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Abgleich von Tauchcomputer und mechanischem Tiefenmesser

Hallo Ihr Taucherlein im WorldWideWater, hat jemand von Euch Informationen, wie die Tiefe von mechanischen und digitalen Tiefenmessern abgeglichen wird? Bei mir haben Tiefenmesser und Computer immer einen Unterschied in der Anzeige. In flacheren Tiefen weniger Abstand, in tieferen Tiefen mehr Abstand. Welches von beiden geht richtig?

Und außerdem im Bergsee mehr Abweichung als in der Adria, wo beide Tiefen fast identisch waren.

Ich stelle mir das ähnlich vor, wie beim Tachometer des Autos, bei dem die mechanisch angezeigte Geschwindigkeit nie mit der digitalen (geeichten) Geschwindgkeit von Blitzgeräten übereinstimmt. Deshalb wird bei der Zahlungsaufforderung immer eine Toleranz abgezogen.

Computervergleich der Tauchtiefe des/der Buddy/Buddies bringt immer die selben Werte wie mein Computer. Bei den Tiefenmessern habe ich das "Phänomen" der Tiefenabweichung jedoch auch schon bei anderen gesehen.

Wie geht es Euch damit und muss man Tiefenmesser/Computer mit den Jahren "zum Eichamt bringen"??

P.S.: In einem Tauchmagazin war mal ein Bericht zulesen, bei dem Computer getestet und deshalb auf eine Plastestange nebeneinander geschnallt wurden. Abgesehen von unterschiedlichen Null- und Dekozeiten zeigten alle unterschiedliche Tiefen an. Das gibt doch zu denken...
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30.10.2006 20:09
Jeder Sensor hat eine gewisse Tolleranz, so dass geringe Abweichungen immer vorkommen. Ausserdem kann es sein, dass ein Gerät die Tiefe in Salzwasser, das andere Gerät die Tiefe in Süßwasser anzeigt.
Gruß
Bert
30.10.2006 21:11
hättest du jetzt noch Zahlenwerte angegeben hätte man es einfacher zu Antworten.
1. Problem Auflösung der Anzeige. Der Computer zeigt dir vermutlich digital den Wert an in 0,1m oder 0,5m , der Tiefenmesser zeigt dir die Werte Analog auf einer Skala an. Der Tiefenmesser wird dir also die Tiefe nie so genau aufgelöst zeigen wie ein Computer. 2. Der Computer mißt über einen Drucksensor und wird dieses (vermutlich) analoge Signal an die Digitalanzeige senden. Der Sensor wird so über Signalverstärker eingestellt sein das er über seinen ganzen Arbeitsbereich die Tiefe linear an die Anzeige weiter gibt. Der Tiefenmesser mißt die Tiefe (vermutlich) über eine Druckdose / Membrane, die vom Druck eingedrückt wird und einen Weg zurücklegt. Dieser Weg wird von einer Mechanik an der Zeiger weiter gegeben. Hier kommt es automatisch zu einen nicht ganz linearen Verlauft der Messung bedingt durch übersetzungs Fehler der Mechanik. Um dieses Problem anzumildern legt man Wert darauf das der Tiefenmesser im Flachwasser genauer arbeitet und verzichtet dafür im tieferen Wasser auf eine hohe Genauigkeit. Was ja in Verbindung mit einer Dekotabelle ja auch kein Problem dastellt. Es taucht ja keine Mensch ein Rechteckprofil und die Toleranz die wir beim Tarieren haben dürfte allemal größer sein als die Toleranz des Tiefenmessers. 3. Eigentlich sind Tiefenmesser und Computer keine Messmittel sondern Hilfsmittel, weil sie dir keine garantierten Werte liefern und keiner Messmittelüberwachung unterliegen. Deshalb solltest du dir über Abweichungen Gedanken machen, du weist ja nie ob der Computer in Laufe der Zeit oder schon ab Werk (Fehler in der Qualitätsüberwachung gibt es immer wieder) nicht einen ganze oder halben Meter zu wenig misst. Wenn du jetzt die Nullzeit voll ausreizt und gerade so mit 0 Minuten Dekopflicht aus den Wasser steigst kann es eben sein das du auf Grund eines Messfehlers des Computers eigentlich noch ein paar Minuten auf 3 m liegen solltest. Deswegen so tauchen das du immer ein paar Minuten gut hast wenn du aus dem Wasser steigst. Stell dir mal die addierung solcher Messfehler über einen 2-3 Wochen Nolimit Urlaub in Ägypten vor, da können irgenwann ganze Stunden an Dekozeiten verloren gehen.
Also immer schön Sicherheiten einbauen und auch mal einen Tag aussetzen um Mensch und Computer einen Nullabgleich zu ermöglichen.
Gruß,
D3
Frank34CMAS**, 700TG
30.10.2006 21:32
> Und außerdem im Bergsee mehr Abweichung als in
> der Adria, wo beide Tiefen fast identisch waren.

Computer stellen sich häufig im Bergseemodus automatisch auf Suesswasser um, während sie auf Meeresniveau von Salzwasser ausgehen. Der analoge Tiefenmesser ist immer fest auf Suess- oder Salzwasser eingestellt.

Dadurch kann es zu dem beschriebenen Effekt kommen.
30.10.2006 21:39
Supi. Jetzt weiß ich Bescheid. Mit dem Tauchcomputer ist es ähnlich wie mit dem Büro-PC: vertrau keiner Software, sondern glaube lieber der guten alten Handrechenmaschine?!
30.10.2006 22:59
Das Thema hatten wir schon öfters.
Ich zitiere hier aus der Betriebsanleitung Aladin:
Angezeigter Flaschendruck entspricht nicht dem mit einem Manometer gemessenen Druck: Durch die Temperaturkompensation wird ein für 20 Grad gültiger Druck angezeigt. Falls die Luft- oder Wassertemperatur von diesem Wert abweicht, kann es zur Differenz zu einem Manometer kommen.

D.h. bei 20 Grad sollten beide gleich anzeigen.

30.10.2006 23:08
WVSB, für Dich ein supi-supi-Danke . Da schaue ich in meiner Computerbeschreibung mal nach, ob so etwas dort auch drinsteht. Dann hat die Anzeige in der Adria nichts mit der Höhe über NN oder dem Salzgehalt zu tun, sondern einfach damit, dass das Wasser 20 Grad hatte und deshalb beide Anzeigen (digital und mechanisch) gleiche Werte zeigten. In den 4 Grad kalten Tiefen der Alpenseen kann es demnach nie übereinstimmen.
31.10.2006 07:02
@Weltverbandsseniorenbeauftragter
Hallo Alzheimer geplagter!
Was hat den die Temperaturkompensation des Flaschendrucks mit der Tauchtiefe zu tun? Hoffe doch das in 40 Meter tiefe mein Finimeter keine 40 bar anzeigt.
Gruß,
D3
31.10.2006 07:12
Der Aladin zeigt lt. Beschreibung immer den Druck an, der in der Flasche herrschen würde, wäre die Temperatur 20 Grad.
Hierdurch werden ggf. die Druckschwankungen durch unterschiedliche Temperaturen in unterschiedlichech Wassertiefen kompensiert. Diese Kompensation soll eine korrektere und konstantere Berechnung der angezeigten Resttauchzeit möglich machen.

Gruß
Bert
31.10.2006 13:05
Woher weiß denn der Aladin, welche Temperatur die Flaschenluft hat? Da ist doch gar kein Sensor dran.
Die umgebende Wassertemperatur kann man zwar zur Temperaturkompensation nutzen, aber nur, wenn man die thermische Trägheit des Systems (Flaschengröße, Flaschenmaterial, Wanddicke usw.) kennt, und auch den Ausgangszustand (Flaschenlufttemperatur direkt vor Tauchgangsbeginn; frisch gefüllt/Sonne/heiß oder 20° Lufttemperatur?) kennt. Das kann also nicht genau funktionieren, außerdem wäre es bei simpler Berechnung (Wassertemperatur=Flaschentemperatur) auch noch am Tauchgangsbeginn völlig falsch, ebenso beim ab/auftauchen (wechselnde Wassertemperaturen und thermisch träge Flasche). Bei komplizierterer Berechnung wäre es mindestens ungenau.

Selbst wenn man es könnte, was würde es bringen, diese Drucktemperatur? Bei z.B. 20K Temperaturabsenkung sinkt der Flaschendruck pi mal Daumen um 5%. Das geht im Rauschen eines leicht veränderlichen AMV völlig unter. Statt 100bar würden dann 95bar angezeigt, und das verkauft man dann als besonders hervorhebenswertes Feature.
Albern!

Ich will beim Blick aufs Manometer den Druck wissen. Nicht den Druck, den das Gas hätte, wenn es 20°C Umgebungstemperatur wären, und der Temperaturausgleich zwischen Flasche und Wasserumgebung komplett vollzogen wäre. Ich vermute, daß nur beim Aladin (wenn überhaupt) so ein Mumpitz veranstaltet wird.

Noch etwas: Es wird ja gerne behauptet, daß wegen sich beim atmen aufheizender Atemluft das AMV von der Temperatur der eingeatmeten Flaschenluft unabhängig sei, d.h. man verbraucht auch bei kalter Luft nicht mehr Gasmenge. Hast das mal wirklich jemand nachgemessen? Ich kann mir kaum vorstellen, daß bei üblichem Atemrhytmus (ein-aus-pause) innerhalb von 1s (anfangs eingeatmete Luft etwas länger, zuletzt eingeatmete Luft jeden Atemzuges dafür etwas kürzer) Luft von 5° auf 37° erhitzt werden kann. Ansonsten sollte man nach dem Vorbild mal Luftheizungen bauen. Ich vermute, die ausgeatmete Luft ist bei 5° eingeatmeter Luft auch kälter, als bei 20° eingeatmeter Luft; d.h. man verbraucht bei kalter Einatemluft auch etwas mehr als bei warmer Einatemluft. Aber natürlich, siehe oben: 5%. Das geht im Rauschen unter.
31.10.2006 13:23
Zur Ursprungsfrage:
"hat jemand von Euch Informationen, wie die Tiefe von mechanischen und digitalen Tiefenmessern abgeglichen wird?"
Meßinstrumente werden so hergestellt, daß sie (wirtschaftlich gefertigt) die geforderte bzw. angegebene Genauigkeit bringen. Dazu werden sie am Ende kalibriert. Die Eichung erfolgt üblicherweise an 2 Punkten (z.B. 0bar und Meßbereichsendausschlag), aber besonders bei digitalen/elektronischen Meßgeräten kann oder muß man auch an noch mehr Punkten kalibrieren, bzw. eine erfahrungsgemäß richtige Korrekturkurve zur Linearisierung im Speicher hinterlegen. Bei Analogmeßinstrumenten nimmt man z.T. gerne eine idealisiert angenommene Skala, die man nicht für jedes Meßinstrument neu drucken wird, obwohl jedes einzelne Meßinstrument sich ja leicht unterschiedlich verhält. Folglich sind diverse Abweichungen bei allen Meßgeräten möglich, z.B. Linearisierungsfehler, Kalibrierungsfehler, ganz fehlende Kalibrierung (0bar).

"Bei mir haben Tiefenmesser und Computer immer einen Unterschied in der Anzeige. In flacheren Tiefen weniger Abstand, in tieferen Tiefen mehr Abstand."
Vermutlich geht das eine etwas genauer als das andere, und beide gehen etwas falsch. Salz/Süßwasser ist auch ein Thema, schon dadurch sind rund 3% Abweichung schon mal möglich. Wo war doch gleich die Salz/Süßwasser-Umstellung meines analogen Tiefenmessers? Ist die Voreinstellung von analogen und digitalen Tiefenmessern Salzwasser, oder Süßwasser, oder evt. mal so und mal so?

"Wie geht es Euch damit und muss man Tiefenmesser/Computer mit den Jahren "zum Eichamt bringen"??"
Da die mechanischen Eigenschaften sich vermutlich weniger verändern als die elektrischen Eigenschaften, würde ich, wenn überhaupt, dann eher dem Tauchcomputer nach ein paar Jahren mißtrauen. 5% Abweichung zur Realität, d.h. 10% mögliche Differenz zwischen 2 Tiefenmessern, würde ich als tolerabel betrachten.
31.10.2006 13:57
@flasche
Die thermische Trägheit des Systems kann vernachlässigt werden, da sowohl Wasser als auch Stahl Wärme sehr gut leiten und vermutlich innerhalb von einer Minute nach dem Eintauchen ins Wasser die Temperatur im System überall gleich ist.

Ob das albern ist, sei dahin gestellt. So ist halt die Arbeitsweise gemäß Erläuterung im Handbuch.
Gruß
Bert
31.10.2006 14:13
@Bert
Du hast sicher unrecht. Selbst wenn ich beim Flaschenfüller die Flasche ins Wasserbecken stelle ist sie (sogar außen fühlbar) nach Füllende noch merklich warm. Bei geringeren Temperaturunterschieden (20°->8°) geht die tatsächliche Abkühlung noch langsamer (theoretisch dauert es sogar unendlich lange). Praktisch dürfte man, vermute ich, im Bereich von vielleicht 10min halbierte Temperaturdifferenz der Lufttemperatur innen zur Wassertemperatur außen erzielt haben. Sofern man dann nicht schon wieder in anderen Tiefen mit anderen Temperaturen taucht.

Was die sich dabei gedacht haben...
Oder es ist nur ein kaschierter ungewollter Fehler der Elektronik, der so geschickt schöngeredet wird
31.10.2006 19:55
@flasche
Dass die Flasche am Ende des Füllvorgangs warm ist, obwohl sie im Wasserbad steht, ist logisch. Die Wärme in der Flasche entsteht ja während des Füllens um muss erstmal abgeleitet werden. Dass aber der Abkühlvorgang derart langsam von statten gehen soll, deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen.
Wenn ich meine Flasche fülle, warte ich nach der Abschaltung des Kompressors (bei ca. 220 bar) ungefähr 20 Minuten bevor ich nochmals nachdrücke. Auch ohne Wasserbad und bei Raumtemperatur ist die Flasche dann merklich abgekühlt (handwarm) und der Druck hat knapp 10 bar nachgelassen. Wenn man nun bedenkt, dass Luft ein schlechter, Wasser und Stahl aber sehr gute Wärmeleiter sind, muss die Abkühlung im Gewässer deutlich schneller vor sich gehen. Möglicherweise ist in Deinem Wasserbecken die Wassermenge zu gering. Das Wasser muss ja die Wärmeenergie auch aufnehmen können. Ein paar cm Wasser mit schon über 20 Grad um die Flasche herum ist natürlich etwas anderes wie ein schöner großer kühler See.

Gruß
Bert
02.11.2006 07:21
Doppeldreier, du kannst erstens nicht lesen und zweitens dich nicht verständlich ausdrücken. Und Alzheimer ist eine schlimme Krankheit, solltest du sie haben, solltest du das Tauchen aufgeben.
02.11.2006 08:51
@"Weltverbands"(haha..)seniorentante:
Offenbar kannst du nicht lesen. Es ging dem OP um TIEFENmesser, nicht um den Druck in der Flasche. Ich hoffe, beim Aladin ist nicht auch noch die TIEFENanzeige temperaturkorrigiert.
Und Alzheimer betrifft ja vorwiegend ältere Menschen, vermutlich deshalb der kleine Scherz vom Doppeldreier; aber der sogenannte "Weltverband" und seine Mit- und Ohneglieder verstehen ja wohl auch nur interne Späße.
Aber, versöhnlich gesagt, trotzdem interessante Information von Dir.
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