UW-Kamera

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SchaffelAOWD/Solo-Diver

Testbericht Kamera Paralenz

Ich habe die Kamera von Paralenz in meinem Tauchurlaub in Socorro/Mexiko im Februar 2018 ausgiebig getestet und hier meine Erfahrungen zusammengeschrieben.

Das fertig geschnittene Video von dem Socorro-Urlaub findet man hier:
https://www.youtube.com/watch?v=G3d2a8RgkOM

Alle Aufnahmen in diesem Video sind mit der Paralenz-Kamera entstanden.

Zunächst möchte ich auf die Angaben auf der deutschsprachigen Internetseite von Paralenz eingehen: https://www.paralenz.com/explore-german

Farbige Aufnahmen – auch ohne Farbfilter
Das kann ich soweit bestätigen, die Aufnahmen sind auch ohne Rotfilter farblich gut geworden. Zwar musste ich die Farbintensivität bei den Clips nahe der Oberfläche etwas nachjustieren und tieferen Aufnahmen etwas mehr Licht geben (was auch am fast durchgängig schlechten Wetter sprich fehlendem Sonnenschein lag), aber ganz ohne Korrektur geht es in solchen Situationen auch bei anderen Kameras selten ab.

Meine Erfahrung mit normalen Actioncams zeigen:
Mit einem Rotfilter werden Aufnahmen in geringer Tiefe häufig etwas „zu rot“, was letztendlich beim Bearbeiten per nachträglichem Weißabgleich nur teilweise ausgleichbar ist, in größerer Tiefe fehlt es dann hingegen oft an Licht, wenn man den Rotfilter auf der Kamera lässt.
Ohne Rotfilter wiederum ist die Aufnahme oft etwas „zu bläulich“, sprich es fehlt an Rottönen, auch das ist beim Bearbeiten nicht so einfach auszugleichen.

Eine Akkuladung reicht für mehrere Tauchgänge
Ich habe gewohnheitsgemäß den Akku nach jedem Tauchgang gewechselt, und obwohl ich ziemlich viel gefilmt habe, war er immer deutlich über 50 % - man könnte wohl tatsächlich auch zwei bis sogar drei Tauchgänge mit einem Akku absolvieren, was schon praktisch ist.

Tiefe und Wassertemperatur anzeigen
Ja, das funktioniert – wer`s braucht…..ich nicht.

Wasserdicht bis 200 Meter
Sehr schön ist, dass man nicht mit einem Gehäuse herumfummeln muss, was ja auch immer ein gewisses Risiko darstellt. Die Tauchtiefe habe ich bis um die 50 Meter getestet, was kein Problem war, mehr kann und will ich nicht beurteilen.

Robust wie Stahl
Die Kamera macht tatsächlich einen ziemlich robusten Eindruck. Die Verschlusskappe ist allerdings aus Kunststoff, wie lange der hält, kann ich nicht einschätzen. Laut Paralenz ist die Kappe inzwischen ebenfalls aus Aluminium, hier wurde also schon reagiert.

Kinderleicht zu bedienen
Man muss sich natürlich anfangs etwas mit dem System beschäftigen, aber dann ist es tatsächlich recht einfach. Was mir gut gefallen hat, sind die Vibrierfunktionen, die einem eindeutig mitteilen, ob gerade gefilmt wird oder nicht, gerade für jemanden mit schlechten Augen wie mich ein klarer Vorteil zu anderen Actioncams.

Schnelle und flexible Montage
Die mitgelieferte Befestigung sowie den ausziehbaren 3-Person-Viewer habe ich ausprobiert, dann aber gegen meine gewohnte Befestigung und eine kleinere Teleskopstange ausgetauscht, das ist wie vieles Geschmacksache bzw. einfach Gewohnheit.

Da ich der Befestigung der Kamera am Teleskopstab per Einrasten (Klickmount-System) nicht vollumfänglich vertraut habe, habe ich zusätzlich eine kleine Sicherungsschnur montiert, allerdings kam die in den zwei Wochen intensivem Einsatz nicht zum tatsächlichen Einsatz, die Kamera hat immer bombenfest gehalten, aber schaden kann eine zusätzliche Sicherung ja nie.

Loggen wie ein Tauchcomputer
Okay, das müssen andere testen, ich logge nicht mal mit dem Computer.

Automatischer Start - und Stoppmodus
Okay, auch das ist nichts für mich – wer`s mag….

Anmerkungen von mir
Anfangs habe ich in 1080p gefilmt, ab der Hälfte des Videos dann in 4K, einfach um es mal auszuprobieren. Die 4K-Aufnahmen waren für mein kleines Notebook schon eine Herausforderung.
In meinem Schneideprogramm (Corel Videostudio Pro X8) waren die 4K-Clips dann auch aufwändiger zu bearbeiten, einfach weil sie deutlich größer und damit träger waren.
Das hat aber jetzt eigentlich weniger mit Paralenz zu tun, das dürfte sich bei anderen Kameras ähnlich verhalten. Ich habe auch festgestellt, dass 1080p für meine Bedürfnisse völlig ausreicht.

An das nicht vorhandene Display hatte ich mich recht schnell gewöhnt, meine Augen können den Bildschirm bei normalen Actioncams eigentlich eh nur ahnen......da spielt es fast schon keine Rolle mehr, ob ein Display da ist oder nicht.

Mit den Schwimmern, die im Lieferumfang enthalten waren, konnte ich mich nicht so recht anfreunden, die habe ich nach zwei Tagen abmontiert, das ist aber natürlich Geschmacksache. So hatte die Kamera Abtrieb statt Auftrieb, was das Handling verbessert aber das Verlustrisiko natürlich etwas erschwert.

Fazit: Ich war zufrieden!

Christoph „Schaffel“ Schaffelhuber