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"Trockene" Diopter unterwasser

Hallo liebe Taucher,

nach langem Mitlesen muss ich nun selbst mal eine (oder mehrere ) Fragen stellen. Ich habe nun etwas über Makrofotografie gelesen und habe ein paar Überwasserdiopter mit 67mm Port (+4 und +10). Die funktionieren auch über Wasser sehr gut und passen perfekt an mein RX100 III Gehäuse.

Jetzt habe ich gelesen, dass die "Dry" Diopter unter Wasser auch funktionieren sollen, sofern man sie nicht Unterwasser ändert/wechselt. Warum soll das so sein? Ohne Dichtung wird doch auch hinter den Diopter Wasser kommen oder?

Hat da jemand Erfahrungen wie sich das verhält? Wäre ja super wenn ich trotzdem einen Flipadapter nutzen könnte.

Viele Grüße

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05.01.2017 14:35

Solange diese nur aus einer scheibe bestehen (Nahlinse) ja. Aber gute Diopter sind aus mehr Glasteile und dann geht es nicht

05.01.2017 15:03

Es sind (stackable) Nahlinsen. Heißt ich kann die trotzdem nutzen und auch wegdrehen? Welche Nachteile entstehen dadurch (abgesehen davon, dass es keine Achromaten sind)?

05.01.2017 16:07

Es sind keine Makrolinsen sondern nur Nahlinsen. Bildqualität bescheiden

05.01.2017 16:18

Habt ihr denn mal einen Vergleich gemacht zwischen Dioptern und Makrolinsen? Zumindest Überwasser erkenne ich keine Verzerrungen oder Chromatische Aberationen.

Wie gesagt, etwas neu ist das Thema für mich, aber leider findet man relativ wenig speziell zu den Unterschieden zwischen einfachen Dioptern und Makrolines (bzw. wet Linsen).

05.01.2017 16:41

Diopter und Makrolinse ist das gleiche. Nahlinsen sind einfache Gläser ohne Makrofunktion. Mit Diopter erreicht man Maßstab 1:1 oder mehr. Mit einer Nahlinse kannst Du nur näher rangehen. Eine Nahlinse kostet 30.- ein guter Diopter 150.- 

05.01.2017 17:54

Wie verhält es sich mit der Fokussierung. Wenn ich den Diopter auf +12 stacke wird das schon relativ schwierig "schnell" zu fokussieren. Ist das mit einem guten Diopter (mit Makrofunktion) einfacher?

05.01.2017 18:14

Habe ich das recht verstanden, daß die Linse vorne an das Gehäuse angeschraubt werden soll, also komplett im Wasser ist?

In dem Fall ist die Brechkraft in Dioptrien gegenüber Luft nämlich stark verringert und die Wirkung der Diopterlinse damit stark abgeschwächt, vermutlich kaum von Nutzen. Deswegen sieht man ja unter Wasser ohne Taucherbrille sehr schlecht...

Wie gross die Brechkraft der Linse UW exakt ist, kann man nur berechnen, wenn man den Brechungsindex des optischen Glases, aus dem die Linse gemacht wurde kennt.

LG, Wolfgangsm1

05.01.2017 18:17

Ist die Linse drinnen am Objektiv, also in der Luft, hat sie diesselbe Wirkung wie über Wasser. Habe ich z.B. mit meiner Videokamera für Makros so gemacht...

05.01.2017 18:26

Ah jetzt kommen wir der Sache schon näher... Dass die Wirkung der Linse stark abgeschwächt ist, ist auch dann der Fall wenn diese bereits über Wasser angebracht wurde oder? Oder nur bei Unter/Unter?

Mein halbwegs ausgeprägtes physikalisches Verständnis sagt, dass es keinen Unterschied macht wann man die Linse anbringt.

Noch eine Frage - die ganzen Verdächtigen sie Subsee +5/+10, Saga, SMC, CMC, Aquako und wie sie alle heißen - sind die dann richtige "Makrolinsen", also mit zusätzlicher Vergrößerung? Oder haben die "nur" ein Gehäuse drum, damit die Linsen von Luft umgeben sind?

LG, Sascha

06.01.2017 10:45

Natürlich spielt es keine Rolle für die Dioptrien, ob man die Linsen während des TGs oder davor montiert. Entscheidend ist nur ob die Linse von Wasser oder von Luft umgeben ist (Aufschrauben auf das Gehäuse: Linse ist im Wasser. Aufschrauben auf das Objektiv: Linse ist mit dem Objektiv im Gehäuse, also in der Luft).

Bei den verschiedenen Fabrikaten der Hersteller kenn ich mich nicht aus.

Linsen mit positiver Brechkraft werden aber generell verwendet um die Nah-Distanz, wo man noch fokussieren kann, zu verringern. Man kann also näher zum Objekt hin (=grössere Vergrösserung), dafür kann man aber im unendlichen Bereich nicht mehr scharfstellen, wenn man so eine Linse anschraubt...

LG, Wolfgang

07.01.2017 12:25Geändert von unterwasserkamera.at,
07.01.2017 12:31

Gehen wir von der Theorie zur Praxis

Egal welche Kamera - bei Makro oder Supermakro stossen wir schnell an die Grenzen des machbaren. Wenn also die verfügbare Abbildungsleistung der Optik zu ende ist - dann werden sogenannte Diopter in Form von einer "WetLens" vorne an den Port geschraubt oder noch eleganter dann geklappt. Mit dem Diopter ist man dann aber in der Aufnahmedistanz FIXIERT ! also man bewegt sich in einem fix definierten Abstand - +/- wenige mm bis cm.

Um nun möglichst felixibel zu sein haben einige Hersteller unterschiedlichste Diopter auf den Markt gebracht. Das beginnt bei etwa +1.5 und geht bis etwa +25. Bei Brennweite 100 oder mehr kann schon ein +1.5 Diopter brauchbares aus der Optik machen - bei Brennweite 60 wird man eher auf +10 oder mehr gehen müssen. Um nun ein 5mm Motiv und ein 2cm Motiv beim gleichen TG formatfüllend abzubilden - nehmen Profis dann auch verschiedene Diopter mit. Auch hier wieder - durch den Dual Flip ist man optimal gerüstet. Der neue TRIO von Saga ist derzeit das beste auf dem Sektor.

Bei der Qualität sind mehrfach beschichtete und entspiegelte Gläser im Einsatz - kombiniert in Gruppen in einem Stück - wie auch bei hochwertigen Objektiven. Einfache Gläser scheitern vielfach an der Bildqualität und an der Tiefenschärfe - werden also in der Regel nur als Nahlinsen verwendet - um z.b. mit einem Zoomobjektiv UW überhaupt fokussieren zu können (Naheinstellgrenze).

Je näher man am Motiv ist - desto weniger störende Schwebeteilchen hat man zwischen Motiv und Optik. Regel - egal ob nun Makro oder Fisheye - nah ran ist also nie falsch. Natürlich ist es dann auch wichtig perfekt tariert zu sein und das Setup voreingestellt zu haben. Also Kamera komplett eingestellt - Blitze ausgerichtet (Zangenform) oder Ringblitz. Fokuslicht ! mit "Strobe" Sensor.

08.01.2017 09:48

Ah, interessant was Du da dzt. aktuelle Diopter-Fabrikate schreibst UW- Manfred!

Eine Frage zu dem von Dir gelobten Saga TRIO: kann man den am PT-EP10 Gehäuse (mit 60mm Makroobjektiv) verwenden? Und kann man den auch ganz wegklappen, wenn er nicht benötigt wird?

Und auch gleich Fragen zu den Nauticam Dioptern:

http://www.nauticamusa.com/news/2015/2/3/the-cmc-has-arrived

kann man den CMC-1 am PT-EP10 befestigen und wie ist der qualitativ im Vergleich zum TRIO (wär ja nur eine Linse mit ca +15 Dioptrien, aber evtl. optisch höherwertiger?)?

LG, Wolfgangsm1

08.01.2017 13:41Geändert von unterwasserkamera.at,
08.01.2017 13:43

Den TRIO kann man an jedem Gehäuse mit 67mm Port oder Portadapter verwenden. Wegklappen kann man ihn aber nicht. der hat 1 Kg
Gleiches gilt für Nauticam oder Subsee. Wobei single oder Dual Flip dann schon zum klappen sind. Der Nauticam CMC-1 ist schon sehr gut, wobei die Saga +15 eine günstigere Alternative wäre. Hoch gelobt und ein absoluter Geheimtip unter den Profis ist die AQUAKO IV und ich hoffe, dass wir diese bis März anbieten können. Für Olympus gibt es auch einen speziellen Makroport von AOi

08.01.2017 14:03
Hast du Infos, mit welchen Dioptriewerten man die Aquakos vergleichen kann? Ich bin derzeit hin und hergerissen zwischen dem III und IVer.
08.01.2017 14:08

Das steht in der Beschreibung. (IV) +16 (III) +12.

http://www.divesea-indonesia.com/product/aquako-iii/

08.01.2017 14:17
Danke dir. Da ist wohl der IIIer für den Anfang mit weniger Frustration beim Scharfstellen verbunden schätze ich.
08.01.2017 14:29

Scharfstellen und die Blende schön zumachen - nicht ganz einfach ........

Manch einer überschätzt da ganz fix die Aufgabe - kriegt kaum brauchbare Bilder oder Videos hin.

Beim Rudeltauchen ist Makro kaum möglich !

Ich rate oftmals dazu erst mal clever mit Ausschnittvergrößerungen zu arbeiten - das ist gratis und sehr viel einfacher.

( Obendrein kann niemand ein Bild in voller Auflösung im ganzen ansehen - man hat also sowieso zu viele Pixel......)

mfg

Roland

09.01.2017 12:25

Interessante Informationen...

Beim AOI-Makro-Port ist ja ein M67 dran, wo man den Diopter draufschrauben kann. An- und (bei Bedarf) Abschrauben unter Wasser scheint mir aber doch recht umständlich.

Gibt es eine ordentliche stabile Lösung zum Herein- und Herausklappen, ähnlich wie auf dem Bild von Nauticam: http://www.nauticamusa.com/news/2015/2/3/the-cmc-has-arrived

Sowohl für den AOI-MAkroport, wie für den originalen PT-EP10 Port?

LG, Wolfgang

09.01.2017 12:55

Also für M67 gibts diese hier zum Beispiel: https://www.unterwasserkamera.at/shop/catalog/de/Objektive---Konverter/Flip-Diopter-Holder/D-D-M67-DUAL-Flip-Diopter-Holder-for-M67-Macro-Ports.html?XTCsid=krruja6atctgidqgi319pp3kc6

09.01.2017 13:01

Oder als single Flip (für alle Port mit 67mm Gewidne passend)

https://www.unterwasserkamera.at/shop/catalog/product_info.php?info=p5643_d-d-m67-flip-diopter-halter-fuer-67mm-port.html

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