Tilly Tec MPL-40000-12

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Die Recherche nach einer geeigneten Tauchlampe na ...

Die Recherche nach einer geeigneten Tauchlampe nahm mittlerweile fast 2 Jahre in Anspruch. Zu schnell habe ich mich von meinem Händler von einem Scubapro-Set mit schlechtem Retractor, schlechtem Messer und mittelprächtiger Backup-Lampe überreden lassen. Zu unerfahren war ich außerdem, um die Bedeutung einer guten Lampe in unseren heimischen Gewässern richtig einschätzen zu können. Meine Taucherfahrung entwickelte sich weiter, tiefe, dunkle Tauchgänge folgten und diese wurden durch mangelndes Licht immer riskanter. Irgendwann leihte ich mir von meinem Instructor 2 große, schwere Kowalskis. Mit dem Licht war ich TOP-zufrieden, jedoch nicht mit dem Handling (Größe, Gewicht).

Abgekürzt: Der Weg zu Tilly war folgerichtig und logisch, wenn man etwas essentielles benötigt und zudem die eigenen Ansprüche genau kennt. Bei den Mitbewerbern enttäuscht hat mich zumeist die mangelnde Angabe zu den (für mich) wichtigen Daten. Und zugegeben, Tillys ´Werbung´ im T-NET tat sein übriges. Der Mann weiß was er tut und geizt auch nicht mit Angaben WARUM er denn tut was er tut. Auch wenn wiederum andere Angaben zur Praxis der Lampen auf der HP fehlen, die wiederum andere Hersteller besser machen war meine Entscheidung schnell klar. Eine Tilly soll her. Die Entscheidung, ob es denn nun eine MPL-30000-10 oder eine MPL-40000-12 sein soll, nahm mir der Support ab.

Aber entgegen vieler Meinungen bekommt man nicht im vorauseilenden Gehorsam eine Lampe um die Ohren geschleudert. Genau genommen muss man die Lampe voll bezahlen. Die Rückgabe nach einem Praxistest ist zwar grundsätzlich immer unter Berufung auf das Widerrufs- und Rückgaberecht möglich, jedoch finde ich diese Praxis, ich muss es ganz deutlich sagen, zum Kotzen.
Die Regale bei den üblich verdächtigen Elektronikfachmärkten zeigt diese Praxis. Wie lange muß man suchen um ein original verpacktes Produkt zu bekommen von dem man ausgehen kann, dass es nicht bereits in fremden Händen ´vergewaltigt´ wurde... anderes Thema, ich will es hier nicht ausmalen.

Die Lampe kam, gut verpackt, bei mir an... aber leider... Ernüchterung. Eine Panne in der Fertigung (Fettspuren auf der Linse), sowie ein defekter Akku haben mich ersteinmal zurückgeworfen. Der Testtauchgang war für die Katz. Enttäuschung pur. Logisch.
Positiv wiederum war die Abwicklung über den Service. Lediglich die bekannten verlängerten Wochenenden im Mai haben meine Wartezeit auf 10 Tage verlängert.
Und dann kam einfach nur noch Zufriedenheit:


1. allgemeiner Eindruck und Haptik:
95% ! Es kommt eine Nylontasche mit Reißverschluß und innenliegenden Neoprenschlaufen zum Fixieren von Lampe, Akkurohr und Zubehör. Eine Handschlaufe ist dabei. Standard halt. Ich habe sie durch einen Boltsnap ersetzt. Jeder wie er meint. Der Akku befindet sich in einer kleinen Box mit einem zusätzlichen Zettelchen mit ergänzenden Hinweisen. Das Ladegerät macht einen zuverlässigen Eindruck. Wer etwas forscht wird erfahren, dass der Hersteller (Xtar) absolut wertige und vor allem sauber dokumentierte Produkte abliefert. Wer nun unbedingt ein deutsches (haha!) Ladegerät brauch, der brauch auch noch einen Arzt! Ein KFZ-Adapter liegt ebenfalls mit bei. In diesem Zusammenhang sollte man wissen (und kann es auch in der Bedienungsanleitung nachlesen), dass man nach Gebrauch den Akku schnellstmöglich wieder laden sollte, egal ob sofort wieder voll (dauert ca. 1-2,5 Std. je nachdem wieviel Ladung entnommen wurde) oder nur eine Zwischanladung. Kurz: Strom tut dem Akku gut! Und keine Angst, wer am Tauchplatz den Akku im KFZ lädt, egal wie lange, braucht später keine Starthilfe
Selten, außer bei Atemreglern, so sauber geschnittene Gewinde wie die an den Batterierohren gesehen. Am Gewindeende sorgen 3 dicke und gut geschmierte O-Ringe für eine perfekte Abdichtung. Diese sollten regelmäßig mit Silikonfett nachgeschmiert werden. Achtung: Überall wo Fett regiert, sammelt sich auch Dreck. Am besten alle paar Wochen die Mischung aus Dreck und Fett sauber abwischen und neu einfetten. Mir macht sowas Spaß. Andere reinigen abends vor dem Fernseher ihre Schrotflinte.
Alle Komponenten sind haptisch over the top! Das Delrin der Batterierohre haben eine fast unsichtbare aber spürbare, geriffelte Oberfläche und sind somit unter Wasser sowas von griffig, dass ein Abrutschen fast unmöglich ist. Der schwarz eloxierte Lampenkopf hat ordentlich Gewicht und ist ebenfalls top verarbeitet. Die Öse an der Lampe (eine Art hochwertiger Schlüsselring) an der die Handschlaufe angebunden ist besteht, leider selten am Lampenmarkt, aus Edelstahl. Muß ich noch erwähnen, dass es sonst keinerlei Komponenten gibt, die verschleißen? Kein Schalter, keine Dimmung, kein SOS-Blinken oder sonstiger Kram. Ich brauchs auch nicht. Die Zeit wird zeigen, ob ich mir noch ein Dimm-Modul gönne. Bisher hab ich nichtmal dran gedacht.
Ein kleiner Abzug hat leider die Bedienungsanleitung verdient. Sie ist absolut gut gemeint und es steht auch eigentlich alles drin. Aber, und das weiß ich aus eigener Erfahrung: Es ist immer eine Gratwanderung eine allgemeingültige und auch noch kurze Bedienungsanleitung zu erstellen. Gerade wenn man selber Techniker ist, so sorgen einige Aussagen eher für Verwirrung. Z.B. ´Bitte ausschließlich einen 18650 LiFe oder 18650 LiCoMn verwenden, niemals Li-Ion 18650 Akku. Die Verwendung von Li-Ion Akkus kann zu Explosionen und Bränden führen.´
Na toll... ein 18650 LiCoMn IST ein Li-Ion-Akku! Und nun? Muß ich nun sterben? Aufklärung über die verwendete Chemie, die verschiedenen unseriösen Praktiken am Markt im Zusammenhang mit Li-Ion-Akkus usw. + die tatsächlichen Hintergründe hätte jetzt nich sooo viel Platz verschwendet. Auch die Angabe zum Ladestrom (ist beim Lader einstellbar) könnte nicht-vorbelastete User vom Googeln oder Telefonieren abhalten. Auch die Angabe, dass bei den ersten 30-50 Ladezyklen der Akku über Nacht (ca. 12 Std.) geladen werden soll, da sonst dieser nicht voll geladen und sogar die Brenndauer nicht erreicht wird, erschließen sich mir überhaupt nicht. Der Akku ist dumm (Auch die Schutzschaltung macht ihn nicht intelligent)! ´Intelligent´ ist der Lader und wenn der Akku seine Spannung hat dann wird auch nichtmehr geladen. Auch innerhalb von 12 Stunden nicht...
Aber wie so immer: Ich lasse mich gern eines Besseren belehren.



2. Technik bzw. Lichtleistung: 100% !
Technik ist bei Tilly einfach nur minimal vorhanden. Die ´Kunst´ besteht darin Lumen einzufangen und daraus viel LUX zu machen. Das Ergebnis ist brachial aber auch schön zugleich. Kein kaltes blaues Licht in dem Mensch und Tier wie Aliens wirken, sondern ein wirklich schönes, warmes Licht. Trotzdem eine unglaubliche Power. Die Lichtfarbe kommt der von Glühlampenlicht fast beängstigend nahe. Den Lampenkopf sollte man Überwasser nur solange benutzen, bis er ca. handwarm ist. Das reicht immerhin für 2-3 Minuten in denen man feststellt, dass ein Gebrauch als normale Taschenlampe unmöglich ist. Jedes hellere Objekt blendet so brutal zurück, dass man fast Sterne sieht. Bei Dunkelheit werden komplette Hausfassaden erhellt, so dass Nachbarn zum Fenster gestürmt kommen. Meine helle Klinkerfassade wurde so hell, dass (kein Scherz!) mein Nachbar 2 Minuten später anrief und fragte was da los war
Ihre Bestimmung, nämlich Unterwasser bombig Licht zu machen, wird absolut erfüllt.
Wichtiges zum Spot: Tilly hat den Abstrahlwinkel auf 12° angepasst. Gute Entscheidung, denn der Spot geht absolut weich und fließend in eine unheimlich großzügige Korona über. Warum ich mir den Streulichtaufsatz dazu besorgt habe, frag ich mich bis heute... ´Wermutstropfen´: Zur Kommunikation ungeeignet! Für eingefleischte Tekkies oder Höhlentaucher durchaus sogar zu hell und zu overdosed. Das ist aber alles von Fall zu Fall verschieden und dafür ist Sie einfach nicht gemacht. Wer aber eine Lampe mit den gegebenen Leistungsmerkmalen sucht sollte mit der MPL 4500 was feines finden. Für den, ich nenne ihn mal ´anspruchsvollen Sporttaucher´, ist sie ein absoluter Mercedes.

3. Akkulaufzeit: 100% !
40 Minuten volles Licht + 20 Minuten Notlicht sind angegeben um den Akku zu schonen und ihm ein langes Leben zu bescheren. Ich wollte ihn, zumindest testweise, nicht schonen sondern herantastend wissen woran ich bin. Fakt: nach über 70-80 Minuten Laufzeit beginnt das Licht leicht an Kraft zu verlieren. Nach ca. 90 Minuten hat man immer noch eine strahlend helle Lampe. Notlicht würde ich das nicht nennen! Danach hab ich den Test abgebrochen. Bei durchschnittlichen TG von 40-50 Minuten sollte dies ausreichen. Wer mehr burntime benötigt, sollte dann auf die Tanklampenversion aufrüsten um den Fischen volle 2 Stunden lang ´Licht ans Fahrrad zu machen´.


Fazit: Geiles Teil !!!

Sonst sollte alles gesagt sein.
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