Hallo Michael,
zuerst denke ich mal, dass du meine Beschreibung nicht richtig gelesen hast, sondern nur überflogen.
Ich möchte dir ja nicht gleich unterstellen, dass du nicht lesen kannst.
1. Eine Wassertemperatur von 0 Grad ist physikalisch schwer möglich, ausser du kratzt mit deiner 1. Stufe unter der Eisdecke entlang. Aber diese Schilderung habe ich mehr bildlich verstanden.
Im Übrigen finden bei allen Organisationen, und ich kenne sie fast alle, bei Wassertemperaturen unter 10 Grad keine Anfängerausbildungen statt, da dies unnötige Risiken birgt. Im Übrigen bitte ich dich dich ein bischen zusammenzureissen. Das stammt nämlich nicht von mir.
Obwohl ich es aus Erfahrung richtig finde.
Inwieweit dann die Anfängerausbildung vorbereitend bis zu einem gewissen Level im Schwimmbad stattfindet ist eine ganz andere Sache. Dies hat aber mit dem Thread nichts zu tun. Bleiben wir also sachlich.
2. Zum Leseproblem deinerseits...
Ich schrieb explizid, dass durch die Luft im Anzug Barotraumen...verhindert werden. Was hat das mit deinem Satz zu tun?
Einem Anfänger würde ich es jetzt so erklären, vielleicht tust du dir dann etwas leichter:
Bei zunehmendem Wasserdruck wird die Anzughülle in Falten in das Gewebe gedrückt. Dies verursacht sogenannte Barotraumen, sprich durch Druck/ Unterdruck verursachte Gewebeschäden, welche extrem schmerzhaft sein können.
Du hast hier vermutlich gedacht, dass Barotraumen sich nur auf innere Verletzungen durch zu schnelles Auftauchen, sprich Anreicherung von Stickstoffbläschen im Gewebe handelt. Dies ist falsch.... Es gibt viele Formen des Barotraumas.
Im übrigen kommt der Begriff von baro = Druck; Trauma = Verletzung
Wenn du das verwechselt hast, ist nicht so schlimm.
Aber jetzt weiter:
Um dies auszugleichen reden wir von den sogenannten Konstantvolumenanzügen. D. h. du lässt immer soviel Luft in den Anzug strömen um den o.a. Vorgang auszugleichen. Viele machen nämlich einen entscheidenten Fehler: Sie tarieren mit dem Anzug und nicht mit dem Jacket. Kommt es dann zu einem Volumenverlust durch z. B. eine gerissene Neoprenenaht oder aufgeplatzte Klebenaht, kriegt der Taucher ein ernstes Tarierproblem, welches durch den Kälteeinbruch nicht gerade positiv beeinflusst wird.
Ich denke, dass hast du verstanden.
3. Ich habe ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man den Umgang mit dem Trockentauchanzug auch in Begleitung eines geübten Trockentauchers üben kann, wenn die Bedingungen so sind wie ich es beschrieben habe.
Und jetzt sind wir beim Kernpunkt deiner Aussage die schlichtweg falsch und auch gefährlich ist. Vor allem für jemanden der sich hier im Forum einen Rat holen will..
Du hast von unkontrolliertem Durchschießen und oder Absinken in Verbindung mit dem Trockentauchen noch nie gehört???
1. zu schnelles Absinken:
verursacht durch die Kombination zu viel Blei, nicht rechtzeitige Kompensation des negativen Auftriebes durch die kombinierte Benutzung von Anzug u n d Tarierweste. Gleichzeitig müssen Druckausgleich und Körperhaltung kontrolliert werden.
Möglichkeit der Panik = sehr hoch.
Fazit:
Für einen Anfänger unmöglich.
"Durchschießen"
Die größte Gefahr beim Trockentauchen besteht aber darin, dass der Taucher nicht in der Lage ist, die sich im Anzug sehr schnell ausdehnende Luft bei einem kontrollierten Aufstieg rechtzeitig in der richtigen Menge abzulassen um diesen abzubremsen. Hierfür gibt es mehrere Gründe:
z.B.:
falsche Körperhaltung (Kopfstand)
Auslassventil ist innen verlegt
Einlassventil ist vereist und Luft strömt ständig nach.
Panik
Somit wird aus einem kontrollierten Aufstieg ein unkontrollierten Aufstieg. Nach sehr kurzer Zeit dehnt sich nämlich durch die extreme Aufstiegsgeschwindigkeit die Luft schneller aus wie diese unter optimalen Bedingunen durch das Ventil entweichen könnte.
Dies endet in der Regel mit einer Verletzung oder dem Tod, je nach Tiefe aus der aufgestiegen wird.
Im Übrigen passieren die meisten Verletzungen durch zu schnelles Aufschießen die letzten 10 Meter. Warum? schon vergessen? hier ist der Druckverlust am höchsten und damit die Gefahr eines Barotraumas in den Körperhöhlen, wir reden hier noch nicht mal von einer fehlenden Stickstoffentsättigung, am höchsten.
Die meisten Verletzungen in den Nasennebenhöhlen, Siebbeinzellen, Stirnhölen sowie der inneren Gehörgänge passieren in diesem Bereich.
Wenn dir schon mal die Maske voll Blut gelaufen ist, weil sich die inneren Entlüftungskanäle hinter den Augen durch zu schnelle Druckentlastung regelrecht "zugesaugt" haben wirst auch du verstehen was ich meine. Kannst du übrigens auch nachlesen. Dr. O.F.Ehm, Tauchen noch sicherer.
#Aber jetzt zurück zur Sache:
Dann gibt es noch ein paar andere Sachen die man übt wie Kopfstand, abtauchen unter Berücksichtigung der richtigen Luftmenge im Anzug, einstellen des automatischen Ablassventils und und und.
All diese Dinge sorgen für sicheres Tauchen mit dem Trockentauchanzug, habe aber mit einer OWD Ausbildung genauso viel zu tun wie Fahrschule und Formel 1.
Zu deinen weiteren Äußerungen:
Im übrigen verstehe ich nicht was du schreibst.
Ich habe doch gerade genau das gesagt. Eine vernünftige Ausbildung/ TL oder Buddy unter guten, w.o. angesprochenen Bedingungen soll ja genau diese üblichen Unfälle verhindern. Ich habe keinesfalls gesagt, dass dies nur durch einen Kurs gelernt werden kann.
Aber die Bedingungen m ü s s e n aus den beschrieben Sicherheitsgründen die gleichen sein.!!
Solltest du jetzt allen Ernstes dabei bleiben, dass das Trockentauchen als Anfängerausbildung geeignet ist, kann ich dich nicht weiter ernst nehmen. Und mit Sicherheit die Mehrheit hier auch nicht mehr.
Vielleicht liest du mal ein bischen nach, wenn du dies ignorierst. Lektüre: Trockentauchen von Werner Scheyer, im Buchhandel zu bekommen. Hier wirst du meine Aussagen u.a. wortgetreu nachlesen können.
Im Übrigen, mach dir über meine Ausbildung keine Gedanken, ich denke, dass ich seit 1984 in über 800TG einiges an Erfahrung sammeln konnte.
Aber wie gesagt, ich denke du hast meinen Artikel nur falsch gelesen und überflogen. Ich nehm es dir daher nicht übel.
Viel Grüße, sector