Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.

Atemwiederstand nach Revision

Hallo Zusammen,

ich hatte zu diesem Thema schon einmal was geschrieben aber seit der Umstellung des Forums kann ich den Beitrag nicht mehr finden.

Mein Atemregler war zur Revision. Ich habe den Instinct von Mares. Nachdem die Regler zurückkamen hat sich einer wesentlich schwerer geatmet. An der Ersten Stufe liegts nicht denn ich habe alle Anschlüsse mal durchgetestet. Bzw. habe ich ja 2 erste Stufen. Ich habe dann eine von den zweiten Stufen zum Schrauber zurückgesendet und dieser hat den Wiederstand verringert. Er meinte aber mehr geht nicht und diese Einstellung würde jetzt fast so sein wie nach Werk. Und genau das verstehe ich nicht, ist das normal? Es ist zwar vom Gefühl wesentlich besser aber einen Unterschied merkt man immer noch.

Gruß Bennet

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cmas3cmas 3*
02.02.2016 09:09

Hat dein Schrauber auch ein Prüfprotoll beigelegt. Dort ist eigentlich alles auslesbar. Zudem sollte eine grafische Darstellung der Atemarbeit beiliegen.


02.02.2016 11:23

Nein es ist nicht normal. Leider haben nicht alle Schrauber wirklich Ahnung von dem, was sie tun oder es fehlt ihnen schlichtweg an Liebe zum Detail. 

cmas3cmas 3*
02.02.2016 11:43

@steffi, so kann man es auch sage, und aus diesem Grund führe ich die Revision an unseren Automaten selber durch,

hispaVDST 2 Star Instructor
PADI Master Scuba Diver Trainer
SSI Master Instructor
02.02.2016 13:48Geändert von hispa,
02.02.2016 13:53

Bring dasTeil zurück und lasse es  leichter einstellen........ Wenn der Schrauber meint dasgeht nicht mehr, dann lass Dir das Prüfprotokoll geben und geh zu jemand anders.

Das bloße Einstellen der 2ten Stufe kann ja nicht viel kosten, und wenn der das gut macht, dann gehst Du das nächste Mal zu dem.

Wenn der das auch nicht hinkriegt, dann hast Du Dir das vielleicht eingebildet weil ein neues Mundstück dran ist oder etwas in der Art.......sm1

amgRescue Diver
03.02.2016 11:32

Ich hatte meinen Regler nach der Revision im Schwimmbad getestet und der hat da ziemlich oft abgeblasen. Also Regler zurück zum Schrauber und der hat ihn etwas unempfindlicher eingestellt. Das sollte eigentlich kein Thema sein, wenn er zuviel Widerstand hat, dass das im Rahmen ener Nachbesserung besser eingestellt wird.

04.02.2016 09:37

Prüfprotokoll liegt bei, nur viel Anfangen kann ich damit nicht.

04.02.2016 09:38

Ich lade es heute Abend mal hoch.

07.02.2016 16:42Geändert von Bennet,
07.02.2016 16:45

Hier mal die Prüfprotokolle

hispaVDST 2 Star Instructor
PADI Master Scuba Diver Trainer
SSI Master Instructor
07.02.2016 17:31

Kann ich leider nicht lesen.

Ist zu unscharf und klein (weiss nicht wie man die Bilder vergrößern kann)............

ZappaVDST TL**
07.02.2016 17:46

Bei modernen ersten Stufen wird bei der Revision der Mitteldruck eingestellt. Wird das nicht sauber gemacht, hast Du höheren Atemwiderstand.

Prüpf mal, wie das an Deinem Gerät gemacht wird.

ogroetenich lebe noch
13.02.2016 11:04

Die Einatemkure sieht seltsam aus, ich kenn aber diesen Mares Automaten nicht. Die Mitteldruck Kurve kann ich leider gar nicht erkennen, der Mitteldruck sollte, wenn ich mich richtig erinnere, irgendwo um die 9,8 bar liegen.

Prinzipiell gibt der Hersteller Widerstandswerte vor, innerhalb derer der Automat eingestellt werden soll. Technisch ist 'leichter' sicherlich möglich, aber nicht alles was technisch möglich ist ist tatsächlich auch sinnvoll. Bei einer zu leichten Einstellung kann es dazu kommen, dass ein Regler zu schnell abbläst, was für Anfänger eigentlich immer, in grosser Tiefe oder einem Overhead Environment aber eigentlich für jeden Taucher ne Stress-Situation ist. Aus Stress kann schnell auch mal eine Panik resultieren. Ist der Regler jetzt nicht innerhalb der Toleranzen eingestellt, kann es sein, dass der Schrauber haftbar gemacht wird.

Es soll allerdings auch Schrauber geben, die den eigentlichen Fehler nicht suchen wollen sondern einfach nur den Regler so einstellen, das er innerhalb der Toleranzen funktioniert, nicht aber das Optimum leistet.

Wenn Du mit dem Schrauber Deines geringsten Misstrauens nicht mehr zufrieden bist, suchst Du Dir am besten einen Schrauber deines Vertrauens ...

hispaVDST 2 Star Instructor
PADI Master Scuba Diver Trainer
SSI Master Instructor
16.02.2016 14:56

@Zappa

Auweia, ja, mit viel Fantasie kann man eventuell sagen, daß ein komplett falsch eingestellter MD einen Einfluss auf den Einatemwiderstand hat, zumindest wenn die 2teStufe unbalanciert ist.

Aber es liest sich nicht so, als wenn Du die leiseste Ahnung davon hättest.

Der Einatemwiderstand wird natürlich in allererster Linie an der 2ten Stufe eingestellt.

@ogroeten

Es ist richtig dass es nicht immer sinnvoll ist, den technisch leichtesten Einatemwiderstand bei 2ten Stufen einzustellen.

Deine Begründung hört sich plausibel an, ist aber Quatsch.

Wenn Du Deinen Automaten im Mund hast, bläst da gar nichts ab, es sei denn Du hast einen extremen nicht einstellbaren Venturi, die Probleme hättest Du dann allerdings auch bei normaler Einstellung.

Der Grund ist ein anderer........sm1

23.02.2016 23:35

Frag doch mal bei reglerservice.de nach. Ich schicke meine Regler alle zu Uwe Grintsch. Also Poseidon, Aqualung und Mares. 

moeAOWD 140TG
25.02.2016 17:18

Bei den Mares Reglern kannst du von aussen an den 2.Stufen nix einstellen.

Die sind jedoch recht heikel zum Einstellen.

Wir haben jetzt einen Shop der damit ( Mares Proton ) umgehen kann. Hatten aber zuvor auch einige Probleme.

Ich habe jetzt 2 frisch revidierte Mares Carbon Regler gekauft. Die muss ich wohl auch erst in unseren Shop bringen damit das stimmt.

Schau, dass du einen auf Mares spezialisierten Shop findest.

moe

ogroetenich lebe noch
25.02.2016 20:58

@hispa

Nee, kein Quatsch, nur vereinfacht dargestellt.

Die Zweite Stufe spielt bei Downstream Automaten Sicherheitsventil. Ist der Atemwiderstand jetzt zu leicht eingestellt, liegt das in der Regel an zu geringer Federvorspannung in der zweitenn Stufe. Damit drückt ein leicht erhöhter Mitteldruck dann die zweite Stufe auf. (Sicherheitsfunktion, damit einem Unterwasser bei einem Mitteldruck-Steiger nicht die Mitteldruck-Schläuche um die Ohren fliegen).

Steigt der Mitteldruck aus welchen Gründen auch immer ab (ohne das jetzt ein klassischer Fehler oder Defekt vorliegt) (z.B. Temperatureffekte durch Materialausdehnung bzw. veränderung der Härte von Membranen, Überkompensation zum Umgebungsdruck o.ä. in der ersten Stufe etc) kann das ausreichend sein, diese Sicherheits-Ventil Funktion auszulösen (wenn die zweite Stufe zu 'leicht' eingestellt ist, also die Federvorspannnung auf dem Ventilsitz letztendlich zu gering ist).

Dazu kommen dann auch noch die Druck-Unterschiede durch die Lage des Automaten im Wasser (1 bar Druckzunahme pro 10 Meter, also 0,01 bar pro 10 cm).

Insgesamt heisst das aber: Der Einatemwiderstand muss innerhalb definierter und vom Hersteller vorgegebener Grenzwerte liegen. Leichter kann man einstellen, bewegt sich damit aber auf verhältnismässig dünnes Eis, da der Automat dafür nicht ausgelegt / vorgesehen ist.Gruß

hispaVDST 2 Star Instructor
PADI Master Scuba Diver Trainer
SSI Master Instructor
26.02.2016 00:38

@ogroeten

Tut mir Leid, aber ich denke trotzdem daß das Quatsch ist was Du diesbezüglich schreibst.

Jedes unbalancierte Downstreamventil ist prinzipiell ein Sicherheitsventil um katastrophale Folgen einer versagenden 1sten Stufe zu vermeiden, deshalb ist man Anfang der sechziger Jahre davon abgekommen, mit Upstreamventilen in der 2ten Stufe zu arbeiten (von Poseidon mal abgesehen).

Wenn der MD die Federkraft in der 2ten Stufe überwindet, kann man mit einer (stark) abblasenden 2ten Stufe immer noch sicher aufsteigen.

'Steigt der Mitteldruck aus welchen Gründen auch immer ab', dann hat die Sicherheitsfunktion des Downstreamventils nichts zu tun, es geht immer nur um Situationen wenn der MD zu stark ansteigt.

Das ist übrigens auch der Grund warum 'balancierte' 2te Stufen nicht total balanciert sind, sondern nur teilbalanciert.

Aber diese Überdruckfunktion hat in der Praxis nichts damit zu tun wie hart oder leicht die 2te Stufe eingestellt ist solange der MD in 'normalen' Bereichen stabil ist, und das ist er normalerweise.

Ob unter Wasser oder an der Oberfläche ist auch egal.

Ein extrem leicht eingestellter Automat wird nicht, in normaler Position getaucht, schneller 'abblasen' als ein schwerer eingestellter, das ist technisch Quatsch.

Oktopusse werden oft etwas härter eingestellt, um 'Abblasen' zu verhindern.

Gemeint ist dabei, daß ein sehr leicht eingestellter Oktopus, sollte mal durch starke Strömung oder durch das Legen auf die Membranseite auf das Wasser das ursprünglich leichte Abblasen sehr schnell in ein volles Abblasen umschlagen kann.

Das hat aber ausschliesslich mit dem Venturieffekt zu tun, der bei sehr leichter Einstellung schneller getriggert wird.

Der Grund für die Empfehlung der Hersteller, die 2ten Stufen etwas über dem technisch Möglichen (etwas härter) einzustellen, liegt in einem Konstruktionsprinzip der meisten heute gängigen 2ten Stufen.

Fast immer ist das Zentrum der Membrane einer 2ten Stufe etwas höher als der höchste Punkt des Ausblasventils, d.h. der Wasserdruck auf diese beiden Punkte ist etwas verschieden.

Der Druck im Gehäuse der 2ten Stufe entspricht dem Umgebungsdruck minus des Einatemwiderstands.

Wenn man mit einem extrem leicht eingestellten Regler in einer Kopfüberpostion taucht, ist bei den meisten Modellen das Ausblasventil etwas über dem Zentrum der Hauptmembran und somit einem geringeren Druck ausgesetzt.

Das kann dazu führen daß der Druck auf Höhe des höchsten Punktes des Ausblasventils nicht mehr ausreicht um das Ausblasventil dicht zu halten, und es bläst ab bzw. die Einatmung kann recht feucht werden.

Das ist in erster Linie der Grund warum eine superleichte Einstellung einer 2ten Stufe nicht immer eine gute Idee ist.

Ist mir klar dass den meisten es wahrscheinlich etwas schwer fallen wird das zu visualisieren und zu verstehen was ich gerade beschrieben habe, aber so ist es und diese Tatsachen fliessen bei der Empfehlung von Herstellern zu ihren Spezifikationen mit ein.

sm1

ogroetenich lebe noch
26.02.2016 21:59

Erstmal: Kein Quatsch, trotzdem unvollständig und ggf. zu vereinfacht :D

Ich hatte ne alte Diskussion bzgl. Vereisung im Hinterkopf (das führt hier zu weit) und habe die geometrischen Punkte etwas unterschlagen ...

Ein DownStream Ventil öffnet unter zwei Bedingungen (technisch ODER Verknüpft):

Entweder der Mitteldruck übersteigt die Federkraft des Ventils
Oder der Druck auf den Kipphebel übersteigt die Federkraft des Ventils.

Ein UpStream Modell öffnet genau unter einer Bedingung:
Der Druck auf den Kipphebel übersteigt die Federkraft des Ventils.Ein steigender Mitteldruck öffnet ein (verplichtend zusätzlich vorhandenes, unabhängiges Sicherheitsventil!) drückt aber in der zweiten Stufe eher schliessend auf das Ventil (macht aber nix, der Kipphebel genügt den Federkräften und kriegt das Ventil immer noch auf ...

Was beeinflusstt jetzt beim DownStream Modell den Atemwiderstand:
Die Federkraft des Ventilsystems
Die Geometrie des Kipphebels
Die Geometrie und das Material der Einatemmembrane
Reibungsverluste der beweglichen Teile.Venturi-Effekte (ggf. Einstellbar), bei mares: Vortex Effekte, nicht einstellbar.

Was ist hiervon bei der Wartung Einstellbar:
Die Federkraft des Ventilsystems.
Sofern nicht vom Anwender einstellbar: Der Venturi-Effekt (z.B. Scubapro R290, da war der Venturi nicht Anwendereinstellbar)

Die Reibungsverluste werden zwar indirekt (durch Reinigung und Schmierung der beweglichen Teile) verändert, können aber nicht willentlich beeinflusst werden.
Die Geometrie des Kipphebels könnte zwar willentlich verändert werden (und wird gesehenerweise auch mal verändert / verbogen), darf aber nicht verändert werden. Solche Techniker gehören mit dem Regler aus der Werkstatt geprügelt :D Sollte man so etwas sehen: Der Kipphebel MUSS ersetzt werden!

Und damit KANN durch zu leichtes Einstellen der Federkraft, mit Abhängigkeiten zur jeweiligen Tauchsituation ein Automat so an der Grenze zum Abblasen betrieben werrden, dass auch die 'normale' Mitteldruck Veränderung zum Abblasen des Automaten führt. (allerdings ist das NICHT, da hast Du wieder recht, der einzige Grund für die vorgegebenen Einstellwerte!) Hier spielen eben die von Dir genannten geometrischen Abhängigkeiten auch eine Rolle, letztendlich aber auch die Tatsache, das Wasserströmung auf die Einatemmembrane und damit auch auf den Kipphebel drücken kann ... und da die Automaten nicht bei jedem Flossenschlag öffnen sollen, spielt das sicherlich auch eine Rolle :D

Um auf den aktuellen Fall noch einmal zu sprechen zu kommen:
Ob die Einatemkurve vom Mares Regler normal, gut oder schlecht ist, weiss ich nicht. Ich kenn den regler nicht. Die Werte sehen jetzt nicht exorbitant schlecht aus, aber ich kann nicht erkennen, ob das vorher / nacher Datenblätter sind (und wenn ja welches Vorher ist) oder ob das Haupt- und Alternativ-Automaten sind.

Letztendlich sind die Kurven alleine nichtmal aussagekräftig. Um zu beurteilen, ob einem das Atemverhalten eines Reglers gefällt, gehört Probeatmen dazu. (Die Kurven meiner Regler sehen dank Venturi GAANZ anders aus). Viele mögen einen zu starken Venturi Effekt zum Beispiel nicht, weil das Gefühl des 'Aufgeblasen werdens' dazu kommen kann (messtechnisch sichtbar wenn die Einatemkurve (unterstes Diagramm, die untere Hälfte, von rechts nach links zu lesen) in die Ausatemkurve (oberhalb der Nullinie) reicht.

Ggf. wenn der Automat definitiv innerhalb der Grenzwerte leichtmöglichst eingestellt ist und immer noch nicht gefällt, ist ggf. die Zeit reif für einen anderen Automaten. Das allerdings festzustellen ginge nur mit den nochauflösenden aktuellen Messprotokollen sowie den Wartungsunterlagen von mares. Beides habe ich nicht. Bleibt allenfalls die Idee probehalber den Wartungsbetrieb zu wechseln. Nur: wenn der jetzt den Automaten ausserhalb der Grenzwerte leichter einstellt und der Regler dem Kunden damit besser gefällt, heisst das nicht, dass der neue Techniker besser und der aktuelle Techniker schlecht ist.

hispaVDST 2 Star Instructor
PADI Master Scuba Diver Trainer
SSI Master Instructor
27.02.2016 04:32Geändert von hispa,
27.02.2016 04:36

Okay,das Thema scheint Dich zu interessieren, und Du bleibst dran.

Das meiste, von dem  was Du da so schreibst, stimmt ein wenig, ist aber (verständlicherweise) vereinfacht, aber auch unvollständig, und beim entscheidenden Punkt unserer Diskussion ziehst Du völlig falsche Schlüsse.

Ich werde wohl chronologisch antworten müssen.

‚Entweder der Mitteldruck übersteigt die Federkraft des Ventils
Oder der Druck auf den Kipphebel übersteigt die Federkraft des Ventils.‘

Soweit so richtig, fehlt halt noch die Dichtungskraft,welche den Dichtkrater und den MDsitz komplett abdichtet und welche auch gegen die Feder arbeitet. Im Idealfall wäre diese Kraft nahe bei null, muss man also nicht unbedingt kennen.

‚Ein UpStream Modell öffnet genau unter einer Bedingung:
Der Druck auf den Kipphebel übersteigt die Federkraft des Ventils.Ein steigender Mitteldruck öffnet ein (verplichtend zusätzlich vorhandenes, unabhängiges Sicherheitsventil!) drückt aber in der zweiten Stufe eher schliessend auf das Ventil (macht aber nix, der Kipphebel genügt den Federkräften und kriegt das Ventil immer noch auf ...‘

Na ja, wichtiger ist das Sicherheitsventil.......War aber eigentlich auch nicht das Thema.

‚Was beeinflusstt jetzt beim DownStream Modell den Atemwiderstand:
Die Federkraft des Ventilsystems
Die Geometrie des Kipphebels
Die Geometrie und das Material der Einatemmembrane
Reibungsverluste der beweglichen Teile.Venturi-Effekte (ggf. Einstellbar), bei mares: Vortex Effekte, nicht einstellbar.‘

Hier sieht man daß Du wahrscheinlich den Unterschied zwischen dem Einatemwiderstand und der Atemarbeit über einen kompletten Atemzyklus nicht verstehst.

Der Einatemwiderstand ist die geringste Kraft (Vacuum), welche benötigt wird, um das Ventil der 2ten Stufe zu öffnen.

Die ersten erwähnten Punkte könnten noch um die Größe (Durchmesser) des Dichtkraters und die Dichtungseigenschaften des Dichtkraters und des MDsitzes ergänzt werden.

Aber definitiv hat der Venturieffekt nichts mit dem initialen Einatemwiderstand zu tun,er kann erst einsetzen wenn Luft schon fließt.

Er hat aber eine wichtige Rolle beim Reduzieren der Einatemarbeit während eines Atemzuges, sobald das Ventil geöffnet ist und Luft fliesst, insbesondere in größeren Tiefen.

‚Was ist hiervon bei der Wartung Einstellbar:
Die Federkraft des Ventilsystems.
Sofern nicht vom Anwender einstellbar: Der Venturi-Effekt (z.B. Scubapro R290, da war der Venturi nicht Anwendereinstellbar)‘

Die Federkraft ist gerade eine der Sachen welche man eben nicht einstellen kann, ist von der Fabrikation abhängig und voreingestellt.

Man kann allerdings den Widerstand gegen die Federkraft einstellen, so würde ich das sehen.

Was man dann auch noch einstellen kann, um eine 2te Stufe leichter oder schwerer einzustellen, wäre der MD, besonders wirkungsvoll bei unbalancierten 2ten Stufen und die Höhe des Kipphebels, gegebenenfalls ein neuer MDsitz oder Dichtkrater.

Der Venturi der SP R290 2ten Stufe ist selbstverständlich vom Anwender einstellbar, allerdings kaum beim Tauchen.

‚Die Reibungsverluste werden zwar indirekt (durch Reinigung und Schmierung der beweglichen Teile) verändert, können aber nicht willentlich beeinflusst werden.
Die Geometrie des Kipphebels könnte zwar willentlich verändert werden (und wird gesehenerweise auch mal verändert / verbogen), darf aber nicht verändert werden. Solche Techniker gehören mit dem Regler aus der Werkstatt geprügelt :D Sollte man so etwas sehen: Der Kipphebel MUSS ersetzt werden!‘

Was für Reibungsverluste?!

Das mit der Geometrie beim Kipphebel nimmst Du verdammt wörtlich (verbiegen?!), es geht aber um etwas anderes.

Kipphebel werden in verschiedene Klassen eingeteilt, die sich am sogenannten Kipphebelvorteil orientieren.

Soweit ich mich erinnere, sind die meisten Kipphebel in Scuba 2ten Stufen Kipphebel der Klasse 2,sie haben einen Hebelvorteil von 12:1 und dieser Kipphebelvorteil ist natürlich von der Fabrikation vorgegeben.

Bis Ende der Achziger Jahre hat Sherwood übrigens  seinen Technikern ausdrücklich erlaubt die Kipphebel in passende Form zu bringen wenn es nötig erschien.

‚Und damit KANN durch zu leichtes Einstellen der Federkraft, mit Abhängigkeiten zur jeweiligen Tauchsituation ein Automat so an der Grenze zum Abblasen betrieben werrden, dass auch die 'normale' Mitteldruck Veränderung zum Abblasen des Automaten führt. (allerdings ist das NICHT, da hast Du wieder recht, der einzige Grund für die vorgegebenen Einstellwerte!) Hier spielen eben die von Dir genannten geometrischen Abhängigkeiten auch eine Rolle, letztendlich aber auch die Tatsache, das Wasserströmung auf die Einatemmembrane und damit auch auf den Kipphebel drücken kann ... und da die Automaten nicht bei jedem Flossenschlag öffnen sollen, spielt das sicherlich auch eine Rolle :D‘

So, und jetzt sind wir endlich bei dem Punkt, bei dem Du völlig unlogische Schlüsse ziehst, welches ich als Quatsch bezeichnet habe.

Eine Sache die Du offensichtlich nicht verstehst, ist die Tatsache, daß ‚normale‘ MDveränderungen immer nur  in eine Richtung gehen, und zwar in Richtung geringerem MD!

Ein statischer MD vor dem Öffnen des Ventiles wird zum dynamischen MD unter Luftfluss. Dabei sackt der MD immer ein Stück ab.

Es wäre wirklich spannend, wenn Dir ein Beispiel eines normal funktionieren Atemreglers einfallen würde, der in der Lage ist, während eines Ein- oder Ausatemvorganges den MD über den statischen MD zu bringen, und damit vielleicht in der Lage wäre, eine ‚zu leicht‘ eingestellte 2te Stufe zum Abblasen zu bringen.

Ich hoffe nur, daß Du diesen Blödsinn nicht auf einem ‚Technikerseminar‘ gelernt hast, sondern da nur etwas falsch verstanden hast.

Klar hört sich das relativ logisch an: Leichte Einstellung = Bläst leicht ab

Kann ja auch stimmen wenn der MDsitz und der Dichtkrater nicht genug Zyklen bekommen haben um sich ‚einzusitzen‘, aber das alles hat nichts damit zu tun warum man eine 2te Stufe nicht so leicht einstellen sollte wie es technisch möglich ist.

‚Um auf den aktuellen Fall noch einmal zu sprechen zu kommen:
Ob die Einatemkurve vom Mares Regler normal, gut oder schlecht ist, weiss ich nicht. Ich kenn den regler nicht. Die Werte sehen jetzt nicht exorbitant schlecht aus, aber ich kann nicht erkennen, ob das vorher / nacher Datenblätter sind (und wenn ja welches Vorher ist) oder ob das Haupt- und Alternativ-Automaten sind.

Letztendlich sind die Kurven alleine nichtmal aussagekräftig. Um zu beurteilen, ob einem das Atemverhalten eines Reglers gefällt, gehört Probeatmen dazu. (Die Kurven meiner Regler sehen dank Venturi GAANZ anders aus). Viele mögen einen zu starken Venturi Effekt zum Beispiel nicht, weil das Gefühl des 'Aufgeblasen werdens' dazu kommen kann (messtechnisch sichtbar wenn die Einatemkurve (unterstes Diagramm, die untere Hälfte, von rechts nach links zu lesen) in die Ausatemkurve (oberhalb der Nullinie) reicht.

 

Ggf. wenn der Automat definitiv innerhalb der Grenzwerte leichtmöglichst eingestellt ist und immer noch nicht gefällt, ist ggf. die Zeit reif für einen anderen Automaten. Das allerdings festzustellen ginge nur mit den nochauflösenden aktuellen Messprotokollen sowie den Wartungsunterlagen von mares. Beides habe ich nicht. Bleibt allenfalls die Idee probehalber den Wartungsbetrieb zu wechseln. Nur: wenn der jetzt den Automaten ausserhalb der Grenzwerte leichter einstellt und der Regler dem Kunden damit besser gefällt, heisst das nicht, dass der neue Techniker besser und der aktuelle Techniker schlecht ist.‘

Da gäbe es jetzt natürlich auch noch einiges zu zu bemerken, wäre aber anderes Thema, und ich habe jetzt genug geschrieben, denke ich.

Hebe ich mir also für ein anderes Mal auf.sm1

 

 

ogroetenich lebe noch
27.02.2016 11:06

Wir reden aneinander vorbei und meinen doch das selbe :D

Die Federkraft (Gemeint: die Kraft die die Veder auf das Ventil ausübt) KANN eingestellt werden. Die Federhärte ist Herstellungsbedingt und kann nicht eingestellt werden. Das Stichwort ist Federvorspannung, dadurch wird die Kraft der Feder auf Ventil und Ventilsitz verändert. Bei einigen Herstellern ist sogar die Kombination Kipphebel, Feder, Ventil eine unverstellbare Einheit und nur durch die Position des Ventilsitzes wird die Kipphebellage, aber auch die Vedervorspannung verstellt.

Die Kipphebellage ist in Grenzen einstellbar.  

Ja, der Venturi-Effekt hat mit dem Initialen Einatemwiderstand nichts zu tun. Wohl aber mit der Atemarbeit, die sich über Atemvlumen und Zeit berechnet wird (PV Diagramm). Als Anwender stört mich auch meist eher die Atemarbeit und nicht der reine initiale Einatemwiderstand. Dieser beeinflusst aber hier den gesamten Atemverlauf, ein Venturi-Effekt ist hier in der Kurve nicht erkennbar.

Der Mitteldruck verändert sich während eines Ein und Ausatemdruck nicht nach oben (richtig ... das ist technisch unmöglich) Wohl aber ggf. mit der Tiefe. Stichwort: Überkomensation. oder der Temperatur (Veränderung der Federhärte durch die Temperatur, oder andere thermische effekte auf bewegliche Teile) Wie groß die Efffekte jetzt sind, kann ich nichtt sagen ... meine Messgeräte, die ich so aufbringen kann, sind entweder zu ungenau oder nicht Wasserfest. Das Überkompensationseffekte existieren wurde mir mal bestätigt. (Ist Ähnlich zur Unterkompensation an der zweiten Stufe um die Funktion des Sicherheitsventils zu erhalten.)

Mit der verwendeten Prüfbank (Pressure Guard) leider nicht feststellbar, hier fehlt die Druckkammer um den Automaten unter Druck zu bringen.

Die 80er Jahre sind etwas vor meiner Taucher Zeit. Was Sherwood da den Technikern erlaubt hat, weiss ich nicht :D Wenn ich aber an Teflonbeschichtete Kipphebel denke oder an die veränderte Geometrie, halte ich Verbiegen für einen suboptimalen Lösungsansatz.

Reibungsverluste: Jedes mechanisch bewegliche Teil erfährt an Berührungspunkten Reibung. Hier also: Drehgelenke (Befestigung) des KippHebels, Dichtungen bei balancierten Ventilen, Kipphebel an Einatemmembran. Und die Reibung von Ventilsitz am Dichtungskrater gehört auch irgendwo dazu ... wobei ... wenn der Krater so tief ist, dass das tatsächlich auswirkungen zeigt, sollte der Dichtsitz getauscht werden :D

Technikseminare: gehen nur in sehr geringem Umfang tatsächlich auf die Hintergründe ein (ist ja auch kein Ingenieur-Studium), sondern mehr auf: Mechanischer Aufbau (welches Teil gehört wierum wohin) Korrrekte Wartung, Fehlersuche, Fehlerbehebung. Von daher: Ein Techniker ohne umfassendes Hintergrundwissen kann immer noch ein genialer Techniker sein.

Ich verwehre mich immer noch gegen den "Quatsch". letztlich habe ich ein paar Punkte vergessen aufzuführen die mir im Kopf rumspukten, und ein paar absichtlich weggelassen. (vollständig und kompliziert wollte ich das gar nicht darstellen)

wir sind eh längst weit jenseits von dem, was der Thread Opener wissen will .... vielleicht sollten wir uns nächstes Jahr mal auf ein Bier auf der boot am TN-Stand treffen und das Thema ausdiskutieren :D

ach ja:
Der R290  (von ca. 2005) war nicht für die Einstellung des Venturi Effektes vom Anwender vorgesehen. Laut Anleitung: Gehen sie zum Händler. Eigentlich war dafür sogar ein Spezialwerkzeug (hüstel ...) erforderlich.. Dass das mit etwas Phantasie geht, ist unbestritten :D

hispaVDST 2 Star Instructor
PADI Master Scuba Diver Trainer
SSI Master Instructor
28.02.2016 01:14

Mann, so schwer ist das doch gar nicht.

Hauptdiskussionspunkt ist Deine (leider nicht nur Deine) Behauptung, der Grund dafür, daß man 2te Stufen meistens gemäß Herstellerspecs etwas härter einstellen sollte als technisch möglich, liege darin daß zu leicht eingestellte Automaten innerhalb ‚normaler‘ MDschwankungen anfangen können abzublasen.

Das ist ja auch richtig, nur Deine Begründung ist Qu...., nach wie vor.

Jetzt kommst Du an mit einem Feature welches die wenigsten 1sten Stufen haben, oder hast Du schon mal von einer überkompensierten, kolbengesteuerten 1sten Stufe gehört, oder von einer 'nassen' membrangesteuerten?

Sollte das der Fall sein,dann hast Du das wahrscheinlich von der gleichen Kapazität, die Dir die Einstellungsprozeduren von 2ten Stufen erklärt hat.

Ich bin kein Ingeneur, aber wie man technisch eine gleitende Überkompensation (nicht MDanpassung an Tiefe) in einer 1sten Stufe ohne die 2te Membran hinbekommen sollte,erschliesst sich aus meinem Verständnis der Funktionsweise 1ster Stufen nicht.

Ein Kundenverarschungsfeature wie diese Überkompensationsfunktionen in einigen, wenigen, neueren Modellen hat sicher nicht zu zur jahrzehntealten Herstelleranweisung geführt,2te Stufen härter als möglich einzustellen.

Ich bin völlig bei Dir daß ein Techniker mit beschränktem theoretischem Wissen über die Dinge an denen er rumschraubt, trotzdem ein passabler Schrauber (sicher nicht genial) sein kann.

Geht heute vielen Automechanikern ja wohl auch so.

Ist trotzdem kein Grund drauf stolz zu sein.

Ich habe vor über 25 Jahren damit angefangen Regulatoren selbst zu reparieren und zu revisionieren,weil die Arroganz und die Unfähigkeit der damaligen 'Techniker', mit welchen ich zu tun hatte, mich einiges an Geld und Nerven kostete.

Es gibt einen Grund warum die Arbeitsresultate der 'Techniker' auch heute immer noch recht oft ein Thema in diesem Forum ist (wie in diesem Thread).

Wenn Du als Fachmann die Dinge so machst wie Du es kannst (oder nicht kannst), und der Automat funktioniert trotzdem nicht so wie erwartet oder vom Kunden gewünscht, dann würde etwas mehr theoretisches Verständnis helfen das Problem zu finden oder dem Kunden das Problem zu erklären, und ihm nicht einfach den Kauf eines neuen Reglers zu empfehlen.

Deshalb hat das heutzutage so populäre prozedurale Ausbildungssystem meiner Meinung nach gehörige Defizite.

Die Techniker sind die Einäugigen unter den Blinden, und das noch mehr als bei Autowerkstattkunden, d.h. es geht fast nur um Vertrauen und Plausibilität.

Wenn also ein Kunde unzufrieden ist und/oder Fragen hat, dann hat der oft ein besseres Gefühl für die Kompetenz des Technikers als man annimmt.

Der Eindruck wird natürlich auch dadurch beeinflusst, wieviel der ‚Fachmann‘ wirklich weiss und wie er es rüberbringen kann, und das scheint oft genug nicht überzeugend zu sein.

Na gut, wie auch immer, dank Dir für die Diskussion, das mit dem Bier bei der nächsten Boot behalten wir im Auge, allerdings bin ich da meistens nicht in D zu der Zeit, also mal sehen.

Ja gut, den Venturi der R290 /R295er muss man mit einem ‚Spezialschlüssel‘ einstellen...sm1

 

ogroetenich lebe noch
28.02.2016 02:37

Nasse Membrangesteuerte: Hoffentlich nicht. Dann ist die Membrane kaputt :D. Überkompensierte Kolbem ... (bzgl. der Tiefenkompensation) ... schwierig. Du hast also in sofern recht als dass es bei einer Kolbengesteuerten bei den mir bekannten ersten Stufe nicht zu ner Überkompensation kommen kann. (so ich keinem Denkfehler aufgesessen bin). Hab ich aber hoffentlich auch nie behauptet, sonst hättest Du mit dem Quatsch absolut recht :D

Wo ich gerade nicht ganz sicher bin (hab das aber zu den Anfangszeiten meiner Taucherei 1992 mal gehört) dass balancierte erste Stufen bei Abnahme des Hochdrucks ggf. mit einem steigenden Mitteldruck quittieren. Da muss ich mir jetzt aber echt wieder die Geometrie vor Augen führen, auch das könnte ne Legende sein (der ich dann allerdings tatsächlich aufgesessen wäre ...) (unbalancierte erste Stufen tun das definitiv nicht ...).

die thermischen Effekte (auch ohne Vereisung) kann ich mir zumindest vorstellen.

Die Überkompensation gibt es, wenn ich mich richtig erinnere, ausschliesslich bei membrangesteuerten ersten Stufen. Ich nehm mir jetzt aber mal keine Schnittzeichnung um das zu prüfen :D

R290er Spezialschlüssel  ... jupp ... ich sag jetzt nicht, was ich immer genommen habe ... Anleitung und so .D

Dank Dir auch für die Diskussion.

hispaVDST 2 Star Instructor
PADI Master Scuba Diver Trainer
SSI Master Instructor
28.02.2016 04:57

Na dann...prost

Antwort