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Argonfüllung mit Luft nachdrücken

Wir haben erstmals Argon (für den Trocki) gefüllt durch Überströmen einer 50 ltr. 200bar auf 3 ltr. Der Enddruck betrug danach ca. 170 bar.

Anschließend sollte mit Kompressor Luft aufgedrückt werden, um so auf ca. 200bar Enddruck zu kommen. Bei einem Druck von rd. 200 bar am Kompressorausgang sind die Argonflaschen dann geöffnet worden. Anstelle eines erwarteten Absinkens auf rd. 170/180 bar und eines "Nachdrückens" stieg das Monometer jedoch gleich zusehends weiter auf 230 bar an, wo wir abriegelten. Anschließend war in der Argonflasche NUR noch 140/150 bar.

Erklären können wir uns das nicht. Kann es mit der Dichte der Gase zusammenhängen und das Argon dadurch mit weniger Druck Luft mit höherem Druck verdrängen kann ?

Leider hab ich die Tage keinerlei Ansätze im Netz gefunden, so daß ich mal ne Posting loswerden muß.
Würden uns super freuen, wenn Ihr dazu einen Rat wisst.
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23.03.2005 22:20
Hallo,
ich gehe einfach mal davon aus, daß der Druck weiter angestiegen ist weil die 3 l Argon eben kaum Volumen hat und dementsprechend schnell gefüllt wird. Dabei wird sie natürlich auch warm- nach dem abkühlen bleibt dann eben relativ wenig Druck...
24.03.2005 07:32
Hallo xmia
Ich habe keine Ahnung weshalb das so ist, jedoch frage ich mich auch wieso du eine Argon Flasche mit Luft nachdrückst.
So geht die Isoliereigenschaft zu einem gewissen Teil wieder verloren. Solange die Speicherflasche noch voll ist mag das erhaltene Gemisch noch ein wenig besser isolieren als Luft, aber spätestens wenn du nur noch 100 bar in der Speicherflasche hast, kannst du ganz auf das Argon verzichten.
Du hast ja eine relativ grosse Flasche für Argon, dies wird auch bei 100bar noch locker für ein paar TG`s reichen.
Warme Grüsse Plumsi
24.03.2005 10:25
Keine Ahnung, wieso das so war, Antwort von "eine Möglichkeit" wäre denkbar. Mit Luft toppen finde ich doof, siehe Plumsi. Geh doch einfach mit dem Argon in den Kompressor-Ansaug und drücke es hoch, so nützt du das letzte bar der Speicherflasche und hast immer 200 bar in der Kleinen. Beachten: keinen merklichen Ueberdruck in den Ansaug geben, sonst erhält der Kompressor zuviel Gas und muss zuviel arbeiten. Zudem soll die Kühlung und das Oel gut sein, weil Argonkompression ein bisschen mehr Arbeit für den Kompressor darstellt. Einfache Lösung: Aus der Speicherflasche in einen grossen Sack, aus diesem in den Ansaug. Den Sack hält man durch ständiges Auf-Zu-Drehen der Speicherflasche einigermassen voll.
Peter GaertnerGUE Cave 2
24.03.2005 11:07
Hi Xmia,

Ferndiagnosen sind so eine Sache... Argon erwärmt sich beim Komprimieren stark. D.h. wenn ihr zügig übertrömt habt Ihr nach dem Füllen und abkühlen statt 170 Bar ev. 120 Bar.
Warum nach dem Hochdrücken weniger drin war als vorher ist alerdings nicht zu verstehen. Sind alle Ventile dicht? Lässt sich das reproduzieren?
Wenn Du Ar von 170 auf 200bar mit luft hochdrückst, kommst Du von einem Wärmeleitkoeffizienten von 0,016 (Ar) auf 0,0172, verlierst also rund 10% - nicht so dramatisch.

Grüßle
Peter
24.03.2005 11:14
zu eine Möglichkeit:
warm wird sie kaum, und wenn, dann erkläre mal den Druckabfall von angezeigten 230 (am Kompressor) auf anschl. 140 in der Flasche (nach nicht maleiner Minute). So schnell kühlt da nix runter. Das mit dem 3ltr. Volumen ist klar, daß das schneller geht, allerdings war nicht nur eine Flasche angeschlossen.

zu Plumsi: Wir haben leider keine Nachfüllmöglichkeit, wo wir am WE tauchen wollen. Insofern ist die Alternative, mit Luft nachzudrücken nicht abwägig. Statt 170 bar Argon kann man dann mit 170 bar Argon und vielleicht 50 bar Luft drauf zwar etwas Isoliereigenschaft verlieren, aber man hat vielleicht zwei TG mehr und immerhin noch >75% Argon drin! Und angesagt sind nicht weniger als 10 TG bis Montag. Ansonsten gebe ich Dir da recht, für einen oder zwei Tage würd ich das auch nicht machen.

Zu Gregor:
Solange ich nach diesem Vorfall nicht weiß, warum der kompressor so reagiert hat, werde ich gewiß kein Argon ansaugen und durchdrücken.

Zu Petra:
Das mit dem Druckabfall ist schon klar, aber warum nach dem Nachdrücken weniger als 170 bar, nämlich 140 drin waren, weiß ich eben auch nicht. Ventile sind alle dicht, auch sonst alles iO. Im Übrigen danke für die Wärmekoeffizienten, ich verweise da mal auf meine Antwort zu Plumsi, man verliert eben nicht so viel und hat mehr Reserve. Danke Dir für die gute Erklärung dazu.

Vielleicht findet sich ja noch einer, der es mir physikalisch erklären kann. Wünsch Euch frohe Ostern.
Peter GaertnerGUE Cave 2
24.03.2005 12:04
Hi Xmia,

ich trage zwar kein Handtäschchen, ist aber ok...
Je mehr ich darüber nachdenke, wird ein Userfehler wahrscheinlicher... Nochmal probieren.

Frohe Ostern!
Peter
24.03.2005 13:23
hi xmia,

wie wärs mit nem anderen Fini?
24.03.2005 13:52
zu PETER:

:o Sorry, mein das mit der Handtasche )

zu truk lagoon:

Das sind Antworten die ich liebe. Meinst Du nicht, daß ich das schon durch hätte? Und hast Du ne Ahnung, was die Güteklasse 1,6 auf einem Fini bedeutet ? Wenn nicht, dann erkläre ich es Dir mal.

So Jungs, ich fahr jetzt in den Urlaub. Mit MEINER Handtasche !!! Danke noch für die Hilfe, wollen wir mal schauen, wie weit wir jetzt mit 170bar Argon kommen.
24.03.2005 21:09
Hallo!

Dein beschriebener Vorfall ist wahrlich schwer zu erklären. Ich ströme über und sauge an seit langer Zeit und habe ein derartiges Phänomen noch nicht erlebet. Frage: Hast du dies ein 2tes mal zu Wege gebracht. Alternative: Argon ansaugen. Wie das funktioniert findest du hier: http://www.dir-austria.com/DIR/Workshop/Ansaugen von Gasen/Ansaugen von Gasen Start.htm

Ciao Oliver
04.04.2005 17:30
Hallo,

Du sagst, es wären mehrere Flaschen angeschlossen? Könnte es vielleicht sein, daß da irgendwas ZWISCHEN den Flaschen passiert ist?

A.

Prinzipiell klingt das o.g. nach Kompressorventil zugedreht und Flaschen irgendwie abgelassen...
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