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Akkulampe mit NiMh-Akkus = Explosionsgefahr?

Vor einer Woche hatte ich das Problem, dass meine Akkulampe GS45 von Schulz nach ca. einstündigem Dauergebrauch mit NiMH-Akkus einen so großen Überdruck aufgebaut hat, dass sie beim Öffnen regelrecht aueinanderflog. In den Unterlagen zu der Lampe steht eindeutig, dass NiMh-Akkus verwendet werden können. Eine Anfrage (siehe nachstehend) an den Hersteller bleib leider seit einer Woche unbeantwortet, darum hoffe ich, dass mir einer von euch weiterhelfen kann.
Es scheint normal zu sein, dass NiMh-Akkus gasen, aber muss ich bei jedem Öffnen der Lampe einen weiteren Teil des Gewindes opfern? Die von mir verwendeten Akkus waren weder übermäßig alt, noch haben sie weniger als die erwartete Leistung gehabt.

frohe Weihnachten an alle hier im Forum
Dirk


Hier meine Anfrage an Schulz:

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe gerade eine böse Überraschung mit meiner neuen GS45 erlebt. Nach dem vorgestrigen
Tauchgang (1h auf ca. 8m) habe ich die Lampe zum Nachladen der Akkus geöffnet. Es wunderte mich schon etwas,
dass sie sich etwas schwerer als normal drehen ließ, schenkte dem aber keine große Beachtung.
Etwas eine viertel Umdrehung vor "offen" flog mir das Gehäuse dann aus der Hand.
Die letzte Viertelumdrehung des Gewindes war wegen großem Überdruck in der Lampe weggerissen,
Der Battiehalter riss ebenfalls aus dem Hinterteil der Lampe. Ich habe Ansmann-Akkus energy NiMH 2300 verwendet.
Die Lampe war innen vollständig trocken.
Was ist da passiert?
Ich ware Ihnen dankbar, wenn Sie sich kurzfristig mit mir in Verbindung setzen würden.
Tel. und Adresse

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24.12.2006 14:02
einfach mal anrufen und Hallo sagen.

Vielleicht haben die ja Betriebsferien. Würde ansonsten sagen da ist ein Akku defekt. Was für Akkus hast du vorher drinnen gehabt?

Gruß,
D3
24.12.2006 15:02
@BubbleDirk:

>Es scheint normal zu sein, dass NiMh-Akkus gasen,

Entgegen manchen Aussagen ist das Gasen von NiMh Akkus NICHT normal. Wenn sie regelmäßig gasen würden wären sie innerhalb kürzester Zeit defekt, weil ein Flüssigkeitsverlust auftritt. Gasen ist immer eine falsche Behandlung der Akkus, meistens beim Laden.
24.12.2006 15:19
Ein Bekannter hatte das selbe Problem mit der selben Lampe. Er hatte die Akkus in einem Ladegerätgeladen, welches nur 4 Ladeschächte hatte. Nach seiner Aussage haben so geladen die 8 Akkus nicht die selbe Spannung und deshalb kommt es zum o.a. Efekt.
Er hat sich das dazu passende Ladegerät gekauft. Nun kann er alle Akkus zusammen laden, alle Akkus haben die selbe Spannung und seit dem gibts kein Problem mehr, also die Akkus gasen wohl nicht mehr.
Dieses ist die Aussage eines Bekannten. Ich selber habe diese Lampe nicht und kann die Richtigkeit seiner Aussage nicht überpüfen.
24.12.2006 15:32
@BubbleDirk:

Jetzt ist der Schaden zwar schon da, aber für die Zukunft ein Tipp: ICh persönlich rate dir von Ansmann-Akkus für derartige Ströme ab, wenn du nur einige 100mA entnehmen willst in Ordnung, aber bei höheren Strömen sind diese nicht ganz brauchbar (zumindest die AA-Zellen). Ich habe einige Hersteller getestet - und das mit Strömen von ca. 1,5A.
Beim Laden hat mein Ladegerät bei den Ansmann-Akkus auch etwas Probleme mit der automatischen Abschaltung nach -dU-Verfahren gehabt, bei allen anderen Zellen (AA gleicher Kapazität) hat es einwandfrei funktioniert.
(Die Ansmann-Zellen wurde zwar auch gut warm, aber zum Abschalten hat es beim Ladegerät nicht gericht. Einen defekten Pack kann ich mehr oder weniger ausschließen, ich habe einen zweiten bestellt und dann nochmmal getestet -> das geliche Problem...)
In Zukunft (falls sich die Lampe noch retten lässt) am besten Sanyo- oder Panasonic-Akkus nehmen, damit hatte ich keinerlei Probleme bisher.
24.12.2006 16:00
Hi,

bei falscher Behandlung, bei falschem Einsatzzweck oder bei fehlerhaften Zellen birgt jeder Energieträger ein Risiko in sich. Wie superfisch bereits erwähnt hat sind die 0815 Baumarkt Akkus (zu denen auch Ansmann zählt) nicht für unsere Zwecke geeignet. Sanyo, Panasonic und GP sind hier die erste Wahl, von allen anderen Zellen sollte man die Finger lassen (auf Ni Akkus bezogen). Auch sollte man die Lampe nach dem laden der Akkus nicht direkt verschließen, man sollte noch ca. 15 Minuten warten, bis sich der Akku etwas "beruhigt" hat. Dies gilt vor allem nach Schnelladungen. Ein Gasen kann durchaus noch kurz nach dem laden im Ruhezustand auftreten. Ein vernünftiges Ladegerät hilft auch noch die Zellen richtig zu laden. Gerade bei der Verwendung von Einzelzellen ist unbedingt darauf zu achten, daß alle Zellen den gleichen Ladezustand haben. Es sollten immer alle Zellen zusammen geladen und niemals getrennt für andere Anwendungszwecke benutzt werden.

Ni Akkus brauchen nun einmal eine sorgfältige Pflege, damit man lange Spaß daran hat.


Viele Grüße, Michael

--------------------
www.hid-tec.de
24.12.2006 18:45
Danke euch für die schnellen Antworten.
Die Lampe ließ sich mit Feile, Zange und Schraubenzieher wieder soweit instandsetzen. Habe vorhin Friwo NiMH Accus (leider nur 1800 mAh) eingelegt und im Waschbecken "ausleuchten" lassen. Danach war kein Gas in der Lampe vorhanden. Somit ist eure Vermutung mit den Ansmann-Akku völlig korrekt. Obwohl ich ein hochwertiges Ladegerät von Fiwo verwende (4 Ladeplätze) und die Akkus immer bis zur Umschaltung auf Erhaltungsladung drin lasse, werde ich über eine Ladestation mit 8 Plätzen nachdenken. Neue Akkus von einem der genannten Hersteller sind in jedem Fall fällig.

Merci
Dirk
25.12.2006 08:25
ALLE Akkus können gelegetnlich gasen, Widerspruch zu Karl-Heinz-22. Bei der Entladung darf das nicht passieren, sonst sind die Akkus überfordert (Ueberlast) oder schlecht (ungleich) geladen oder die Akkus sind untereinander unterschiedlich (Herstellungstoleranzen). Bei der Ladung kommt es eher mal vor, dass ein Akku gast. Nebenbei: Lampen mit Ni-Cd oder NiMH, die geschlossen von aussen geladen werden können, sind potentielle Bomben.

Der Tip "nach dem Laden 15 min warten" ist goldrichtig, bei fetteren Akkupacks sogar 30 min.

Die Ansamnn Akkus kenne ich nicht. Ich arbeite ausschliesslich mit Saft-Zellen, die sind absolut top, in Deutschland aber meines Wissens nicht sehr verbreitet.

Das Ladegerät ist oft die Fehlerquelle. Die meisten Ladegeräte für einzelne Zellen arbeiten mit Parallel-Schaltung, das kann nur schief gehen. Sobald die Akkus nicht mehr ganz neu und gleichwertig sind, nimmt der eine Akku mehr auf als der andere, das Problem schaukelt sich hoch. Ideal ist eine Serieschaltung bei der Ladung, so wie es bei einem verlöteten Akkupack (gezwungenermassen) der Fall ist.
25.12.2006 11:06
gerade die letzte Schaltungsart ist m.E. die unzuträglichste. Beim Entladevorgang wird hier die schwächste Zelle bereits umgepolt.
Beim nachfolgenden Ladevorgang könnte diese noch weitere Ladung vertragen, während die übrigen schon überladen werden.
Das ist der übliche rapide Tod von Akkupacks in z.B. Betriebsfunkgeräten

Das Optimum wäre sicher die Einzelladung ( wenn nicht zeitgleich, dann sequentiell ) mit Ausgabe der tatsächlichen Kapazität. Anschließend nur Zellen ähnlicher Kapazität zu einem Pack paaren
25.12.2006 12:53
Hhugo schreibt Blödsinn. Natürlich hat KarlHeinz22 recht, das Gasen von Akkus ist unnormal (was nicht heißt, daß es nicht mal vorkommen kann), und Badoits Widerspruch zeigt sein typisches Unverständnis.

Nodiver hat völlig recht.

Natürlich werden in keinem NiMh/NiCd-Ladegerät die Zellen einfach parallelgeschaltet. Sie würden sich schon beim hereinlegen gegenseitig kaputtmachen (Ausgleichsströme). Schon die Verwendung des Begriffes "Parallelschaltung" zeigt, was hhugo so versteht, auch wenn man natürlich ahnt, was gemeint ist. Allenfalls wird der Ladestrom auf mehrere Zellen ungeregelt und damit ungleichmäßig "parallel" verteilt, was sicher nicht optimal ist, aber Serienschaltung der Zellen ist auch nicht viel besser. Vernünftige Ladegeräte steuern jede Zelle einzeln an, überwachen also den Ladezustand jeder einzelnen Zelle, und vermeiden damit Überladung (d.h. ausgasen und vorzeitigen Verschleiß) oder Unterladung (d.h. zu hohe Entladung im Betrieb, möglicherweise Umpolung und Ausgasung bei der Entladung oder jedenfalls ebenfalls höheren Verschleiß). In Reihe geschaltet fließt durch jede Zelle der gleiche Ladestrom, und natürlich auch für die gleiche Zeit. Leichte Unterschiede der Zellen (die sich mit jedem Lade/Entladezyklus verstärken) führen dann zu unterschiedlichem Ladezustand (bei rechtzeitiger Abschaltung) oder zu Überladung/Verschleiß (bei späterer Abschaltung), also zu genau dem, was verhindert werden soll. Halbwegs akzeptabel kann man das bei Akkupacks noch hinbekommen, wenn man am Ende den Ladestrom absenkt, also die überladenen Zellen nicht besonders schädigt (annähernd Erhaltungsladung), und die noch nicht ganz geladenen Zellen dann langsam auch vollädt. Natürlich führt das zu längeren Ladezeiten.

Ausweg:
1. Verwendung ausgesucht guter Akkutypen.
2. Verwendung möglichst selektierter Akkus sehr ähnlicher Kennwerte, wenigstens gleichzeitig gekaufte gleiche Akkus, die immer gleich behandelt wurden.
3. Verwendung eines sehr guten Ladegerätes, das alle Zellen einzeln überwacht. Ein gleichzeitiges Laden von z.B. 8 Akkus ist nicht nötig, wenn man kurz nacheinander mit einem oder zwei vorhandenen guten Ladegerät(en) für 4 Akkus die 8 Akkus lädt.
4. Verwendung einer Lampe, die bei doch unterschiedlichen Ladezuständen Tiefentladung vermeidet (Endabschaltung oder jedenfalls manuelle Abschaltung bei erkennbar tieferer Spannung)
5. Verwendung einer Lampe mit Überdruckventil (das natürlich auch mal versagen kann)
6. Verwendung einer etwas größeren Lampe mit größeren Akkus, die stärkere Ströme besser vertragen (z.B. gängig sind 3Ah bei C-Akkus, 2Ah bei AA-Akkus, und entsprechende zulässige höhere Ströme bei geringerer Erwärmung).

Jedenfalls Vermeidung billiger Schnelladegeräte mit kurzen Ladezeiten und unsicherer Endabschaltung, die die Zellen nicht einmal einzeln überwachen; egal ob seriell oder "parallel". Dann als Notlösung, wenn kein gutes Ladegerät da ist, schon lieber mal ein Normalladegerät mit geringeren Ladeströmen verwenden.
25.12.2006 13:09
Flasche hat es sehr gut beschrieben und hat recht
Noch eine kleine Tip wäre zuzufügen
Gleiche Akkus vom gleichen Hersteller achten
Die Hersteller haben unterschiede (auch wenn minimal)in der Produktion
und das spiegelt in der laden/verbrauch/Lebensdauer wieder
Die Akkus (egal welche) haben die Eigenschaft denn zustand der schlechteste
Im cyklus zu übernehmen
Beispiel .. wenn man 7 Super tolle neue Akkus einsetzt und eine Billigheimer
Automatisch hat man 8 Billigheimer mit alle logische folgen


27.12.2006 10:38
Verharmlost die Sache doch noch weiter - NiMH gasen, auch wenn sie regelgerecht behandelt werden, mehr oder weniger! Die Menge ist natürlich von einigen Parametern wie Alter, Ladegerät, .. abhängig. Aber WER STECKT DA SCHON DRIN?

Fakt ist, daß sich sogar das Verbraucherschutzministerium sich hat dazu hinreißen lassen und warnt vor dem Laden von geschlossenen Tauchlampen!

Zitat:" Ein NiCd-Akku von der Größe einer Monozelle kann, wenn das Überdruckventil anspricht, ca. 25 Liter Gas entwickeln!"

Wer´s nicht glaubt soll´s nachlesen: http://www.vis.bayern.de/technik/fachinformationen/produktgruppen/sport_freizeit/wassersport/taucherlampen.htm

Also: Lampen auf beim Laden! Wäre nicht die erste SERIENLAMPE, die beim Laden zur Bombe wurde.

Gruß
MikeRD03
27.12.2006 11:19
Aber sie gasen vornehmlich bei falscher Behandlung, also beim überladen oder nach tiefentladen, bei Überlastung (reinbasteln leistungsstärkerer Lampen.. da war doch was, hhugo?) und Überhitzung, und natürlich bei Defekt. Das ist alles nicht "normal", kommt aber vor.

Auswege, die das meist verhindern, wurden genannt. Ob das ständige auf/zuschrauben und die gelegentlichen Folgen unter Wasser besser und sicherer als vorsichtige Behandlung mit geeigneten Akkus und geeignetem Ladegerät und evt. Überdruckventil sind, muß man sich selber überlegen.

Denkbarer Ausweg könnte auch noch eine Art Sicherheitsabschaltung sein, die im Lampeninneren auf Druck reagiert, und dann den Lade- oder Entladestrom unterbricht. Kleinere Druckerhöhungen wären so zwar nicht zu verhindern, aber jedenfalls gefährliche Druckerhöhungen. Gefährliche Knallgasmengen verhindert man vielleicht durch die Konstruktion (nicht zuviel Leerraum in der Lampe lassen).
Temperaturabschaltungen gibt`s ja immerhin.

"Bislang ist ein Unfall mit zwei Verletzen und Sachschaden bekannt geworden."
Vernünftige Risikobewertung wäre auch noch ein Thema. Angeblich streifte auch mal ein Polizeifahrzeug einen Fußgänger. Polizei abschaffen!
27.12.2006 11:35
Dein Gescheibsel passt aber nicht wirklich zum (korrekten) hohen Sicherheitsbedürfnis eines Tauchers, Flasche.

Ich möchte jedenfalls keine Lampe haben, die mit auf dem Tisch um die Ohren fliegen KANN oder noch besser Unterwasser zur Handgranete im wahrsten Sinne des Wortes wird...
Ich baue selber Lampen und würde nie auf die Idee kommen die komplett dicht zu machen.

Gruß
MikeRD03
27.12.2006 12:32
@Mike
Moment mal. Ich sprach nicht davon, das so zu machen. Ich sprach von korrekter Risikobewertung. Die wenigsten Lampen in meiner Umgebung sind bisher explodiert, Autounfälle sieht man öfter. Wenn man so Risiken bewertet, muß man zu Fuß gehen, weil Autofahren gefährlich ist. Wenn man eine Lampe, die auf geschlossenes Laden hin konstruiert wurde, auch so benutzt, und damit das Absaufen unwahrscheinlicher macht, dann nimmt man, wie beim Autofahren, ein kleines Restrisiko für einen Nutzen an Komfort hin. Die ganz oben erfragte Lampe ist sowieso nicht zum geschlossenen Laden gebaut.

Als sicherheitsbewußter Lampenbauer hast du vermutlich eine Lösung parat, die komfortabel und zugleich sehr sicher ist, die also beim Laden weder die Dichtigkeit gefährdet (aufschrauben am großen Gewinde), noch beim Laden (oder beim Entladen..) eine denkbare gefährliche Gasentwicklung möglich macht. Oder überläßt du etwa einfach das Risiko der Undichtigkeit (Lampe plötzlich aus in 60m Tiefe, mit etwas auswürfelbarem Pech Gleiches bei der Zweitlampe) oder die eigentlich ja erfragte Gasentwicklung bei der *Entladung* dem Käufer?

Übrigens: "Geschreibsel" ist mir grundsätzlich fremd, das machen immer die Anderen.
27.12.2006 12:52
Wenn das Gewinde vernünftig ist sollte das kein Problem darstellen.
Btw ich verkaufe nix - meine für mich selbst gebauten LED-Lampen haben eine kleine Ladebuchse durch die Gase austreten können beim Laden und danach und keine mechanischen Teile, die Funken erzeugen könnten.

Gruß
MikeRD03
27.12.2006 16:15
so, wie ich die Ausgangsfrage vom Threadstarter verstanden habe, ging es allerdings nicht um das Laden in geschlossenem Gehäuse.
Sondern ganz im Gegenteil, den normalen Gebrauch geladener Akkus in der UW-Lampe - also Entladen.

Da kommt eigentlich nur in Frage, dass sich eine Zelle umgepolt hat und durch den weiterfliessenden Strom zum Gasen neigt.

Dass Batterien nicht in gasdichten Gehäusen geladen werden sollten, versteht sich fast von selbst. Auch die Lagerung sollte im geöffneten Gehäuse vorgenommen werden. Also Verschließen erst vor dem TG.
31.12.2006 09:14
"Serienschaltung=unzulänglichste, weil Umpolung möglich". Das stimmt bei mehr als 12 Zellen, und nur dann. Ab 12 Zellen steigt das Risiko einer Umpolung. Darunter bedarf es einer einzelnen Zelle, welche weitweitweit von den anderen abweicht. Die verlöteten Akkupacks (in Serie) von Standard-Lampen (Hartenberger usw.) machen so gut wie nie eine Umpolung resp. erst ganz am Ende der Lebensdauer. Die Serienschaltung ist und bleibt die beste. Das von Herr Flasche beschriebene Horrorszenario von Serienschaltungen existiert in der wirklichen Welt nicht.

Auch wenn es Herr Flasche nicht wahr haben will: das Gasen von Akkus ist normal. Das Thema zu verniedlichen ist gefährlich. Herr Flasche schreibt richtig: "sie gasen VORNEHMLICH bei falscher Behandlung". Das heisst: sie gasen AUCH bei richtiger Behandlung, wenn auch weniger häufig und stark.

Auch wenn es Herr Flasche nicht wahr haben will: es gibt Billigladegeräte, welche mit einer reinen, simplen Parallelschaltung arbeiten. Zu Beginn der Ladung gleichen sich die Spannungen aus, diesen Punkt hat sogar unser Herr Flasche begriffen. Dabei werden die Zellen jedoch keineswegs zerstört, wie Herr Flasche meint. Wie kommt er bloss auf diese dumme Idee? Erst anschliessen beim Laden tauch das Problem auf: der Strom geht den Weg des geringsten Widerstandes und lädt die einzelnen Zellen stark unterschiedlich. Bei der anschliessenden Serienschaltung in der Lampe passiert dann das Unglück: ungleich tiefe Entladung, das muss zum schnellen Exitus einzelner Zellen führen.
31.12.2006 11:53

Jetzt könnte ich wieder fragen, wie hhugo ausgerechnet auf "12 Zellen" kommt. Mal sind`s 13%, mal sind`s 12 Zellen. Vielleicht entscheidet sich Herr hhugo mal für irgendeine Lieblingszahl? Umpolung passiert, wenn zu stark entladen wird, und das ist auch bei 3 Zellen möglich. Praktisch wird man es bei 3 Zellen natürlich bemerken (Spannung sinkt um 1/3), bei 12 Zellen vielleicht nicht (Spannung sinkt um 1/12), aber natürlich ist der Unterschied zwischen 8 oder 10 oder 12 Zellen nicht so entscheidend groß, daß es da unmöglich ist, und dort häufig passiert.

Der Vorteil von Serienpacks ist die bequeme Handhabung, der verringerte Kontaktwiderstand zwischen den einzelnen Zellen und (bei üblicherweise ja ausgesuchten Paarungen) die Verwendung ähnlicher Zellen, außerdem die Möglichkeit, die Akkupackform auf das Lampengehäuse billig anzupassen, ohne aufwendig konstruierte Kontakte/Halterungen im Lampengehäuse zu bauen. Für den Lampenhersteller heißt das: Billigeres Gehäuse, und teurer verkaufbarer Akkupack, evt. auch teureres Ladegerät, also mehr Einnahmen. *Generell* ist aber eine Einzelbehandlung der Akkus bzgl. Ladung und Gasung und Werterhalt immer besser, bzgl. Bequemlichkeit natürlich schlechter. Wie hhugo andeutungsweise richtig bemerkte: Selbst bei anfangs ausgesuchten Zellenpaarungen für das Akkupack und gutem Ladegerät kommt es am nach einiger Zeit, günstigenfalls erst ganz am Ende der vorgesehenen Lebensdauer, ungünstigenfalls aber oft vorher, zu Unterschieden zwischen den einzelnen Zellen, mit den genannten Folgen. Einmal bestehende kleine Unterschiede verstärken sich, besonders bei rascher Ladung bzw. nicht so auf Lebensdauer hin getrimmten Ladegeräten, mit jedem Lade/Entladezyklus.

Das mit der (echten) Parallelschaltung und dem anfänglichen Spannungsausgleich überlegt sich hhugo vielleicht noch mal in Ruhe unter Hinzuziehung von externem Fachverstand. Das mit den Folgen unterschiedlicher Ladung ist unbestritten, kann aber auf anderem Wege (Serienladung) ebenso passieren.

Guten Rutsch.
01.01.2007 10:53
Die Zahl von 12 Zellen entspricht Erfahrung. Ein Begriff, den Herr Flasche ungerne hört, da er sich so schlecht mit seinem Theorie-Gelaber verträgt. Fakt ist, dass ein 2 bis 12 zelliger, seriell geschalteter Akku in der Praxis quasi NIE eine Umpolung produziert. Und wenn, dann NUR am Ende der Lebensdauer.

Bei 20 Zellen (24 V) kann ausnahmsweise mal eine Umpolung vorkommen. Es benötigt dazu zwar einige ungünstige Faktoren in Kombination, ist also nicht sehr wahrscheinlich, aber eben doch möglich. Das ist der Grund, weshalb die meisten Lampenhersteller mit 6 bis 14.4 Volt arbeiten und nicht mit den verlustarmeren 24 Volt.

Ein Hochschaukeln wie von Herr Flasche beschrieben findet nicht statt, wenn das Ladegerät auch nur halbwegs brauchbar ist. Durch den verringerten Ladestrom gegen Ende der Ladung (Schlussladung) werden allfällige kleine Unterschiede in den einzelnen Zellen wunderbar ausgeglichen. Es wird in der Regel rund 140% Kapazität geladen und die einzelne Zelle nimmt das, was sie braucht resp. was sie aufnehmen kann. Minime Unterschiede nach der Entladung gleichen sich also immer wieder aus. Voraussetzung sind natürlich halbwegs identische Zellen.

Qualitativ hochwertige Lampen haben meines Wissens ALLE serielle Akkupacks. Sie leben bei vernünftiger Behandlung viele Jahre.

"Das mit den Folgen unterschiedlicher Ladung ist unbestritten, kann aber auf anderem Wege (Serienladung) ebenso passieren". Da hat unser wenig intelligenter Herr Flasche rein gar nichts verstanden. Eine unterschiedliche Ladung KANN in Serie NICHT passieren. Es fliest gezwungenermassen durch jede Zelle exakt der selbe Strom. Genau das ist der Vorteil der Serienschaltung.

Echte Parallelschaltung im Billigladegerät gibt es auch dann, wenn unser Herr Flasche sie verneint.

Herr Flasche, noch ein Tip: anstatt hier Leute mit deinem theoretischen und oftmals falschen Gelaber zu verunsichern, solltest du besser bei den reinen Fakten bleiben.
01.01.2007 15:55
"Eine unterschiedliche Ladung KANN in Serie NICHT passieren. Es fliest gezwungenermassen durch jede Zelle exakt der selbe Strom."
Ach was. (So würde es bei Loriot ertönen.)
Das ist trivial, aber nur die halbe Wahrheit.
Gleicher Strom heißt nicht automatisch gleicher Ladezustand am Ladeende.
Ladezustand hängt ab von:
1. Anfangsladezustand (unterschiedlich bei einzelnen Zellen)
2. Wirkungsgrad der Zelle beim Laden (gute Zelle: Strom wird überwiegend in chemische Energie umgesetzt, d.h. führt zur Ladung, schlechte Zelle: Strom wird zu einem größeren Teil in Wärmeenergie umgesetzt, d.h. führt weniger zur Ladung).
Durch die schon von mir ganz am Anfang erwähnte Möglichkeit guter Ladegeräte, am Ende mit geringerem Strom nahezu ohne Zusatzverschleiß auch die schlechteren Zellen voll aufladen zu können, wird ein Teil der Probleme gut ausgeglichen, solange die Zellen fast neu und ausgesucht ähnlich sind. Das wird aber ein Kompromiß aus kurzer Gesamtladezeit und schonendem Laden. Am Ende der Lebenszeit auch nur einer einzelnen der in Reihe geschalteten Zellen oder bei schlechterem Ladegerät macht man dann aber so die Gesamtbatterie kaputt. Es bleibt dabei: Einzelladung der Zellen (mit vergleichbar guten Ladegeräten; aber Billigladegeräte für NiMh mit echt parallelgeschalteten Zellen gibt es nicht.. bitte mal in beide Richtungen den Widerstand messen, selbst bei einem absoluten Billiggerät) ist für die Zellen besser, aber natürlich unkomfortabler.

Übrigens: Die ursprünglich angefragte Lampe hat Einzelzellen, keine zusammengelötete Batterie. Theorie ungenügend, angebliche Erfahrung zweifelhaft (wie viele unterschiedliche Lampen/Akkusätze müßte man wohl verschleißen, um von "Erfahrung" überhaupt sprechen zu können?), und Thema verfehlt. Setzen, 6, Hhugo. Das Jahr hat gut begonnen

Frohes 2007.
07.01.2007 13:06
Herr Flasche wird es wohl nie verstehen, schade. Gleicher Strom heisst bei seriell geschalteten Zellen sehr wohl IMMER gleicher Ladezustand sofern (wie von mir geschrieben) man halbwegs identische Zellen hat.

Die von Herr Flasche propagierte Problematik des unterschiedlichen Ladezustandes zu Beginn gibt es nicht, da die Zellen in Serie immer alle den selben Entlade- und Ladestrom haben (Ausnahme: defekte Zelle). Herr Flasche soll sich das mit der Parallel-Seriell-Schaltung doch nochmal erklären lassen, ist wirklich nicht so kompliziert, sollte sogar er eines Tages verstehen.

"..wird ein Teil der Probleme gut ausgeglichen, solange die Zellen fast neu und ausgesucht ähnlich sind". FALSCH. Es gibt keine Probleme, sofern die Zellen einigermassen identisch sind (nicht ausgesucht ähnlich) und es gibt keine Probleme, solange nicht eine der Zellen ihr Endalter erreicht hat (nicht "fast neu").

Wenn eine Zelle hinüber ist, ist der Akku im Eimer. Da interessiert es nicht mehr, ob die Zellen bis dahin einzeln oder in Serie geladen wurden, tot ist tot.

"wie viele unterschiedliche Lampen/Akkusätze müßte man wohl verschleißen, um von Erfahrung überhaupt sprechen zu können?". Ein paar Tausend dürften reichen, oder? Alle mir bekannten Profi-Lampen haben serielle Akkus und arbeiten über Jahre problemlos. Kein mir bekannter Shop oder Instructor hat je von prinzipbedingten Problemen mit seriellen Akkus berichtet. Kein mir bekannter Lampenhersteller propagiert etwas anderes als serielle Akkus, sowohl im Betrieb als auch in der Ladung.

Parallel-Betrieb und/oder -Ladung ergibt viel grössere Interferenzen zwischen den einzelnen Zellen und damit ein viel grösseres Potential für gegenseitige Negativ-Beeinflussung bis hin zur Zerstörung.

Klar gibt es Billiglampen mit einzelnen, losen Zellen. Klar kann man die auch parallel laden, aber eben: es ist sinnlos weil schlecht.

Mein Billigladegerät von Sanyo lädt nach wie vor 4 Akkus parallel, auch wenn es Herr Flasche immer noch nicht wahr haben will. Ein Ausmessen ist nicht nötig, die 4 Plus- und Minus-Kontakte sind direkt mit einer massiven Metallplatte verbunden. Da sitzt keine Diode oder ähnliches dazwischen. Es ist einfach eine reine Parallelschaltung. Ungut für Herr Flasche und ungut für die Akkus.
07.01.2007 14:43
Ein Glück, daß ich noch mitlese

Um die evt. noch mitlesenden anderthalb Leser nicht theoretisch zu langweilen, mach mal folgende Gedankenexperimente:

Gegeben:
Akku A und B, Nennspannung 1.2V, Innenwiderstand ca. 300mOhm (nicht unrealistisch für NiMh.. je nach Baugröße, Hersteller, Alter, Umgebung usw. natürlich), 1600mAh
Akku A, fast voll (1.4V)
Akku B, schon etwas tief entladen (0.7V).

1. Versuch:
Lege Akku A und Akku B gemeinsam in das nicht an das Stromnetz angeschlossene "Parallelschaltungs"ladegerät. Welcher Ausgleichsstrom fließt von Akku A nach Akku B?
2. Versuch:
Wie 1. Versuch, nun aber zusätzlich in den Knoten noch 500mA Ladestrom einspeisen, d.H. Ladegerät auch noch ans Stromnetz anschließen. Was passiert jetzt?
3. Versuch:
Wie 1. Versuch, aber das Ganze mit 4 Akkus, von denen 3 voll (wie Akku A) und 1 leer (wie Akku B) sind. Welche Ausgleichsströme fließen nun in Akku B?
4. Versuch:
Wie 3. Versuch, aber mit Anschluß ans Stromnetz; zusätzlicher Ladestrom 1A.
5. Versuch:
wie 1. Versuch, aber Fehlbedienung (soll vorkommen), d.h. 1 Akku wird verkehrt herum ins Ladegerät gelegt. Welche Ströme fließen nun?

Ich sage mal ein wenig vor: 1A Ausgleichsstrom hält der Akku vielleicht ein paar mal sogar aus. In den verschiedenen Versuchen fließen aber durchaus auch viel stärkere Ströme...

Ein so dussliges Ladegerät kann unmöglich existieren. Hhugo, guck genau hin; wahrscheinlich siehst du nicht beide "Metallplatten", sondern nur 1 Metallplatte vollständig. Leih dir doch mal ein Ohmmeter bei einem Elektriker. Du machst doch sonst angeblich so viele Experimente...

(Daß Akkupacks, bei NiMh sind das Serienschaltungen, praktische Vorteile haben, habe ich nie bestritten. Widerspruch nur zu deiner ursprünglichen Behauptung, daß Akkupacks zu höherer Akkulebensdauer führen würden. Ok, bei Verwendung des von dir erfundenen echten Parallelschaltungs-Ladegerätes hättest du natürlich sogar recht. Bei praktisch existierenden vernümftigen (TM) Ladegeräten normalen oder sogar besseren Standarts (TM) jedoch nicht.)
07.01.2007 15:03
Ganz interessant:
http://www.wildflyer.de/
Sicherlich nicht wissenschaftlich fundiert, aber das ist ja trotzdem oder gerade interessant für hhugo. Beschrieben werden Probleme mit Akkupacks (auseinanderdriften der Eigenschaften der Einzelzellen) und Lösungen durch Einzelbehandlung (einzeln entladen).

Viel Spaß beim Basteln.
08.01.2007 07:36
Herr Flasche hat recht: die Parallelladung ist schlecht. Um das zu erkennen, brauchte es nicht die 5 Versuche, ein wenig gesunder Menschenverstand reicht locker.

Speziell für Herr Flasche habe ich die beiden sehr gut sichtbaren und sehr gut zugänglichen Platten des Scheiss-Ladegerätes ausgemessen. Resultat: jede Platte leitet in beide Richtungen, so wie das Metallplatten halt so tun. "Ein so dussliges Ladegerät kann unmöglich existieren". FALSCH. Es existiert und trägt den Namen Sanyo. Beschämend für eine solche Firma.

"Widerspruch, daß Akkupacks zu höherer Akkulebensdauer führen würden". Egal wie fest Herr Flasche widerspricht, Akkupacks führen sehr wohl zur Lebendauerverlängerung im Vergleich zur Einzelbehandlung.

Klar gefällt Herr Flasche der Link. Der Verfasser labert schliesslich genauso wie Herr Flasche selber. Meine NMH-Akkus hatten noch nie einen so drastischen Kapazitätsverlust wie in Herr Flasches Link beschrieben, also uninteressant. Möglicherweise hängt das zusammen mit der unterschiedlichen Nutzung im Modellflugbereich: Sehr kurze Einsätze mit sehr hohen Strömen.
08.01.2007 12:32
Wenn es so ein dussliges Ladegerät wirklich gibt, was ich kaum glauben kann, dann sollte man es natürlich nicht verwenden, sondern einfach nur wegschmeißen. Das wäre dann ggf. ja sogar ein Tip für BubbleDirk; aber sehr unwahrscheinlich, daß er ausgerechnet so eine Gurke gekauft hat.

Ein Vergleich der Lebensdauer von Akkupacks und Einzelakkus aufgrund der Verwendung so eines seltsamen Billigladegeräts ist aber sehr unsachlich und albern.
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