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"Tauchen" empfiehlt nasse Rekompression?

Gestern kam die neue "Tauchen" ins Haus. Darin findet sich ein Artikel von Walter Comper, in dem er am Ende von sich gibt, dass man einen wegen Luftmangel abgebrochene Dekostopp innerhalb von 5 Minuten ohne Folge nachholen kann.
Ich dachte immer, dieser geniale Hinweis aus der Mottenkiste des Tauchens sei längst ausgestorben. Selbst in der "Tauchen" stand schon die gegenteilige Empfehlung, nämlich wenn man schon so dämlich war dass einem die Luft beim Dekostopp ausgeht, man dann eben draußen bleiben soll. Zur Not halt präventiv auf DCS behandeln.
Jetzt holen sie den Kram wieder raus, finde ich echt erstaunlich
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14.11.2007 07:56
Nachgeholte Dekompression nicht mit nasser Rekompression verwechseln. Wird übrigens auch im Ehm empfohlen.
14.11.2007 07:58
Ja ja, sagt ich ja: Mottenkiste, da genau gehört auch Herr Ehm rein.
14.11.2007 09:09
Nickloser bringt die Begrifflichkeiten ein wenig durcheinander. Vermutlich mangels umfangeichen Wissens.

P.S: Besser mehr tauchen als Tauchen lesen...
14.11.2007 09:12
Soso, die "Tauchen" abonnieren, aber über den Ehm lästern

Also ich sehe schon einen Unterschied zwischen nasser Dekompression und einem nachgeholtem Dekostop.
14.11.2007 09:18
Warum schreibst Du nicht eine Nachricht an die Redaktion von der besagten Zeitschrift und setzt Dich mit denen auseinander?!?!? Ich verstehe das nicht. Hier rummeckern ist soooo einfach. Aber mal die betroffenen Personen damit konfrontieren wäre zu einen sinnvoller und auch mutiger. Hat auch was von Rückgrat zeigen. Es gibt dieses schöne Sprichwort, dass man über nicht anwesende Personen nicht schlecht sprechen soll. Und das tust Du hier in einer gewissen Art und Weise.

Zum Thema kann und darf ich nichts sagen, da ich ein schlecht und schnell brevetierter Padi-Taucher bin, von DekoTg keine Ahnung habe und diese auch nicht machen darf, da ich dann sterbe. Aber ich hoffe sehr, dass ich Dir zum "menschlichen" Hintergrund Deines Problems einen kleinen Tipp geben konnte.
14.11.2007 09:21
Steffilein: man spricht von "nasser *Re*kompression" und "Nachgeholter Dekompression", ganz genau wie jfibu bereits oben schrub...

14.11.2007 09:24
Gästelein, bist schon ein kleiner Klugscheißer

Was ist "schrub"?
14.11.2007 09:26
Das ist Grammatik.

In etwa so wie: "Bei Doris hats geschnitten..."
DorisMittelschule (damals)
14.11.2007 09:28
Ich erkenne ebenfalls einen Unterschied in der Bedeutung der genannten Begriffe.
Und das bei im Urlaub gemachten Tauchschein
DorisMittelschule (damals)
14.11.2007 09:30
nicht aktualisiert vor dem senden

Gäste, es schneidet noch immer
14.11.2007 09:35
muss heißen: es schneit!

Und für die Stammleser der T...BLÖD eine kleine Zusammenfassung:

Nachgeholte Dekompression = noch 15 Min. Deko auf der Latte und Fini schon bei 0,5
Also auftauchen, nach vollem Gerät plärren, und innerhalb (besser) drei Minuten wieder runter und mit etwas Zuschlag fertig abhängen.

Nasse Rekompression = das Opfer mit DCS-Symptomen mangels verfügbarer Dekokammer wieder ins Wasser schmeißen, auf eine gewisse Tiefe versenken und hoffen, dass es verheilt...
14.11.2007 09:39
Also, wenn der gute Mann in der Tauchen schrieb, dass man einen wegen Luftmangel abgebrochene Dekostopp innerhalb von 5 Minuten ohne Folge nachholen kann, dann hat er nicht ganz unrecht.

Nasse Rekompression heißt, dass man, obwohl erste Anzeichen von DCS aufgetreten sind, eine Rekompression (evtl. unter Verwendung von O2, Nitrox, ...) im Wasser durchführt und damit eigentlich versucht eine "Druckkammerfahrt zu s imulieren". Das ganze macht in Ländern, in denen eine schnelle Rettungskette sinnvoll ist, keinen Sinn (Temperatur, Gasversorgung, ...). Allerdings ist dies z.B. in abgelegenen Gebieten Australiens immer noch Gang und Gebe, da eine schnelle Durchführung einer Druckkammerfahrt nicht möglich ist.

Nachgeholte Dekompression: Wenn man auftauchen muss, aus welchen Gründen auch immer (Luftmangel, verunfallter Buddy, ...) und noch keine Anzeichen von DCS aufgetreten sind, kann man die Deko innerhalb 3-5min nachholen, d.h. wieder abtauchen auf den letzten Dekostop und absitzen.
Hier muss man natürlich berücksichtigen, dass das Ganze nur gefahrlos überstanden werden kann, wenn man vom 3m oder 6m Stop kurz auftaucht. Lässt man alle Stops ab z.B. 21m aus, kann das sehr böse enden. Soll also keine allgemeine Empfehlung sein, sondern im wirklichen Notfall eine Möglichkeit darstellen.

Es macht auch keinen Sinn für 5min nachgeholter Deko wieder abzutauchen. Dann lieber an der Oberfläche O2 "schnüffeln". Bei z.B. 20min schaut das schon wieder anders aus. Dann lieber mit O2 innerhalb 5min wieder abtauchen (sicher ist sicher). Aber wie viele Dekotaucher haben wirklich O2 dabei?

me


14.11.2007 09:55
Gäste, das heißt, bei Doris hats geschnien oder Doris hat sich geschnitten oder Doris hat jemanden geschnitten.....
14.11.2007 09:57
es schneit - es hat geschnitten.

_me: das hast du aber schön geschrieben...
DorisMittelschule (damals)
14.11.2007 10:36
Tü, Du solltest es aber besser wissen:

"des houd gschneid"

Den Rest kann ich in Ermangelung der passenden Laute auf meiner Tastatur hier leider nicht zum Besten geben
14.11.2007 11:34
Tümpi
zum schneiden hat die Doris doch den Achmed

u26G
gäbe es keine Leser von "Tauchen" hättest Du die Angelegenheit nicht so schön klar darstellen können
14.11.2007 12:36
"Nasse Rekompression heißt, dass man, obwohl erste Anzeichen von DCS aufgetreten sind, eine Rekompression (evtl. unter Verwendung von O2, Nitrox, ...) im Wasser durchführt und damit eigentlich versucht eine "Druckkammerfahrt zu s imulieren". "
Wie verstrahlt ist das denn? Darf ich mal aus der HBO Therapierichtlinie von Institut für Überdruckmedizin (http://www.hbo-regensburg.de/) zitieren: "Der Patient wird einem Überdruck ausgesetzt, wobei der therapeutisch genutzte Druckbereich zwischen 150 kPa und 300 kPa (1,5 – 3,0 bar absolut bzw. 0,5 – 2,0 bar Überdruck) liegt." und weiter heißt es dort "Eine einzelne Behandlung dauert indikationsabhängig zwischen etwa 45 Minuten und über 6 Stunden. Die untere Grenze wird dabei z.B. bei Behandlung von ZNS-Störungen wie Migräne oder Apoplex empfohlen, die sehr langen in der Akuttherapie von Dekompressionskrankheiten (DCS) und arterieller Gasembolie (AGE) erforderlich (Kindwall 1994, Oriani et al. 1996, Camporesi 1996, Perret 1995, Almeling & Welslau 1996)."
Eure selbstgebastelten Definitionen sind somit nicht treffend. Es kann immer nur darum gehen, versäumte Deko-Zeit nachzuholen. Und das ist Schwachsinn. Denn die bereits gebildeten Gasblasen lassen sich durch das einfache Abtauchen nicht wieder auflösen. Hier sind höhere Drücke und längere Einwirkzeiten notwendig.
Ich glaube mein Wissen zum Thema Tauchen ist auch nicht weniger umfanreich als das vom Gästezähler.
mola Klar......
14.11.2007 13:04
Ach Gott, wie trollig......erklärt ihm jemand noch ein bißchen was von "schnellen" und "langsamen" Gasen, sonst läßt er die tiefen Stops aus, um schneller(und dann sicher) in die Kammer zu kommen.......
14.11.2007 13:24
no nick,

wenn Gasblasen da sind, ist auch die DCS symptomaltisch, dann ist die Druckkammer der einzige Weg. Da es mit den Blasen (nicht die Mikroblasen) aber nicht so schnell geht, hat man oft noch Zeit, ohne Symptome noch mal abzutauchen. Das ist die nachgeholte Deko. Und das hat auch keiner selbst gebastelt, sondern ist Lehrbuchwissen. Kann man natürlich hinterfragen. Aber dann muss man wirklich Ahnung haben. Wenn du genau liest wirst du merken, dass deine zitierte Richtlinie von einer DCS ausgeht.

Wenn du hier aber mal die Suchfunktion bemühst, wirst du feststellen, dass selbst Ärzte den Unterschied nich verstanden haben
DorisMittelschule (damals)
14.11.2007 13:28
@ Nick

hast Du bei "Geschichte des Tauchens" nicht aufgepasst?
Es handelt sich hier weder um selbstgebastelte Definitonen noch um verstrahltes Gedankengut sondern um Maßnahmen, die im echten Leben als Therapie gelehrt und durchgeführt wurden. Das war vor dem inflationären Auftreten der Druckkammern.
Vermutlich bist Du zu jung unm Dir ein Leben ohne Technik vorstellen zu können, aber früher hatten Scheibenwischer nicht unbedingt Motoren und haben trotzdem funktioniert
Thorsten74Taucher
14.11.2007 13:32
Tja, früher war alles besser, da aus Holz...

Mittelalter ist vorbei, es lebe die Zukunft
14.11.2007 13:37
Wie ich oben bereits schrub: er hat nicht viel Peilung

D: heute haben die Scheibenwischer in der Hauptstadt auch keine Motoren sondern stehen an der Kreuzung und kommen aus Rumänien
14.11.2007 14:00
@ no nick

> ... Eure selbstgebastelten Definitionen sind somit nicht treffend.

Definitionen sind immer selbstgebastelt. Schon mal darüber nachgedacht?

> ... Es kann immer nur darum gehen, versäumte Deko-Zeit nachzuholen.

Falsch. Es ist ein großer Unterschied, ob man Deko versäumt oder unterbricht.
Du solltest mal nach "in water recompression" googlen. Der erste Artikel von Pyle und Youngblood reicht. Hier den Abstract lesen. Viel Spaß!

> ... Und das ist Schwachsinn. Denn die bereits gebildeten Gasblasen lassen sich durch das einfache Abtauchen nicht wieder auflösen.

Was glaubst Du wurde vor ca. 50-80 Jahren gemacht? Die hatten natürlich schon Druckkammern und wussten, dass HBO super ist. Die Leute sind damals schon so auf die Welt gekommen und haben gesagt, Sauerstoffgabe hilft bei DCS.

Natürlich ist eine Kammerfahrt effektiver als nasse Rekompression, aber das war nicht die Frage.

me
14.11.2007 14:01
... und gehen vorher bei Schlecker die Putzmittel einklaufen...

@ u26G:

Es ist immer wieder erfrischend, Kommentare von humorvollen Zeitgenossen zu lesen...

Deshalb ist dies auch mein Lieblingsforum!

I.d.S. weiter so!
BL
14.11.2007 14:36
sagenhaft. und wenn man pech hat, muss man eventuell im urlaub auch noch mit solchen "selbsgebasteltentauchbrevetinhabern" tauchgänge unternehnmen.
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