Tauchausrüstung Foren

Ich mache (beginne) derzeit einen Langzeittest, da auch mir die jährlichen Revisionen auf den Sack gehen. Weniger die Kosten (die sind bei meinem Regler niedriger), als das Hinbringen, 1..2 Wochen warten, abholen, hoffen, dass die nichts versaut haben (was auch schon vorkam: Ganz hin, kaputt zurück, Reklamation lief zwar ordentlich ab, aber 2 Tauchgänge durften ausfallen). Ich lasse erst in 5 Jahren, oder wenn es blubbert, wieder was machen. Dazu hab ich ja den Zweitregler, nicht wahr.
(Bei mehr als 100TG jährlich sollte man aber vielleicht aller 2 Jahre Wartung betreiben.)

Hallo,

so sehe ich das auch...Du machst mir allerdings Angst im Hinblick auf meinen bevorstehenden Urlaub...wenn da etwas nicht funktionieren sollte, steh ich mitten in der Wüste (Marsa Alam) ohne funktionierenden Atemregeler...Mist...Hätte das Ding nie wegbringen sollen...Hat ja einwandfrei funktioniert.....

Gruß,

Sabrina

Also ich würde eher sagen, dass Automaten die wenig benutzt werden (<20 TG/Jahr) häufiger zur Revision sollten als andere und zwar weil Taucher, die regelmäßig tauchen gehen auch öfters ihre Ausrüstung überprüfen und somit Problemen eher vorbeugen.
Ein anderer Grund wäre, dass der Automat nach dem jährlichen Tauchurlaub in Ägypten ein komplettes Jahr zum gammeln Zeit hat, während andere öfters "freigeblasen" werden. Quasi bin ich für eine regelmäßige Wartung. Wenn was passiert ist schließlich auch der Buddy in einer Notsituation und es wäre egoistisch ihn in sowas aufgrund von falschem Spargeiz reinzubringen.
PS: Das Problem sind auch weniger die O-Ringe sondern der Sintherfilter der sich zusetzen kann.

VG

Anmerkung noch: ein großteil der Vereisungsunfälle lässt sich auf schlecht bzw. gar nicht gewartete Automaten zurückführen.

noch ne Anmerkung: viele Autos müssen bestimmt auch nicht zum alle zwei Jahre zum Tüv, aber fragt doch mal nen Prüfer was der so alles schon gesehen hat.


Weiß eigentlich jemand wie das versicherungstechnisch aussieht wenn mit nicht gewarteter Ausrüstung ein Unfall passiert? Ich könnte mir vorstellen das dies im Endeffekt die Wartungsgebühren mehrerer Jahre übersteigt.

Hallo Las Vegas Jack,

>>ein großteil der Vereisungsunfälle lässt sich auf >>schlecht bzw. gar nicht gewartete Automaten >>zurückführen.

Da bin ich völlig bei Dir. Sobald das Ganze ins Extreme (kalte, tiefe, höhlen, oder jegliche art von technischem Tauchen) geht. Da ist die perfekte Ausrüstung eine Art Lebensverischerung.

Aber im Roten Meer...Bei Tiefen bis max. 35 m und im Schnitt 25 Grad und das bei in der Regel so genannten "Nullzeittauchgängen"...

Ich bin sicherlich kein Experte, wollte nur mal eine kritische Frage stellen....

Was kann im schlimmsten Fall Deiner Meinung nach mit dem nicht gewarteten Automaten passieren (also Vereisung schließe ich im Roten Meer einfach mal aus).
Ich meine ein Verhalten des Lungenautomaten das plötzlich auftritt und welches ich noch nicht bereits auf dem Schiff bzw. beim Abtauchen entdecke....??

>> Weiß eigentlich jemand wie das >>versicherungstechnisch aussieht

Das wiederum ist natürlich ein nahezu unwiederlegbares Argument.....

Also von Vereisungen im roten Meer hab ich auch schonmal was gehört aber OK.
Ein anderes großes Risiko, was auch oder gerade bei Urlaubstauchern im Roten Meer vorhanden ist, ist die Gefahr eines Essouflements. Ein Essouflement kann bei großer Anstrengung und hohem Atemwiderstand entstehen. Die große Anstrengung findet sich bei Strömung oder bei "vertauchten" Tauchern, die zum Boot zurückschnorcheln( Essouflement kann auch an der Oberfläche entstehen) und der große Atemwiderstand kommt bei Tiefe (auch bei Tiefen "bis max.35m") und natürlich(trommeltrommel..pointe kommt...) bei einem schlecht eingestellten oder nicht gewarteten Automaten.

--> die Folge können leichte Probleme, aber auch hektische Notaufstiege und Tod zur Folge haben.

Las Vegas Jack,
du solltest Werbung für Carglass machen, oder für Calgon. Die wegen Steinschlag zerborstene Scheibe, das überflutete Haus wegen Lochfraß, weißt schon.

(Richtig: Wer ganz wenig taucht, nur im Urlaub, mit nur 1 Regler, der braucht noch mehr die Sicherheit des funktionierenden Reglers. Da empfehle ich dann aber eher, auch mal kurz vorm Urlaub zu tauchen, z.B. auch direkt nach einer Revision, bevor man sich auf den 1 Regler nach Wartung verlässt, und dann in 30..40m auf den Rudelführer angewiesen ist, falls dann was nicht funktioniert.)

Wartung schadet ja nicht, aber passieren kann immer was, und ich fahr mein Auto auch nicht aller 300km in die Werkstatt. Augen auf, dann merkt man schon, wenn sich was anbahnt. Wenigstens die 2. Stufe kann man auch mal selbst aufmachen, und ein "schlecht eingestellter" Automat kann einem ja gerade dann passieren, wenn man ihn für mehr oder weniger viel Geld zur Werkstatt gebracht hat. Dreck/Wasser im Regler kann man hierzulande weitgehend verhindern, ansonsten eben selbst mal nachsehen, oder für wenig Geld nachsehen lassen, ob da wirklich eine 100EUR-Wartung erforderlich ist. Überprüfung ja, jährliche Revision nach wenigen TG nein.

@Las Vegas Jack
" ein großteil der Vereisungsunfälle lässt sich auf schlecht bzw. gar nicht gewartete Automaten zurückführen. "

Nenne Zahlen und Quellen. "Großteil" als Angabe ist recht unspezifisch.

Gruß
Bert

Gruß
Bert

@Sparfuchs: das hat mit Werbung nichts zu tun(außer ich darf dir dafür unterstellen, dass du Werbung für das Missachten von gängigen Grundregeln machst, will ich aber gar nicht).
Dass man sich nicht blind auf eine Revision verlassen sollte, sondern seine Ausrüstung vor dem Urlaub nochmal tauchen sollte sehe ich genau wie du.
Aber ich unterstelle einfach mal, das nicht jeder Taucher merkt, wenn was mit seiner Ausrüstung nicht stimmt(erstrecht nicht wenn nur einmal jährlich getaucht wird). Als du das erste mal Auto gefahren bist hättest du bestimmt ein Stottern des Motors weniger bemerkt als nach 30t gefahrenen km. D.h. nur wenn man genug Erfahrung hat bemerkt man technische Mängel wirklich. Ebenso bezweifel ich dass jeder Taucher mal eben seine zweite Stufe aufzaubern kann, genausowenig wie nicht jeder Autofahrer seine glühbirnen wechseln kann geschweige denn einen Motor ausbauen etc.

@Bert Rudeck
Hallo Bert! Zahlen und Quellen kann ich dir leider nicht nennen. Es entspricht eher meinem subjektiven Gefühl, da ich die aktuellen Tauchunfälle schon seit ein paar Jahren immermal wieder mitverfolge. Aber du hast wahrscheinlich recht...Großteil dürfte zu dick aufgetragen sein.

VG

@Las Vegas: Vereisung und fehlende Wartung haben nichts, aber auch gar nichts miteinander zu tun!

Wenn der Regler funktioniert, aber nicht gewartet wurde, dann ist er ggf. verdreckt, z. B. zugesetzte Sinterfilter oder sonstwo Ablagerungen von Sand, Sedimenten, Lehm..., und natürlich Alu-Abrieb von Aluflaschen.

Um eine Vereisung zu Erreichen, ist großer Luftdurchsatz bei sehr niedrigen Temperaturen und eine Flaschendruck nahe bei 178 bar erforderlich.

Natürlich kann auch ein Fremdkörper in der 2. Stufe zu einem Abblasen führen, aber der kann in einen gewarteten Regler genauso hineingeraten, wie in einen nicht gewarteten.

Meine bescheidene Erfahrung mit der Wartung von Reglern ist die, dass ich sie oft mehrmals zum Shop zurücktragen musste, bis der Mitteldruck wieder stimmt. Seit längerem verzichte ich deshalb möglichst darauf (und habe im tiefen Süden einen Reserveregler dabei).

@tariernix

ein verdreckter Atemregler bzw. ein zugesetzter Sinterfilter haben sehr wohl was miteinander zu tun.
wenn der Sinterfilter teilweise zugesetzt ist, dann strömt die benötigte Luftmenge durch einen geringeren querschintt--> d.h. dass die Luft schneller durch den zugesetzten Sinterfilter strömen muss was eine deutliche herabsetzung der Temperatur zur Folge hat. --> somit besteht ein größeres Risiko der Vereisung, oder?
Bei schlechten Erfahrungen könnte man den Shop direkt darauf ansprechen, ggf. schon bei der Abgabe ein paar worte zum gewünschten Mitteldruck sagen und wenn gar nichts hilft den Shop wechseln.
Ich hatte immer fast immer gute Erfahrungen bei Revisionen.
--> nur sprechenden menschen kann geholfen werden

VG

Meines Wissens rührt die Abkühlung in der ersten Stufe vom Druckgefälle und NICHT von einer wie auch immer gestalteten Strömungsgeschwindigkeit durch einen wie groß/klein auch immer gearteten Querschnitt her. Imho ist der Querschnitt egal, sondern das Druckgefälle bringt die Abkühlung.

Damit wäre für mich die Aussage: "dann strömt die benötigte Luftmenge durch einen geringeren querschintt--> d.h. dass die Luft schneller durch den zugesetzten Sinterfilter strömen muss was eine deutliche herabsetzung der Temperatur zur Folge hat" falsch.

Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.

Grüßle vom Neptun

@Las Vegas Jack: Warum bläst dann die erste Stufe ab, wenn der Sinterfilter vereist ist? Dann dürfte keine Luft mehr durchgehen und nicht fröhlich mit 10bar den dicksten Blasenschwall rausdrücken.

Die Antwort von Tariernix und Neptun ist völlig richtig.

Gruß Düse

Hallo zusammen,
Ich möchte hiermit Herrn Daniel Bernoulli und Giovanni Battista Venturi gedenken. Diese haben im 18.Jhd festgestellt, dass sich Druck und Fließgeschwindigkeit in einem strömenden Fluid (Gas oder Flüssigkeit) zueinander antiproportional verhalten. Das bedeutet verengt sich der Durchschnitt, so geht der Anstieg der Fließgeschwindigkeit mit einem Druckabfall einher und umgekehrt.
Ich dachte eigentlich dass bei einem inneren Vereiser nur das Ventil der ersten Stufe vereisen kann, aber der Sinterfilter davor? Keine Ahnung...

Um die eigentliche Frage mal zu beantworten, ich bringe meinen Atemregler alle 2 Jahre oder 100TGs in die Revision. Dazu muss ich erwähnen, dass ich im Jahr ca. 75TGs mache, davon die Hälfte in tropischen Gewäsern mit einer 1.Stufe und die andere Hälfte im Süßwasser mit 2 1.Stufen.

Immer gut Luft!