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Allgemeine Fragen zum OWD

Geändert von Max27,

Moin,

wie schon in meinem anderen Beitrag erwähnt hier meine Fragen zum ODW.

eine Schule habe ich schon ins nähere Auswahlverfahren genommen. Bloß möchte ich nicht komplett ohne Vorwissen dort anfangen. (Ich weiß der Kurs ist dafür ausgelegt, aber ich als Person mag sowas nicht)

Zu meinen Fragen:

Was ist der Unterschied zwischen Padi,Cmas usw. Das es verschiedene Verbände sind weiß ich aber was ist der vor/Nachteil der einzelnen Verbände. Meine Tauchschule hat Cmas auf der Homepage stehen.

Was ist ein Brevet?


Das war erstmal der gröbste Teil meiner Fragen. Ich denke meine Schule ist sehr gut, da sowohl die Ausbilder nach telefonischen Kontakt wie auch der Preis einer der teuersten hier in meiner Umgebung ist.

Gruß Max doei

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PerkedderCMAS**/DTSA**
09.06.2022 16:40
Bei uns im Verein bilden wir auch nach CMAS aus, auch wenn das jetzt DTSA heißt. Insofern ist das in Ordnung. CMAS ist ein französischer Verband, Padi ein amerikanischer, und so weiter und so fort. Welcher besser ist? Da scheiden sich die Geister. Jeder findet seinen Verband am besten

Ein Brevet ist z.B. Padi OWD (Open Water Diver) oder CMAS*, also die Bescheinigung über die erflogreiche Teilnahme an derm jeweiligen Kurs. Entweder ein Plastikkärtchen oder ein Eintrag im Pass.

Ich weiß nicht, was deine Schule an Preisen aufruft, aber die müssen ja - im Gegensatz zu Vereinen - davon leben.

Ich fand meine Ausbildung im Verein gut, weil es da keine Zeitlimits gab, wenn es länger gedauert hätte, hätte es eben länger gedauert. Da sind kommerzielle Anbieter natürlich anders gestrickt. Ich habe auf Youtube mal eine Dokumentation über einen OWD-Kurs gesehen, das schien mir ziemlich schnell zu gehen, nur 3 bis 4 Tage hieß es. In der Zeit hätten wir gar nicht alles machen können, was wir gemacht haben.

Ich persönlich bin von unserer Ausbildung überzeugt, aber ich weiß nicht, wie das ein kommerzieller Anbieter umsetzt. Aber dass er teuer ist, ergibt sich daraus, dass es wohl länger dauert, als bei Padi.
IvoryAOWD DTSA**
09.06.2022 16:41
Brevet ist der Tauchschein. Der OWD ist der Einsteigertauchschein, der es dir erlaubt im Bereich bis 18 Meter im Freiwasser zu tauchen, wobei erlaubt eigentlich der Falsche Begriff ist, es gibt keine Verpflichtung zu einem Tauchschein. Die meisten Basen verlangen aber einen. PADI ist einer der, wenn nicht der größte auf der Welt. Das was dort vermittelt wird lernst du genau so oder in etwas modifizierter Form auch bei SSI, CMAS und wie sie alle heißen. Ich fand die Theorie bei PADI eher oberflächlich, wobei das nicht schlecht ist, weil dir das wesentliche vermittelt wird. Die CMAS Unterlagen sind etwas Umfangreicher, aber dort lernst du halt auch die Namen der physikalischen Gesetze und wer sie erfunden hat.

Beispiel. Bei PADI lernst du das ein Luftballon der auf 10 Metern aufgeblasen wird, explodiert wenn er verschlossen an die Oberfläsche geschickt wird. Bei CMAS lernst du das Gesetz von Boyle und Mariotte und bekommst das explodierende Luftbalonbeispiel hinterher. Der Kern ist der Selbe und auch die Schlüsse die daraus gezogen werden. Ob du die etwas umfangreicheren Hintergrundinfos brauchst, hängt auch davon ab, wie sehr du dich dafür interessierst.

CMAS ist der Dachverband diverser Vereinigung, in Deutschland speziell der VDST. Du kannst beim VDST in einem Verein eine Ausbildung machen, aber es gibt auch Tauchschulen die danach ausbilden. Die Standarts unterscheiden sich geringfügig. Beispiel Tauchtiefe, die Amis empfehlen als Grenze 60 Fuß was in etwa jene 18 Meter sind, VDST/CMAS empfehlen 20 Meter. Einen Unterschied macht das aber grundsätzlich nicht.

Es ist weitestgehend Konsens, dass die Wahl des Verbandes keine übergeordnete Rolle spielt, gerade nicht beim OWD. Der Tauchlehrer spielt eine größere Rolle. Stimmt die Chemie? Vertraust du ihm? Kann er dir das nötige so vermitteln, dass du es verstehst. Diese Frage wirst du aber erst hinterher bewerten könne. Hast du vielleicht Bekannte, die dir einen TL empfehlen können?

Der Preis ist nur ein Indiz und keine Garantie. Aber richtig ist, dass der billigste selten der Beste ist. Vielleicht gehst du einfach mal in die Tauchschule redest mit dem Kerl, fragst wie die Ausbildung so abläuft und was dich erwartet. Dann entwickelst du vielleicht schon ein Bauchgefühl.

Viel Spass jedenfalls. Ist ein echt geiles Hobbie was du dir da ausgesucht hast.
IvoryAOWD DTSA**
09.06.2022 16:45
Vielleicht noch ergänzend zu Perkedder.

In unserem Verein wird auch nach CMAS ausgebildet. Manchen kommt das tatsächlich entgegen, dass sie ausreichend Zeit haben, alles zu verinnerlichen und auch definitiv mehr Wasserzeit haben, als jemand der bei einer Tauchschule ausgebildet wird. ABER: Die meisten die bei uns über Monate (Theorie im Winter, dann viel Schwimmbad bis im Sommer das wasser warm genug ist) die Ausbildung machen, hätten auf jeden Fall deutlich schneller zu ihrem Schein kommen können und wären damit auch nicht unbedingt schlechtere Taucher gewesen. Die ganze Zeit, die die im Schwimmbad verbracht haben, verbringen andere dann mit erfahreneren Tauchern im See und sind dann nach der gleichen Zeit trotzdem weiter.
09.06.2022 17:27Geändert von kwolf1406,
09.06.2022 17:30
Sehr gut beschrieben bis hierher. Im Tauchverein ist nicht das Tauchenlernen das wichtigste, sondern der Tauchsport insgesamt. Das Erlernen ist Ziel und Weg zugleich, deshalb ist Zeit unwesentlich, denn die Beschäftigung damit zählt. Gleichzeitig lernt man viel und gründlich. Mal im Februar entscheiden, im Juni auf die Malediven zum Tauchen zu fahren, ist nicht die optimale Voraussetzung, einem Tauchverein beizutreten.
Aber auch eine CMAS- oder VDST-TauchSCHULE, z.B. auch im Ausland, bietet den Kurs in kurzer Zeitspanne an.
Dominik_Emind is like parachute
09.06.2022 18:21
Verein wird es hier aber wie es scheint ja eh nicht. Sondern eine kommerzielle Schule die nach CMAS (welcher Verband da eigentlich? Wohl nicht VDST?) ausbildet. Was erstmal aber ja egal ist. Wasser ist das gleiche. Vielleicht die wichtigste Message ist doch, dass man mit der Ausbildung nicht einen Verband heiratet. Sondern dass die Brevets überall anerkannt sind auf diesem Level, und man dahher wenn man ein gutes Gefühl hat einfach loslegen kann. Und dann das nächste auch einfach woanders machen.
09.06.2022 18:36
@Dominik_E was genau ist VDST?
09.06.2022 18:37
VDST-Tauchschulen gibt es im In- und Ausland. Allerdings nicht viele. Die VDST-GmbH ist ja nicht ehrenamtlich, wie der Verband und die Vereine.
Dominik_Emind is like parachute
09.06.2022 19:04
Klaus, ich denke halt wäre es eine VDST - Tauchschule, es wäre nicht "CMAS" als Kürzel im Gedächtnis geblieben sondern VDST.

https://www.vdst.de

Max, ich versuche es mal übertragen: CMAS: FIFA. VDST: DFB. Mitgliedsvereine des VDST: Bayern, Dortmund, Köln. Nachwuchstalen: Du

CMAS ist ein weltweit tätiger Verband für den Tauchsport, der seine Wurzeln zurück zu Cousteau himself und vielen anderen hat. Es ist der Dachverband, nach dem die meiste Vereinsausbildung stattfindet. Es haben sich aber in Parallele noch andere, kommerziell orientierte Verbände etabliert. PADI, SSI, SDI, IANTD, der Name der in jeder Diskussion fällt, viele weitere.

CMAS, und damit VDST, würde ich sagen legt den Fokus tendenziell ein wenig mehr auf den athletischen Teil, inklusive Freitauchen und sowas. Aber was einen OWD oder CMAS-1* angeht sind die Unterschiede echt nicht groß, und man wird mit allem glücklich.
09.06.2022 20:46
Jepp. CMAS-Lizenzen in D vergibt der VDST. z.B. an DLRG, IDA.
IvoryAOWD DTSA**
09.06.2022 21:49
PADI:Dallas Cowboys
loltest
09.06.2022 22:17
Hatte damals auch en kommerziellen Tauchlehrer, war aber alles ganz entspannt. Das ist schon sehr wichtig denk ich ma popcorn
Dominik_Emind is like parachute
09.06.2022 22:57
Also, ich bilde ja selbst anderswo aus, aber ich kenne hier und auch life echt einige sehr gute und kompetente VDST TLs. Das Engagement der Vereine grade für den Breitensport und in der Jugendarbeit kann man finde ich kaum hoch genug einschätzen. Aus meiner privaten Meinung ist das ein absolutes Plus für die Tauchlandschaft in Deutschland. Ebenso kann kommerzielle Ausbildung entspannt und den zeitlichen Wünschen und Bedürfnissen der Schüler angepasst sein. Genau wie für die Schüler ist auch für viele TLs die ganze Aktion eine erfüllende Freizeitbeschäftigung...
Christian NueRescue Diver nach SSI
10.06.2022 08:58
Hallo Max,
als Neuling mit nur 220 Tauchgängen lasse ich die Verbandsdiskussion aus.

Meine Erfahrung war, es liegt ohnehin ausschließlich am Tauchlehrer und daran, ob dieser die Sache ernst nimmt oder nicht. Schau Dir also im Besonderen den TL/dieTL an und die Gruppengröße.

Ich habe meinen OWD zB nach SSi gemacht. Ich hatte das, in dem Fall, Glück, dass mein Sohn und ich alleine im Kurs waren. Wir hatten also 2 TL für 2 Anfänger. Damit hatten diese alle Zeit der Welt, uns Dinge auch mehrfach zu zeigen und diese von uns zeigen zu lassen.

Du wirst auch nirgendwo ein Problem haben mit dem Brevet, egal welcher Verband. Alle Tauchbasen die ich bisher kennen gelernt habe fragen nach einem Brevet - egal welcher verbandsstempel drauf ist.
LG Christian
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