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300 bar Technik sinnvoll?

Wie schauts aus: wenn man z.B. statt einer Doppel-10 (200 bar) eine Doppel-7 (300 bar) nimmt, ist man bei etwa gleichem Luftvorrat "streamliniger", gelle?
Das Gewicht des Packs ist auch etwas geringer (etwa 2 kg, je nachdem, welchen 10er Hersteller man zum Vergleich nimmt). Ob das ein Vorteil ist, hängt natürlich vom Bleibedarf ab. An Nachteilen sehe ich den höheren Anschaffungspreis und deas dünne Netz an 300 bar Füllstationen. Habe ich da noch was wesentliches übersehen? Für wie sinnvoll haltet ihr eine Ausrüstung mit 300er Buddeln?
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23.01.2003 17:06
du hast dir die Antwort selber schon gegeben !
23.01.2003 17:32
Ich hab´das noch mal durchgerechnet: Buddeln sind zusammen 2 kg leichter, außerdem haben die 7er einen größeren Abtrieb als die 10er, was beim Doppelpaket mit einem um ca. 4 kg verringerten Bleibedarf zu Buche schlägt (also an Land 6kg weniger rumschleppen). Für mich ist das schon ein interessanter Vorteil.
Weitere Meinungen?
23.01.2003 17:36
soso und wer füllt dir die Dinger ?
23.01.2003 17:39
HalloMark
Der Vorteil das die 300 Bar-Technik weniger Blei
benötigt ist richtig. Hier liegt der vielleicht
wichtigste Vorteil. Aber du musst auch beachten,
dass bei 300 Bar nach dem Abkühlen selten wirklich 300 Bar in der Flasche sind. Hier in Freiburg füllt man gerade knapp auf 300, nach zweimal nachdrücken habe ich max 280-285 Bar.
Die 200 kann ich mit Hilfe der 300 problemlos auf 230-240 hochdrücken.
Eine Frage an alle. Welche Erfahrungen liegen den
beim Gasmischen mit Nitrox oder Trimix auf 300 bzw.270 Bar vor.
23.01.2003 17:45
FINGER WEG !!!!
300 Bar und Mischen gibt es nicht,wie sollen denn die Druckgradienten aussehen ???

Und warum soll man beim Mischen auf 300bar angewiesen sein ?
23.01.2003 18:01
Hallo Dirk
Um die Frage zu präzisieren: Ein D 12 300 Bar soll
auf Trimix z. BSP 15/40 gemischt werden nach der Partialdruckmetode. (angestrebter Druck 270 bar). Verhalten sich HE und O2 bzw Luft oberhalb von 225 Bar genauso wie wie darunter oder gehen durch die hohen Drücke HE oder O2 Anteile verloren.
Sind hierüber Erfahrungen vorhanden.
Vielen Dank für die Antwort
23.01.2003 18:06
also ich kann nur sagen (pers.)das die Drücke selten über 200 gehen,warum auch ?

Wer es doch macht,soll sich melden,ich glaub es wird sich keiner melden
23.01.2003 18:20
da muß ich HDW recht geben...
1stens müßte man um "kalt" 300bar zu haben, locker
330 Füllen, oder das ganze ins Wasserbad stellen und sehr langsam füllen.
2tens sind bei schon beim Füllen auf 250 die "Gummi-Faktoren" stark zu berücksichtigen, damit am Ende das Ergebniss stimmt, wie das ganze bei 300 aussieht kann sich ja jeder vorstellen.
Ausserdem verschenkt man bei 300bar Flaschen den
Vorteil von 300bar-O2-Speicherflaschen

BB
Michael FischTMX Cave & CCR
23.01.2003 19:23
Dirk, Bernd es ist nicht schwer `richtige` Gemische zu kriegen bei 300 oder mehr bar.
Ohne Benutzung von reale Gasgesetze und höhere Mathematik werden die Ergebnisse aber WEIT entfernt von das angestrebte Gemisch. Ich denke das die meisten `alpinistische` Höhlentaucher füllen ihre Flaschen sowieso mit beachtliche Überdruck. Ich habe vor Jahren gelernt das der Berstdruck von eine neue Flasche großer sein muß als der vierfache des Nenndrucks. 200bar Flasche auf fast 300bar - na und ?
Der grosste Problem bei 300Bar Flaschen bleibt die unterschiedliche Bleibedarf für jede Flaschenpaketsgrosse - aber diese Problem existiert auch bei die schweren 200bar Flaschen (Mannesmann, Heiser etc).
Michael


Michael FischTMX Cave & CCR
23.01.2003 19:27
300bar Füllungen gibts überall bei jede Feuerwehr, meistens für eine kleine Spende für die Bier oder Kaffeekasse.

Michael
23.01.2003 20:32
Ich denke, wenn man die Knete hat, sollte man gleich auf die 300 bar Schiene steigen. Weil die 300 bar Ventile genauso gut mit 200 bar Kompressoren gefüllt werden können. Allerdings bräuchte man die Atemregler mit 300 bar Stutzen. Auch das Finimeter muß den endwert 400 bar anzeigen (endwert 300 ist nicht zu empfehlen!!). Ich habe eine doppel 10 mit 300 bar. Nur mit Pressluft füllt sie mir schon fast jeder 3 Tauchshop hier im Süden des Landes. Für Mischgas laß ich halt nur 200 bar füllen.
23.01.2003 20:48
@HDW lies mal ein bisschen über Van der Waals und den realen Gasgesetzen vs. idealem Gas.... vor allem in Hinsicht auf Helium. Gibt genügend Material im Web. Du merkst recht schnell dass der 300Bar Vorteil nicht wirklich vorhanden ist... und dann noch die schon angesprochenen Nachteile...
24.01.2003 08:22
Ein entscheidender Nachteil ist das die idealen Gasgesetze nicht mehr so richtig zu gebrauchen sind. Also 10l mit 300bar sind NICHT die 1,5 fache Gasmenge von 10l mit 200bar (sonder nur ca. die 1,35 fache).
Wir füllen Nitrox für 300bar Technik. Die Abweichungen halten sich in Grenzen. Trimix hatten wir noch keinen Bedarf.
Übrigens lassen sich 300bar Ventile NICHT an 200bar Kompressoren anschließen (es sei denn die hätten 300bar Füllanschlüsse). Bei 300bar ist die Gewindelänge größer und damit gibt es keine Chance den 200bar Füllanschluß auf dem 300bar Ventil dichtzubekommen. Umgedreht funktioniert das aber sehr wohl.

Olaf
24.01.2003 10:58
Ich bin bei der Berufsfeuerwehr und wir verwenden nur die genormten anschlüsse für 200 und 300 bar. Der Füllanschluß für 200 bar paßt da sehr wohl auf die 300 bar Flaschen und wird dicht. Andersherum geht es nicht, weil beim 300 bar Füllanschluß ein Zapfen heraussteht, der nicht zuläßt, die 200 bar Ventile bis zur Dichtung einzuschrauben. Auch hatte ich im Süddeutschen Raum noch keine Probleme nur 200 bar füllenn zu lassen.
24.01.2003 11:29
Das mit den "van der Waals" Kräften ist schon klar, deshalb schrieb ich auch "etwa gleiche Luftmenge". Mit dem Faktor 1,35 statt 1,5 ergibt sich, daß ´ne D7(300) ca. 5% weniger Luftvorrat als eine D10(200) hat. Trimix interessiert mich nicht, da ich hauptsächlich in der Ostsee an Wracktauchgängen in typischen Nitroxtiefen interessiert bin. Laut Olaf gibt es entsprechende Füllstellen (zumindest eine ), außerdem sehe ich kein Problem, erst mal O2 überströmen zu lassen (sauerstoffreines Equipment vorausgesetzt), und dann mit ´nem 300er Kompressor aufzutoppen. Anschließend Gas analysieren und die Abweichungen vom 200bar Vorgang sollten nach ein paar Füllvorgängen im Griff sein. So richtig unsympathisch ist mir die 300bar Variante immer noch nicht, oder habe ich da noch was wichtiges übersehen?

@Dirk: Das Argument mit dem Druckgradienten ist mir noch nicht klar, dann wäre ja eine D20 mit 100 bar einer D10 mit 200 bar vorzuziehen, oder?
24.01.2003 11:52
Einen Vorteil gibts noch für die "immer mit 50bar Restdruck auftauchen" Sporties: der nutzbare Luftvorrat ist größer. Für die, die zu faul zum nachrechnen sind:
D10 bei 200 bar / 50 bar: 4000/1000 Barliter => 3000 Barliter nutzbar
D7 bei 300 bar (1,35-Faktor!) / 50 bar: 3780/700 Barliter => 3080 Barliter nutzbar.

Ok, ok ist korinthenkackerei, haut mich ruhig
24.01.2003 12:06
@Siggi: Nö, keine Haue. So ganz blöd ist das Argument ja nicht, da man je nach Tauchgangsplanung ja mit mehr oder weniger Restdruck wieder raussteigt. Je höher der Restdruck, umso besser das Verhältnis für die 300Bar-Variante. Stell dir mal als Extremfall einen geplanten TG mit ´ner Sicherheitsreserve von 200 bar Restdruck vor, den kannst du ja nur mit 300ern durchführen, gelle!

Allerdings plane ich mit Druckvolumina (Bar*Liter) und nicht nur mit Druck.
24.01.2003 12:40
@Mark
Das mit Van der Waals sieht natürlich bei Nitrox ganz anders aus, war aber der Meinung du willst TMXen... Sauerstoff ist nämlich ein Gas dass durch die Anwendung der realen Gesetze gewinnt. Du dürftest bei satteren Nitrox Gemischen wenig Abweichung vom idealen Gasgesetz haben.
Bei hohen Heliumgehältern ist die negativ Abweichung allerdings dramatisch.
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