das war die gute Nachricht. Die schlechte ist: Das nützt auch nichts
Der grundlegende Unterschied zwischen Luft und Trimix ist: He diffundiert um den Faktor 2.65 schneller als N2. Nehmen wir an, dass die Gas-Überspannungstoleranz (d.h. die Partialdruckdifferenz, bei der im Gewebe noch keine Blasen entstehen) wie bei N2 als Faktor 2 angenommen werden kann, ergibt sich (in etwa, es ist keine lineare Beziehung) eine Reduzierung der Aufstiegsgeschwindigkeit um den o.g. Faktor (also etwa 2.5).
Da aber die Übersättigungstoleranz des Gewebes effektiv auch von seiner Halbwertszeit (HWZ) abhängt (Faustregel: Je kürzer die HWZ eines Gewebes, desto höher seine Toleranz
gegen einer Gasüberspannung) wirkt sich das theoretisch so aus, dass zwar mehr Blasen
entstehen, aber die Toleranz der Gewebe gegenüber Blasenbildung aber auch um den entsprechenden Faktor höher wäre, diese Blasenbildung also auch besser toleriert würde.
Rein theoretisch geht die HWZ in die Übersättigungstoleranzen als Wurzelfunktion n-ter Ordnung ein (kommt aus der Reihenentwicklung).
Das Problem ist: Genau wie die Koeffizienten im Bühlmann-Hahn-Modell für Luft sind die Koeffizienten für Trimix halbempirische Werte- und die kennt man nicht so genau. Einige Beobachtungen aus Tauchgangspraxis legen nahe, dass die Übersättigungtoleranzen der Gewebe bei steigendem He- Gehalt eben (entgegen der Theorie) doch nicht wesentlich größer wird als bei EAN.
Damit bleibt es also im Wesentlichen dabei, dass der Unterschied der Diffusionskoeffizienten die Unterschiede in der Aufstiegsgeschwindigkeit regelt. Das passt auch zu den praktischen Werten: Die propagierten Aufstiegsgeschwindigkeiten für TMX liegen alle zwischen der Hälfte und einem Drittel der Aufstiegszeiten für EAN.
Wer es genauer haben will: z.B. http://tecvault.t101.ro/Mixed Gas Deco Theory.pdf (dort ab eq. 99).
Frohe Weihnacht,
Hartmut