Danke für diesen Bericht von J.B.!Hallo!Ich habe ...
Danke für diesen Bericht von J.B.!
Hallo!
Ich habe Hassan, den Besitzer und manager von Samariyah Scuba Divers im
Rahmen meines mil. Aufenthaltes von Dez. 04 bis Feb 05 kennen gelernt. Er
ist Ägypter und lebt mit seiner irak. Frau und Familie in Samariyah, einer
Stadt westlich des Sees Bahr ath Tharthar, wo wir auch tauchen waren.
Die Basis ist nicht mit ägyptischen Basen zu vergleichen; im Irak spürt man
noch deutlich die Nachwirkungen des Kriegs aber jeder ist Fremden sehr
aufgeschlossen.
Die Basis war schon zu Zeiten, als das ehem. Regime noch in Amt und Würden
war, in Betrieb und gehörte damals zu paramilitärischen Einheiten. Die
Taucher mußten den Bahr ath Tharthar (der einer der größten
Trinkwasserreservoirs ist) quasi ´reinigen´ und wurden auch zur
Hafenreparatur und Ausbesserungen herangezogen. Dafür erlernte man das
Tauchen und gehörte zu einer priviligierten Gruppe (Tauchausrüstung war bis
vor wenigen Monaten verboten, zu besitzen).
Die Basis hat ca. 25 Cressi Ausrüstungen älterer Garnitur (aber sehr gut
gewartet und gepflegt) und man taucht mit Shorty und offener Flosse.
Es fehlen natürlich Ersatzteile (O-Ringe, Silikon, Neoprenkleber), die für
teures Geld aus der Türkei eingeführt werden müssen.
Die Basis kann über die P.O. Box 1805, Samarra, Western District, Iraq
erreicht werden und befindet sich in der Al-Muthadar Street (Hausnummern
gibt´s nicht, die P.O. Box ist sicherer als die Straßenanschrift, da es wohl
auch keine Briefzustellung wie bei uns gibt). Man kann jederzeit vorbei
kommen, die Basis ist Treffpunkt aller Wassersportinteressenten
(insbesondere Motorbootführer sind oft da und kaufen Zubehör). Außerdem ist
Hassan sehr an Gesprächen mit Europäern und Nachrichten aus Europa
interessiert.
Noch gibt es kein geregeltes Ausbildungssystem, aber einige Amerikaner
kommen regelmäßig vorbei und leihen sich Equipment. Es sieht danach aus, als
ob sich PADI etablieren wird, da gerade die Jugend sehr interessiert ist,
tauchen zu lernern (Die Stadt Samarra hat ca. 60 % Jugendliche bis 25
Jahre).
Ich brauchte nichts für Tank & Ausrüstung zahlen; normalerweise kostet das
die Clubmitglieder umgerechnet 1,50 EURO (was aber durchaus ein 3 - 4
Stundenlohn bedeutet).
Meine Einschätzung: zu uns Militärs war jeder freundlich und aufgeschlossen;
undenkbar wird aber auf sehr sehr lange Zeit das Tauchen von Frauen und
Mädchen sein. Wenn sich das Land weiter stabilisiert, denkt man an
Tourismus, da der Irak auch ein sehr kulturelles Land ist und die
Überlandbusse inzwischen wieder regelmäßig verkehren.
Der Fisch auf dem Bild ist übrigens ein Süßwasserbarsch; die werden bis zu 5
kg schwer und schmecken köstlich (wurde aber nicht von uns Tauchern
mitgebracht sondern am Ufer des Sees gekauft.
Man fährt mit einem kleinen mil. Motorschnellboot raus, nachdem man sich bei
der Hafenkomandantur angemeldet hat. Normalerweise (bei zivilen
See-Benutzern z.B. Angler) muß der Paß abgegeben werden; wir gehörten eher
nicht zu den zivilen Besuchern des Landes und hatten die Möglichkeit, bis an
den See heran zu fahren und konnten so weite Wege verhindern. Die
Wassertemperatur bei 16 m Tiefe war angenehme 19 Grad (im Feb.) und
Tagestemp. um 09:00 27 Grad; eine Stunde später schon 32 Grad.
Nach 5 Min Motorbootfahrt erreicht man eine Tiefe von 12 bis 29 Metern; da
es ein Süßwassersee ist, sind Krebse und Barsch-ähnliche Tiere
unterschiedlicher Größe anzutreffen. Das Wasser ist klar und Sichtweiten bis
20 Metern.
Für uns war der Irak wie Äqypten vor 15 Jahren....vielleicht entwickelt er
sich auch für den Tauchtourismus.
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Ich habe Hassan, den Besitzer und manager von Samariyah Scuba Divers im
Rahmen meines mil. Aufenthaltes von Dez. 04 bis Feb 05 kennen gelernt. Er
ist Ägypter und lebt mit seiner irak. Frau und Familie in Samariyah, einer
Stadt westlich des Sees Bahr ath Tharthar, wo wir auch tauchen waren.
Die Basis ist nicht mit ägyptischen Basen zu vergleichen; im Irak spürt man
noch deutlich die Nachwirkungen des Kriegs aber jeder ist Fremden sehr
aufgeschlossen.
Die Basis war schon zu Zeiten, als das ehem. Regime noch in Amt und Würden
war, in Betrieb und gehörte damals zu paramilitärischen Einheiten. Die
Taucher mußten den Bahr ath Tharthar (der einer der größten
Trinkwasserreservoirs ist) quasi ´reinigen´ und wurden auch zur
Hafenreparatur und Ausbesserungen herangezogen. Dafür erlernte man das
Tauchen und gehörte zu einer priviligierten Gruppe (Tauchausrüstung war bis
vor wenigen Monaten verboten, zu besitzen).
Die Basis hat ca. 25 Cressi Ausrüstungen älterer Garnitur (aber sehr gut
gewartet und gepflegt) und man taucht mit Shorty und offener Flosse.
Es fehlen natürlich Ersatzteile (O-Ringe, Silikon, Neoprenkleber), die für
teures Geld aus der Türkei eingeführt werden müssen.
Die Basis kann über die P.O. Box 1805, Samarra, Western District, Iraq
erreicht werden und befindet sich in der Al-Muthadar Street (Hausnummern
gibt´s nicht, die P.O. Box ist sicherer als die Straßenanschrift, da es wohl
auch keine Briefzustellung wie bei uns gibt). Man kann jederzeit vorbei
kommen, die Basis ist Treffpunkt aller Wassersportinteressenten
(insbesondere Motorbootführer sind oft da und kaufen Zubehör). Außerdem ist
Hassan sehr an Gesprächen mit Europäern und Nachrichten aus Europa
interessiert.
Noch gibt es kein geregeltes Ausbildungssystem, aber einige Amerikaner
kommen regelmäßig vorbei und leihen sich Equipment. Es sieht danach aus, als
ob sich PADI etablieren wird, da gerade die Jugend sehr interessiert ist,
tauchen zu lernern (Die Stadt Samarra hat ca. 60 % Jugendliche bis 25
Jahre).
Ich brauchte nichts für Tank & Ausrüstung zahlen; normalerweise kostet das
die Clubmitglieder umgerechnet 1,50 EURO (was aber durchaus ein 3 - 4
Stundenlohn bedeutet).
Meine Einschätzung: zu uns Militärs war jeder freundlich und aufgeschlossen;
undenkbar wird aber auf sehr sehr lange Zeit das Tauchen von Frauen und
Mädchen sein. Wenn sich das Land weiter stabilisiert, denkt man an
Tourismus, da der Irak auch ein sehr kulturelles Land ist und die
Überlandbusse inzwischen wieder regelmäßig verkehren.
Der Fisch auf dem Bild ist übrigens ein Süßwasserbarsch; die werden bis zu 5
kg schwer und schmecken köstlich (wurde aber nicht von uns Tauchern
mitgebracht sondern am Ufer des Sees gekauft.
Man fährt mit einem kleinen mil. Motorschnellboot raus, nachdem man sich bei
der Hafenkomandantur angemeldet hat. Normalerweise (bei zivilen
See-Benutzern z.B. Angler) muß der Paß abgegeben werden; wir gehörten eher
nicht zu den zivilen Besuchern des Landes und hatten die Möglichkeit, bis an
den See heran zu fahren und konnten so weite Wege verhindern. Die
Wassertemperatur bei 16 m Tiefe war angenehme 19 Grad (im Feb.) und
Tagestemp. um 09:00 27 Grad; eine Stunde später schon 32 Grad.
Nach 5 Min Motorbootfahrt erreicht man eine Tiefe von 12 bis 29 Metern; da
es ein Süßwassersee ist, sind Krebse und Barsch-ähnliche Tiere
unterschiedlicher Größe anzutreffen. Das Wasser ist klar und Sichtweiten bis
20 Metern.
Für uns war der Irak wie Äqypten vor 15 Jahren....vielleicht entwickelt er
sich auch für den Tauchtourismus.