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MatschtaucherGanz echter Tauchschein

300 bar flasche mit 300 bar KK-Ventil versehen

Ich benötige Rat. Ich habe eine 300 bar Flasche aber mit 200 bar Ventil. Nun möchte ich ein 300 bar Ventil montieren. Es handelt sich um ein kleinkonisches Ventil. Nun weiß ich aber nicht welches Drehmoment man einhalten muss, bzw. wie weit man das Ventil einschrauben muss. Ich möchte nämlich ungern einen 300 bar Raketenwerfer bauen, welcher mich oder andere in den Himmel oder ins Krankenhaus befördert.

Vielleicht weiß ja einer mehr.
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08.04.2014 10:33
Mit Kleinkonischenventilen kann man sich oder andere zügig erlegen Liegt am Gewinde. Ich schlage daher vor, du gehst damit zum DSMvD. Gleich kommt bestimmt wieder ein Fülljockel und erklärt dir, das er keine Flasche mehr mit einem KKV füllt
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
08.04.2014 10:35
Viel weiß ich auch nicht, für mich würde da daher gelten: Gelbe Seiten.

Aber etwas mehr als du scheine ich schon zu wissen, daher folgende Fragen:
- Bist du sicher, dass es ein KLEINkonisches Gewinde ist? Kenne ich eigentlich für größere Flaschen nur als großkonisch, wenn ich mich nicht irre. Kk kenne ich von den kleinen Feuerwehrflaschen (und schon wieder: gelb).
- Wie hast du denn den bisherigen Zustand (300bar Flasche mit 200bar Ventil) geTÜVt bekommen? Da kann doch sehr schnell an einer Füllstation was Ungewolltes passieren...
- Sind denn tatsächlich Ventile zwischen 200 und 300bar so unterschiedlich aufgebaut?
- Hast du denn schon ein 300bar-kk-Ventil? Was meint denn der Hersteller zum Drehmoment, bzw. was der Flaschenhersteller?

Wenn du tatsächlich weißt, was du tust: Es ist gar kein Problem, das richtige Drehmoment zu ergoogeln. Ach ja: Hast du denn das richtige Werkzeug?
MatschtaucherGanz echter Tauchschein
08.04.2014 10:47
Also gefüllt wird sie auf jeden Fall so wie sie ist. Ausserdem fülle ich selber an der Füllstation. Tüv ist im März neu gemacht worden.

300 bar Flasche und 200 bar Ventil sind kein Problem; Umgekehrt wohl eher.

Die Flasche ist aus den 70ern. 4 Liter, würde sagen das es vielleicht mal ein Atemschutzgerät war.
Das neue Ventil habe ich in einem Auktionshaus gekauft. Ist KK und auf den ersten Blick würde ich sagen das es passt. Das richtige Werkzeug habe ich noch nicht. Könnte ich mir aber bauen.
Der Vorbesitzer hat das montierte Ventil offensichtlich mit einem Maulschlüssel oder einer Zange angezogen, sieht nicht wirklich gut aus.
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
08.04.2014 10:54
Aha, 4l, das passt für kk. Wusste nicht, dass es die auch als 300bar gab.
Stimmt, 300bar-Ventil auf 200bar-Flasche wäre übler, aber es soll Füller geben, die auch... na, egal.

Dass ein Ventil mit Maulschlüssel oder Zange ordentlich festgezogen werden kann: Glaube ich nicht. Und du brauchst außer Werkzeug auch Teflonband oder Bleiband (bin mir nicht sicher, wie gesagt: Ich mach sowas bei kk/gk ganz sicher nicht selbst).

Viel Glück.
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
08.04.2014 10:55
..moment.. sah immer so komisch weiß aus.. also Teflonband.
MatschtaucherGanz echter Tauchschein
08.04.2014 11:01
Momentan ist Teflonband am Gewinde zu sehen.
Ich werde es aber wohl im Shop montieren lassen, falls sie es denn montieren würden... Der TÜV-Prüfer hat ja aber auch das Ventil nach der Prüfung wieder montiert
Die haben da sicher mehr Erfahrung.
Aber grundsätzlich interessiert es mich schon mit der Montage.
MatschtaucherGanz echter Tauchschein
08.04.2014 11:12
Ich glaube es gab auch mal Bleiband dafür, habe ich irgendwo gelesen.

Am Ventil ist eine Schlüsselweite, also wird es wohl irgenwie auch mit einem Maulschlüssel gehen. Aber ich denke mir dem passendem Gewindestück geht es sicherlich besser, ausserdem wird das Ventil geschont. Das 200 bar Ventil sieht echt " lieb gehabt" aus... dafür hat die Flasche nur 10 Euro gekostet
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
08.04.2014 11:16
Ich hab mal für dich gegoogelt:
http://www.dive-nautec.de/out/media/montageanleitung_st.pdf
Um die 100Nm bekommst du nicht mit einem kleinen Maulschlüssel oder einer Zange hin. Du brauchst sogar eine Einspannvorrichtung für die Flasche.
Freut mich, wenn du jetzt doch die Finger davon lässt, und was der eine oder andere vielleicht mitlesende Fülljockel jetzt denkt, kann ich mir gut ausmalen.
MatschtaucherGanz echter Tauchschein
08.04.2014 11:30
Super! Dankeschön!

Das Ventil wird ja anscheindend mit 120 + 30 Nm angezogen, Die SW am 300 bar Ventil sieht sehr nach 27mm aus. Damit könnte es u.U. gehen.
150 Nm + 27er Schlüssel = Arme wie Schraubstock
Und die Pulle muss ja auch irgendwie gehalten werden...
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
08.04.2014 11:36
Auch das ist wieder falsch, Matschtaucher:
120 + 30 heißt *nicht* 150.
+30 ist die Toleranz, genauer:
Nennwert: 120Nm
Toleranz nach oben: +30Nm
Toleranz nach unten: -0Nm.
Scapegoatkann schwimmen ;-)
08.04.2014 11:39
Teflonband ist ok, Bleiband würde ich bei Atemgeräten nicht verwenden!
Anzugsdrehmoment für Kleinkonische Ventile liegt bei 120 Nm mit iner mlöglichen Toleranz von + 30 Nm. Die würde ich aber nicht ausnutzen, sondern den Drehmomentschlüssel auf 125 Nm stellen. Dann hast du eine gewisse Toleranz nach unten für Messungenauigkeiten, belastest das Gewinde bzw. den Flaschenhals nicht unnötig. Der Flaschenhals bei konischen Gewinden weitet sich mit der Zeit, und irgendwann bekommst du keinen TÜV mehr.

Noch eines, wenn du schreibst, dass das Ventil von ebay und gebraucht ist:
Handelt es sich um ein Ventil mit 120 J Abrisssicherung? Älterte Ventile die die dieser Belastung nicht standhalten sind nicht mehr zulässig.

Gruß,
Alex


Scapegoatkann schwimmen ;-)
08.04.2014 11:47
Nachtrag:

"Nun weiß ich aber nicht welches Drehmoment man einhalten muss, bzw. wie weit man das Ventil einschrauben muss"

Drehmoment ist ja schon geklärt.
Nach DIN EN144-1 muss das Ventil mindestens 15 mm tief eingeschraubt sein. Ziehst du also dein Ventil mit dem richtigen Drehmoment fest und es ist keine 15 mm im Flaschenhalsgewinde drin ist es nicht zulässig. Am besten vorher Gesamtgewindelänge messen und hinterher nachmessen wie viel übersteht.

MatschtaucherGanz echter Tauchschein
08.04.2014 12:58
Wieso "auch das ist wieder falsch"?

120 Nm + 30 Nm = 150Nm = Innerhalb der Toleranz

Also sind 150 Nm Drehmoment nicht falsch.

Natürlich würde ich einen Mittelwert anpeilen um auch sicher innerhalb der Toleranz zu bleiben.

Ausserdem war das Ironie bezüglich der Schraubstockarme...

Das 300 bar Ventil ist ein Neuteil von Dräger, ist ohne Abreisssicherung und hat ein rundes schwarzes Handrad. Die Anderen haben soweit ich weiß, ein graues dreieckiges Handrad. So sind auf jeden Fall die neuen Ventile mit Abströmsicherung bei uns auf der Arbeit konstruiert.


Scapegoatkann schwimmen ;-)
08.04.2014 13:14
Ok, Abrisssicherung war das falsche Wort, die Ventile müssen eine schlagartige Scherbelastung von 120 J aushalten ohne abzureißen bzw. zu brechen.

Wenn das ein Dräger-Ventil ist müsste draufstehen nach welcher Norm es ausgelegt ist. Damit es ein zugelassenen Ventil ist muss draufstehen EN144-1, dann hält es einer Belastung von 120 J stand.

Findest du diese Angabe NICHT, dann darf das Ventil nicht verbaut werden!
Scapegoatkann schwimmen ;-)
08.04.2014 13:15
PS: Das Handrad ist kein sicheres Indiz, die Dinger lassen sich austauschen
MatschtaucherGanz echter Tauchschein
08.04.2014 13:19
Danke für den Hinweis.
Es hat die entsprechende Norm EN144-1. Eine Stempelung mit 120J ist zusätzlich vorhanden.

Ich fahr gleich mal in den Shop und frage ob die mir das montieren würden. Vielleicht sagen die ja auch das ihnen das zu riskant ist.
MatschtaucherGanz echter Tauchschein
08.04.2014 13:25
Klar kann man das Handrad tauschen. Aber auf der Abeit wird das keiner einfach so machen. Die Flaschen werden von Dräger gewartet.

Und an meinem 300 bar Ventil hätte es keinen Sinn gemacht ein schwarzes Handrad zu montieren. Denn man hätte ja nur den Eindruck das man ein "schlechteres" Ventil hat.

Obwohl... Mir fällt grad noch ein, das mir mal gesagt wurde, das die Ventile mit Abströmsicherung nicht zum Tauchen geeignet sind.
Aufgrund der Querschnittsverjüngung würde sich die Vereisungsgefahr erhöhen.
Scapegoatkann schwimmen ;-)
08.04.2014 13:41
Ähhhm, was hat jetzt eine Abströmsicherung mit diesem Thread zu tun???

Ok, wenn die EN144-1 Angabe vorhanden ist, dann ist das ein den gültigen Normen entsprechendes Ventil und darf montiert werden.

Und nur als kleiner Hinweis:
Du wirst kaum einen Tauchshop finden, der dir das teil montiert. Die tun ja immer lieber so, als wären die E17 Ventile Hexenwerk. Geh lieber zu einem Gas(flaschen)handel, die können dir sachkundig helfen!

Alex
neoonfischvoll krass zertifiziert
08.04.2014 16:06
Bist du dir sicher, dass es sich um eine 300 Bar Flasche handelt ? Oder ist das der eingeprägte Prüfdruck ?
Die im Katastrophenschutz / Feuerwehr eingesetzten 4L Flaschen hatten meines Wissens nach alle 200 Bar, die 300 Bar kamen erst mit den 6L Flaschen.

Scapegoatkann schwimmen ;-)
08.04.2014 16:29
Das merkt er, wenn er die Flasche mit 300 bar füllt...
X-MenTaucher
08.04.2014 18:01
Da muss ich neonfisch recht geben. Normalerweise sind die 4 Liter Feuerwehrflaschen 200 BAR Flaschen !! Es gab (aber nur ganz selten auch 4 Liter / 300 Bar Flaschen). Das waren aber Sonderbestellungen...

Schau lieber nochmals auf den Flaschenhals. Da stehen immer zwei Drücke drauf.

bei 200 Bar Flaschen : 200 bar + 300 bar
bei 300 bar Flaschen : 300 bar + 450 bar
Der Erste ist der Fülldruck der Zweite der Prüfdruck, der immer das 1,5 fache des Fülldrucks ist.

Scapegoat hat ja schon alles wichtige genannt.

Ventil nach EN 144-1; 120 J, mit dem richtigen Drehmoment eingeschraubt, Gewindelänge.

Ein Unsicherheitsfaktor bleibt aber bei kk-Flaschen aus unbekannte Quelle.

Wurde das Ventil immer mit dem richtigen Drehmoment eingeschraubt oder hat man es auch mal "etwas fester" angezogen, damit das Gewinde am Flaschenhals überdehnt und damit evtl. Haarrisse produziert... ???


Ansonsten: mit kk Ventilen stirbt man nicht. ( wenn alles stimmt und richtig gemacht wurde )



kleinerFischvorhanden
08.04.2014 18:38
Namaste

Ich habe mir mal meine Tümpel- und Schwimmbadflaschen betrachtet.

Auf meinen 200er Flaschen stehen Atemgas 200 und ein Stück weiter 300bar.
Auf den 300er Flaschen Atemgas-TG 300 und in der nächsten Zeile Prüf 450.
(Die Stempelung ist je nach Hersteller frei am Flaschenhals verteilt...)

Mir persönliche ist noch keine vier Liter 300bar Flasche aus den siebziger Jahren begegnet. (Aber es gibt halt für alles ein erstes Mal.)

Bitte sei Dir sicher, das Du wirklich eine 300bar Flasche hast und nicht den Prüfdruck für den Betriebsdruck hälst!

Bezüglich des Drehmomentes passt die oben zitierte Nautec-Quelle ganz gut. Andere Quelles geben 100Nm an. Nur bitte nicht die Verlängerung und Hammer Variante.

Zum Spannen der Flasche benutze ich ein Kantholz von einem Meter Länge, ein Stück Gummi als Zwischenlage und einen Ratschenspanngurt aus dem Baumarkt. Hält ausreichend für gelegentlichen Gebrauch.

Als Drehmomentschlüssel empfehle ich den Torcofix-Z von Gedore mit einem kleinen Adapter vom Drehbankbesitzer meines Vertrauens. Das funktioniert dann auch für Ventile aus der M25 Bauart ohne Sechskant am Ventilhals.

Dichtmittel Teflonband. Keine Ahnung, ob da noch jemand Blei für benutzt.

Die kleinkonischen Ventile für 200bar und 300bar sind im Flaschengewinde naturidentisch. Mir ist weder in Länge noch Durchmesser oder Steigung einen Unterschied bekannt. Natürlich unterscheidet sich das 5/8" Gewinde in der Länge. (Und das kleine Loch und die Grube am Gewindegrund.)

Nochmal die Bitte, Dir wegen des Betriebsdruckes sehr sicher zu sein.

Viel Spass.

Der kleineFisch.
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
08.04.2014 20:10
@Matschtaucher
Könntest du mal ein Foto des Flaschenhalses an geeigneter Stelle posten und hier verlinken?
Einfach mal für den Lerneffekt...

Ich finde es übrigens bedenklich, was hier passiert. Man könnte glauben, das hier ist ein Forum verrückter Bastler.

Noch was, falls es wirklich eine 300bar-Flasche ist: Warum machst du nicht einfach `nen Adapter zum Füllen drauf?
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
08.04.2014 20:13
Ach ja, ich weiß: *Da* spätestens wird der "Fülljockel" unruhig.
09.04.2014 10:44
Unglaublich, welche Inkompetenz hier teilweise verbreitet wird.

Achtung, Lebensgefahr. Eine kk Flasche, in welche ein Ventil mit Murks reingedreht wurde, überdehnt am Hals sehr leicht. Mit sehr leicht meine ich sehr leicht. Als Folge davon ist der Hals geschwächt und kann im Extremfall reissen, das Ventil schiesst raus und kann dich töten. Da nützt das schöne, neue Ventil rein gar nichts. Ich habe das mal bewusst simuliert: Ventil angezogen, bis es abbrach. Es war erschrecken, wie wenig Kraft es brauchte. Dann Gewindestummel mit Linksausdreher entfernt. Flasche zum TÜV gegeben und gebeten, das Innengewinde auszumessen. Fazit: die Flasche ist nicht mehr prüfbar, weil Hals überdehnt.

Zwei 10 lt Flaschen mit grosskonischen Ventilen flogen auch raus aus dem selben Grund. Ich hatten die Ventile immer vorschriftsgemäss angezogen, der Vorbesitzer womöglich nicht.

Dein Ventil wurde offenbar angewürgt ohne Sinn und Verstand. Die Gefahr einer Ueberdehnung ist zumindest im Raum.

Dichtung nur Teflonband, nichts anderes. Es gibt exakte Vorgaben, wie lange und wie dick das Teflonband sein muss, habe diese grad nicht zur Hand. In der Praxis sieht man hier teilweise Erschreckendes.

Anziehen mit Maulschlüssel geht nicht gut, du verwürgst das Ventil. Ein Schlüssel muss her, welcher ins Ventil rein geschraubt wird. Dazu ein Adapter auf den Drehmomentschlüssel plus der selbige. Die Methode "1 m Rohr plus 12 kg" ist sehr, sehr ungenau, auch wenn sie weltweit praktiziert wird.

Ich habe zahlreiche 4lt 300 bar Flaschen mit GROSSkonischem Gewinde, nicht aber mit KLEINkonischem Gewinde. Was nicht heisst, dass es das nicht gibt. Foto bitte, bitte!

Die Flasche hält wunderbar im genug grossen Schraubstock. Wichtig: Teppich oder ein paar dicke Lappen zwischen Flasche und Backen. Flasche an der Schulter klemmen, nicht am Rohr wegen Stabilität.
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