Tauchausrüstung Foren

Sehe keinen wirklichen Mehrwert an diesem drolligen Konzept.

"oder ist die technische Entwicklung enorm daran vorbeigezogen?"

In dem Bereich gibt es keine wirkliche Entwicklung - das ist ne Blase, in die du Luft rein und raus lassen kannst mit ner Tragevorrichtung dran.

Hab mir gerade ein Video von dem Ding angeschaut. Das einzige was fehlt ist das integrierte Bügelbrett mit Reisebügeleisen und natürlich der Fernseher/Radio und vielleicht noch ne Kuckucksuhr.

Ehrlich, ich würde das Ding nichtmal nehmen, wenn du mir 400€ dafür zahlen würdest.

Kauf dir entweder ein normales BCD, die Dinger gibt es spürbar unter 400€ oder ein Wing/Backplate.

So eine Kreuzung aus Wanderrucksack und Tarierweste braucht kein Mensch. Oder willst du mit dem Ding eine Wandertour zum Tauchplatz machen (wenn ja, wo/wie transportierst du die Flasche?)

Okay. Viel Feedback...

Was sind denn die überwiegend negativen Eindrücke?
Gerade an den Kommentator, der das Ding nicht nehmen würde, wenn man ihm 400€ gäbe.

Für mich wäre der Mehrwert, dass man eine komplette Ausrüstung als Handgepäck gepackt kriegt.

wäre ja auch für Gegenvorschläge offen, aber das geht hier ehrlich gerade eher Richtung unkonstruktivem Draufhauen ohne Mehrwert. Ist das hier die Kultur?

Manchmal ist das auch Kultur

Aber ernsthaft, wenn Du mal schaust das sich diese "Super-Idee" Null durchgesetzt hat und der Händler so ein Ding seit vermutlich mindestens fünf Jahren unverkäuflich rumliegen hat, wird es dafür Gründe geben. Der Preis für so einen "Platzwegnehmer" ist dazu noch frech

Das was Du in diesen "Rucksack" bringst, bekommst Du auch in jedes andere "Behältnis" das du als Bordgepäck mit in den Fliger nehmen kannst, dafür ist oftmals ein Rucksack auch gar nicht das ideale. Dann kaufst Du Dir ein sog. Reisesjacket oder Reisewing, damit solltest Du auch keine Probleme mit Menge und Gewicht bzgl. Gepäck haben.

Damit hast Du dann aber was ordentliches, das dafür gebaut wurde EINEN! Job richtig zu machen und nichts, was für zwei Jobs jeweils Kompromisse eingeht.

Naja, ich kann zu dem System ehrlich nichts sagen, habe es noch nie live gesehen.

Was man wissen muss, ist dass das Tauchen schon ein bisschen mehr als andere Hobbies zu dem Phänomen neigt, dass es zu jeder Zeit eine "Strömung" gibt, welches Equipment, welche Denkweise, welche Gase, welche Gradienten, welches was weiss ich was, halt grade "hip" ist. Genau das ist dann "der Standard", und "kann nicht mehr verbessert werden", "ist bereits perfekt" und "richtig". Ist natürlich nicht so. In 50 Jahren wird niemand mehr BP/W tauchen, da biete ich gerne eine Wette. Was man dann tauchen wird weiss ich aber jetzt und heute auch nicht.

Dem entsprechend, kein Vorwurf an die Leute über mir die es schlecht finden. Denn das oben gesagte heisst halt im Umkehrschluss genau so wenig, dass alles das anders ist auch eine Verbesserung ist.

Aber Deine Aufgabe als potentieller Kunde ist halt genau, die oben genannte Strömung von wirklich negativen Ratschlägen (die sind sehr wertvoll, man muss ja nicht jeden Fehlkauf nachmachen!) zu unterscheiden.

Ich sehe jedenfalls technisch an dem Ding absolut nichts was in irgendeiner Weise heute ein Problem wäre. Tauchen kann man mit allem möglichen! Ob für Dich die Vorteile oder die Nachteile überwiegen, und zu welchem Preis, da kann ich wie gesagt mangels Ausprobierens nichts zu sagen.

Multifunktionswerkzeuge können gut vieles, aber nicht viel gut. Gegen die Nutzung des Jackets als Rucksack spricht das Leergewicht von 2,7 Kilo. Für ein Reise-Jacket ist das gut, für einen Rucksack schlecht. Aber das ist auch klar, denn ein Jacket wird anders konstruiert. Dass es auch transportieren soll halte ich für wenig praktisch. Das ist auch der Grund, warum keine komplette Ausrüstung als Handgepäck durchgeht, denn dafür gilt normalerweise ein Maximalgewicht von 8 Kilo mit Tendenz nach unten. Da muss man schon arg knapsen, um Regler, Jacket, Anzug (wenns Neopren ist), Boots und Flossen und das restliche Gelump unterzukriegen, für den Rest ist ja dann kein Platz mehr.

Zum Thema dieses Jackets: 400€ finde ich viel, aber wenn die Passform zusagen und die Qualität stimmt, sollte man da nicht an nem Fuffi geizen, man soll sich ja wohl fühlen. Wenn das Jacket schon länger aus dem Handel ist, könnte es sein, dass Ersatzteile rar werden, wenn sie kein Standard sind. Dass sich Jackets technisch fortentwickelt haben, glaube ich persönlcih weniger. Fortentwickelt hat sich eher das Marketing...

Zum Thema Gewicht sparen und Sportgepäck vermeiden: ist möglich, wenn man erstens einen leichten Reisekoffer (oder eine Tasche) hat und zweitens beim Rest spart. Man braucht doch wirklich nicht jeden Tag ein neues Shirt oder ein neues Kleidchen...schwer tragen in unserem Reisegepäck immer ein weibliches Schuhsortiment und Kosmetika auf. Seitdem ich Kindle lese spare ich mir auch diverse Bücher.

PS: kuck mal hier: https://www.nauticexpo.de/prod/aeris/product-22440-509271.html (wird zwar B2B sein, aber das zu 400€).

"Dass sich Jackets technisch fortentwickelt haben, glaube ich persönlcih weniger. "

Ich glaube wir sollten uns alle mal die Kommentare ansehen die kamen, als der erste Inflator mit Gas direkt aus der Flasche statt aus der Lunge auf den Markt kam. Und auch, wie sehr manche an der Idee geklammert haben, Tauchcomputer seien schlechter als Runtimes. Ich will wie gesagt gar nicht behaupten, das Jacket hier sei die beste Idee seit Ketchup. Keine Ahnung, vielleicht überwiegen volle Kanne die Nachteile! Aber was ich weiss ist, dass wir als Community eine ganz schöne Chance liegen lassen, wenn alles Neue erstmal so lange schlechter ist, bis die und der letzte nichtmehr anders kann.

Ist halt aber als potentieller Neukunde immer auch schwierig, man sucht ja genau deswegen Erfahrungen, weil man es nicht mit dem eigenen Geld ausprobieren will. Daher, ich finde halt zustimmende und ablehnende Hinweise konkret immer hilfreich, wenn sie von Leuten kommen, die das System ausprobiert haben. Manchmal habe ich sogar schon Dinge paradoxer Weise genau deswegen gekauft, weil jemand mir vehemennt abgeraten hat. Weil ich wusste, dass sein Einsatzzweck 180° von meinem verschieden sein musste...

Was ich problematisch bzw lästig daran finde:
Da muss man irgendeine Abdeckplane seitlich einrollen (wenn's dumm läuft geht dir das im Wasser auf und du hast ein Segel. Dann muss man den zweiteiligen Hüftgurt einklinken, nachdem man eine andere Verbindung vorher gelöst etc.
Erinnert mich irgendwie an Mike Krügers "den Nippel durch die Lasche zieh'n"
In ein normales Jacket schlüpfst du einfach nur ganz unspektakulär rein und es passt. Auch zweifle ich, dass du in den Rucksack-Teil vernünftig was reinkriegst. Die Flossen müssen z.B schon sehr klein sein.
Ich denke mit einer Tasche/Koffer/Rucksack oder Seesack in Bordgepäck-Größe und einem normalen (Reise)Jacket wirst du glücklicher. Würde da auch eines mit stinknormalen Inflatorschlauch und OPV nehmen, dass du selbst dann noch als Ersatzteil kriegst, wenn es den Hersteller des Jackets nicht mehr geben sollte.

Ergänzung noch: ich fürchte, eine komplette Ausrüstung wird nie ins Handgepäck passen, spätestens der Anzug dürfte zu groß dafür sein. Dafür eignet der sich im Koffer ganz gut, empfinde Teile wie Atemregler o dgl. zu schützen

Meine Antworten, Ciccione, bezogen sich auf den deutlich geäußerten Unmut des OPs gegenüber Postings so aus grundsätzlichen Erwägungen, statt direktem Ausprobierens, heraus. Und ich kann diesen Unmut halt grundsätzlich ein Stück weit nachvollziehen. Denn Videos anschauen und sich überlegen was vielleicht rein passt, und nachdenken, ob seine "Wanderung zum Tauchplatz" (die macht er ja tatsächlich, per Flugzeug-Kabine) die Nachteile überkompensiert kann er ja selbst genau so gut wie jeder von uns...

Ob das konkrete Jacket eines ist das ich empfehlen würde, schlicht keine Ahnung da nie ausprobiert, wie gesagt...

@Dominik: das Tauchcomputer verteufelt wurden, daran kann ich mich nun wirklich nicht erinnern. Der Decobrain war heiß begehrt nur halt leider auch schweineteuer und riesengroß. Für die meisten Taucher lag der weit außerhalb des Budgets.
Auch Jackets waren eigentlich von Anfang an als Fortschritt anerkannt (davor war ja die "Klobrille" Stand der Technik, damals auch noch Rettungsweste und weniger Terierweste genannt). Hatten damals noch an der Seite entweder eine kleine Flasche oder CO2-Patrone zum Füllen. Inflator wie wir ihn heute kennen, gab es damals noch nicht.

PS: auch ich hatte schon selbst Fehlkäufe, wie vermutlich viele von uns. Denke da an mein Komfortharness "Poseidon One-Harness". Das Ding ist tatsächlich bequem, aber hat halt leider sehr viel Auftrieb, der mit kräftig Blei kompensiert werden will. Außerdem passen keinerlei Standardteile .... selbst die D-Ringe sind speziell

Wäre echt mal ein interessanter eigener Thread, cool wenn Du da direkte Erinnerungen hast, ich kenne das ja nur aus ausgegrabenen Usenet-Postings, diese Zeit!

TCs: Letztens erst wieder ein Posting gesehen, in dem gesagt wurde, dass die Skepsis ja durchaus berechtigt gewesen sei, und TCs historisch unzuverlässig gewesen seien, und sich erst langsam dem angenähert hätten was andere Vorgehensweisen schon immer leisteten. Das ist was ich meine, natürlich stehen Menschen solche Meinungen zu, soll jede und jeder tauchen wie es passt. Aber sachlich nachvollziehen kann ich das halt nicht.

@Domink: "Vorgänger" des TC war damals der sog Decomat (glaub zumindest, dass das ding so hieß). Das war im Prinzip eine Kapillare, in die der Druck langsam eindringen konnte und beim Auftauchen langsam wieder rausging. Daran war ein Zeiger gekoppelt. Sozusagen ein mechamischer TC, der nur eine Gewebeart darstellen konnte.

Die ersten TC hatten natürlich auch noch keine 16 Kompartimente wie heutige TCs (deren Rechenleistung ja spielend jeden high-end PC der 80er/90er übertrifft.

Tatsache ist aber auch, dass so ziemlich jeder Taucher damals mindestens einen Decounfall durchgemacht hat .... das gehörte fast schon zum guten Ton.

Von daher gebe ich dir Recht: die ersten TCs waren Mist im Vergleich zu heutigen, aber immer noch besser, als die Tabellen (die auch sehr aggressiv waren ....

Naja aber der Kommentar den ich oben paraphrasiert habe kam von Accounts die noch nichtmal "geboren" waren als Albert Bühlmann an Altersschwäche starb. Alles was die jemals gesehen und verwendet haben basierte auf den haargenau gleichen Rechenmodellen die wir heute auch haben.

Dass die modernen Computer jedweder Art das Tauchen sehr viel sicherer gemacht haben (und vor Ihnen natürlich auch schon die Tabellen, im Vergleich zu "das musst Du halt ausprobieren was Du verträgst"), das ist doch ein großartiger Fortschritt! Wie gesagt, es ist schon klar, dass es naiv ist alles was als neu und super beworben wird auch als echten Fortschritt anzusehen. Die Kunst ist halt, die paar echten Perlen im Schotter nicht gleich mit weg zu werfen...

Fände das übrigens echt cool, wenn Leute wie Du, die so dieses legacy equipment noch selbst erlebt haben die Erfahrungen, und auch Fotos und so, irgendwie mal sammeln würden. Eigentlich könnte man auch mal einen vintage diving day machen oder so!

Domink: Fotos von dem Krempel hab ich keine; da muss ich dich enttäuschen.
Hab das Tauchen als Kind (Mitte der 70er .... als man als Taucher noch ein Riesenmesser agelerntm Bein trug) und hab dann mit etwa 14/15 meinen letzten TG gemacht (Mitte der 80er)
Bin dann erst 2018 wieder angefixt worden und hab mit 48 dann meinen OWD gemacht. In den 70ern hat sich kaum jemand für Plastikkärtchen interessiert

Ja aber genau so live Erfahrungen finde ich halt spannend. Auch das Thema wie Leute eigentlich tauchen gelernt haben, das ganze Brevet-"System" ist ja auch relativ neu...

Hi zusammen,

zuerst nochmal Danke für die ganzen Kommentare!

ich hab jetzt weiterrecherchiert und mich nun für den XDEEP Ghost entschieden. Ebenfalls fürs Reisen gedacht aber doch deutlich besser und auch super kaltwassergeeignet.

Durch Zufall konnte ich einen direkt für 500€ neu erwerben und habe das direkt gemacht. In etwas 14 Tagen sollte er ankommen. Bin schon gespannt!